In fondo alla piscina (IT)
La última señora Anderson (ES)
Meurtre dans la piscine (F)
A 4a. Vítima (POR)
The Fourth Victim
Death at the Deep End of the Swimming Pool
IT / ES 1971
R: Eugenio Martín
D: Carroll Baker, Michael Craig, Marina Malfatti, Miranda Campa, José Luis López Vázquez, Enzo Garinei, Phillip Ross, Alberto Fernández de Rosa, Manuel Gallardo, Lone Fleming u.a.
Italienische Erstaufführung: 10.03.1971
Italo-Cinema.de
Cinema-Italiano-db
Schnittbericht: Spanische VHS vs BD (Severin Films)
Score: Piero Umiliani
IMCDb
OFDb
Arthur Anderson (Michael Craig), ein gut situierter Bonvivant, findet eines schönen Tages seine Ehefrau leblos treibend im Swimming-Pool vor. Als kurz darauf die Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungen feststellt, dass Anderson zuvor bereits mit zwei weiteren Frauen verheiratet war, die ebenfalls Todesopfer mysteriöser Umstände wurden, wird dieser als vermeintlicher Täter vor Gericht gestellt. Während des Prozesses stellt sich obendrein heraus, dass er jedes Mal der alleinige Nutznießer der jeweiligen Lebensversicherungen war, deren Geldsummen von toter Ehefrau zu toter Ehefrau immer üppiger ausfielen. Obwohl die Schuldfrage sowohl für den Staatsanwalt als auch für den Richter unstrittig zu sein scheint, kassiert er dank einer fingierten Aussage seiner Haushälterin Felicity (Miranda Campa) letztendlich einen Freispruch. Inspector Dunphy (José Luis López Vázquez), der fest davon überzeugt ist, dass Anderson alsbald eine vierte Frau ehelichen wird, lässt den dreifachen Witwer von da an nicht mehr aus den Augen. Doch wie es scheint, fällt es Anderson nicht einmal im Traum ein, ein erneutes Ehegelöbnis abzulegen. Als er aber eines schönes Tages mit der liebreizenden Julie Spencer (Carroll Baker) zusammentrifft, die ungefragt ein ausgiebiges Bad in seinem Swimming Pool nimmt, entwickelt sich zwischen den beiden doch noch eine Liebesbeziehung, die letztlich vor dem Traualtar endet. Doch wer ist Julie Spencer in Wahrheit?
Bei THE FOURTH VICTIM handelt es sich um einen spanisch-italienisch koproduzierten Giallo von Eugenio Martín aus dem Jahr 1971, der zwar schön abfotografiert wirkt, aber letzten Endes so etwas wie Suspense missen lässt. Dabei wirkt das Drehbuch grundsätzlich durchdacht und den beteiligten Schauspieler und Schauspielerinnen kommt es auch keinesfalls in den Sinn, bei ihren Darbietungen zu kleckern, aber letzten Endes hinterlässt der unaufgeregte Film leider nur einen mittelprächtigen Eindruck, der nicht gerade von Nachhaltigkeit geprägt ist. Was wiederum die außergewöhnliche Handlung anbelangt, so entpuppt sich diese dennoch als mitreißend, denn anstatt eines italotypischen Verschwörungsthrillers offenbart das Drehbuch vielmehr eine klassische Detektivgeschichte, die maßgeblich von den Filmwerken Alfred Hitchcocks beeinflusst zu sein scheint. Als Hauptdarsteller verpflichtete Eugenio Martín den britischen Schauspieler und Drehbuchautor Michael Craig, der in der Rolle des offensichtlich ehefraumordenden Arthur Anderson eine solide Darbietung an den Tag legt. Ihm zur Seite steht die bereits gialloerprobte Carroll Baker, die in der Rolle seiner vierten Ehefrau zahlreiche Fragen aufwirft. Während sie anfänglich etwas naiv wirkt, entpuppt sie sich im weiteren Verlauf als eine Art Psychopatin, die infolge der Ermordung ihres vorherigen Ehemann letztendlich in der Klapse landet. Da aber im vorliegenden Film letztendlich nichts so ist, wie es ursprünglich scheint, bleibt für den Zuschauer lange offen, welch Geistes Kind tatsächlich in ihr steckt. Gleiches gilt übrigens auch für die Rolle des Arthur Anderson, denn Eugenio Martín gelingt es mit Erfolg, den Zuschauer eine gute Zeit lang im Dunkel tappen zu lassen. Dann wäre da auch noch José Luis López Vázquez, der nicht nur einen hektisch wirkenden Ermittler mimt, sondern in den ansonsten recht ernsten Film auch ein wenig Humor miteinbringt. Zu guter Letzt wäre da auch noch die italienische Schauspielerin Marina Malfatti, die schließlich von allen Beteiligten am heftigsten auf den Putz haut. Abgerundet wird das Ganze mit einer eindrucksvollen Filmmusik von Piero Umiliani, deren Titelstück sehr stark an das ebenfalls von ihm komponierte Hauptthema von Mario Bavas 5 BAMBOLE PER LA LUNA D'AGOSTO erinnert. Nachdem der Film über viele Jahre nur als mittelprächtige VHS-Fassung verfügbar war, veröffentlichte das Filmlabel Severin THE FOURTH VICTIM im Jahr 2021 in einer prächtigen HD-Fassung, die obendrein auch erstmals ungeschnitten war.
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