EXORCISMO
● EXORCISMO (E|1975)
mit Paul Naschy, María Kosty, Mercedes Molina, Jordi Torras, Luis Induni, Roger Leveder und Maria Perschy
eine Produktion der Profilmes
ein Film von Juan Bosch
»Komm, mein Meister!«
Pater Adrian Dunning (Paul Naschy) wird mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert, denn er soll einen Exorzismus an einer jungen Frau namens Leila (Mercedes Molina) vornehmen. Seit sie nämlich an einer okkulten Zeremonie teilgenommen und anschließend mit ihrem Freund einen Autounfall hatte, hat sie sich verändert. Leilas besorgte Mutter Patricia (Maria Perschy) bittet Pater Dunning um Hilfe, da man sich die plötzlichen Zustände der Impulsivität und ihre teils vulgären Verhaltensweisen nicht erklären kann. Hat tatsächlich schwarze Magie mit dieser abnormen Wesensveränderung zu tun? Als es auch noch zusätzlich zu rätselhaften Morden kommt, scheint die Gewissheit immer deutlicher zu werden. Doch kann tatsächlich Leila mit diesen Todesfällen in Verbindung gebracht werden..?
Juan Boschs "Exorcismo" ist in der langen, von erheblichen Qualitätsunterschieden dominierten und etliche Zuschauer geißelnden Exorzisten-Plagiate entstanden. Dabei steht es außer Frage, dass jeder etwas vom großen Erfolgskuchen abbekommen wollte. Um es jedoch gleich zu betonen, kommt dieser Vertreter nicht über den Status eines netten Versuchs hinaus, da er es nicht schafft, nur über einige eklatante Szenen hinauszukommen. Innerhalb dieser thematischen Gebundenheit ist es vielleicht nicht ganz einfach gewesen, das Rad komplett neu zu erfinden, doch was bei Boschs Beitrag entscheidend fehlt, sind spektakuläre Szenen und vor allem Wendungen. Somit schaut man auf einen eher behäbigen und richtiggehend unauffälligen Verlauf, der sich erwartungsgemäß zu seinen besten Szenen gegen Ende hinschleppt. Um es fairerweise zu sagen, verläuft "Exorcismo" nicht durchgehend uninteressant, vor allem nicht, wenn einem Filme mit dieser Marschrichtung liegen, oder man die beteiligten Schauspieler schätzt. Allerdings schleichen sich auch hartnäckige Phasen des Leerlaufs ein, die hin und wieder eben nicht nur eine Ahnung von Langeweile aufkommen lassen. Dem Streifen fehlt es an Vehemenz und Schock-Potential. Viele Szenen erreichen nicht die atmosphärische Dichte oder den beunruhigenden Tenor, der sicherlich anvisiert gewesen ist. Ein großer Schwachpunkt ist letztlich die Dialogarbeit, die meistens zu trivial und in den richtigen Momenten zu zahm wirkt. Ein netter Einfall ist allerdings, dass sich die besessene Protagonistin mit dem Bösen auf Deutsch verständigt, wenngleich die weiteren Schilderungen der Besessenheitszustände einmal mehr nicht über Schleim spucken und eine malträtierte äußere Hülle hinauskommen.
In diesem Zusammenhang wäre ein deftiger Gossenton wünschenswert gewesen, was im Grunde genommen noch nicht einmal so durch und durch sachdienlich wäre, wie man es vielleicht empfindet, aber schließlich für deutliche Steigerungen bei der Unterhaltsamkeit sorgen könnte, wenn es an vielen Ecken einfach zu wenig ist. Wie dem auch sei, verlässliche Bänke werden hier in Form einiger beliebter Darsteller präsentiert. Paul Naschy als Priester, der einen Exorzismus auf sich zukommen sieht, hinterlässt einen passablen Eindruck, auch wenn sich der Eindruck nicht leugnen lässt, dass er in seinem eher bekannten Rollenprofil besser ankommt, was aber sicherlich nur eine Sache der Gewöhnung, vielleicht sogar der Erwartung ist. So ist es hauptsächlich Maria Perschy zu verdanken, dass ein Hauch schauspielerischer Klassik zu sehen ist. María Kosty und Mercedes Molina staffieren das Geschehen als Blickfänge aus. Wie gesagt, die Handlung plätschert vornehmlich vor sich hin, um in richtigen Momenten etwas Kraft zu mobilisieren. Hier kommen die stimmungsförderliche Musik und einige gut hergerichtete Schauplätze zum Tragen, insbesondere wenn ein paar Rituale oder Orgien angedeutet werden Falls man solchen Beiträgen ohnehin wohlwollender gegenübersteht, kommt man auch hier irgendwie auf seine Kosten. Unterm Strich bleibt Juan Boschs "Exorcismo" jedoch weitgehend unentschlossen, wenig extravagant oder mitreißend, und zieht seine besten Momente seltsamerweise aus den Szenen, denen man eigentlich vorwerfen möchte, dass sie einfach aus anderen Geschichten des Genres ausgeliehen wurden. "Exorcismo" kann man sich ohne Bedenken anschauen, doch die Erwartungshaltung sollte im Vorfeld nicht ganz so hoch geschraubt werden.
Juan Boschs "Exorcismo" ist in der langen, von erheblichen Qualitätsunterschieden dominierten und etliche Zuschauer geißelnden Exorzisten-Plagiate entstanden. Dabei steht es außer Frage, dass jeder etwas vom großen Erfolgskuchen abbekommen wollte. Um es jedoch gleich zu betonen, kommt dieser Vertreter nicht über den Status eines netten Versuchs hinaus, da er es nicht schafft, nur über einige eklatante Szenen hinauszukommen. Innerhalb dieser thematischen Gebundenheit ist es vielleicht nicht ganz einfach gewesen, das Rad komplett neu zu erfinden, doch was bei Boschs Beitrag entscheidend fehlt, sind spektakuläre Szenen und vor allem Wendungen. Somit schaut man auf einen eher behäbigen und richtiggehend unauffälligen Verlauf, der sich erwartungsgemäß zu seinen besten Szenen gegen Ende hinschleppt. Um es fairerweise zu sagen, verläuft "Exorcismo" nicht durchgehend uninteressant, vor allem nicht, wenn einem Filme mit dieser Marschrichtung liegen, oder man die beteiligten Schauspieler schätzt. Allerdings schleichen sich auch hartnäckige Phasen des Leerlaufs ein, die hin und wieder eben nicht nur eine Ahnung von Langeweile aufkommen lassen. Dem Streifen fehlt es an Vehemenz und Schock-Potential. Viele Szenen erreichen nicht die atmosphärische Dichte oder den beunruhigenden Tenor, der sicherlich anvisiert gewesen ist. Ein großer Schwachpunkt ist letztlich die Dialogarbeit, die meistens zu trivial und in den richtigen Momenten zu zahm wirkt. Ein netter Einfall ist allerdings, dass sich die besessene Protagonistin mit dem Bösen auf Deutsch verständigt, wenngleich die weiteren Schilderungen der Besessenheitszustände einmal mehr nicht über Schleim spucken und eine malträtierte äußere Hülle hinauskommen.
In diesem Zusammenhang wäre ein deftiger Gossenton wünschenswert gewesen, was im Grunde genommen noch nicht einmal so durch und durch sachdienlich wäre, wie man es vielleicht empfindet, aber schließlich für deutliche Steigerungen bei der Unterhaltsamkeit sorgen könnte, wenn es an vielen Ecken einfach zu wenig ist. Wie dem auch sei, verlässliche Bänke werden hier in Form einiger beliebter Darsteller präsentiert. Paul Naschy als Priester, der einen Exorzismus auf sich zukommen sieht, hinterlässt einen passablen Eindruck, auch wenn sich der Eindruck nicht leugnen lässt, dass er in seinem eher bekannten Rollenprofil besser ankommt, was aber sicherlich nur eine Sache der Gewöhnung, vielleicht sogar der Erwartung ist. So ist es hauptsächlich Maria Perschy zu verdanken, dass ein Hauch schauspielerischer Klassik zu sehen ist. María Kosty und Mercedes Molina staffieren das Geschehen als Blickfänge aus. Wie gesagt, die Handlung plätschert vornehmlich vor sich hin, um in richtigen Momenten etwas Kraft zu mobilisieren. Hier kommen die stimmungsförderliche Musik und einige gut hergerichtete Schauplätze zum Tragen, insbesondere wenn ein paar Rituale oder Orgien angedeutet werden Falls man solchen Beiträgen ohnehin wohlwollender gegenübersteht, kommt man auch hier irgendwie auf seine Kosten. Unterm Strich bleibt Juan Boschs "Exorcismo" jedoch weitgehend unentschlossen, wenig extravagant oder mitreißend, und zieht seine besten Momente seltsamerweise aus den Szenen, denen man eigentlich vorwerfen möchte, dass sie einfach aus anderen Geschichten des Genres ausgeliehen wurden. "Exorcismo" kann man sich ohne Bedenken anschauen, doch die Erwartungshaltung sollte im Vorfeld nicht ganz so hoch geschraubt werden.