NÄCHTE DES GRAUENS - John Gilling

Gruselschocker aus Großbritannien, Spanien, Frankreich usw.
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doobee
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NÄCHTE DES GRAUENS - John Gilling

Beitrag von doobee »

Nächte des Grauens
The Plague of the Zombies
Grossbritannien 1966
Regie: John Gilling
André Morell, Diane Clare, Brook Williams, Jacqueline Pearce, John Carson

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Cornwall im 19. Jahrhundert; ein kleines Dorf wird von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht. Die Opfer werden von einer unerklärlichen Müdigkeit befallen und sterben nach kurzer Zeit. Da der Dorfarzt Peter Thompson (Brook Williams) keine plausible Ursache für die Todesfälle findet und die Dorfbewohner auch keine Autopsien zulassen, ruft Thompson seinen alten Freund und Mentor Sir James Forbes (André Morell) zu Hilfe. Dieser macht sich sofort auf nach Cornwall. Mit von der Partie ist seine Tochter Sylvia (Diane Clare), denn diese will ihre alte Schulfreundin Alice (Jacqueline Pearce) besuchen, die mit Peter Thompson verheiratet ist. Kaum angekommen werden sie Zeuge einer Beerdigung. John Martinus (Ben Aris) ist das neuste Opfer der Seuche. Sein Bruder Tom (Marcus Hammond) ist ausser sich und macht dem Arzt schwere Vorwürfe, nichts getan zu haben. Alice benimmt sich ebenfalls sehr seltsam. Sie ist blass und müde und zeigt Symptome der rätselhaften Krankheit. Sir James Forbes ist beunruhigt. Er muss eine Autopsie durchführen können um den Grund der Todesfälle herauszufinden. Deshalb beschliessen er und Peter, die Leiche von John Martinus wieder auszugraben. Als sie dies tun, ist der Sarg leer! In der Zwischenzeit hat Alice heimlich das Haus verlassen. Sylvie verfolgt sie zu einer anscheinend stillgelegten Zinn-Mine und wird mit einer grauenerregenden Kreatur konfrontiert, welche den leblosen Körper Ihrer Freundin auf den Armen trägt. Da Tom in der Nacht in der Nähe gesehen wurde wird er verhaftet. Aber sowohl er als auch Sylvia schwören dass es sich bei dem Monster um John Martinus gehandelt hat. Die Spur führt zum geheimnisvollen und steinreichen Aristokraten Clive Hamilton (John Carson), der in seinem Anwesen mit einer Horde von Jüngern haust und jahrelang in der Karibik gelebt hat. Er ist ein Voodoo-Priester und erweckt die Toten zum Leben, um sie als Arbeitssklaven in seiner Zinn-Mine schuften zu lassen. Mittlerweile hat er auch Sylvia im Visier. Sir John und Peter haben nicht mehr viel Zeit, sie aus seinen Klauen zu befreien…

Dieser Streifen ist der einzige reine Zombiefilm der Hammer-Studios und entstand 2 Jahre vor George A. Romero’s „Night of the living Dead“. Regisseur John Gilling liefert uns einen atmosphärisch dichten, unterhaltsamen und überzeugenden Horrorschocker ab. Die Settings sind Hammer-typisch erste Klasse und bieten alles, was den Fan erfreut: nebelverhangene Wälder, ein düsterer Friedhof oder die Szenen bei und in der Zinn-Mine wissen wirklich zu gefallen. Die Handlung wird unterlegt mit dem stimmigen, unheilschwangeren Score von Maestro James Bernard, der bei unzähligen Hammer-Filmen für die Musik verantwortlich war. In der Flut von ultrablutigen und brutalen Zombie-Spektakeln mag der Film in der heutigen Zeit etwas angestaubt wirken. Aber er war ein Trendsetter in Sachen Zombie-Makeup und er zeigt uns sehr effektvoll wie sich die Untoten aus ihren Gräbern wühlen. Eine Szene, die heute zum Standard gehört, damals aber sicherlich für reichlich Grusel gesorgt hat. Ich persönlich bevorzuge die fleischfressende Zombie-Spezies, sie aber als Arbeitssklaven und Handlanger des bösen Voodoo-Priesters zu geniessen macht ebenfalls Spass. Und der Seitenhieb auf die englische Upperclass ist ebenfalls ganz klar: die einfachen Leute werden von den Reichen ausgebeutet, im Leben und im Tod!

Die Schauspieler-Garde macht einen guten Job. Besonders zu erwähnen ist André Morell, welcher mit der Figur von Sir James Forbes einen ungemein sympathischen und abenteuerlustigen Wissenschaftler verkörpert.

Fazit: Stimmungsvolles, nostalgisches Filmjuwel das auch ohne Guts & Gore bedrohlicher wirkt als manche der heutigen Zombie-Splatterorgien. 8/10

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