MILANO: IL CLAN DEI CALABRESI - Giorgio Stegani

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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MILANO: IL CLAN DEI CALABRESI - Giorgio Stegani

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Milano: il clan dei Calabresi (IT)
24 Epätoivon tuntia (FIN)
The Terminators (FIN / SWE)
The Last Desperate Hours


IT 1974

R: Giorgio Stegani
D: Antonio Sabato, Silvia Monti, Pier Paolo Capponi, Peter Carsten, Fred Williams, Nicoletta Rizzi, Mirella Rossi, Bruno Di Luia, Nando Marineo, Nestore Cavaricci, Toni Ucci u.a.



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Italienische Erstaufführung: 29.11.1974

Drehortvergleich

Score: Gianni Marchetti

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OFDb



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Seitdem kalabresische Banden immer häufiger die Gebietsgrenzen missachten, in denen die hiesige Mafia ihr Prostitutionsgewerbe ausführt, herrscht in Mailand dicke Luft. Das Ganze geht sogar soweit, dass der fisch aufgestrebte Clanboss Paolo Mancuso (Antonio Sabàto) eines schönen Abends im Auftrag des mafiösen Clubbesitzers Dario Lippi (Fred Williams) von einer handvoll milanesischer Schergen attackiert wird, infolgedessen er sich in ein wissenschaftliches Labor rettet, wo er zu allem Überfluss von einer Versuchsratte gebissen wird. Was Mancuso in diesem Moment noch nicht ahnt, ist die Tatsache, dass er sich durch den Biss mit einem verheerenden Virus infiziert hat, welches nicht nur nach einer 24-stündigen Inkubationszeit unwiderruflich seine tödliche Wirkung zeigt, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Bevölkerung auch noch eine folgenschwere Epidemie auslöst. Als Mancuso am nächsten Tag rein zufällig aus dem Radio über seine tödliche Infektion erfährt, ist plötzlich Schluss mit lustig, denn während ihm die Polizei zum Schutz der Bevölkerung ganz dicht an den Fersen hängt, verlassen ihn auch noch seine Handlanger, was wiederum dazu führt, dass sich der ehemalige Clanboss von da an auf eigene Faust durchschlagen muss. Gemeinsam mit seiner Freundin Laura (Silvia Monti) sucht er daraufhin einen vertrauenswürdigen Arzt auf, in der Hoffnung, dass dieser ihm das lebensrettende Serum besorgt. Doch anstatt ihm das Serum zu besorgen, verrät der saubere Arzt Mancuso an seine ehemaligen Handlanger, die zwischenzeitlich zu der konkurrierenden Bande von Don Maraschi (Peter Carsten) und Dario Lippi übergelaufen sind. Nachdem Marncuso die Flucht vor seinen ehemaligen Leute gelang, startet er trotz seiner fortschreitenden Virusinfektion einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen all diejenigen, die es gewagt haben, ihn schändlich zu verraten. Bleibt letztlich die Frage, ob es ihm gelingt, sein todbringendes Vorhaben in die Tat umzusetzen, während ihm der ermittelnde Kommissar (Pier Paolo Capponi) immer enger auf die Pelle rückt? Und was ist mit dem lebensrettenden Serum?




Obwohl Giorgio Steganis MILANO: IL CLAND DEI CALABRESI zu den eher weniger rezensierten Genrevertretern zählt, entpuppt sich das Werk als ein sehenswerter Rache-Thriller, der obendrein auch noch mit einer außergewöhnlichen Handlung auftrumpft, denn einen mit einem sowohl tödlichen als auch epidemieauslösenden Virus infizierten Gangsterboss, der in diesem Zustand einen gnadenlosen Rachefeldzug startet, obwohl ihm die Polizei ganz dicht auf den Fersen ist, sieht man wahrlich nicht alle Tage. Für die Rolle des infizierten Rächers rekrutierte Stegani den polizeifilmerprobten Antonio Sabàto, der seine Sache dann auch zur vollen Zufriedenheit der eingeschworenen Zuschauerschaft erledigt. Zwar weckt seine Filmfigur Mancuso keinerlei Sympathien, wodurch es dem Zuschauer äußerst schwer fällt, sich mit seiner Person zu identifizieren, aber dennoch reißt einen die energiegeladene Performance des verdorbenen Charakters bis zum bitteren Ende unaufhaltsam mit. Während sein Rachefeldzug äußerst garstig ausfällt (beispielsweise kommt eine Knochensäge zum Einsatz), spuckt der Film am Rande aber auch schwermütigere Töne, denn als Mancuso gegen Ende des Films auf seine getrennt lebende Ehefrau (Nicoletta Rizzi) trifft, kommt es zu einer moralischen Abrechnung mit seinem zweifelhaften Lebenslauf. Zwischendrin sorgen Bruno Di Luia & Co. immer mal wieder für handfesten Stunk, während Peter Carsten und Fred Williams als verfeindete Strippenzieher ihre machterhaltende Ausmerzungspläne gemütlich von der Couch aus schmieden. Ein gutes Händchen bewies Stegani auch bei der Wahl Pier Paolo Capponis, der in der Rolle des zuständigen Ermittlers eine überzeugende Darbietung an den Tag legt. Was Frauen betrifft, so zeigt der Film diesen gegenüber keinerlei Gnade, denn im Rahmen des mafiösen Prostituionsgewerbes kommt es im Handlungsverlauf zu einigen unschönen Szenen, für die sich letzten Endes ekelhafte Kriminelle verantwortlich zeigen. Mirella Rossi, die eine der gewerblichen Liebesarbeiterinnen mimt, kommt in letzter Sekunde gerade noch einmal mit einem blauen Auge weg, während Silvia Monti, die die Geliebte Mancusos spielt, Opfer ihrer eigenen Verdorbenheit wird.


Was das Handwerkliche betrifft, so legte Giorgio Stegani mit MILANO: IL CLAND DEI CALABRESI eine solide Inszenierung an den Tag. Neben einer ordentlichen Fotografie wartet der Film auch mit einem flotten Schnitt auf, der sich wiederum recht fluffig auf die Kurzweiligkeit des Handlungsverlaufs auswirkt. Als absoluter Knaller entpuppt die von Gianni Marchetti komponierte Filmmusik, deren Soundspektrum von Funk über Maultrommeln und Mundharmonika bis hin zu rockigen Elementen reicht.


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