Die Ratten von Amsterdam (D)
Sezione narcotici (IT)
Puppet on a Chain
GB 1971
R: Geoffrey Reeve / Don Sharp
D: Sven-Bertil Taube, Barbara Parkins, Alexander Knox, Patrick Allen, Vladek Sheybal, Ania Marson, Penny Casdagli u.a.
Synchronkartei
Score: Piero Piccioni
OFDb
Nachdem in New York drei jungen Menschen infolge eines dreisten Drogendiebstahls von einem unbekannten Killer kurzerhand das Lebenslicht ausgeblasen wurde, erhält Kommissar 'Paul Sherman' (Sven-Bertil Taube) den Auftrag, die Drahtzieher der tödlichen Drogengeschäfte in Amsterdam ausfindig zu machen. Gemeinsam mit den niederländischen Kollegen 'Van Gelder' (Patrick Allen) und 'De Graaf' (Alexander Knox) legt Sherman daraufhin mit seiner Ermittlungsarbeit los, wobei Kommissar de Graaf über die von oben auferlegte Zusammenarbeit alles andere als erfreut zu sein scheint. Was folgt, sind zahlreiche Leichen, die Sherman auf seinem spannenden Ermittlungsstreifzug in der holländischen Grachtenstadt hinterlässt. Bleibt nur die Frage, ob es dem fleißigen Ermittler schließlich gelingen wird, den Drahtzieher des Drogenrings zu entlarven... Und was hat eigentlich Frau Antje mit all diesen Drogengeschäften am Hut?
Basierend auf einem Roman von Alistair MacLean, entpuppen sich die RATTEN VON AMSTERDAM als ein sehr launischer Kriminalfilm, der das einzigartige Flair der niederländischen Hauptstadt bestens zur Geltung bringt. Der Film wurde übrigens vor Ort in den Niederlanden und in den britischen Shepperton Studios gedreht. Gefilmt in beeindruckenden Bilder versprüht die Inszenierung durchwegs eine sehr angenehme Wohlfühlatmosphäre, die aufgrund der genutzten Schauplätze nicht nur auch oftmals unheimlich wirken, sondern mich gleich von Beginn an auch unausweichlich in ihren Bann zogen. Neben dem hauptamtlichen Regisseur Geoffrey Reeve zeichnete sich zudem Don Sharp für einige der gedrehten Szenen aus, wobei seine inszenierte Verfolgungsjagd durch die Grachten Amsterdams zweifelsfrei eine der Höhepunkte dieses verkannten Filmjuwels darstellen dürfte. Augenscheinlich diente das rasante Bootrennen auch als Inspiration für die Verfolgungsjagd in dem zwölf Jahre später erschienen Film VERFLUCHTES AMSTERDAM, wobei die Gesamtdauer dieses frühen Spektakels bereits weit über acht Minuten beträgt. Darüber hinaus gelingt es dem Film die Spannungskurve durchwegs hoch zu halten, so dass dieser auch abseits der visuellen Hochglanzebene bestens überzeugen kann.
Als eine weitere positive Überraschung entpuppen sich die beteiligten Darsteller, von denen mir im Rahmen meiner Erstsichtung außer Alexander Knox keiner etwas sagte. Umso erstaunlicher, dass es bereits damals fast allen Beteiligten gelang, mich mit ihren Darbietungen auf Anhieb zu überzeugen. Sven-Bertil Taube spielt dabei den von der US-Regierung abgesandten Kommissar 'Sherman', der im fernen Europa die Drahtzieher eines global agierenden Drogensyndikats ausfindig machen soll. Als helfende Hand wird ihm von seiner Behörde aus die reizende Agentin 'Maggie' (Barbara Parkins) zur Seite gestellt, in die er sich auch prompt (wieder-)verliebt. Doch wie heißt im Volksmund so schön: wie gewonnen, so zerronnen.... Dann wäre da auch noch die Schauspiellegende Alexander Knox, der mit voller Bravour den sowohl kauzigen als auch mürrischen Oberinspektor 'De Graaf' verkörpert. Aber auch allen anderen Darstellern gelingt es problemlos, in ihren Rollen zu überzeugen. Und ein betörendes Klangfest, bei dem sämtlich Uhren zur gleichen Zeit zwölf schlagen, gibt es dann auch noch gratis obendrauf.
A propos Klangfest: Die brillante Filmmusik stammt im vorliegenden Fall von niemand geringeren als Piero Piccioni und zählt ebenfalls zu meinen absoluten Lieblingen. Insgesamt ist der Score recht big-beat-lastig ausgefallen, was mir wiederum ein jedes Mal aufs Neue ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. PUPPET ON THE CHAIN zählt außerdem zu den meist gehörtesten CDs in meiner Soundtracksammlung
Fazit: Frau Antje bringt eben nicht nur Käse aus Holland!
SCORE: Piero Piccioni
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