MIKE MORRIS JAGT AGENTEN IN DIE HÖLLE - Gianfranco Baldanello

Agenten rippen einsam off - Bond-Kopien aus europäischem Klon-Technik-Anbau
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Richie Pistilli
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MIKE MORRIS JAGT AGENTEN IN DIE HÖLLE - Gianfranco Baldanello

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Mike Morris jagt Agenten in die Hölle (D)
Il raggio infernale (IT)
Le rayon infernal (F)
Nido de espías (ES)
Los Intocables vuelven al ataque (ARG)
O Raio Infernal (BRA)
Danger!! Death Ray
Nest of Spies
Death Ray


IT / ES 1967

R: Gianfranco Baldanello
D: Gordon Scott, Alberto Dalbés, Nello Pazzafini, Delfi Mauro, Silvia Solar, Massimo Righi, Tullio Altamura, Rossella Bergamonti, Carlos Hurtado, Tina Di Pietro, Fernando Rubio, Valentino Macchi u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 26.05.1967

Synchronkartei

Score: Gianni Ferrio

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OFDb



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"Meine Herren, ich danke ihnen, dass sie meiner Einladung gefolgt und hierher gekommen sind. Ich bin überzeugt davon, dass das was ich ihnen heute Abend demonstrieren möchte, ihr Interesse finden wird. Es versteht sich wohl selbst, dass meine Demonstration ausschließlich für diesen Kreis bestimmt ist. Wie sie sicher alle wissen, habe ich mich seit Jahrzehnten der Strahlenforschung verschrieben - einer Forschung zu friedlichen Zwecken. Bedauerlicherweise wird es heute immer schwerer, die Grenzen zwischen guten und schlechten Zwecken zu erkennen, wenn nicht überhaupt unmöglich. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, meine Herren, dass wir in der Strahlenforschung genau denselben Problemen gegenüberstehen, wie auf dem Gebiet der Atomenergie. In beiden Fällen können die gewonnen Erkenntnisse entweder einen Segen für die Menschheit bedeuten, oder aber ihre völlige Zerstörung. Es ist eine Tatsache, dass die Forschung seit Jahren mehr und mehr zu kriegerischen Zwecken genutzt wird, eine Entwicklung, die wir alle mit größter Sorge beobachten, und für die wir uns alle mitverantwortlich zeigen sollten - insbesondere wir Wissenschaftler [...] Lassen sie mich nochmal nachdrücklich betonen: Meine wissenschaftliche Arbeit soll ausschließlich zu friedlichen Zwecken genutzt werden, keinesfalls aber so, wie ich es ihnen jetzt vorführen möchte - das ist nur zur Demonstration. Sie werden gleich sehen, was ich meine."



Professor Macom (Tullio Altamura), einer der führenden Wissenschaftler der Atomphysik, ist Leiter eines Experimentierteams, dass an einer großen, bedeutsamen Entwicklung arbeitet. Kurz nach Abschluss seiner Entwicklung wird er Opfer einer wohlvorbereiteten Entführung und wird nach wilden Schießereien und Verfolgungsjagden per Hubschrauber mit einem U-Boot außer Landes gebracht. Die Regierung beauftragt Special-Agent Mike Morris (Gordon Scott) mit der Befreiung von Professor Macom. Mit viel Glück und Draufgängertum setzt er sich auf die Fährte der Entführer und lässt sich auch nicht von schönen Frauen von seinem Weg abbringen. Immer wenn seine Gegner ihn für tot halten, taucht er immer wieder unvermittelt in ihrer Umgebung auf und lässt seine MP sprechen. Sein Auftrag ist erst dann gelöst, wenn Professor Macom in Sicherheit ist. [Quelle: MCP Video]



Professor Macom (Tullio Altamura) hat für friedliche Zwecke ein Laser-Strahlen-Gerät erfunden. Doch mehrere Agentenringe versuchen diese Erfindung an sich zu bringen, um daraus eine Laserkanone zu entwickeln. Gordon Scott als Agentenkiller "Mike Morris" sieht seine Aufgabe erst dann restlos gelöst, wenn die zahlreichen Gegner im Feuer seiner MP unschädlich gemacht worden sind. Sein aufregendes Leben ist stets von schönen Frauen begleitet, die nicht selten Agentinnen der Gegenseite darstellen. Trotzdem gelingt es ihm, die Atomgeheimnisse für sein Land zu retten. [Quelle: PVT Video]


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"Offenbar haben wir den Schalk im Nacken, aber der Chefkomiker bin ich hier!"


Nachdem Gordon Scott bereits in den Rollen von Tarzan, Maciste und Hercules tatkräftig in Erscheinung trat, verkörperte in dem von Gianfranco Baldanello 1967 inszenierten MIKE MORRIS JAGT AGENTEN IN DIE HÖLLE den coolen und sogleich schlagkräftigeren Bruder von 007, der sich ohne jegliche Rückschläge wacker durch die recht dünne Handlung schlägt - wobei das Wort "schlägt" absolut wörtlich zu nehmen ist. Doch zunächst gehört die Bühne alleinig Nello Pazzafini, der in der Rolle von Scotts Widersacher Frank wohl eine seiner ausgiebigsten Darbietungen abliefern darf. Die ersten 20 Minuten des Films gehören ganz allein Nello, wobei seine Figur aber zunächst in ganz ruhigen Fahrwassern in die Handlung eingeführt wird. Dabei trägt er einen seriösen Chic zur Schau, denn als vermeintlicher Geschäftsmann, der sich als schnieker Anzugträger unter die auserwählten Gäste einer exklusiven Präsentation gemischt hat, bei der ein neu entwickeltes Lasergerät vorgestellt wird, sollte er schon ein adäquates Erscheinungsbild abgeben, um nicht direkt als ungebetener Gast aufzufallen - denn erst nachdem die Präsentation vollzogen ist, lässt er seine Maske und fallen und verschleppt den verantwortlichen Professor Macom nach Madrid, wo dieser ihm die Gerätschaft zu einer tödliche Waffe umfunktionieren soll. Dabei kommt es auf der Flucht auch zu einigen toten Staatsbeamten, von denen die meisten auf die Kosten des rückgratlosen Nello gehen. Nach zwanzig Minuten tritt dann erstmals der eigentliche Held des Films in Erscheinung, der von da an den guten Nello etwas in den Hintergrund drängt, denn nachdem Mike Morris die Identität seines Widersachers festgestellt hat, müssen sich die beiden die Filmbühne teilen. Während sich Nello bis zum bitteren Filmende tapfer schlägt, prügelt und schießt sich Mike Mike Morris durch das Geschehen, als ob es kein Morgen für ihn gibt. Im gefühlten fünf Minuten-Takt kommt es von da an zu ausufernden Schlägereien und bleihaltigen Schießorgien, bei denen ein ganzer Haufen Handlanger, die im Auftrag von Nello handeln, ganz tief in der Wupper baden gehen. Zwischendrin wird Mike Morris auch noch von einigen reizenden Damen angeschäkert, von denen er die meisten aber wiederum auf eine unfeine Art abserviert - denn die Erfüllung seines staatlichen Auftrags steht für den gewissenhaften Agenten an erster Stelle. Ansonsten bedient er die typischen Stereotypen, die für die Darstellung eines Agenten der Eurospy-Fraktion essentiell sind - und natürlich vergnügt er sich auch mit zahlreichen Frauen, sobald ER den Zeitpunkt für geeignet hält. Ach ja, und schießende Presslufthämmer gibt es neben falschen Bärten und zahlreichen Modellbauten auch noch zu bestaunen.


Im Großen und Ganzen bietet MIKE MORRIS JAGT AGENTEN IN DIE HÖLLE nicht nur eine actionreiche und kurzweilige Unterhaltung, sondern auch eine äußerst dünne Story, deren Drehbuch vermutlich ohne große Probleme auf einen Bierdeckel gepasst hat. Dieses Manko wird wiederum durch die überproportionale Anhäufung von Actionszenen wegzumachen versucht, was aber letztlich nur bedingt funktioniert. Wer also weniger Wert auf eine ausgefeilte Story legt, dafür umso mehr bei Eurospyfilmen die schlagkräftige Action liebt, der ist bei MIKE MORRIS gut aufgehoben, denn viele Vertreter dieser günstig produzierten Agentenfilmen offenbaren sich oftmals als langatmig und zäh - was man von MIKE MORRIS in keinster Weise behaupten kann. Hinzu gesellt sich eine grundsolide Kamerarbeit und eine schmissige Filmmusik, für die sich kein Geringerer als Gianni Ferrio verantwortlich zeigte. Was die deutsche Synchronfassung anbelangt, so kann diese ebenfalls als äußerst deftig beschrieben werden. Alles in Allem ein anspruchsloser Filmspaß, bei dem im Minutentakt die Fetzen fliegen. Oder um es mit den als Lobpreisung codierten Worten des katholischen Filmdienstes auszudrücken: "Brutales Agentenstück. - Wir raten ab."


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Trailer:

Zuletzt geändert von Richie Pistilli am Do., 07.03.2024 13:03, insgesamt 1-mal geändert.

ephedrino
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Re: MIKE MORRIS JAGT AGENTEN IN DIE HÖLLE - Gianfranco Baldanello

Beitrag von ephedrino »

Ist Pazzafinis Rollenname hier tatsächlich Ted Carter? Das ist ja in anderen Filmen sein englisches Pseudonym als Schauspieler.

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Richie Pistilli
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Re: MIKE MORRIS JAGT AGENTEN IN DIE HÖLLE - Gianfranco Baldanello

Beitrag von Richie Pistilli »

Du hast recht :o
Danke für den Hinweis.

Da ist mir gestern zur späten Stunde tatsächlich noch ein Fehler unterlaufen. Der richtige Name lautet Frank (Gum?).
Habe es gleich mal korrigiert.


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"Na, jetzt kommen wir der Sache schon näher: Flake und Gum, zwei alte Bekannte von mir."

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Richie Pistilli
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Re: MIKE MORRIS JAGT AGENTEN IN DIE HÖLLE - Gianfranco Baldanello

Beitrag von Richie Pistilli »

Aus Nostalgiegründen noch ein paar Screenshots der deutschen VHS-Fassung:


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