INSIDE LLEWYN DAVIS - Joel & Ethan Coen

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Il nero
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INSIDE LLEWYN DAVIS - Joel & Ethan Coen

Beitrag von Il nero »

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USA 2012
OT: Inside Llewyn Davis

Mit: Oscar Isaac, Carey Mulligan, John Goodman, Garrett Hedlund, Justin Timberlake...

Inhalt:
New York 1961. Llewyn Davis lebt für die Folkmusik, doch der große Durchbruch lässt auf sich warten. Er pendelt zwischen kleinen Gigs und sucht Nacht für Nacht einen neuen Platz zum schlafen. Da er seine Gefühle nur in der Musik äußern kann lässt er sich weitertreiben - von New York nach Chicago und wieder zurück, ganz wie die Figuren in den Songs...
Quelle: DVD Text

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Schon seit Monaten möchte ich einen Thread über dieses Meisterwerk der Coen Brüder aufmachen, endlich fand ich die Zeit dazu diesen Film etwas zu huldigen.

Ein wie ich finde viel zu wenig gewürdigter Film, gehen die Kritiken doch sehr auseinander...

Für mich war der Film eine grandiose Metapher übers scheitern in jeder Hinsicht, in dem es auch nicht bergauf gehen kann. Aber das Leben geht dadurch trotzdem weiter und genau das ist der springende Punkt in Inside Llewyn Davis, das Leben geht weiter, egal wie scheiße es gerade läuft.

Durch eine Katze wird diese Metapher durch den Film getragen, die im Grunde Llewyn darstellt. Dieser; von Oscar Isaac so wunderbar melancholisch dargestellte Typ sucht genauso wie die Katze sein "Zuhause"; was für die Katze   ein zu schnelles Auto ist, ist für Llewyn der geplatze Traum einer großen Karriere.

Einen flotten 60ties Film wie es einem der Trailer vielleicht vermitteln man sollte man jedoch nicht erwarten; der Film ist zu fast jeder Sekunde traurig und melancholisch, das Tempo ist raus und alles ist bis auf ein paar ausnahmen sehr ruhig. Der typische Coen-Humor ist zwar vorhanden, jedoch auch nur in kleinen Portionen.

Was mich wahrlich umgehauen hat war der Soundtrack, nahezu jeder Song passte perfekt zur gezeigten Szene und brachte die richtige Atmosphäre auf dem Bildschirm. Der Film lebt von den Liedern. Ganz ganz tolle Musik.

Inside Llewyn Davis soll ja auf dem Leben von Dave van Ronk (wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe) basieren. Wie weit seine Biografie mit dem Film übereinstimmt weiß ich allerdings nicht. Auf der Soundtrack CD ist der Song "Green Green Rock Road" von ihm zu hören das auch von Oscar Isaac vorgetragen wied. Dessen Platte hieß im übrigen "Inside Dave van Ronk" ;)

Zum Teil kann ich die negativen Kritiken nachvollziehen, in denen von langeweile die Rede ist. Das langsame Tempo ist gewiss nicht jedermanns Sache. Wer jedoch auf melancholisch, gefühlvolle Filme steht wird hier voll auf seine Kosten kommen. Für mich ganz klar ein Highlight unter den Coen Filmen.

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Aus dem alten Forum übernommen
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