Die Funkstreife Gottes (Original)
Funkstreife XY - Ich pfeif' auf mein Leben
Cash - Die Quittung schreibt der Tod
Cash - Das Syndikat kennt keine Gnade
La città del peccato (IT)
Viol de nuit (F)
God's Police Patrol
Deutschland / Österreich 1968
R: Hubert Frank
D: Günther Stoll, Günther Neutze, Monika Zinnenberg, Anthony Steel, Tania Béryl, Christof Wackernagel, Leon Askin, Erwin Strahl, Gustaf Elger
Deutsche Erstaufführung: 01.08.1969
Synchronkartei
Score: Hans Hammerschmid
OFDb
Infolge eines tragischen Flugzeugunglücks am Wiener Flughafen wird eines weniger schönen Abends der zuständige Unfallpfarrer Wolf (Günther Stoll) zum Ort des Geschehens gerufen, damit er den verletzten Opfern in der Not geistlichen Beistand spendet. Und kaum angekommen, trifft er auch schon sogleich auf einen im Sterben liegenden Edelganoven (Gustaf Elger), welcher sich nach einem millionenschweren Coup auf der Flucht befand. Mit letzter Kraft vertraut der Ganove daraufhin Kaplan Wolf das Versteck der zehn millionenschweren Beute an, bevor er dann endgültig alle Viere von sich streckt. Dumm nur, dass seine beiden verbündeten Ganoven Schramm (Günther Neutze) und Felix (Leon Askin) sowohl sein Ableben als auch das Ablegen seiner letzten Beichte zufällig mitbekamen, so dass diese nun den Kaplan vom Fleck weg kidnappen, um ihn daraufhin ins nahe gelegene Pfarrhaus zu verschleppen. Was folgt, ist ein nimmer enden wollender Verhörmarathon, durch den sich die beiden Halunken schließlich die Preisgabe des Millionenverstecks durch den bis dahin stillschweigenden Pfaffen erhoffen. Bleibt nur noch die Frage, ob Kaplan Wolf letztendlich trotz des massiven Drucks der beiden brandgefährlichen Gauner standhaft bleibt und somit das millionenschwere Beichtgeheimnis für sich behalten kann?
Es ist nicht leicht, ein Unfallpfarrer zu sein.... und wenn man dann auch noch in die Fänge eines skrupellosen Verbrechenssyndikats gerät, erst recht nicht. So geschehen, dem ahnungslosen Unfallseelsorger Kaplan Wolf, der im vorliegenden Fall von dem aus TV Krimis und der Edgar Wallace Reihe bekannten Schauspieler Günther Stoll dargestellt wird. Darüberhinaus wirkte Stoll auch noch bei solch erfolgreichen Kinofilmproduktionen wie beispielsweise "Der Pfarrer von St. Pauli", "Blutspur im Park", "Das Geheimnis der grünen Stecknadel", "Die Folterkammer des Dr. Fu Manchu" oder "Sabata kehrt zurück" mit. Im vorliegenden Film wird er schließlich von zwei Handlangern eines Syndikats ordentlich in die Mangel genommen, da ihm zuvor ein zwischenzeitlich verstorbener Gaunerkollege das Versteck einer millionenschweren Beute beichtete. Und genau auf dieses Geld haben es die beiden Gangsterkumpanen schließlich auch abgesehen, wobei sich Kaplan Wolf letztendlich aber als ein sehr harter Hund Gottes entpuppt, für den die Unantastbarkeit des hochheiligen Beichtgeheimnisses über allem steht. Zu allem Überfluss baut sein kleiner Bruder Chris (Christof Wackernagel) zur gleichen Zeit ordentlichen Mist, so dass auch dieser plötzlich auf den geistigen Beistand seines älteren Bruders angewiesen ist. Da sich Kaplan Wolf aber in den Fängen des Syndikats befindet und ihm somit -sprichwörtlich- die Hände gebunden sind, versucht Chris gezwungenermaßen sein Problem gemeinschaftlich mit seiner Geliebten Vera (Monika Zinnenberg) zu klären, was dann aber leider schwer in die Hose geht.
Blondschopf Vera wird dabei von niemand Geringerem als Monika Zinnenberg verkörpert, welche normalerweise eher für die Darstellung garstiger Rollencharakteren bekannt ist. In diesem Fall legt die adrette Vera aber noch nicht einmal ansatzweise biestige Verhaltensweisen an den Tag, sondern entpuppt sich überraschenderweise als eine verantwortungsbewusste Frau, die ihrem über alles geliebten Freund auch in der größten Not unabdingbar zur Seite steht. Leider ereilt sie dann bereits nach kürzester Zeit ein durch die Filmproduzenten vorbestimmter Schicksalsschlag, von dem sie sich dann so schnell nicht wieder erholt. Als Gaststar wurde dieses mal der britische Schauspieler Anthony Steel verpflichtet, der in der Rolle des Versicherungsdetektiven Dr. Karim immer mal wieder in Erscheinung tritt und dabei der Schauspielerin Tania Béryl den Kopf verdreht. Musiktechnisch wird ein flotter Beat dargeboten, dessen Ursprung in der Soundschmiede von Hans Hammerschmid zu finden ist.
Übrigens: Die Franzosen fertigten von dieser deutsch-österreichischen Co-Produktion eine unverschämte HC Fassung an, welche dann auch augenscheinlich auf internationaler Ebene die bekannteste Fassung zu sein scheint. Sogar die "Plot Keywords" des IMDB Eintrags lassen die französische HC Fassung mit dem Titel "Viol de nuit" als Grundlage desselbigen vermuten. Letztendlich wurden hierbei lediglich ein paar Rahmenhandlungssequenzen der göttlichen Funkstreife in einen stinklangweiligen Porno eingefügt und fertig war das französische Weltprodukt. Was für eine Schande!
Fazit: Alles in allem entpuppt sich die Funkstreife Gottes sowohl als ein kurzweiliger als auch überaus köstlicher Filmspaß, der aber keinesfalls den reißerischen Filmproduktionen eines Rolf Olsens oder Ernst Hofbauers das Wasser reichen kann. Dennoch ist die Funkstreife wärmstens zu empfehlen!
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