DAS GEHEIMNIS DES GELBEN GRABES - Armando Crispino

Schwarze Handschuhe, undurchsichtige Typen, verführerische Damen und stylische Kills.
KRIMI!
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Re: DAS GEHEIMNIS DES GELBEN GRABES - Armando Crispino

Beitrag von KRIMI! »

Danke schön. Da hat mir die Erinnerung einen Streich gespielt. Ich denke aber, das Auslaufen der Bryan Edgar Wallace Titel hat eher was mit dem Tod von BE Wallace zu tun. Auch denke ich, dass das Auslaufen der Edgar Wallace Serie auch eher was mit dem Rückzug von Preben Philipsen aus dem Kinogeschäft zu tun hatte (denn ER und nicht Rialto Deutschland hatte die Rechte erworben!).

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Prisma
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Re: DAS GEHEIMNIS DES GELBEN GRABES - Armando Crispino

Beitrag von Prisma »

KRIMI! hat geschrieben:
So., 06.07.2025 19:00
Ich denke aber, das Auslaufen der Bryan Edgar Wallace Titel hat eher was mit dem Tod von BE Wallace zu tun. Auch denke ich, dass das Auslaufen der Edgar Wallace Serie auch eher was mit dem Rückzug von Preben Philipsen aus dem Kinogeschäft zu tun hatte.

Ich denke auch, dass es auf jeden Fall eine große Rolle gespielt haben wird, wobei das Auslaufen der Serie(n) bestimmt ein Konglomerat aus zahlreichen Gründen ist. Bei der Rialto war nach meinem Empfinden der Drive raus, der Transfer zu etwas Neuem ist nach einem Fließband von Vohrer-Filmen nicht zu aller Zufriedenheit geglückt. Artur Brauner konnte mit "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" zwischenzeitlich einen Überraschungs-Coup landen, den Rialto nicht wirklich nachsimulieren konnte, denn die "Tote aus der Themse" stellt eigentlich einen konventionellen Rückschritt dar. So gut die beiden letzten echten Wallace-Vertreter in Orientierung auch gelungen sind, als komplett zufriedenstellend wurde das Geschäft im hauseigenen Vergleich wahrscheinlich nicht mehr identifiziert, vor allem am Aufwand gemessen. Ich finde, dass Artur Brauner die Gunst der Stunde da sehr gut nutzen konnte und das schätze ich so an ihm und seinen Produktionen. Für mich ist er nämlich nicht der ewige Zweite, für den ihn doch viele halten. Aber vielleicht wurde das Publikum ab einem gewissen Zeitpunkt auch einfach etwas müde von Wallace, könnte ja auch sein, außerdem war der Kino-Markt im Wandel.

KRIMI!
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Re: DAS GEHEIMNIS DES GELBEN GRABES - Armando Crispino

Beitrag von KRIMI! »

Ich denke mit ziemlicher Bestimmtheit sagen zu können dass Artur Brauner die bedeutenderen Wallace Filme gemacht hat. Ich sehe Schwarze Handschuhe ganz klar in der Tradition der Bryan Edgar Wallce Filme und denke, wir können das auch belegen. Der Giallo als solcher ist nichts anderes als eine Produktionsverlagerung dt. Krimiproduzenten nach Italien, um die dortigen guten Produktionsbedingungen zu nutzen (und den Ital. Markt, der ja noch nicht „farbfernsehgeschädigt“ war). Sowohl „Blutige Seide“ als auch „Schwarze Handschuhe“ und „Grüne Stecknadel“ (nur um mal 3 wichtige Beispiele zu nennen) sind von den dt. Produzenten angestoßen worden. Auch Evelyn und Rote Dame, übrigens, aber dazu mehr in Krimi#2.

Also bei Brauner bin ich bei Dir.

Aber im Endeffekt geht es immer darum, mit den Filmen Geld zu machen. Alles andere ist Augenwischerei. Produzenten sind keine Künstler. Es muss also eine klare ROI-Rechnung aufgemacht worden sein. Noch einmal: Den BEW-Filmen liegt - entgegen der vorherschennden falschen Meinung - immer ein EINZELFILMVERTRAG für jeden der Filme vor, und zwar mit einer direkten Beteiligung BEWs an den Filmen (wenn sie nicht auf einem veröffentlichten Buch basieren). D.h. nach seinem Tod war kein solcherr Vertrag mehr möglich und daher auch kein BEW-Film. Tatsächlich wäre es sehr naheliegend, "Sie Tötete in Extase" oder "Grauen aus dem Nebel" als BEW zu vermarkten. Oder sogar noch "Enigma Rosso", wenn es so einfach gewesen wäre. War es aber nicht.

Zu den EW-REchten. Die lagen bei Philipsen und nicht bei Wendlandt. Philipsen zog sich zurück und Wendlandt hätte sie erwerben können. Tat er aber nicht. Erst später, als es Philipsen finanziell schlecht ging, konnte Wendlandt hier ein Schnäppchen machen. Sicherlich wird Wendlandt eine Kosten-Nutzen Rechnung gemacht haben, als er TOBIS gründete und weder Wallace noch Winnetou sah er weiterhin als gewinnbringend an. Alles andere sind Nebelkerzen. Auch im Filmemachen geht es letztendlich nur um's Geld.

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