Bradock - Drei Unzen Blei zum Fünf-Uhr-Tee (D)
Troppo per vivere... poco per morire (IT)
Trop pour vivre... peu pour mourir (F)
Qui êtes-vous inspecteur Chandler ? (F)
Wie bent u inspecteur Chandler? (BE)
Mucho para vivir... poco para morir (ES)
Muito para viver, pouco para morrer (POR)
Muito para Viver.... Pouco para Morrer (BRA)
Your Turn to Die
IT / F 1967
R: Michele Lupo
D: Claudio Brook, Daniela Bianchi, Sydney Chaplin, Yves Vincent, Stefania Careddu, Tina Aumont, Nazzareno Zamperla. Jacques Herlin, Anthony Dawson, Jess Hahn, Andrea Bosic, George Wang u.a.
Deutsche Erstaufführung: 23. Januar 1970
Synchronkartei
Italo-Cinema
Score: Francesco De Masi
IMCDb
OFDb
"London, 29. Juni. Es ist 18:00 Uhr. Die Polizei des Distrikts Hampstead erfüllt eine ungewöhnliche Aufgabe: Sie begleitet einen Transport von Juwelen. Sie stammen aus den berühmtesten Sammlungen dieser Welt. Im 14. Stock des Hotel Ritz sollen sie einem erlesenen Publikum gezeigt werden. Der Reinerlös dieser bemerkenswerten Veranstaltung wird wohltätigen Zwecken dienen, so ist es vorgesehen".
Bradock (Claudio Brook), ein Londoner Zeitungsreporter, muss verdammt auf der Hut sein, wenn er nicht unter die Räder kommen will. Denn er hat brisante geheime Informationen über die "Bande des Unheimlichen", die Scotland Yard zum Narren hält und vor den Augen der Film- und Fernsehkameras der Welt aus einem feudalen Hotel sehr berühmte Juwelen klaut - wobei ihnen eines der schönen Models, die die Diamanten trägt, natürlich tatkräftig hilft... Nicht nur die verführerischen Frauen Arabella (Daniela Bianchi), Katia (Stefania Careddu) und Dolly (Tina Aumont) versuchen Bradock und seinen Fotografen Flash (Nazzareno Zamperla) in einem teuflisch raffinierten Spiel auszutricksen. Auch die Asse vom Yard bekämpfen eifersüchtig den Reporter, der bei den Ermittlungen erfolgreicher ist als die Polizei erlaubt. Rivalisierende Gangster jagen die Juwelendiebe, bald kämpft jeder gegen jeden, verzweifelt und todesmutig, denn das eigene Leben ist der höchste Einsatz. [Quelle: Mike Hunter]
Ende der 60er-Jahre schien Michele Lupo eine Vorliebe für ausgefallene Heist- und Carper-Filme zu besitzen, denn BRADOCK - 3 UNZEN ZUM 5-UHR-TEE entstand genau zwischen seinen beiden einschlägigen Kriminalfilmen DER SUPER-COUP DER PROFI-ASSE (1967) und DER COUP DER SIEBEN ASSE (1968), die ebenfalls für einen gepflegten Filmspaß sorgten. In BRADOCK erzählt Lupo die Geschichte eines Juwelenraubes, der während einer Modeschau im Nobel-Hotel Ritz vor den Augen der Öffentlichkeit vonstattenging. Unter den Anwesenden befindet sich auch der Journalist Robert Bradock, der nun eine Sensation riecht. Gemeinsam mit seinem Kollegen Flash versucht er die Hintermänner des Diebstahls zu entlarven, was wiederum zu Unmut auf Seiten der Ermittler vom Yard führt. Doch dann raubt ein Mitglied der Bande die Steine, was wiederum zu einer allmählichen Eskalation der sowieso schon angespannten Lage führt. Nach und nach treten immer mehr Parteien auf die Bildfläche, die es allesamt auf die wertvollen Juwelen abgesehen haben. Und immer mittendrin im Getümmel: Robert Bradock.
BRADOCK - 3 UNZEN ZUM 5-UHR-TEE ist eine italienisch-französische Koproduktion, die 1967 in Rom und London gedreht wurde. Während das Swinging-Sixties-Flair dem Film eine gewisse Leichtigkeit verschafft, sorgen zahlreiche Actionszenen für das Handfeste, denn Michele Lupos Streifen macht keine Gefangenen. Außerdem beruht die Handlung auf einem Drehbuch, an dem auch Ernesto Gastaldi mitgewirkt hat. Als Kameramänner verpflichtete der Regisseur Joe d’Amato, Stelvio Massi und Franco Villa, deren ausgeklügelten Kameraführung für mächtig viel Bewegung im Film sorgen. Die Kamera führt häufig Kamerafahrten durch, bei denen das Bild ständig zwischen Zooms, schnellen Blickwinkelwechseln und plötzlichen Bewegungen wechselt. Während die italienische Filmfassung eine Laufzeit von knapp zwei Stunden aufweist, schlägt die deutsche Kinofassung mit knapp 90 Minuten zu Buche. In den meisten Fällen sind die Originalfassungen von Filmen zu bevorzugen, aber im Falle von BRADOCK besteht im Netz die einhellige Kritik, dass die 120 Minuten-Fassung viel zu lang sei und somit den Filmfluss erheblich hemmen würde. Ganz anders dagegen die knackige deutsche Kinofassung, die mit ihrem flotten Schnitt für einen temporeichen Filmspaß sorgt. Hinzu gesellt sich eine markige Synchro, die es aber mit den schnoddrigen Sprüchen nicht übertreibt. Ein weiteres Highlight ist das Staraufgebot an Genrefilmschauspielern, zu denen beispielsweise Daniela Bianchi, Tina Aumont, Stefania Careddu, Anthony Dawson, Jacques Herlin, Jess Hahn, Nazzareno Zamperla oder Andrea Bosic zählen. Lediglich die Verpflichtung von Claudio Brook als Hauptdarsteller fand ich etwas daneben gegriffen, denn so richtig überzeugen konnte mich seine Darbietung nicht. Dafür entpuppt sich die Filmmusik von Franceso De Masi wiederum als ein Knaller, deren ohrwurmträchtiger Titeltrack bei mir immer noch nachhallt. Alles in Allem ist BRADOCK - 3 UNZEN ZUM 5-UHR-TEE ein temporeicher Kriminalfilm, bei dem die Action nicht zu kurz kommt. Sehenswert!
Fazit: "Geld hat mich noch nie glücklich gestimmt."
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