Policeman Luc Merenda (D)
Il commissario Verrazzano (IT)
Un flic de charme (F)
Flic à abattre (F)
Perseguição Mortal (BRA)
O Justiceiro de Roma (POR)
Deadly Chase
Play Cop
IT 1978
R: Franco Prosperi
D: Luc Merenda, Janet Agren, Isarco Ravaioli, Chris Avram, Luciana Paluzzi, María Baxa, Patrizia Gori, Gloria Piedimonte, Daniele Dublino, Giacomo Rizzo, Lina Franchi, Artemio Antonini u.a.
Deutsche Erstaufführung: VHS-Premiere
Synchronkartei
Italo-Cinema.de
Score: Lino Corsetti
IMCDb
OFDb
"Luc Merenda ist der Policeman! „Der Baron“, Chef einer Buchmacher- und Waffenschieberbande, weiß, dass ihm Policeman Luc Merenda auf der Spur ist. Daraufhin versucht er, den Polizeimann auszuschalten. Auf sich allein gestellt, bleibt diesem nur noch eins: DAS SPIEL ZUR ERÖFFNUNG". [Quelle: BB Video VHS]
Kommissar Verrazzano (Luc Merenda), ein glücksspielaffiner Polizist, wird von der adretten Galeriebesitzerin Giulia Medici (Janet Agren) damit beauftragt, die Ermittlungen an dem Tod ihres Bruders Walter wieder aufzurollen. Zwar wurde der Todesfall ihres Bruders aufgrund der Annahme, dass es sich hierbei um einen Selbstmord handelte, bereits zu den Akten gelegt, doch Giulia plagen nach dem Erhalt eines anonym verfassten Briefes erhebliche Zweifel, denn ihrer festen Meinung nach wurde ihr Bruder ermordet. Als erste Amtshandlung beginnt Verrazzano daraufhin in der Glücksspielszene zu ermitteln, wo er zugleich nebenbei seinem Laster freien Lauf lassen kann, gemäß dem Motto: Warum nicht das Angenehme gleich mit dem Nützlichen verbinden? Gesagt, getan und bereits kurze Zeit später erhält Verrazzano von einem szeneinternen Tippgeber den bedeutsamen Hinweis, dass die ortsansässige Verbrechensorganisation derzeit von einem gewissen Alberto Bonci (Isarco Ravaioli), auch 'der Baron' genannt, im Auftrag der vorsitzenden Chefabteilung geleitet wird. Obendrein tritt plötzlich auch noch Cora Venier Verelli (María Baxa), die Witwe des ermordeten Walter Medicis, die zwischenzeitlich schon wieder den vermögenden Marco Varelli (Chris Avram) geehlicht hat, auf den Plan, was den sowieso schon prekären Fall für Verrazzano immer kniffliger werden lässt. Als dann auch Verrazzanos geliebte Katze Ciro sowie seine Liebhaberin Rosy (Luciana Paluzzi) für immer das Licht ausgeknipst bekommen, bringt dies das Fass endgültig zum Überlaufen. Von da an steht für Kommissar Verrazzano Polen offen, denn ein Mann sieht fortan nur noch rot.
Ein äußerst unaufgeregter Film, den Francesco Prosperi im Jahr 1978 auf die Beine stellte. Am ehesten erinnert mich Prosperis Film, der hierzulande den völlig bekloppten Titel POLICEMAN LUC MERENDA verliehen bekam, an KOMMISSAR MARIANI: ZUM TODE VERURTEILT von Stelvio Massi, der im Vergleich zu den meisten italienischen Polizeifilmproduktionen in seiner Machart ebenfalls eine gewisse 'Entspanntheit' ausstrahlt. Anstatt auf ausufernde Action und Gewalt sowie einen bärbeisigen Kommissar konzentrierte sich Prosperi vielmehr auf die Ermittlungsarbeit seines verhältnismäßig 'sanftmütig' agierenden Ordnungshüters, die in der zweiten Hälfte des Films erst so richtig in Schwung kommt. Dennoch gibt es auch einige solide in Szene gesetzte Actionszenen zu bestaunen, wobei die inszenierte Verfolgungsjagd weit hinter denen eines Umberto Lenzis, Enzo G. Castellaris oder Massimo Dallamanos rangiert. Das Drehbuch orientierte sich offensichtlich an den hardboiled Krimis eines Raymond Chandler, von denen wiederum zahlreiche als 'Film Noir'-Produktionen in die Kinos wurden. Die Rolle des zunächst duldsamen Ermittlers verkörpert kein Geringerer als der französische Schauspieler Luc Merenda, der trotz eines riesigen Bücherregals nicht dementsprechend belesen wirkt. Zudem hat Kommissar Verrazzano eine gewisse Vorlieben für Katzen - und zwar sowohl für vierbeinige als auch für zweibeinige, wobei er die tierischen im Vergleich zu den menschlichen wiederum einen Tick lieber hat. Dennoch jagt er auch jeder adretten Frau hinterher, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Sein größtes Laster ist jedoch das Glücksspiel, dem er gewissermaßen schon in einem sehr schädlichen Maß verfallen ist. Bleibt letztlich zu hoffen, dass ihm die vier Damen, Janet Agren, Luciana Paluzzi, María Baxa und Patrizia Gori mit ihren weiblichen Reizen den Kopf wieder zurecht rücken, denn ansonsten scheint für ihn auf längere Sicht Hopfen und Malz endgültig verloren zu sein. Was die vier Damen wiederum angeht, so legen diese genauso wie Chris Avram und Isarco Ravaioli durchweg überzeugende Darbietungen an den Tag. Was wiederum die deutsche Synchronfassung anbelangt, so kann diese als solide bezeichnet werden. Summa summarum ein im Großen und Ganzen unspektakulär wirkender Poliziottesco, der Genreliebhabern aber dennoch einen Blick wert sein sollte.
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Verfolgungsjagd: