Shirley Eaton
● DIE SIEBEN MÄNNER DER SUMURU / LA CIUDAD SIN HOMBRES / THE GIRL FROM RIO (D|E|GB|1969)
mit Richard Wyler, Maria Rohm, Herbert Fleischmann, Walter Rilla, Elisa Montés, Beni Cardoso,
Marta Reves, Valentina Godoy, Maria de Lourdes, Yuma Duarte, Dilma Lóes und George Sanders
eine Produktion der Terra Filmkunst | Ada Films | Udastex | im Constantin Filmverleih
ein Film von Jess Franco
DIE SIEBEN MÄNNER DER SUMURU
● DIE SIEBEN MÄNNER DER SUMURU / LA CIUDAD SIN HOMBRES / THE GIRL FROM RIO (D|E|GB|1969)
mit Richard Wyler, Maria Rohm, Herbert Fleischmann, Walter Rilla, Elisa Montés, Beni Cardoso,
Marta Reves, Valentina Godoy, Maria de Lourdes, Yuma Duarte, Dilma Lóes und George Sanders
eine Produktion der Terra Filmkunst | Ada Films | Udastex | im Constantin Filmverleih
ein Film von Jess Franco
»Im Augenblick sind wir in den Händen dieser widerwärtigen, perversen Bestie!«
Sumuru (Shirley Eaton) lebt, und plant mit ihrer Armee von Frauen erneut, an die Weltherrschaft zu gelangen. Da sie durch Erpressung, Folter und Mord bereits über ein immenses Vermögen verfügt, konnte sie in der Abgeschiedenheit der brasilianischen Berge ihre Stadt Femina errichten, die zum groß angelegten Umschlagplatz für Terror und Verbrechen geworden ist. Sie macht sich internationale, solvente Geschäftsleute gefügig, um an deren Vermögen zu kommen. So auch den Bankier Ennio Rossini (Walter Rilla), dessen Tochter (Marta Reves) von der brutalen Sumuru und ihren Helfershelferinnen entführt wurde. Rossini engagiert Jeff Sutton (Richard Wyler), um die junge Frau aus den Fängen der Bestie zu befreien, und es gelingt ihm tatsächlich, in Sumurus geheimes Versteck zu gelangen. Dort wird er schnellstens mit ihren Foltermethoden vertraut gemacht und es sieht so aus, als könne auch er sie nicht ausschalten. Doch das exzessive Treiben wird von einem anderen Gauner namens Sir Masius (George Sanders) gestört. Sumuru mobilisiert ihre Gefolgschaft, und es sieht nicht so aus, als könne man die schöne Wahnsinnige stoppen...
Wenn Jess Franco in einer Fortsetzung die Möglichkeit bekommt, die Titelfigur am Leben zu halten, kann man sich erfahrungsgemäß auf sämtliche Register gefasst machen, wenngleich die Titelbestie durch die übliche Inszenierungstaktik des Spaniers einem schnellen Ende entgegensehen sollte. Vielleicht kann man sagen, dass man an "Sumuru" schnell gefallen finden dürfte, wenn man Francos "Fu Man Chu"-Beiträge nicht uninteressant gefunden hat. In diesem Zusammenhang kommt es auch zu einem äußerst eigenartigen Crossover zwischen diesem Film und "Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu", der kurz vorher entstanden war. Shirley Eatons letzte Szene weist eindeutig darauf hin, da sie das gleiche Ensemble trägt, wie als "Schwarze Witwe" bei "Fu Man Chu". Folglich ist davon auszugehen, dass man Eaton als Gaststar in den Film integrierte, obwohl sie nie eine Szene dazu beigetragen hat. Eine besondere Form der Ökonomie, die unter Franco allerdings nicht außergewöhnlich war. Die Handlung ist hier und da wie üblich mit ausgiebigen, ja sogar herrlichen Landschaftsaufnahmen gestreckt worden, hinzu kommt ein Erotik-Einschlag nach Art des Hauses, und die Charaktere wirken charmant bis verzerrt. Die Titelrolle wurde nach "Sumuru - Die Tochter des Satans" wieder mit James Bond-Ikone Shirley Eaton besetzt, und man kann schon sagen, dass sie ihre Aufgabe erneut sehr ansprechend löst. Franco interessiert es allerdings weniger, ihre Motive und ihr Handeln zu schildern oder zu erläutern, sodass es ihm vollkommen genügt, eine nymphomanisch veranlagte Größenwahnsinnige zu skizzieren, die angeblich höhere Ideale anvisiert hat. Der interessierte Zuschauer lässt sich ohne zu zögern auf das designierte Spektakel ein, da die geheimnisvolle Titelfigur vielversprechend wirkt.
Shirley Eaton beugt sich diesem Konzept bereitwillig, und bringt eine Prise internationales Flair in die Szenerie, in der sie dennoch einen exponierteren Stellenwert hätte einnehmen können. "Sumuru" ist eine Art selbsternannte Königin der Amazonen. Sie propagiert die Stärke der Frau, doch hält sich in ihrer Stadt Femina eigentlich nichts anderes als ein Heer bereitwilliger (Sex-)Sklavinnen, die beim kleinsten Fehler ausrangiert werden oder wahlweise andere ausrangieren. Shirley Eaton lebt von ihrer außergewöhnlichen Körpersprache, vielleicht sogar von ihren Vorschusslorbeeren. Ein Fließband von Großaufnahmen rückt sie weniger als Bedrohung, sondern als Objekt für Männer in den Vordergrund. So darf die bezaubernde Dame ihre Neigungen und vielfältigen Leidenschaften veranschaulichen, was Dank Shirley Eaton zu einem erotisch-ästhetischen Feuerwerk wird. Mit anderen Worten heißt das, dass sie sich in Femina nichts anderes als einen riesigen Harem aufgebaut hat, der so zu funktionieren hat, wie sie es sich vorstellt. Die übliche Stammbesetzung erfährt hier einige erfreuliche Erweiterungen. Richard Wyler, auserkoren um die Bestie zur Strecke zu bringen, macht eine sehr gute Figur, und manchmal hat man den Eindruck, er bringe einige versteckte James-Bond-Qualitäten mit ein. Sein Repertoire ist daher vielfältig, er kann mit Verbrechern, brenzligen Situationen, aber vor allem mit Frauen aller Couleur umgehen, die er hier auch reihenweise schwach werden lässt. Sein Gegenspieler Masius wird von dem bekannten Interpreten George Sanders verkörpert, der letztlich weniger für die kriminelle Bedrohung steht, als für albernen Humor. Er scheint genauso größenwahnsinnig zu sein, wie die von ihm wenig erfreute "Sumuru", da er sich mit einer Heerschar angriffslustiger Damen anlegen will, um an deren Vermögen zu kommen.
Herbert Fleischmann als Helfershelfer und Masius' rechte Hand bleibt irgendwie auf seinen obligatorischen Qualitäten sitzen, sodass sich lediglich Wiedersehensfreude einstellt, ohne dass man ihn als die fiese Bedrohung wahrnimmt, die er darzustellen wusste. Maria Rohm interpretiert wie so oft dieselbe Frauenrolle zwischen Gut und Böse. Erstaunlich dabei ist, dass sie es stets fertig bringt, überzeugend zu wirken - selbst, wenn es wie unter Franco keine Höchstleistungen erfordert. Walter Rilla und Elisa Montés sorgen für angenehme Auftritte, ohne allerdings die Möglichkeit bekommen zu haben, sich in irgend einer Weise freispielen zu können. Aber insgesamt kann auch dieser Jess Franco-Film mit einer Besetzung aufwarten, die vergleichbare Produktionen gerne gehabt hätten. Wieder einmal kann der aufmerksame Zuschauer haufenweise Konserven-Musik von Martin Böttcher und Peter Thomas entdecken. Die für die deutsche Version benutzte Titelmusik stammt ohne jeden Zweifel von Böttcher, des Weiteren bekommt man Fragmente aus "Der Hexer", "Die Gruft mit dem Rätselschloss" oder "Das Ungeheuer von London-City" serviert, die restlichen mit Samba gefärbten Stücke stammen von Daniel White. In Verbindung mit dem originellen Titel-Vorspann oder den wunderbaren Schauplätzen bekommt das Ganze eine anschauliche bis exotische Note. Ein bisschen problematisch wird es beim Großthema Spannung und Action, die man hier in signifikanten Intervallen leider vermisst. Das naturgemäß vorhandene Profil der Titelheldin hätte insgesamt dominanter, unerbittlicher, grausamer, perverser und vor allem zielstrebiger dargestellt werden können, aber dieses Action-Abenteuer mit Erotik-Einschlag ist im Grunde genommen recht kurzweilig ausgefallen, auch wenn sich typische Aussetzer nach Art des Hauses Franco aufspüren lassen.
Wenn Jess Franco in einer Fortsetzung die Möglichkeit bekommt, die Titelfigur am Leben zu halten, kann man sich erfahrungsgemäß auf sämtliche Register gefasst machen, wenngleich die Titelbestie durch die übliche Inszenierungstaktik des Spaniers einem schnellen Ende entgegensehen sollte. Vielleicht kann man sagen, dass man an "Sumuru" schnell gefallen finden dürfte, wenn man Francos "Fu Man Chu"-Beiträge nicht uninteressant gefunden hat. In diesem Zusammenhang kommt es auch zu einem äußerst eigenartigen Crossover zwischen diesem Film und "Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu", der kurz vorher entstanden war. Shirley Eatons letzte Szene weist eindeutig darauf hin, da sie das gleiche Ensemble trägt, wie als "Schwarze Witwe" bei "Fu Man Chu". Folglich ist davon auszugehen, dass man Eaton als Gaststar in den Film integrierte, obwohl sie nie eine Szene dazu beigetragen hat. Eine besondere Form der Ökonomie, die unter Franco allerdings nicht außergewöhnlich war. Die Handlung ist hier und da wie üblich mit ausgiebigen, ja sogar herrlichen Landschaftsaufnahmen gestreckt worden, hinzu kommt ein Erotik-Einschlag nach Art des Hauses, und die Charaktere wirken charmant bis verzerrt. Die Titelrolle wurde nach "Sumuru - Die Tochter des Satans" wieder mit James Bond-Ikone Shirley Eaton besetzt, und man kann schon sagen, dass sie ihre Aufgabe erneut sehr ansprechend löst. Franco interessiert es allerdings weniger, ihre Motive und ihr Handeln zu schildern oder zu erläutern, sodass es ihm vollkommen genügt, eine nymphomanisch veranlagte Größenwahnsinnige zu skizzieren, die angeblich höhere Ideale anvisiert hat. Der interessierte Zuschauer lässt sich ohne zu zögern auf das designierte Spektakel ein, da die geheimnisvolle Titelfigur vielversprechend wirkt.
Shirley Eaton beugt sich diesem Konzept bereitwillig, und bringt eine Prise internationales Flair in die Szenerie, in der sie dennoch einen exponierteren Stellenwert hätte einnehmen können. "Sumuru" ist eine Art selbsternannte Königin der Amazonen. Sie propagiert die Stärke der Frau, doch hält sich in ihrer Stadt Femina eigentlich nichts anderes als ein Heer bereitwilliger (Sex-)Sklavinnen, die beim kleinsten Fehler ausrangiert werden oder wahlweise andere ausrangieren. Shirley Eaton lebt von ihrer außergewöhnlichen Körpersprache, vielleicht sogar von ihren Vorschusslorbeeren. Ein Fließband von Großaufnahmen rückt sie weniger als Bedrohung, sondern als Objekt für Männer in den Vordergrund. So darf die bezaubernde Dame ihre Neigungen und vielfältigen Leidenschaften veranschaulichen, was Dank Shirley Eaton zu einem erotisch-ästhetischen Feuerwerk wird. Mit anderen Worten heißt das, dass sie sich in Femina nichts anderes als einen riesigen Harem aufgebaut hat, der so zu funktionieren hat, wie sie es sich vorstellt. Die übliche Stammbesetzung erfährt hier einige erfreuliche Erweiterungen. Richard Wyler, auserkoren um die Bestie zur Strecke zu bringen, macht eine sehr gute Figur, und manchmal hat man den Eindruck, er bringe einige versteckte James-Bond-Qualitäten mit ein. Sein Repertoire ist daher vielfältig, er kann mit Verbrechern, brenzligen Situationen, aber vor allem mit Frauen aller Couleur umgehen, die er hier auch reihenweise schwach werden lässt. Sein Gegenspieler Masius wird von dem bekannten Interpreten George Sanders verkörpert, der letztlich weniger für die kriminelle Bedrohung steht, als für albernen Humor. Er scheint genauso größenwahnsinnig zu sein, wie die von ihm wenig erfreute "Sumuru", da er sich mit einer Heerschar angriffslustiger Damen anlegen will, um an deren Vermögen zu kommen.
Herbert Fleischmann als Helfershelfer und Masius' rechte Hand bleibt irgendwie auf seinen obligatorischen Qualitäten sitzen, sodass sich lediglich Wiedersehensfreude einstellt, ohne dass man ihn als die fiese Bedrohung wahrnimmt, die er darzustellen wusste. Maria Rohm interpretiert wie so oft dieselbe Frauenrolle zwischen Gut und Böse. Erstaunlich dabei ist, dass sie es stets fertig bringt, überzeugend zu wirken - selbst, wenn es wie unter Franco keine Höchstleistungen erfordert. Walter Rilla und Elisa Montés sorgen für angenehme Auftritte, ohne allerdings die Möglichkeit bekommen zu haben, sich in irgend einer Weise freispielen zu können. Aber insgesamt kann auch dieser Jess Franco-Film mit einer Besetzung aufwarten, die vergleichbare Produktionen gerne gehabt hätten. Wieder einmal kann der aufmerksame Zuschauer haufenweise Konserven-Musik von Martin Böttcher und Peter Thomas entdecken. Die für die deutsche Version benutzte Titelmusik stammt ohne jeden Zweifel von Böttcher, des Weiteren bekommt man Fragmente aus "Der Hexer", "Die Gruft mit dem Rätselschloss" oder "Das Ungeheuer von London-City" serviert, die restlichen mit Samba gefärbten Stücke stammen von Daniel White. In Verbindung mit dem originellen Titel-Vorspann oder den wunderbaren Schauplätzen bekommt das Ganze eine anschauliche bis exotische Note. Ein bisschen problematisch wird es beim Großthema Spannung und Action, die man hier in signifikanten Intervallen leider vermisst. Das naturgemäß vorhandene Profil der Titelheldin hätte insgesamt dominanter, unerbittlicher, grausamer, perverser und vor allem zielstrebiger dargestellt werden können, aber dieses Action-Abenteuer mit Erotik-Einschlag ist im Grunde genommen recht kurzweilig ausgefallen, auch wenn sich typische Aussetzer nach Art des Hauses Franco aufspüren lassen.