Zinksärge für die Goldjungen (D)
Il re della mala (IT)
Salopards en enfer (F)
Los ángeles de oro (ES)
Ilman jarruja helvettiin (FIN)
Battle of the Godfathers
The Racketeer
D / IT 1973
R: Jürgen Roland
D: Herbert Fleischmann, Henry Silva, Horst Janson, Patrizia Gori, Véronique Vendell, Raf Baldassarre, Dan van Husen, Peter Lehmbrock, Horst Hesslein, Sonja Jeannine, Heinz Sonntag u.a.
Deutsche Erstaufführung: 30.11.1973
Synchronkartei
Filmportal
Schnittbericht: Italienische Fassung vs. Deutsche Fassung
Score: Rolf Kühn & Coriolano Gori (Lallo Gori)
IMCDb
OFDb
"Es ist 12 Uhr 39, das Wetter ist sommerlich schön. Soeben fährt die Queen-Elisabeth in den Hamburger Hafen ein. Damit beginnt die Geschichte des Films, aber diese Geschichte könnte überall spielen - vielleicht sogar in der Stadt, in der sie leben. Die Personen der Handlung sind frei erfunden, ihre Taten nicht. Und was heute noch als Produkt der Fantasie gilt, kann Morgen schon Realität sein - erschreckende, grausame Wirklichkeit."
Bis aufs Messer, bis zur beinahe völligen gegenseitigen Ausrottung bekämpfen sich in der riesigen Hafenstadt zwei Gangster-Gruppen: Die alteingesessenen 'Ehrenmänner' des 'Unternehmers' Westermann (Herbert Fleischmann), und die von den ausgezeichneten Unterwelt-Geschäftsmöglichkeiten angelockte italo-amerikanische 'familie' des Luca Messina (Henry Silva).
Von nichts schrecken sie zurück: Raub, Vergewaltigung, Mord - mit Messern, Ketten, Pistolen und Sprengstoff! Selbst als Westermanns Sohn Erik (Horst Janson) und Mesinas Tochter Silvia (Patrizia Gori) sich ineinander verlieben und dem brutalen Unterweltkrieg ein Ende machen wollen, bekämpfen sich die 'Goldjungen' der beiden Banden, und vor allem ihre Anführer, wie rasende Tiger! [Quelle: Subkultur-Entertainment]
„Wer schneller schießt hat mehr vom Leben!"
Ein herrlich schmieriges Action-Spektakel, das Jürgen Roland 1973 mit ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN auf die Beine stellte, wobei der Regisseur letztlich nichts anderes machte, als einen italienischen Poliziottesco in der Hafenstadt Hamburg anzusiedeln. Hierzu tat sich Jürgen Roland zunächst mit der in Rom ansässigen Filmproduktionsfirma 'Cinematografiche Romane' zusammen, was ihm finanziell überhaupt erst ermöglichte, seinen geplanten Film als italienisch-deutsche Koproduktion zu verwirklichen. In den beiden Hauptrollen hauen sich Henry Silva und Herbert Fleischmann als konkurrierende Gangsterbosse im ständigen Wechselspiel gegenseitig die Köpfe ein, während Patrizia Gori und Horst Janson wiederum gegenseitig Gefallen an sich finden. Dumm nur, dass ihre Filmfiguren die Sprösslinge der beiden verfeindenden Gangsterbosse verkörpern, die noch nicht einmal davor zurückschrecken, das eigen Fleisch und Blut des jeweils anderen gnadenlos auszumerzen. Als Auslöser für die hansestädtische Vendetta kann die gewaltsame Drohung des Mafiosis Luca Messina gegenüber dem alteingesessenen Ganoven Otto Westermann angesehen werden, die dieser nach seiner ungefragten Niederlassung im Venedig des Nordens eindrucksvoll an ihn richtet. Doch Geschäftsmann Westermann denkt überhaupt nicht daran, dem italienischen Schnösel 40% seines kriminellen Reingewinns zu überlassen, was wiederum dazu führt, dass er gemeinsam mit den Kegelbrüdern des 'Schwarzen-Pudel'-Clubs, deren Vorsitzender er zugleich auch noch ist, einen Kleinkrieg anzettelt, der bald schon seine ersten Todsopfer fordern sollte.
Ein italo-inspirierter Actionfilm 'Made in Germany' anno 1973, kann so etwas funktionieren? Na klar, denn spätestens nach Rolf Olsens BLUTIGER FREITAG und Alfred Vohrers PERRAK war ein solches Unterfangen alles andere mehr als abwägig, was Jürgen Roland mit seinen GOLDJUNGEN auch zweifelsfrei bewies. Während die italienische Fraktion in ihrem Hamburger Domizil eher einem exquisiten Lebenswandel fröhnt, verbringt die Westermann-Gruppe viel leber ihre Zeit in miefenden und zigarettenqualmverhangenen Vereinsheimen, in deren Räumlichkeiten der bürgerliche Kitsch vorherrscht. Was das Herumprotzen mit maximaler Männlichkeit anbelangt, so schenken sich weder der Hamburger Geschäftsmann, noch der italienische Mafioso etwas, denn beide sind ganz harte Männer, die ihre Macht nicht nur gegenüber ihren Frauen demonstrieren. Abgesehen von der Romanze der beiden Sprösslinge, die ein wenig Romeo & Julia-Atmosphäre in das explosive Actionspektakel miteinfließen lässt, kann Jürgen Rolands ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN als reiner Männerfilm angesehen werden, denn neben zahlreichen Offenherzigkeiten dominieren in den Film markante Hackfressen, handfeste Auseinandersetzungen, Explosionen und halsbrecherische Verfolgungsjagden. Der Höhepunkt des Ganzen stellt eine wilde Verfolgungsjagd dar, die am Ende des Film mit zwei Schnellbooten auf der Elbe ausgetragen wird. DIE RATTEN VON AMSTERDAM lassen hierbei grüßen.
Was die beiden Schnittfassungen anbelangt, so unterscheiden sich diese nicht nur in der Szenenfolge, sondern auch in den jeweiligen Charakterzeichnungen. Gleiches gilt für die varierende Filmmusik, für die sich Rolf Kühn und Coriolano Gori verantwortlich zeigten. Ein ausführlicher Schnittvergleich zwischen der italienischen und deutschen Filmfassung kann auf Schnittberichte.com nachgelesen werden.
Fazit: „Wem das nicht gefällt, der kann sich einen Sarg bestellen – aber aus Zink, der genügt für euch Ratten!"
Filmplakate:
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Score & Filmszene (Verfolgungsjagd):
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Trailer: