Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
"Autodale" Web Serie von David James Armsby (2017 - 2021)
Grandios! David James Armsbys interessante Animationsfilme warnen vor autoritären Regierungen, totalitären Systemen und der Gefährdung von individuellen Freiheiten. Er thematisiert in seinen animierten Werken die Gefahren von Machtkonzentration, Überwachung und der Einschränkung von Meinungsfreiheit. Der Fokus in seinen Filmen liegt auf den potenziellen Gefahren eines übermäßigen Staateingriffs in das Leben der Menschen und betont die Bedeutung von persönlicher Freiheit und Eigenverantwortung! Der Sozialismus wird ebenfalls kritisch betrachtet. Sozialistische Systeme mit ihrer zentralisierten staatlichen Kontrolle und Lenkung führen ebenfalls in den Abgrund. Kann diese Web Serie von David James Armsby, die es auf Youtube zu sehen gibt, nur jedem ans Herz legen. Gesamtwerk: 10/10
Grandios! David James Armsbys interessante Animationsfilme warnen vor autoritären Regierungen, totalitären Systemen und der Gefährdung von individuellen Freiheiten. Er thematisiert in seinen animierten Werken die Gefahren von Machtkonzentration, Überwachung und der Einschränkung von Meinungsfreiheit. Der Fokus in seinen Filmen liegt auf den potenziellen Gefahren eines übermäßigen Staateingriffs in das Leben der Menschen und betont die Bedeutung von persönlicher Freiheit und Eigenverantwortung! Der Sozialismus wird ebenfalls kritisch betrachtet. Sozialistische Systeme mit ihrer zentralisierten staatlichen Kontrolle und Lenkung führen ebenfalls in den Abgrund. Kann diese Web Serie von David James Armsby, die es auf Youtube zu sehen gibt, nur jedem ans Herz legen. Gesamtwerk: 10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Balance (1989)
Unter der Regie von Christoph und Wolfgang Lauenstein ist ein faszinierender Animationsfilm entstanden. Der Kurzfilm setzt sich mit Themen wie Gleichgewicht, Zusammenarbeit und den Konsequenzen von Egoismus und Starrsinn auseinander. In dem Film sieht man eine Gruppe von 5 Personen, die auf einer schmalen Plattform stehen. Diese Figuren sind gleichmäßig verteilt und müssen zusammenarbeiten, um das Gleichgewicht zu halten. Im Laufe des Films wird jedoch einer der Charaktere egoistisch und versucht die anderen auszuschalten, um selbst mehr Platz und Kontrolle zu gewinnen. Dies führt zu einem dramatischen Verlust des Gleichgewichts und letztendlich zum Scheitern aller. "Balance" ist aktueller denn je. Absolute Empfehlung. 10/10
Unter der Regie von Christoph und Wolfgang Lauenstein ist ein faszinierender Animationsfilm entstanden. Der Kurzfilm setzt sich mit Themen wie Gleichgewicht, Zusammenarbeit und den Konsequenzen von Egoismus und Starrsinn auseinander. In dem Film sieht man eine Gruppe von 5 Personen, die auf einer schmalen Plattform stehen. Diese Figuren sind gleichmäßig verteilt und müssen zusammenarbeiten, um das Gleichgewicht zu halten. Im Laufe des Films wird jedoch einer der Charaktere egoistisch und versucht die anderen auszuschalten, um selbst mehr Platz und Kontrolle zu gewinnen. Dies führt zu einem dramatischen Verlust des Gleichgewichts und letztendlich zum Scheitern aller. "Balance" ist aktueller denn je. Absolute Empfehlung. 10/10
- alex_wintermute
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The Dead Zone (1983)
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King und wurde brillant von David Cronenberg umgesetzt. Dazu trägt wesentlich die schauspielerische Leistung von Christopher Walken bei, dessen Performance als Johnny Smith absolut herausragend ist. Auch die Nebenrollen sind stark besetzt und tragen zur Gesamtwirkung des Films bei. Der Film handelt von einem Mann namens Johnny Smith, der nach einem schweren Autounfall aus einem langen Koma erwacht und bemerkt, dass sein Leben sich grundlegend verändert hat. Er entdeckt, dass er psychische Fähigkeiten besitzt, die es ihm ermöglichen, in die Vergangenheit und Zukunft von Menschen zu sehen, wenn er sie berührt. Johnny versucht zunächst ein normales Leben zu führen, doch seine besonderen Fähigkeiten zwingen ihn dazu, sich mit seiner Bestimmung auseinanderzusetzen. Johnny wird von schrecklichen Visionen geplagt, ein zentraler Konflikt entsteht, als er eine Vision von einem aufstrebenden und rücksichtslosen Politiker namens Greg Stillson hat, seine Vision prophezeit ihm eine gefährliche Zukunft für die gesamte Menschheit durch diesen Politiker. Johnny steht vor der Entscheidung, ob er versuchen soll, Stillson zu stoppen und damit möglicherweise viele Leben zu retten, auch wenn dies bedeutet, dass er extreme Maßnahmen ergreifen muss. Johnny steht vor einer schwierigen Entscheidung. Unter der Regie von David Cronenberg ist ein faszinierendes Werk entstanden, der Film kombiniert Elemente des Thrillers mit psychologischen Aspekten, indem er sich intensiv mit der inneren Welt des Protagonisten auseinandersetzt. "The Dead Zone" ist sowohl ein spannender Thriller als auch ein tiefes Drama über die menschliche Natur und die Konsequenzen unserer Entscheidungen. Wahrlich ein fesselnder Film, der auch ethische Fragen aufwirft. Absolute Empfehlung. 9/10
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King und wurde brillant von David Cronenberg umgesetzt. Dazu trägt wesentlich die schauspielerische Leistung von Christopher Walken bei, dessen Performance als Johnny Smith absolut herausragend ist. Auch die Nebenrollen sind stark besetzt und tragen zur Gesamtwirkung des Films bei. Der Film handelt von einem Mann namens Johnny Smith, der nach einem schweren Autounfall aus einem langen Koma erwacht und bemerkt, dass sein Leben sich grundlegend verändert hat. Er entdeckt, dass er psychische Fähigkeiten besitzt, die es ihm ermöglichen, in die Vergangenheit und Zukunft von Menschen zu sehen, wenn er sie berührt. Johnny versucht zunächst ein normales Leben zu führen, doch seine besonderen Fähigkeiten zwingen ihn dazu, sich mit seiner Bestimmung auseinanderzusetzen. Johnny wird von schrecklichen Visionen geplagt, ein zentraler Konflikt entsteht, als er eine Vision von einem aufstrebenden und rücksichtslosen Politiker namens Greg Stillson hat, seine Vision prophezeit ihm eine gefährliche Zukunft für die gesamte Menschheit durch diesen Politiker. Johnny steht vor der Entscheidung, ob er versuchen soll, Stillson zu stoppen und damit möglicherweise viele Leben zu retten, auch wenn dies bedeutet, dass er extreme Maßnahmen ergreifen muss. Johnny steht vor einer schwierigen Entscheidung. Unter der Regie von David Cronenberg ist ein faszinierendes Werk entstanden, der Film kombiniert Elemente des Thrillers mit psychologischen Aspekten, indem er sich intensiv mit der inneren Welt des Protagonisten auseinandersetzt. "The Dead Zone" ist sowohl ein spannender Thriller als auch ein tiefes Drama über die menschliche Natur und die Konsequenzen unserer Entscheidungen. Wahrlich ein fesselnder Film, der auch ethische Fragen aufwirft. Absolute Empfehlung. 9/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Colossus: The Forbin Project (1970)
Ein sehr interessanter SciFi Film, der auf dem Roman "Colossus" von D.F. Jones basiert. "Colossus: The Forbin Project" gehört zu den ersten Filmen überhaupt, die sich kritisch mit komplexen KI Systemen bzw. KI Supercomputern beschäftigt haben. Im Film wird ein KI Supercomputer namens Colossus von den USA erschaffen, der vollen Zugang bzw. volle Kontrolle zu ihren nuklearen Atomwaffen erhält, Colossus aber immer eigenständiger agiert und immer mehr eine exzistenzielle Gefahr für die gesamte Menscheit wird. Colossus wird auf einen zweiten KI Supercomputer namens Guardian aufmerksam, der in der Sowjetunion steht und versucht mit ihm zu einer Superintelligenz zu verschmelzen, um die totale Kontrolle über die Welt zu übernehmen. Mir hat "Colossus: The Forbin Project" trotz des eher langsamen Tempos sehr gut gefallen, der Film stellt nicht nur Fragen zur Kontrolle und Verantwortung in einer zunehmend technisierten Welt, sondern ist gleichzeitig auch eine Warnung an die Menschheit im Umgang mit komplexen KI Systemen, die in nicht allzu ferner Zukunft durch zunehmende Vernetzung ein unkontrollierbares Eigenleben entwickeln könnten. "Colossus: The Forbin Project" ist in jedem Fall ein bedeutender Film innerhalb des SciFi Genres, der damals zwar an den Kinokassen floppte, aber seiner Zeit - wie auch schon Kubricks Meisterwerk "2001: A Space Odyssey" (1968) - meilenweit voraus war und immer noch zum Nachdenken anregt als auch unterhält. Auch wenn der Film einige Schwächen in der Inszenierung aufweist, hat er mich allein wegen der Handlung prächtig unterhalten. Das Buch von D.F. Jones kenne ich zwar nicht, werde es aber bei Gelegenheit mal dringend nachholen. Absolute Empfehlung! 9/10
Ein sehr interessanter SciFi Film, der auf dem Roman "Colossus" von D.F. Jones basiert. "Colossus: The Forbin Project" gehört zu den ersten Filmen überhaupt, die sich kritisch mit komplexen KI Systemen bzw. KI Supercomputern beschäftigt haben. Im Film wird ein KI Supercomputer namens Colossus von den USA erschaffen, der vollen Zugang bzw. volle Kontrolle zu ihren nuklearen Atomwaffen erhält, Colossus aber immer eigenständiger agiert und immer mehr eine exzistenzielle Gefahr für die gesamte Menscheit wird. Colossus wird auf einen zweiten KI Supercomputer namens Guardian aufmerksam, der in der Sowjetunion steht und versucht mit ihm zu einer Superintelligenz zu verschmelzen, um die totale Kontrolle über die Welt zu übernehmen. Mir hat "Colossus: The Forbin Project" trotz des eher langsamen Tempos sehr gut gefallen, der Film stellt nicht nur Fragen zur Kontrolle und Verantwortung in einer zunehmend technisierten Welt, sondern ist gleichzeitig auch eine Warnung an die Menschheit im Umgang mit komplexen KI Systemen, die in nicht allzu ferner Zukunft durch zunehmende Vernetzung ein unkontrollierbares Eigenleben entwickeln könnten. "Colossus: The Forbin Project" ist in jedem Fall ein bedeutender Film innerhalb des SciFi Genres, der damals zwar an den Kinokassen floppte, aber seiner Zeit - wie auch schon Kubricks Meisterwerk "2001: A Space Odyssey" (1968) - meilenweit voraus war und immer noch zum Nachdenken anregt als auch unterhält. Auch wenn der Film einige Schwächen in der Inszenierung aufweist, hat er mich allein wegen der Handlung prächtig unterhalten. Das Buch von D.F. Jones kenne ich zwar nicht, werde es aber bei Gelegenheit mal dringend nachholen. Absolute Empfehlung! 9/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
On/Off (2020)
Preisgekrönter Animationsfilm des argentinischen Film- und Animationsregisseurs Nicolás P. Villarreal, der es bis ins Guinness Buch der Rekorde geschafft hat. Die Handlung dreht sich um unsere moderne Social Media und Smart Phone Welt, dessen endlose Ablenkungen die Kreativität des Menschen zu zerstören drohen, sowie unfertige Ideen moderner Künstler oftmals wie Seifenblasen zerplatzen lassen. In einem gewissen Kontrast dazu stehen Künstler und Erfinder längst vergangener Zeiten aus unterschiedlichen Epochen. Wie würden nun Kreativköpfe wie Leonardo da Vinci, Ludwig van Beethoven, Nikola Tesla und Frida Kahlo in solch einer modernen Welt neben anderen Künstlern agieren bzw. sich zurechtfinden? Das gibt es in dem exzellenten ca. 7-minütigen Kurzfilm "On/Off" von Nicolás P. Villarreal zu sehen. Und wahrlich viel mehr als das. "On/Off" ist in voller Länge auf Vimeo oder über des Künstlers Homepage abrufbar. Absolute Empfehlung! 10/10
Preisgekrönter Animationsfilm des argentinischen Film- und Animationsregisseurs Nicolás P. Villarreal, der es bis ins Guinness Buch der Rekorde geschafft hat. Die Handlung dreht sich um unsere moderne Social Media und Smart Phone Welt, dessen endlose Ablenkungen die Kreativität des Menschen zu zerstören drohen, sowie unfertige Ideen moderner Künstler oftmals wie Seifenblasen zerplatzen lassen. In einem gewissen Kontrast dazu stehen Künstler und Erfinder längst vergangener Zeiten aus unterschiedlichen Epochen. Wie würden nun Kreativköpfe wie Leonardo da Vinci, Ludwig van Beethoven, Nikola Tesla und Frida Kahlo in solch einer modernen Welt neben anderen Künstlern agieren bzw. sich zurechtfinden? Das gibt es in dem exzellenten ca. 7-minütigen Kurzfilm "On/Off" von Nicolás P. Villarreal zu sehen. Und wahrlich viel mehr als das. "On/Off" ist in voller Länge auf Vimeo oder über des Künstlers Homepage abrufbar. Absolute Empfehlung! 10/10
- Richie Pistilli
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SEINE LETZTE CHANCE (USA 1955) R: Joseph Pevney
Jerry Florea (Tony Curtis) plant einen Raubüberfall. Die Geschichte beginnt mit den Ereignissen, die den jungen Florea (Sal Mineo) zum Gauner machten. Eines Tages wird er bei einem Raubüberfall angeschossen und wird daraufhin von einem umgänglichen Polizisten (George Nader) und seiner Frau (Julie Adams) unter ihre Fittiche genommen. Als junger Mann täuscht er sie, gibt vor, keine kriminellen Absichten mehr zu haben und bekommt sogar einen Job bei den Brinks. Sie wissen nicht, dass er sich darauf vorbereitet, das Lokal auszurauben. Erst nachdem er und seine Bande den Raubüberfall durchgezogen haben, überdenkt Florea seine Taten und versucht, das Verbrechen wiedergutzumachen. [Quelle: Explosive Media]
Der Film erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem aufrichtigen Polizisten und einem notorischen Gauner, die sich letztlich mit zahlreichen Höhen und Tiefen über mehr als 20 Jahre hinzieht. Während der von George Nader verkörperte Polizist Edward Gallagher den jungen Gauner Jerry Florea immer wieder auf die rechte Bahn bringen möchte, erschüttert dieser andauernd das ihm entgegengebrachte Vertrauen, indem er ständig irgendwelche neue Verbrechen begeht. Dies hat wiederum zur Folge, dass Gallagher ihn zeitweise nur noch als Spitzel kontaktiert. Obwohl der Film nicht unbedingt als spektakulär bezeichnet werden kann, ist es Joseph Pevney dennoch gelungen, einen komplexen, dokumentarischen, episodenhaften sowie temporeichen Streifen zu inszenieren, der am Ende sogar in ein Drama mündet. Die Schauspieler geben allesamt solide Leistungen ab und die Schwarz-Weiß-Fotografie des Kameramanns weiß zu begeistern.
Synchronkartei
Nischenkino
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
They Live (1988)
Eines der unterschätzten und in meinen Augen besten Werke von John Carpenter. Neben seinem Humor bzw. Buddy Charakter, der sich in der exzellenten Chemie zwischen Roddy Piper und Keith David offenbart, punktet John Carpenters Film mit vielen ernsten Untertönen, sodass man "They Live" nicht direkt als just simplen SciFi Buddy Action Comedy Streifen abtun kann. Dafür ist die Handlung und die Message des Films viel zu stark. In "They Live" geht es um einen einfachen Arbeiter aus den USA - grandios verkörpert von Roddy Piper - der mit Hilfe einer speziellen Sonnenbrille die wahre Natur der Welt erkennt und zusammen mit seinem späteren Kumpel - ebenfalls grandios Keith David - Widerstandskämpfer wird, um der Alienelite, die den Menschen immer mehr versklaven und sie dazu drängen sich anzupassen, zu konsumieren und sich wie gefügige kapitalistische und konsumgeile Zombies zu vermehren, mal richtig in den Arsch zu treten. Der Film ist ein wahres Feuerwerk an Ideen. John Carpenter thematisiert in seinem Film Machtkonzentration, Machtmissbrauch, Infiltration, Überwachung, Gier, Materialismus, Konsumismus, soziale Ungerechtigkeit, Manipulation durch Medien und Manipulation und Kontrolle der Arbeiterklasse durch eine machthungrige Oberschicht, die den einfachen Menschen subtil darauf programmiert, diese Ausbeutung auch noch zu akzeptieren. Dass mit Unterstützung einiger skrupellosen Lakaien und Nerds, denen ein Hauch von Macht wichtiger ist als das Wohl ihrer eigenen Artgenossen. "They Live" regt zum Nachdenken an. Mir hat john Carpenters Werk außerordentlich gut gefallen. Empfehlung. 9/10
Eines der unterschätzten und in meinen Augen besten Werke von John Carpenter. Neben seinem Humor bzw. Buddy Charakter, der sich in der exzellenten Chemie zwischen Roddy Piper und Keith David offenbart, punktet John Carpenters Film mit vielen ernsten Untertönen, sodass man "They Live" nicht direkt als just simplen SciFi Buddy Action Comedy Streifen abtun kann. Dafür ist die Handlung und die Message des Films viel zu stark. In "They Live" geht es um einen einfachen Arbeiter aus den USA - grandios verkörpert von Roddy Piper - der mit Hilfe einer speziellen Sonnenbrille die wahre Natur der Welt erkennt und zusammen mit seinem späteren Kumpel - ebenfalls grandios Keith David - Widerstandskämpfer wird, um der Alienelite, die den Menschen immer mehr versklaven und sie dazu drängen sich anzupassen, zu konsumieren und sich wie gefügige kapitalistische und konsumgeile Zombies zu vermehren, mal richtig in den Arsch zu treten. Der Film ist ein wahres Feuerwerk an Ideen. John Carpenter thematisiert in seinem Film Machtkonzentration, Machtmissbrauch, Infiltration, Überwachung, Gier, Materialismus, Konsumismus, soziale Ungerechtigkeit, Manipulation durch Medien und Manipulation und Kontrolle der Arbeiterklasse durch eine machthungrige Oberschicht, die den einfachen Menschen subtil darauf programmiert, diese Ausbeutung auch noch zu akzeptieren. Dass mit Unterstützung einiger skrupellosen Lakaien und Nerds, denen ein Hauch von Macht wichtiger ist als das Wohl ihrer eigenen Artgenossen. "They Live" regt zum Nachdenken an. Mir hat john Carpenters Werk außerordentlich gut gefallen. Empfehlung. 9/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Gran Torino (2008)
Meisterwerk! Der Film ist ein faszinierendes Drama und gleichzeitig eine Charakterstudie von und mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Eastwood verkörpert einen mürrischen, verbitterten und zynischen Kriegsveteran bzw. Einzelgänger namens Walt Kowalski, der nach dem Tod seiner Frau mit seinen Vorurteilen und der selbsterschaffenen Isolation konfrontiert wird, die er in seinem Leben aufgebaut hat und sich davon nur sehr schwer lösen kann. Eastwoods Performance ist überzeugend und die Entwicklung und Wandlung seines Charakters im Verlauf des Films absolut authentisch. Mit zu Anfang ungewollten aber zunehmenden Kontakt zu seinen asiatischen Nachbarn öffnet sich Walt Kowalskis Herz immer mehr und er findet wahre Freundschaft dort, wo er sie am wenigsten erwartet hat. Der Film behandelt Themen wie Rassismus, Vorurteile, Freundschaft und Erlösung. Es ist eine bewegende Geschichte über den Wandel und die Überwindung von persönlichen Barrieren. Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Das Drehbuch ist brillant und Eastwood beweist einmal mehr, dass er nicht nur vor der Kamera, sondern auch exzellente Arbeit dahinter leistet. Die Kinematographie ist klasse. Wahrlich ein kraftvoller und inspirierender Film. "Gran Torino" gehört nicht nur zu Clint Eastwoods besten Werken, sondern ist in meinen Augen auch eines der besten Filme aller Zeiten. Absolute Empfehlung! 10/10
Meisterwerk! Der Film ist ein faszinierendes Drama und gleichzeitig eine Charakterstudie von und mit Clint Eastwood in der Hauptrolle. Eastwood verkörpert einen mürrischen, verbitterten und zynischen Kriegsveteran bzw. Einzelgänger namens Walt Kowalski, der nach dem Tod seiner Frau mit seinen Vorurteilen und der selbsterschaffenen Isolation konfrontiert wird, die er in seinem Leben aufgebaut hat und sich davon nur sehr schwer lösen kann. Eastwoods Performance ist überzeugend und die Entwicklung und Wandlung seines Charakters im Verlauf des Films absolut authentisch. Mit zu Anfang ungewollten aber zunehmenden Kontakt zu seinen asiatischen Nachbarn öffnet sich Walt Kowalskis Herz immer mehr und er findet wahre Freundschaft dort, wo er sie am wenigsten erwartet hat. Der Film behandelt Themen wie Rassismus, Vorurteile, Freundschaft und Erlösung. Es ist eine bewegende Geschichte über den Wandel und die Überwindung von persönlichen Barrieren. Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Das Drehbuch ist brillant und Eastwood beweist einmal mehr, dass er nicht nur vor der Kamera, sondern auch exzellente Arbeit dahinter leistet. Die Kinematographie ist klasse. Wahrlich ein kraftvoller und inspirierender Film. "Gran Torino" gehört nicht nur zu Clint Eastwoods besten Werken, sondern ist in meinen Augen auch eines der besten Filme aller Zeiten. Absolute Empfehlung! 10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Kubo and the Two Strings (2016)
Ein absolut fantastisches Werk aus dem Hause Laika Studios! Laika hat mit diesem Werk wohl ihren bisher besten Animationsfilm erschaffen, das liegt auch daran, dass er sich stark von traditionellen Animationsfilmen aus den USA unterscheidet, die wir vor allem von anderen großen Animationsstudios aus Hollywood gewohnt sind. "Kubo" respektiert japanische Kunst und Tradition und präsentiert sie auf seine ganz eigene Art und Weise. Im Fokus stehen Themen wie Familie, Zugehörigkeit, Verlust, Trauer, Verlustbebwältigung, wahre Feundschaft und den Mut sich seinen Ängsten zu stellen bzw. sich davon zu befreien. Die visuelle Gestaltung des Films ist atemberaubend und die Charaktere sind allesamt liebevoll ausgearbeitet. Die emotionale Tiefe und die kunstvolle Umsetzung machen "Kubo" zu einem besonderen Erlebnis im Genre des Animationsfilms. Das gesamte Team von Laika Studios hat wirklich herausragende Arbeit geleistet, für mich gehört "Kubo" definitiv zu den schönsten und originellsten Animationsfilmen aller Zeiten. "Kubo" ist lebendig, voller Fantasie und Magie. Die Geschichte ist charmant erzählt und besitzt einige interessante Untertöne, was den Film sowohl für Kinder als auch für Erwachsene sehenswert macht. Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Im engl. O-Ton punktet der Animationsfilm außerdem mit seinen exzellenten Stimmen. Charlize Theron, Matthew McConaughey, Art Parkinson, Ralph Fiennes, Rooney Mara und einige andere großartige Sprecher verleihen den Protagonisten ihre Stimme und werten die einzelnen Charaktere unglaublich auf. Wahrlich ein beeindruckendes Werk animierter Filmkunst. Kann "Kubo" nur jedem ans Herz legen. Absolute Empfehlung. 9-10/10
Ein absolut fantastisches Werk aus dem Hause Laika Studios! Laika hat mit diesem Werk wohl ihren bisher besten Animationsfilm erschaffen, das liegt auch daran, dass er sich stark von traditionellen Animationsfilmen aus den USA unterscheidet, die wir vor allem von anderen großen Animationsstudios aus Hollywood gewohnt sind. "Kubo" respektiert japanische Kunst und Tradition und präsentiert sie auf seine ganz eigene Art und Weise. Im Fokus stehen Themen wie Familie, Zugehörigkeit, Verlust, Trauer, Verlustbebwältigung, wahre Feundschaft und den Mut sich seinen Ängsten zu stellen bzw. sich davon zu befreien. Die visuelle Gestaltung des Films ist atemberaubend und die Charaktere sind allesamt liebevoll ausgearbeitet. Die emotionale Tiefe und die kunstvolle Umsetzung machen "Kubo" zu einem besonderen Erlebnis im Genre des Animationsfilms. Das gesamte Team von Laika Studios hat wirklich herausragende Arbeit geleistet, für mich gehört "Kubo" definitiv zu den schönsten und originellsten Animationsfilmen aller Zeiten. "Kubo" ist lebendig, voller Fantasie und Magie. Die Geschichte ist charmant erzählt und besitzt einige interessante Untertöne, was den Film sowohl für Kinder als auch für Erwachsene sehenswert macht. Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Im engl. O-Ton punktet der Animationsfilm außerdem mit seinen exzellenten Stimmen. Charlize Theron, Matthew McConaughey, Art Parkinson, Ralph Fiennes, Rooney Mara und einige andere großartige Sprecher verleihen den Protagonisten ihre Stimme und werten die einzelnen Charaktere unglaublich auf. Wahrlich ein beeindruckendes Werk animierter Filmkunst. Kann "Kubo" nur jedem ans Herz legen. Absolute Empfehlung. 9-10/10
Zuletzt geändert von alex_wintermute am Mi., 02.04.2025 04:56, insgesamt 1-mal geändert.
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Babylon - Im Bett mit dem Teufel (1992)
Sehr interessanter Erotik Horror Mindfuck Thriller aus Deutschland. Unter der Regie von Ralf Huettner, der zusammen mit Andy T. Hoetzel auch das Drehbuch schrieb, ist ein außergewöhnliches Werk entstanden, dessen visueller Stil und dichte Atmosphäre stellenweise an David Cronenberg und auf gewisser Ebene auch an Andrzej Zulawski zu erinnern vermag. Huettners Werk ist aber viel mehr als das. Es ist viel zu innovativ und eigenständig, um es nur auf diesen einen Bezug zu reduzieren. Gewisse Anleihen von Cronenberg und Zulawski mag der Film zwar innehaben, besitzt aber trotzdem einen ganz eigenen Stil, der von realistisch bis surreal reicht und in perfekten Bildern von Huettner umgesetzt wurde. Im Kern geht es um die Auseinandersetzung mit moralischen Dilemmata und den Konsequenzen von Entscheidungen, ebenfalls werden komplexe Themen wie Macht, Verführung, Ängste und die dunklen Seiten der menschlichen Natur behandelt. "Babylon - Im Bett mit dem Teufel" ist ein Albtraum, aus dem es kein Entkommen gibt. Ein absolut fantastischer Film, in dem, neben dem exzellenten Drehbuch und seinen wirklich starken Dialogen, auch die schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller Dominic Raacke als dubioser Lothar und Natja Brunckhorst als Krankenschwester Maria großen Anteil am Gelingen dieses Kunstwerks haben. Ihre Performance ist schlichtweg grandios. Gerade diese beiden Charaktere des Films sind ausgesprochen vielschichtig und ihre Beziehungen zueinander sind sowohl emotional als auch konfliktbeladen und beide Charaktere, ganz besonders der von Dominic Raacke, tragen den Film. Ebenfalls klasse Michael Greiling als ruhender Pol Dr. Tilmann und Veronica Ferres als liebeshungrige Apothekerin. Die Handlung ist fesselnd erzählt, es wird an keiner Stelle langweilig, sondern ganz im Gegenteil, man wird sofort in den Bann gezogen und ist gespannt, wohin die skurrile Reise der Protagonisten führt. Eine unerwartete Wendung gibt es am Ende zu bestaunen, eine logische Konsequenz der Handlung im Film. Die Bildsprache des gesamten Films ist faszinierend, mir hat "Babylon - Im Bett mit dem Teufel" außerordentlich gut gefallen. Für mich ganz klar eines der besten deutschen Filme aller Zeiten, der viel mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient hätte. Absolute Empfehlung! Tendenz nach oben 9/10
Sehr interessanter Erotik Horror Mindfuck Thriller aus Deutschland. Unter der Regie von Ralf Huettner, der zusammen mit Andy T. Hoetzel auch das Drehbuch schrieb, ist ein außergewöhnliches Werk entstanden, dessen visueller Stil und dichte Atmosphäre stellenweise an David Cronenberg und auf gewisser Ebene auch an Andrzej Zulawski zu erinnern vermag. Huettners Werk ist aber viel mehr als das. Es ist viel zu innovativ und eigenständig, um es nur auf diesen einen Bezug zu reduzieren. Gewisse Anleihen von Cronenberg und Zulawski mag der Film zwar innehaben, besitzt aber trotzdem einen ganz eigenen Stil, der von realistisch bis surreal reicht und in perfekten Bildern von Huettner umgesetzt wurde. Im Kern geht es um die Auseinandersetzung mit moralischen Dilemmata und den Konsequenzen von Entscheidungen, ebenfalls werden komplexe Themen wie Macht, Verführung, Ängste und die dunklen Seiten der menschlichen Natur behandelt. "Babylon - Im Bett mit dem Teufel" ist ein Albtraum, aus dem es kein Entkommen gibt. Ein absolut fantastischer Film, in dem, neben dem exzellenten Drehbuch und seinen wirklich starken Dialogen, auch die schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller Dominic Raacke als dubioser Lothar und Natja Brunckhorst als Krankenschwester Maria großen Anteil am Gelingen dieses Kunstwerks haben. Ihre Performance ist schlichtweg grandios. Gerade diese beiden Charaktere des Films sind ausgesprochen vielschichtig und ihre Beziehungen zueinander sind sowohl emotional als auch konfliktbeladen und beide Charaktere, ganz besonders der von Dominic Raacke, tragen den Film. Ebenfalls klasse Michael Greiling als ruhender Pol Dr. Tilmann und Veronica Ferres als liebeshungrige Apothekerin. Die Handlung ist fesselnd erzählt, es wird an keiner Stelle langweilig, sondern ganz im Gegenteil, man wird sofort in den Bann gezogen und ist gespannt, wohin die skurrile Reise der Protagonisten führt. Eine unerwartete Wendung gibt es am Ende zu bestaunen, eine logische Konsequenz der Handlung im Film. Die Bildsprache des gesamten Films ist faszinierend, mir hat "Babylon - Im Bett mit dem Teufel" außerordentlich gut gefallen. Für mich ganz klar eines der besten deutschen Filme aller Zeiten, der viel mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient hätte. Absolute Empfehlung! Tendenz nach oben 9/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Drive Away Dolls (2024)
Was für eine Enttäuschung. Die Coen Brothers sind seit Jahrzehnten für ihre einzigartigen und oft komplexen Filme bekannt, in denen es auch nie an schwarzen Humor mangelt. Meine Erwartungshaltung war dementsprechend sehr hoch und die Enttäuschung am Ende des Films um einiges größer. Eine gewisse Originalität will ich Ethan Coens "Drive Away Dolls" nicht abstreiten, aber in der Gesamtheit betrachtet ist sein Film nichts allzu Berauschendes. Dazu trägt die schwache Plotentwicklung bei, es gibt keine wirklich spannenden Wendungen oder komplexen Konflikte zu bestaunen. Eine Vielzahl an Dialogen, ganz besonders die der Hauptdarstellerin Jamie (Margaret Qualley) erscheinen mir unnatürlich und klischeehaft und wirken an vielen Stellen vollkommen aufgesetzt, was leider erheblichen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit der Charaktere hat. Dieses ständige queere Sex, Lesben, Feminismus Gelaber ging mir irgendwann nur noch auf den Sack. Den Charakter der zurückhaltenden Marian (Geraldine Viswanathan) finde ich dagegen äußerst interessant. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Humor. Der Humor in Coens Filmen der Vergangenheit ist oft sehr speziell im Sinne von schwarz. In "Drive Away Dolls" ist der leider oftmals viel zu flach und wirkt stark aufgezwungen. Normalerweise habe ich auch nichts gegen Absurdität, sehe das ähnlich wie David Lynch, der sagte mal in einem Interview: "Witze sind nicht lustig, Absurdität ist lustig". Und von diesem seltsamem aber subtilen Humor gibt es leider nicht viel in "Drive Away Dolls" zu bewundern. Stattdessen übermäßige, platte "Absurdität" im Film. Als Beispiel: Der Dildokoffer! Konnte damit nicht wirklich viel anfangen. Alles in allem: Trotz Potenzial zu einem interessanten und queeren Roadtrip der besonderen Art unzählige Chancen vertan und den Film fast komplett gegen die Wand gefahren. Kein wirklich gelungener Coen Film, die Coen Brothers haben normalerweise wesentlich mehr drauf. Enttäuschend und damit keine wirkliche Empfehlung. 5/10
Was für eine Enttäuschung. Die Coen Brothers sind seit Jahrzehnten für ihre einzigartigen und oft komplexen Filme bekannt, in denen es auch nie an schwarzen Humor mangelt. Meine Erwartungshaltung war dementsprechend sehr hoch und die Enttäuschung am Ende des Films um einiges größer. Eine gewisse Originalität will ich Ethan Coens "Drive Away Dolls" nicht abstreiten, aber in der Gesamtheit betrachtet ist sein Film nichts allzu Berauschendes. Dazu trägt die schwache Plotentwicklung bei, es gibt keine wirklich spannenden Wendungen oder komplexen Konflikte zu bestaunen. Eine Vielzahl an Dialogen, ganz besonders die der Hauptdarstellerin Jamie (Margaret Qualley) erscheinen mir unnatürlich und klischeehaft und wirken an vielen Stellen vollkommen aufgesetzt, was leider erheblichen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit der Charaktere hat. Dieses ständige queere Sex, Lesben, Feminismus Gelaber ging mir irgendwann nur noch auf den Sack. Den Charakter der zurückhaltenden Marian (Geraldine Viswanathan) finde ich dagegen äußerst interessant. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Humor. Der Humor in Coens Filmen der Vergangenheit ist oft sehr speziell im Sinne von schwarz. In "Drive Away Dolls" ist der leider oftmals viel zu flach und wirkt stark aufgezwungen. Normalerweise habe ich auch nichts gegen Absurdität, sehe das ähnlich wie David Lynch, der sagte mal in einem Interview: "Witze sind nicht lustig, Absurdität ist lustig". Und von diesem seltsamem aber subtilen Humor gibt es leider nicht viel in "Drive Away Dolls" zu bewundern. Stattdessen übermäßige, platte "Absurdität" im Film. Als Beispiel: Der Dildokoffer! Konnte damit nicht wirklich viel anfangen. Alles in allem: Trotz Potenzial zu einem interessanten und queeren Roadtrip der besonderen Art unzählige Chancen vertan und den Film fast komplett gegen die Wand gefahren. Kein wirklich gelungener Coen Film, die Coen Brothers haben normalerweise wesentlich mehr drauf. Enttäuschend und damit keine wirkliche Empfehlung. 5/10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Heretic (2024)
Ein sehr interessanter Psychohorrorfilm im Gewand eines Kammerspiels voller theologischer Fragen und Debatten mit einem exzellent aufgelegten Hugh Grant als Bösewicht! Mir hat "Heretic", zumindest was die ersten zwei Drittel des Films anbelangt, sehr gut gefallen. Dass von der Art her eher psychologische Kammerspiel in Mr. Reeds unheimlichen Wohnräumen ist absolut großartig, danach verlagert sich das Werk in den Keller und verwandelt sich leider in ein mehr oder weniger blutiges 08/15 Katz und Maussspiel bzw. Spektakel eines üblichen Horrorfilms und verliert sich dabei in Nebensächlichkeiten. Wirklich schade eigentlich! Jedenfalls sind die ersten zwei Drittel des Films brillant und sehr unterhaltsam. Alleine deshalb sollte man sich "Heretic" nicht entgehen lassen. Spannung und Mysterium bauen sich anfangs wunderbar auf, steigern sich bis hin zu theologischen Fragen und Debatten und münden in dem ultimativen Klimax des "Religion-Monopoly-Vergleichs" von Mr. Reed. Danach geht es leider mit dem Werk bergab. Hugh Grant als schelmisch, charmanter, bedrohlicher Mr. Reed liefert eine seiner besten schauspielerischen Leistungen ab. Seine Performance - Präsenz, Mimik und Gestik mit eingeschlossen - ist schier unglaublich und wertet den Film immens auf. Hugh Grants Figur verwebt gekonnt Charme und Bedrohlichkeit und seine Steigerung in den allmählich wachsenden Wahnsinn ist absolut überzeugend. Aber auch Sophie Thatcher als Schwester Barnes und Chloe East als Schwester Paxton liefern erstklassige Leistungen ab. Beide sind hervorragend in ihren Rollen als zwei gutmütige Missionarinnen, die glauben, jemanden zum Mormonentum konvertieren zu können. Stattdessen findet eine Umkehrung statt, bei dem Mr. Reed ihren Glauben auf die Probe stellt. Atheisten werden sich auf die Schenkel klopfen. Zumindest auf den ersten Blick. In "Heretic" geht es gar nicht mal so sehr um Religionskritik, sondern das Werk ist vielmehr ein tiefer Einblick in Manipulation, Psychologie und die Beeinflussbarkeit des Menschen. Wie Mr. Reed die Lehren organisierter Religionen in Frage stellt, ist im Film in der Tat oftmals sehr fesselnd und mit messerscharfen Humor dargestellt, primär geht es aber um Macht und Manipulation. Wissen ist Macht. Besonders bei der Manipulation. Mir hat "Heretic" außerordentlich gut gefallen, ist aber leider kein wahres Meisterwerk geworden, dafür geht zu viel Potenzial gegen Ende des Films verloren. Empfehle den O-Ton. Vergebe trotzdem mal 8/10
Ein sehr interessanter Psychohorrorfilm im Gewand eines Kammerspiels voller theologischer Fragen und Debatten mit einem exzellent aufgelegten Hugh Grant als Bösewicht! Mir hat "Heretic", zumindest was die ersten zwei Drittel des Films anbelangt, sehr gut gefallen. Dass von der Art her eher psychologische Kammerspiel in Mr. Reeds unheimlichen Wohnräumen ist absolut großartig, danach verlagert sich das Werk in den Keller und verwandelt sich leider in ein mehr oder weniger blutiges 08/15 Katz und Maussspiel bzw. Spektakel eines üblichen Horrorfilms und verliert sich dabei in Nebensächlichkeiten. Wirklich schade eigentlich! Jedenfalls sind die ersten zwei Drittel des Films brillant und sehr unterhaltsam. Alleine deshalb sollte man sich "Heretic" nicht entgehen lassen. Spannung und Mysterium bauen sich anfangs wunderbar auf, steigern sich bis hin zu theologischen Fragen und Debatten und münden in dem ultimativen Klimax des "Religion-Monopoly-Vergleichs" von Mr. Reed. Danach geht es leider mit dem Werk bergab. Hugh Grant als schelmisch, charmanter, bedrohlicher Mr. Reed liefert eine seiner besten schauspielerischen Leistungen ab. Seine Performance - Präsenz, Mimik und Gestik mit eingeschlossen - ist schier unglaublich und wertet den Film immens auf. Hugh Grants Figur verwebt gekonnt Charme und Bedrohlichkeit und seine Steigerung in den allmählich wachsenden Wahnsinn ist absolut überzeugend. Aber auch Sophie Thatcher als Schwester Barnes und Chloe East als Schwester Paxton liefern erstklassige Leistungen ab. Beide sind hervorragend in ihren Rollen als zwei gutmütige Missionarinnen, die glauben, jemanden zum Mormonentum konvertieren zu können. Stattdessen findet eine Umkehrung statt, bei dem Mr. Reed ihren Glauben auf die Probe stellt. Atheisten werden sich auf die Schenkel klopfen. Zumindest auf den ersten Blick. In "Heretic" geht es gar nicht mal so sehr um Religionskritik, sondern das Werk ist vielmehr ein tiefer Einblick in Manipulation, Psychologie und die Beeinflussbarkeit des Menschen. Wie Mr. Reed die Lehren organisierter Religionen in Frage stellt, ist im Film in der Tat oftmals sehr fesselnd und mit messerscharfen Humor dargestellt, primär geht es aber um Macht und Manipulation. Wissen ist Macht. Besonders bei der Manipulation. Mir hat "Heretic" außerordentlich gut gefallen, ist aber leider kein wahres Meisterwerk geworden, dafür geht zu viel Potenzial gegen Ende des Films verloren. Empfehle den O-Ton. Vergebe trotzdem mal 8/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Welt am Draht (1973)
Exzellenter SciFi Mystery Krimi aus Deutschland! Unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder ist eines der faszinierendsten Filme aller Zeiten entstanden, dass mit einem Budget von gerade mal um 1 Million DM.
Eigentlich ist es ein TV-Zweiteiler für das ZDF gewesen, eine Art von TV-Miniserie. Der Film basiert zwar auf dem Roman "Simulacron-3" von Daniel F. Galouye aus dem Jahr 1964, aber was Fassbinder und sein Team daraus gemacht haben bzw. auf die TV-Mattscheibe/Leinwand gezaubert haben, ist schier unglaublich. "Welt am Draht" erzählt die Geschichte von Fred Stiller, einem Wissenschaftler, der nach dem rätselhaften Tod von Professor Vollmer, dem Initiator und Leiter eines VR-Computerprojekts namens Simulacron, dessen Nachfolge antritt. Als Stiller entdeckt, dass die Wirklichkeit, in der er zu leben scheint, durch gewisse Umstände wie das plötzliche Verschwinden von Personen oder Zeichnungen und seltsame Aussagen/Falschaussagen über Personen in seinem Umfeld passieren, immer mehr aus den Fugen gerät, beginnt er, die Grenzen zwischen Realität und Illusion zu hinterfragen. Seine Nachforschungen führen ihn in eine gefährliche Verschwörung, die sein Leben und seine Wahrnehmung der Wirklichkeit bedroht. Und die Geschichte nimmt einen äußerst interessanten Lauf. Mir hat "Welt am Draht" außerordentlich gut gefallen, dass liegt vor allem auch an der großartigen Hauptrolle von Klaus Löwitsch, der den unterkühlten Fred Stiller in Perfektion verkörpert. Aber es ist nicht nur Löwitsch, der bei mir punktet, sondern Kameralegende Michael Ballhaus ist ebenfalls in Höchstform. Seine Kameraleistung in "Welt am Draht" ist brillant, wovon Fassbinders Film ungemein profitiert, dazu der perfekte Schnitt von Marie Anne Gerhardt. Dank des tollen Drehbuchs heben sich auch die starken und aussagekräftigen Dialoge zu anderen Filmen ab. Klasse auch die Kostümbildner und Setdesigner, die Schauspieler wurden mit Kostümen und Kleidung aus den unterschiedlichsten Jahrzehnten ausgestattet. Das Setdesign hinterlässt in der Gesamtheit des Films einen stark futuristischen Eindruck, trotz rückblickend der Verwendung und Optik von nostalgisch elektronischen Geräte wie PC, PC-Tastatur, Monitor, Telefon und dem Mobiliar damaliger Zeit. Immerhin entstand der Film 1973, versetzt man ihn in den zeitlichen Kontext, waren selbst diese Geräte ihrer Zeit weit voraus. In keinster Weise wurde ich davon gestört, ganz im Gegenteil.Trotz seiner eher minimalistischen Umsetzung, fühlt sich der gesamte Film wie ein unterkühlter bzw. eiskalter Traum an. Die visuelle und akustische Anziehungskraft in "Welt am Draht" ist schier unglaublich. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen diesen Film ganz besonders aus. "Welt am Draht" ist nicht nur ein bedeutendes Werk innerhalb des SciFi Genres, welcher zahlreiche andere Filme in dem Genre später beeinflusst hat, sondern ist auch ein Vorreiter des Mindfuck Genres. In meinen Augen ganz klar Fassbinders bester Film, der definitiv zu den außergewöhnlichsten und interessantesten Filmen aller Zeiten gehört. National wie International. Absolutes Meisterwerk. 10/10
Exzellenter SciFi Mystery Krimi aus Deutschland! Unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder ist eines der faszinierendsten Filme aller Zeiten entstanden, dass mit einem Budget von gerade mal um 1 Million DM.
Eigentlich ist es ein TV-Zweiteiler für das ZDF gewesen, eine Art von TV-Miniserie. Der Film basiert zwar auf dem Roman "Simulacron-3" von Daniel F. Galouye aus dem Jahr 1964, aber was Fassbinder und sein Team daraus gemacht haben bzw. auf die TV-Mattscheibe/Leinwand gezaubert haben, ist schier unglaublich. "Welt am Draht" erzählt die Geschichte von Fred Stiller, einem Wissenschaftler, der nach dem rätselhaften Tod von Professor Vollmer, dem Initiator und Leiter eines VR-Computerprojekts namens Simulacron, dessen Nachfolge antritt. Als Stiller entdeckt, dass die Wirklichkeit, in der er zu leben scheint, durch gewisse Umstände wie das plötzliche Verschwinden von Personen oder Zeichnungen und seltsame Aussagen/Falschaussagen über Personen in seinem Umfeld passieren, immer mehr aus den Fugen gerät, beginnt er, die Grenzen zwischen Realität und Illusion zu hinterfragen. Seine Nachforschungen führen ihn in eine gefährliche Verschwörung, die sein Leben und seine Wahrnehmung der Wirklichkeit bedroht. Und die Geschichte nimmt einen äußerst interessanten Lauf. Mir hat "Welt am Draht" außerordentlich gut gefallen, dass liegt vor allem auch an der großartigen Hauptrolle von Klaus Löwitsch, der den unterkühlten Fred Stiller in Perfektion verkörpert. Aber es ist nicht nur Löwitsch, der bei mir punktet, sondern Kameralegende Michael Ballhaus ist ebenfalls in Höchstform. Seine Kameraleistung in "Welt am Draht" ist brillant, wovon Fassbinders Film ungemein profitiert, dazu der perfekte Schnitt von Marie Anne Gerhardt. Dank des tollen Drehbuchs heben sich auch die starken und aussagekräftigen Dialoge zu anderen Filmen ab. Klasse auch die Kostümbildner und Setdesigner, die Schauspieler wurden mit Kostümen und Kleidung aus den unterschiedlichsten Jahrzehnten ausgestattet. Das Setdesign hinterlässt in der Gesamtheit des Films einen stark futuristischen Eindruck, trotz rückblickend der Verwendung und Optik von nostalgisch elektronischen Geräte wie PC, PC-Tastatur, Monitor, Telefon und dem Mobiliar damaliger Zeit. Immerhin entstand der Film 1973, versetzt man ihn in den zeitlichen Kontext, waren selbst diese Geräte ihrer Zeit weit voraus. In keinster Weise wurde ich davon gestört, ganz im Gegenteil.Trotz seiner eher minimalistischen Umsetzung, fühlt sich der gesamte Film wie ein unterkühlter bzw. eiskalter Traum an. Die visuelle und akustische Anziehungskraft in "Welt am Draht" ist schier unglaublich. Innovation, Kreativität und Originalität zeichnen diesen Film ganz besonders aus. "Welt am Draht" ist nicht nur ein bedeutendes Werk innerhalb des SciFi Genres, welcher zahlreiche andere Filme in dem Genre später beeinflusst hat, sondern ist auch ein Vorreiter des Mindfuck Genres. In meinen Augen ganz klar Fassbinders bester Film, der definitiv zu den außergewöhnlichsten und interessantesten Filmen aller Zeiten gehört. National wie International. Absolutes Meisterwerk. 10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Kutoja (2005)
Ein finnischer Animationsfilm vom Feinsten! Der Kurzfilm von Laura Neuvonen zeigt wie das Stricken als Metapher für das Leben selbst dient und fokussiert sich auf Themen wie Einsamkeit, Bewältigungsmechanismen, Verlust und Vergänglichkeit. Ebenfalls vermittelt das Werk in gewissem Sinne Kreativität als Heilungsprozess, der Trost spenden kann. Und wahrlich viel mehr als das. Mir hat Laura Neuvonens animierter Kurzfilm außerordentlich gut gefallen. Kann dieses originelle Werk nur jedem ans Herz legen. "Kutoja" von Laura Neuvonen gibt es auf Youtube unter dem internationalen Alternativtitel "The Last Knit" komplett zu sehen. Absolute Empfehlung! 9-10/10
Ein finnischer Animationsfilm vom Feinsten! Der Kurzfilm von Laura Neuvonen zeigt wie das Stricken als Metapher für das Leben selbst dient und fokussiert sich auf Themen wie Einsamkeit, Bewältigungsmechanismen, Verlust und Vergänglichkeit. Ebenfalls vermittelt das Werk in gewissem Sinne Kreativität als Heilungsprozess, der Trost spenden kann. Und wahrlich viel mehr als das. Mir hat Laura Neuvonens animierter Kurzfilm außerordentlich gut gefallen. Kann dieses originelle Werk nur jedem ans Herz legen. "Kutoja" von Laura Neuvonen gibt es auf Youtube unter dem internationalen Alternativtitel "The Last Knit" komplett zu sehen. Absolute Empfehlung! 9-10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Nosferatu - Der Untote (2024)
Nun ja... mehr schlecht als recht. Meine Erwartungshaltung zur Neuinterpretation von Nosferatu unter der Regie von Robert Eggers war immens hoch, am Ende war die Enttäuschung umso größer. Eggers ist kein wirklich schlechter Regisseur, zum Beispiel seine beiden exzellenten Werke "The Witch" von 2015 und "Der Leuchturm" von 2019 empfand ich als absolut großartig. Bis dato seine mit Abstand besten Filme in seinem Oeuvre. Aber sein neuestes Werk "Nosferatu - Der Untote" hat mich jedenfalls nicht wirklich überzeugt. Dafür ist der Charakter von Graf Orlok viel zu schlecht ausgearbeitet. Orloks Look wie auch seine penetrante Stimme im O-Ton ist wahrlich eine Zumutung für mein Auge und mein Gehör und passt meiner Meinung nach nicht wirklich zum Charakter an sich. Auch das zu Anfang des Films stärkere Overacting von Lily Rose Depp als gequälte Ellen Hutter gefiel mir nicht. Ihr emotionales Verhalten kommt nicht wirklich von innen. Ihre Gestik und Mimik in manchen Szenen wirken für mich komplett aufgesetzt und man merkt als aufmerksamer Zuschauer sofort, dass da etwas nicht stimmt. Nicht, dass ich an sich etwas gegen Overacting auszusetzen hätte, liebe Murnau, Lang und Wiene Stummfilmklassiker und ebenfalls Nicolas Cage ist großartig darin, zumindest in manchen seiner Filme, aber hier passt das nicht. In "Nosferatu - Der Untote" wirkt das alles eher befremdend und kontraproduktiv. Ansonsten ist die Kinematographie absolut großartig, Eggers optische bzw. visuelle Inszenierung kann sich durchaus sehen lassen. Der "Gothic Look" des Films hat mir sehr gut gefallen, neben den wirklich atemberaubenden Stadt- und Landschaftsaufnahmen. Aber das allein reicht für einen guten Film nicht aus. Zumindest für mich nicht. Bei mir punkten in erster Linie immer starke und authentische Charaktere, die den Film tragen und in ihrer Glaubwürdigkeit 100 Prozent zu überzeugen wissen. Alles in allem: Eine herbe Enttäuschung. Schade eigentlich, man hätte wesentlich mehr aus dem Werk herausholen können. Besser nochmals den Murnau Klassiker "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" von 1922 anschauen. Der ist um Welten besser als Eggers moderne Neuinterpretation. Murnaus Werk ist ein Meisterwerk. Eggers Film ein Desaster. Vergebe mal bis zu meinem Abbruch des Films 4/10
Nun ja... mehr schlecht als recht. Meine Erwartungshaltung zur Neuinterpretation von Nosferatu unter der Regie von Robert Eggers war immens hoch, am Ende war die Enttäuschung umso größer. Eggers ist kein wirklich schlechter Regisseur, zum Beispiel seine beiden exzellenten Werke "The Witch" von 2015 und "Der Leuchturm" von 2019 empfand ich als absolut großartig. Bis dato seine mit Abstand besten Filme in seinem Oeuvre. Aber sein neuestes Werk "Nosferatu - Der Untote" hat mich jedenfalls nicht wirklich überzeugt. Dafür ist der Charakter von Graf Orlok viel zu schlecht ausgearbeitet. Orloks Look wie auch seine penetrante Stimme im O-Ton ist wahrlich eine Zumutung für mein Auge und mein Gehör und passt meiner Meinung nach nicht wirklich zum Charakter an sich. Auch das zu Anfang des Films stärkere Overacting von Lily Rose Depp als gequälte Ellen Hutter gefiel mir nicht. Ihr emotionales Verhalten kommt nicht wirklich von innen. Ihre Gestik und Mimik in manchen Szenen wirken für mich komplett aufgesetzt und man merkt als aufmerksamer Zuschauer sofort, dass da etwas nicht stimmt. Nicht, dass ich an sich etwas gegen Overacting auszusetzen hätte, liebe Murnau, Lang und Wiene Stummfilmklassiker und ebenfalls Nicolas Cage ist großartig darin, zumindest in manchen seiner Filme, aber hier passt das nicht. In "Nosferatu - Der Untote" wirkt das alles eher befremdend und kontraproduktiv. Ansonsten ist die Kinematographie absolut großartig, Eggers optische bzw. visuelle Inszenierung kann sich durchaus sehen lassen. Der "Gothic Look" des Films hat mir sehr gut gefallen, neben den wirklich atemberaubenden Stadt- und Landschaftsaufnahmen. Aber das allein reicht für einen guten Film nicht aus. Zumindest für mich nicht. Bei mir punkten in erster Linie immer starke und authentische Charaktere, die den Film tragen und in ihrer Glaubwürdigkeit 100 Prozent zu überzeugen wissen. Alles in allem: Eine herbe Enttäuschung. Schade eigentlich, man hätte wesentlich mehr aus dem Werk herausholen können. Besser nochmals den Murnau Klassiker "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" von 1922 anschauen. Der ist um Welten besser als Eggers moderne Neuinterpretation. Murnaus Werk ist ein Meisterwerk. Eggers Film ein Desaster. Vergebe mal bis zu meinem Abbruch des Films 4/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Kitchen Sink (1989)
Wahrlich ein faszinierendes Werk! Der 14 minütige S/W Kurzfilm der neuseeländischen Regisseurin Alison Maclean handelt von einer jungen Frau, die eine Art von Rastahaar in ihrer Küchenspüle entdeckt, es immer weiter herauszieht und ein seltsames embryonales Geschöpf erblickt, welches sie aus dem Abfluss befreit. Das Geschöpf transformiert zu einem Mann und die junge Frau wird mit ihrer neuen Entdeckung konfrontiert, welches zu einer intensiven Auseinandersetzung mit ihren Gedanken und Emotionen führt und die Geschichte nimmt einen äußerst bizarren Lauf. "Kitchen Sink" spielt mit den Elementen Neugierde, Verlangen, Geschlechterrollen, Liebe und Angst. Mir hat Alison Macleans Shortfilm außerordentlich gut gefallen. "Kitchen Sink“ wurde 1989 in Cannes für die Goldene Palme nominiert. Das skurrile Werk gibt es in voller Länge auf Youtube zu sehen. 9/10
Wahrlich ein faszinierendes Werk! Der 14 minütige S/W Kurzfilm der neuseeländischen Regisseurin Alison Maclean handelt von einer jungen Frau, die eine Art von Rastahaar in ihrer Küchenspüle entdeckt, es immer weiter herauszieht und ein seltsames embryonales Geschöpf erblickt, welches sie aus dem Abfluss befreit. Das Geschöpf transformiert zu einem Mann und die junge Frau wird mit ihrer neuen Entdeckung konfrontiert, welches zu einer intensiven Auseinandersetzung mit ihren Gedanken und Emotionen führt und die Geschichte nimmt einen äußerst bizarren Lauf. "Kitchen Sink" spielt mit den Elementen Neugierde, Verlangen, Geschlechterrollen, Liebe und Angst. Mir hat Alison Macleans Shortfilm außerordentlich gut gefallen. "Kitchen Sink“ wurde 1989 in Cannes für die Goldene Palme nominiert. Das skurrile Werk gibt es in voller Länge auf Youtube zu sehen. 9/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
Rocker (1972)
Ein absolut faszinierendes Werk! Klaus Lemke hat mit "Rocker" eines der besten deutschen Filme aller Zeiten erschaffen. Sein Film besticht durch viele charakteristische Merkmale, was "Rocker" auszeichnet ist auf gewisser Ebene seine Authentizität und Ehrlichkeit, neben dem Frontalangriff auf das Spießertum. Auch handelt der Film vom Versuch bzw. dem Ausbruch eines Jungen aus dieser künstlichen Spießerwelt in der er lebt. All das ist absolut meisterhaft von Lemke umgesetzt worden und noch viel mehr als das. "Rocker" behandelt Themen wie Freundschaft, Loyalität, Rebellion gegen gesellschaftliche Normen sowie die Suche nach Identität. Das zeigt der Film in vollkommener Deutlichkeit. Lemke besitzt eine ganz besondere Fähigkeit, er ist in der Lage das echte Leben einzufangen. In "Rocker“ spürt man das an jeder Stelle, es ist eine ungefilterte, ehrliche Darstellung der Haupt- und Nebencharaktere und ihrer Welt. Die Charaktere im Film, wirken glaubwürdig, weil sie nicht idealisiert oder verziert werden, sondern in ihrer rohen Realität gezeigt werden, gerade diese Rohheit unterstreicht die Subkultur der Rocker Szene, was dem Film eine besondere Energie und Kraft verleiht. Ich liebe diese ungeschönte Ästhetik in "Rocker" sehr, die Kameraarbeit ist oft einfach gehalten, was den Eindruck vermittelt, dass man direkt dabei ist. Der Schnitt ist ebenfalls klasse. Trotz seiner ernsten Themen und Konflikte gibt es eine Menge an gesundem Humor zu bewundern. "Rocker" besitzt eine unglaubliche Atmosphäre, wozu auch der geniale Soundtrack beiträgt und eine Art von positiver Energie, die über dem Werk zu schweben scheint bzw. der Film in der Gesamtheit ausstrahlt. Man kann es nicht genau in Worte fassen, man muss es erleben oder noch besser selbst erlebt haben. Lemkes Werk ist ganz weit weg von Hollywood Politur, mehr hin zu einem realistischen, fast dokumentarischen Stil. Mir hat "Rocker" außerordentlich gut gefallen, für mich ganz klar ein Meisterwerk, national wie international, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Absolute Empfehlung! 10/10
Ein absolut faszinierendes Werk! Klaus Lemke hat mit "Rocker" eines der besten deutschen Filme aller Zeiten erschaffen. Sein Film besticht durch viele charakteristische Merkmale, was "Rocker" auszeichnet ist auf gewisser Ebene seine Authentizität und Ehrlichkeit, neben dem Frontalangriff auf das Spießertum. Auch handelt der Film vom Versuch bzw. dem Ausbruch eines Jungen aus dieser künstlichen Spießerwelt in der er lebt. All das ist absolut meisterhaft von Lemke umgesetzt worden und noch viel mehr als das. "Rocker" behandelt Themen wie Freundschaft, Loyalität, Rebellion gegen gesellschaftliche Normen sowie die Suche nach Identität. Das zeigt der Film in vollkommener Deutlichkeit. Lemke besitzt eine ganz besondere Fähigkeit, er ist in der Lage das echte Leben einzufangen. In "Rocker“ spürt man das an jeder Stelle, es ist eine ungefilterte, ehrliche Darstellung der Haupt- und Nebencharaktere und ihrer Welt. Die Charaktere im Film, wirken glaubwürdig, weil sie nicht idealisiert oder verziert werden, sondern in ihrer rohen Realität gezeigt werden, gerade diese Rohheit unterstreicht die Subkultur der Rocker Szene, was dem Film eine besondere Energie und Kraft verleiht. Ich liebe diese ungeschönte Ästhetik in "Rocker" sehr, die Kameraarbeit ist oft einfach gehalten, was den Eindruck vermittelt, dass man direkt dabei ist. Der Schnitt ist ebenfalls klasse. Trotz seiner ernsten Themen und Konflikte gibt es eine Menge an gesundem Humor zu bewundern. "Rocker" besitzt eine unglaubliche Atmosphäre, wozu auch der geniale Soundtrack beiträgt und eine Art von positiver Energie, die über dem Werk zu schweben scheint bzw. der Film in der Gesamtheit ausstrahlt. Man kann es nicht genau in Worte fassen, man muss es erleben oder noch besser selbst erlebt haben. Lemkes Werk ist ganz weit weg von Hollywood Politur, mehr hin zu einem realistischen, fast dokumentarischen Stil. Mir hat "Rocker" außerordentlich gut gefallen, für mich ganz klar ein Meisterwerk, national wie international, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Absolute Empfehlung! 10/10
- alex_wintermute
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut
V for Vendetta (2005)
Meisterwerk! Der Film basiert auf der Graphic Novel von Alan Moore und David Lloyd und wurde unter der Regie von James McTeigue perfekt umgesetzt. "V for Vendetta" ist viel mehr als ein dystopischer Thriller, der viele zentrale Themen und Elemente aufweist, die weltweit aktueller denn je sind. Der Film spielt in einer zukünftigen, totalitären Gesellschaft im Vereinigten Königreich, die von einem autoritären Regime kontrolliert wird. Freiheit, Meinungsfreiheit und Privatsphäre sind stark eingeschränkt. Im Mittelpunkt steht die Figur des maskierten Rebellen V, der gegen das Regime kämpft. V nutzt Terrorakte, um das System zu destabilisieren und die Bevölkerung zum Aufstand zu bewegen. V präsentiert wie kein anderer den Geist des Anarchismus und der Freiheit. Das Werk besitzt eine äußerst starke politische Botschaft, es kritisiert autoritäre Regierungen, totalitäre Systeme, Überwachung, Gefährdung von individuellen Freiheiten, Zensur und die Gefahr von Machtmissbrauch. Es stellt Fragen nach Gerechtigkeit, Freiheit und dem Preis für Sicherheit. Der gesamte Film ist grandios, mir hat lediglich ein Part missfallen und zwar der Part in der Zelle, wo Evey eine persönliche Transformation durchläuft. Evey ist ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen und hätte direkt an der Stimme V, ihren zu dem Zeitpunkt Peiniger, erkennen müssen. Hat sie aber nicht. Aber egal, darüber kann man hinwegsehen, da die Message des Gesamtfilms viel zu stark ist. Außerdem hat gerade dieser Film eine Bewegung ausgelöst. Anonymous wurde durch das Werk "V for Vendetta" inspiriert, insbesondere durch die Figur des Guy Fawkes und die Symbolik der Maske, die zu einem Symbol für Widerstand gegen Unterdrückung geworden ist. Eine Art von Symbol für online Aktivismus und digitale Proteste gegen Regierungen, Konzerne, Unternehmen oder Organisationen. Die Ziele variieren je nach Aktion, aber häufig geht es um Schutz der Meinungsfreiheit, Bekämpfung von Zensur, Aufdeckung von Missständen und Unterstützung sozialer gerechter Bewegungen. Dazu hat dieser Film maßgeblich beigetragen bzw. diente als Inspirationsquelle. Die Kinematografie ist absolut herausragend. Auch die schauspielerischen Leistungen bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau. Alle Haupt- und Nebencharaktere im Film sind wahrlich eine Augenweide, ihre Performance ist durchweg exzellent. Die dt. Synchro ist übrigens sehr gut gelungen, das sage ich mal als O-Ton Fan. V, der Protagonist des Films, kommt in der dt. Fassung noch charismatischer rüber. Zumindest in meinen Ohren, was vor allem an der Phonetik und Atmosphäre seiner Stimme liegt. Schauspieler und Synchronsprecher Oliver Stritzel hat exzellente Arbeit geleistet. Beide Versionen rocken. Alles in allem: "V for Vendetta" ist ein Plädoyer für Freiheit, Mut und Widerstand gegen Tyrannei. Alleine deshalb, trotz klitzekleiner Schwächen, vergebe ich mal 10/10
Meisterwerk! Der Film basiert auf der Graphic Novel von Alan Moore und David Lloyd und wurde unter der Regie von James McTeigue perfekt umgesetzt. "V for Vendetta" ist viel mehr als ein dystopischer Thriller, der viele zentrale Themen und Elemente aufweist, die weltweit aktueller denn je sind. Der Film spielt in einer zukünftigen, totalitären Gesellschaft im Vereinigten Königreich, die von einem autoritären Regime kontrolliert wird. Freiheit, Meinungsfreiheit und Privatsphäre sind stark eingeschränkt. Im Mittelpunkt steht die Figur des maskierten Rebellen V, der gegen das Regime kämpft. V nutzt Terrorakte, um das System zu destabilisieren und die Bevölkerung zum Aufstand zu bewegen. V präsentiert wie kein anderer den Geist des Anarchismus und der Freiheit. Das Werk besitzt eine äußerst starke politische Botschaft, es kritisiert autoritäre Regierungen, totalitäre Systeme, Überwachung, Gefährdung von individuellen Freiheiten, Zensur und die Gefahr von Machtmissbrauch. Es stellt Fragen nach Gerechtigkeit, Freiheit und dem Preis für Sicherheit. Der gesamte Film ist grandios, mir hat lediglich ein Part missfallen und zwar der Part in der Zelle, wo Evey eine persönliche Transformation durchläuft. Evey ist ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen und hätte direkt an der Stimme V, ihren zu dem Zeitpunkt Peiniger, erkennen müssen. Hat sie aber nicht. Aber egal, darüber kann man hinwegsehen, da die Message des Gesamtfilms viel zu stark ist. Außerdem hat gerade dieser Film eine Bewegung ausgelöst. Anonymous wurde durch das Werk "V for Vendetta" inspiriert, insbesondere durch die Figur des Guy Fawkes und die Symbolik der Maske, die zu einem Symbol für Widerstand gegen Unterdrückung geworden ist. Eine Art von Symbol für online Aktivismus und digitale Proteste gegen Regierungen, Konzerne, Unternehmen oder Organisationen. Die Ziele variieren je nach Aktion, aber häufig geht es um Schutz der Meinungsfreiheit, Bekämpfung von Zensur, Aufdeckung von Missständen und Unterstützung sozialer gerechter Bewegungen. Dazu hat dieser Film maßgeblich beigetragen bzw. diente als Inspirationsquelle. Die Kinematografie ist absolut herausragend. Auch die schauspielerischen Leistungen bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau. Alle Haupt- und Nebencharaktere im Film sind wahrlich eine Augenweide, ihre Performance ist durchweg exzellent. Die dt. Synchro ist übrigens sehr gut gelungen, das sage ich mal als O-Ton Fan. V, der Protagonist des Films, kommt in der dt. Fassung noch charismatischer rüber. Zumindest in meinen Ohren, was vor allem an der Phonetik und Atmosphäre seiner Stimme liegt. Schauspieler und Synchronsprecher Oliver Stritzel hat exzellente Arbeit geleistet. Beide Versionen rocken. Alles in allem: "V for Vendetta" ist ein Plädoyer für Freiheit, Mut und Widerstand gegen Tyrannei. Alleine deshalb, trotz klitzekleiner Schwächen, vergebe ich mal 10/10