DIE KLOSTERSCHÜLERINNEN
● DIE KLOSTERSCHÜLERINNEN (D|1971/72)
mit Elisabeth Volkmann, Doris Arden, Felix Franchy, Sascha Hehn, Helga Marlo, Enzi Fuchs,
Ulrich Beiger, Kristina Nel, Astrid Boner, Josef Moosholzer, Gudrun Vaupel und Ellen Frank
eine Produktion der TV 13 | SND | im Verleih der Cinerama Filmgesellschaft
ein Film von Eberhard Schröder
»Interessieren Sie sich für diese Art von Sex?«
In einer bayrischen Klosterschule führt die Oberin (Ellen Frank) ein strenges Regiment und hält ihre ausschließlich weiblichen Schützlinge an der kurzen Leine. Allerdings ahnt sie längst nicht, dass sie nicht alles und jeden unter ihrer Kontrolle halten kann, wie beispielsweise Studienrätin Frisch (Elisabeth Volkmann), deren Appetit auf eine junge Schülerin in einem Skandal gipfelt. Auch lassen sich die jungen Damen nicht an die Kette legen und verlassen das Internat mit Hilfe des geschmierten Pedells (Josef Moosholzer) bei Nacht, um ihre Erfahrungen zu sammeln. Am Ende können die Schwestern den Bedürfnissen der Schülerinnen nicht gerecht werden und arbeiten an den jungen Frauen und der Realität vorbei...
Mit Eberhard Schröder war bei "Die Klosterschülerinnen" ein bekannter Regisseur aus der Sex-Filmbranche am Werk, und das teils pikante und unterhaltsame Ergebnis weiß von Anfang bis zum Ende zu überzeugen. Schröder, der sich von dem besagten Genre endgültig distanzieren wollte und im Constantin-Verleihprogramm von 1973 noch als Verantwortlicher für den schließlich von Harald Reinl inszenierten Film "Schloss Hubertus" angekündigt wurde, übertrug man die Malpass-Verfilmung "Als Mutter streikte", die als schöner Unterhaltungsfilm im Endeffekt gar nicht so misslungen ist, wie vielerorts behauptet. Durch verheerende Kritiken und ein wirtschaftliches Desaster beging Eberhard Schröder jedoch bereits wenige Wochen nach der Uraufführung dieses Films Selbstmord. Bei "Die Klosterschülerinnen" beweist er ein angemessenes Gespür für zeitgenössische Unterhaltung und versteht es erstaunlich gut, die Geschichte nicht ins Schmuddelfach zu verfrachten. Im Dokumentar-Stil und mit Off-Erzähler angelegt, zeigt der Film episodenhaft ein straffes Tempo und vermittelt unheimlich viel Zeitkolorit. Man kann es sich letztlich aussuchen, ob man schließlich einen leichten Unterhaltungsfilm, Sexfilm, oder eine Abhandlung mit deutlicher Kritik an unzivilisierten Moralvorstellungen der Kirche zu sehen bekommt, denn das Gute hier ist und bleibt, dass die Produktion nicht eintönig, beziehungsweise kopflastig wirkt. Seitenhiebe sind allerdings in alle Himmelsrichtungen zu finden, sei es im Sinne von sogenannten moralischen Instanzen oder familiären und gesellschaftlichen Standpunkten aus gesehen. Dennoch sollte man in die Geschichte nicht allzu viel hinein interpretieren, denn sonst verdirbt es einem den Spaß an der Sache. Im Szenario ist erfreulicherweise eine sehr gute Besetzung auszumachen und man trifft viele alte Bekannte, lernt neue Gesichter und sozusagen Stars von gestern, heute und von niemals kennen, außerdem attraktive Damen mit bereitwilligen darstellerischen Auffassungen.
Bei Elisabeth Volkmann hat man es mit einer Schauspielerin erster Güte zu tun, die vielleicht ein wenig unterschätzt ist, weil man sie auf bestimmte Schubladen und Genres reduziert. In derartigen Filmen lässt sich eine Hauptrolle in der Regel erst gar nicht ausfindig machen, was dem Konzept der Episoden geschuldet ist, aber unterm Strich bleibt es Elisabeth Volkmann, die auch hier für die offensiv-lesbischen Darbietungen gebucht ist, sodass sie alleine wegen der pikanten Darstellung ihrer Person nachhaltig im Gedächtnis bleiben dürfte. Sie vereint eine besonders hohe Attraktivität mit einem Hauch unnahbarer Eleganz und etwas von Grund auf Ordinärem miteinander, was eine äußerst prickelnde Mischung ergibt. Ihre Szenen, in denen sie eine junge Schülerin sediert, um sich an ihr nach Herzenslust zu vergehen, wirken mehr als erstaunlich und transportieren trotz der verabscheuungswürdigen Aktion erotische Momente im Bild, vor allem bei ihrer angedeuteten Ekstase. Die stuck-in-your-head-Musik von Giorgio Moroder wird dabei zum Erlebnis, die die Geschichte voran- und den Puls hochtreibt. Im Übrigen ist hauptsächlich das Tauziehen zwischen den Schülerinnen und Nonnen mit Ansichten aus vergangenen Jahrhunderten wahrzunehmen, aber auch ein paar nette Auftritte von gerne oder häufig gesehenen Schauspielern, wie beispielsweise Ellen Frank, Ulrich Beiger, Helga Marlo, Doris Arden oder Felix Franchy. Die Mädels folgen externen Lockrufen, sodass es hauptsächlich zu Lustschreien jenseits der Klostermauern kommt. Die Nonnen, und insbesondere Mutter Oberin, reagieren mit Empörung und ohnmächtigem Wegsehen und Überhören, fragwürdigen Sanktionen und weltfremden Ratschlägen. Auch im den familiären Bereichen jeder Schülerin gibt es unter jedem Dach ein Ach, und das Konzept der Problemschilderung geht unter Schröders dynamischer Bearbeitung restlos auf. Insgesamt ist "Die Klosterschülerinnen" gar nicht einmal so reißerisch oder explizit ausgefallen, wie zunächst erwartet. Gespickt ist das Ganze mit sehr ästhetischen Erotik-Szenen und herrlichen Dialogen. Es bleibt eine vielversprechende Unterhaltung, der Elisabeth Volkmann den vielleicht aufregendsten Touch gibt.
Mit Eberhard Schröder war bei "Die Klosterschülerinnen" ein bekannter Regisseur aus der Sex-Filmbranche am Werk, und das teils pikante und unterhaltsame Ergebnis weiß von Anfang bis zum Ende zu überzeugen. Schröder, der sich von dem besagten Genre endgültig distanzieren wollte und im Constantin-Verleihprogramm von 1973 noch als Verantwortlicher für den schließlich von Harald Reinl inszenierten Film "Schloss Hubertus" angekündigt wurde, übertrug man die Malpass-Verfilmung "Als Mutter streikte", die als schöner Unterhaltungsfilm im Endeffekt gar nicht so misslungen ist, wie vielerorts behauptet. Durch verheerende Kritiken und ein wirtschaftliches Desaster beging Eberhard Schröder jedoch bereits wenige Wochen nach der Uraufführung dieses Films Selbstmord. Bei "Die Klosterschülerinnen" beweist er ein angemessenes Gespür für zeitgenössische Unterhaltung und versteht es erstaunlich gut, die Geschichte nicht ins Schmuddelfach zu verfrachten. Im Dokumentar-Stil und mit Off-Erzähler angelegt, zeigt der Film episodenhaft ein straffes Tempo und vermittelt unheimlich viel Zeitkolorit. Man kann es sich letztlich aussuchen, ob man schließlich einen leichten Unterhaltungsfilm, Sexfilm, oder eine Abhandlung mit deutlicher Kritik an unzivilisierten Moralvorstellungen der Kirche zu sehen bekommt, denn das Gute hier ist und bleibt, dass die Produktion nicht eintönig, beziehungsweise kopflastig wirkt. Seitenhiebe sind allerdings in alle Himmelsrichtungen zu finden, sei es im Sinne von sogenannten moralischen Instanzen oder familiären und gesellschaftlichen Standpunkten aus gesehen. Dennoch sollte man in die Geschichte nicht allzu viel hinein interpretieren, denn sonst verdirbt es einem den Spaß an der Sache. Im Szenario ist erfreulicherweise eine sehr gute Besetzung auszumachen und man trifft viele alte Bekannte, lernt neue Gesichter und sozusagen Stars von gestern, heute und von niemals kennen, außerdem attraktive Damen mit bereitwilligen darstellerischen Auffassungen.
Bei Elisabeth Volkmann hat man es mit einer Schauspielerin erster Güte zu tun, die vielleicht ein wenig unterschätzt ist, weil man sie auf bestimmte Schubladen und Genres reduziert. In derartigen Filmen lässt sich eine Hauptrolle in der Regel erst gar nicht ausfindig machen, was dem Konzept der Episoden geschuldet ist, aber unterm Strich bleibt es Elisabeth Volkmann, die auch hier für die offensiv-lesbischen Darbietungen gebucht ist, sodass sie alleine wegen der pikanten Darstellung ihrer Person nachhaltig im Gedächtnis bleiben dürfte. Sie vereint eine besonders hohe Attraktivität mit einem Hauch unnahbarer Eleganz und etwas von Grund auf Ordinärem miteinander, was eine äußerst prickelnde Mischung ergibt. Ihre Szenen, in denen sie eine junge Schülerin sediert, um sich an ihr nach Herzenslust zu vergehen, wirken mehr als erstaunlich und transportieren trotz der verabscheuungswürdigen Aktion erotische Momente im Bild, vor allem bei ihrer angedeuteten Ekstase. Die stuck-in-your-head-Musik von Giorgio Moroder wird dabei zum Erlebnis, die die Geschichte voran- und den Puls hochtreibt. Im Übrigen ist hauptsächlich das Tauziehen zwischen den Schülerinnen und Nonnen mit Ansichten aus vergangenen Jahrhunderten wahrzunehmen, aber auch ein paar nette Auftritte von gerne oder häufig gesehenen Schauspielern, wie beispielsweise Ellen Frank, Ulrich Beiger, Helga Marlo, Doris Arden oder Felix Franchy. Die Mädels folgen externen Lockrufen, sodass es hauptsächlich zu Lustschreien jenseits der Klostermauern kommt. Die Nonnen, und insbesondere Mutter Oberin, reagieren mit Empörung und ohnmächtigem Wegsehen und Überhören, fragwürdigen Sanktionen und weltfremden Ratschlägen. Auch im den familiären Bereichen jeder Schülerin gibt es unter jedem Dach ein Ach, und das Konzept der Problemschilderung geht unter Schröders dynamischer Bearbeitung restlos auf. Insgesamt ist "Die Klosterschülerinnen" gar nicht einmal so reißerisch oder explizit ausgefallen, wie zunächst erwartet. Gespickt ist das Ganze mit sehr ästhetischen Erotik-Szenen und herrlichen Dialogen. Es bleibt eine vielversprechende Unterhaltung, der Elisabeth Volkmann den vielleicht aufregendsten Touch gibt.
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