BLOB – SCHRECKEN OHNE NAMEN - Irvin S. Yeaworth Jr.

Slasher, Backwood, Grusel oder auch herber Splatter: der Platz für die dunkle Seite des amerikanischen Films
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Islay
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BLOB – SCHRECKEN OHNE NAMEN - Irvin S. Yeaworth Jr.

Beitrag von Islay »

Blob – Schrecken ohne Namen
(OT: The Blob)
(AT: The Glob that Girdled the Globe)
(WT: Angriff aus dem Weltall)

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USA – 1958

Regie: Irvin S. Yeaworth Jr.
Spezialeffekte: Bart Sloane
Musik: Ralph Carmichael
Darsteller: Steve McQueen, Aneta Corsaut, Earl Rowe, Stephen Chase


Inhalt:

Inhaltlich ist „Blob – Schrecken ohne Namen“ bzw. „Angriff aus dem Weltall“, wie er zur Wiederaufführung tituliert wurde, schnell zusammengefasst. Ein Farmer beobachtet einen Meteoriteneinschlag, eilt zum Krater und findet dort eine Kugel. Diese springt auf und heraus kommt eine undefinierbare transparente Masse. Kaum hat unser neugieriger Farmer diese zur genaueren Begutachtung in seine Hand genommen, verbindet sich der Schleim flugs mit seiner Hand und mag sich partout nicht mehr abschütteln lassen.
Panisch rennt er zur nächst gelegenen Straße, auf welcher er auch schon unseren Protagonisten, Steve und seiner Freundin, mit der Bitte ihn zu einem Arzt zu bringen über den Weg läuft. Die beiden folgen prompt und schaffen ihn zum örtlichen Doktor. Dort angekommen müssen sie feststellen, dass „das Ding“ an seiner Hand zu wachsen scheint. Während der folgenden Untersuchung muss unser Doktor am eigenen Leib erfahren, dass dieser ominöse Schleim Hunger auf Mensch hat. Steve wird Zeuge, als die inzwischen leuchtend rote Substanz den Doktor frisst. Nachdem ihm bei der örtlichen Polizei nicht geglaubt wird, macht er sich auf eigene Faust auf, das rätselhafte Ding zu finden.
Schon bald wendet sich jedoch das Blatt und er selbst wird zum Gejagten des allesvernichtenden Blob.

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Bewertung:

Eine gleichermaßen simple, wie auch unterhaltsame Geschichte wird dem geneigten Zuschauer von Irvin Shortess Yeaworth Jr. (der beispielsweise auch für „Der 4D-Mann“ und „Mördersaurier“ – welche beide im Rahmen der Drive-Inn Classics wunderschöne Veröffentlichungen durch Subkultur Entertainment erfahren haben - verantwortlich zeichnet) geboten. In der Hauptrolle findet sich übrigens Steve McQueen, der in den Credits noch Steven McQueen genannt wird, in einer seiner ersten Hauptrollen. Die Story hält zwar keine unerwarteten Wendungen parat, was bei einem solchen Film aber auch leicht zu verschmerzen ist, ist aber nichts desto trotz recht unterhaltsam. Es macht durchaus Spaß, einfach dem Geschehen zu folgen und sich an den typischen 50er Jahre Kulissen (und Karossen) zu erfreuen. Einziger Wermutstropfen ist die etwas zu zähe Schnittweise (welche zum Teil auch dem geringen Budget von 100.000 $ geschuldet sein dürfte) und die, in der ersten Hälfte knappe Screentime des Blob. Wer sich davon nicht beirren lässt, den erwarten besonders in der zweiten Hälfe allerdings wunderschöne Special Effects, wenn der Blob durch Fenster und Türen quillt und im Finale sogar ein ganzes Gebäude umschließt. In Sachen Dialoge finden sich (jedenfalls in der deutschen Synchro) zeitenweise „Sissyeske“ Passagen, welche so gar nicht zum Film passen wollen, dem geneigten Trash-Fan allerdings auch ein zusätzliches Vergnügen bereiten können um den eher langatmigen Mittelteil besser genießen zu können.

Alles in allem ein nicht perfekter aber sehr interessanter Beitrag, der insbesondere Horror-/SciFi-Trash-Fans, mit Toleranz für ruhigere Passagen, nahegelegt werden kann.

In Deutschland wurde der Streifen von e-m-s (scheinbar mit Unterstützung von BuioOmega) mit einer sehr schönen Veröffentlichung bedacht, welche neben zwei Audiokommentaren (Produzent Jack H. Harris & Filmhistoriker Bruce Eder bzw. Regisseur Irvin S. Yeaworth Jr. & Schauspieler Tony Fields) und einigem mehr, mit einem sehr informativen 12-seitigem Booklet bedacht wurde.
Für alle, die mehr über den Regisseur erfahren möchten, empfiehlt sich zudem ein Griff zu oben bereits erwähnter Veröffentlichung des „4-D Mann“ aus dem Hause Subkultur-Entertainment. In dem dazugehörigen (sehr informativen) Booklet wird ausführlich über den Regisseur und sein Gesamtwerk geschrieben (wobei auch sehr ausführlich auf „Blob – Schrecken ohne Namen“ eingegangen wird.


In Punkten 7/10


Trivia: Ergänzung - Würdigungen des Blob

1.) Wie AL NORTHON beim Remake schrieb, scheint der Blob bei "Schlock - Das Bananenmonster" als Film-im-Film zu sehen zu sein.

2.) Adam Green (bekannt als Schöpfer von Hatched) erweist dem Blob in seinem Film "Chillerama" die Ehre. In der ersten Film-im-Film-Episode (dem Killersperma-Spektakel "Wadzilla") ist gegen Ende im Hintergrund längere Zeit ein Kino mit dem Anschlag "The Glob" (so der ursprünglich geplante Titel von "Blob - Schrecken ohne Namen") zu sehen.


[Archivbeitrag - Original-Besprechung vom 14.10.2013]

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