GESTÄNDNIS EINER NONNE - Giulio Berruti

Peitschenhiebe, laute Explosionen, wilde Abenteuer und anderer Filmstoff aus Italien.
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Richie Pistilli
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GESTÄNDNIS EINER NONNE - Giulio Berruti

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Geständnis einer Nonne (D)
Die Bestie im Nonnenkleid (D)
Suor Omicidi (IT)
Suor Omicidi - Dagli archivi segreti del Vaticano (IT)
La petite soeur du diable (F)
La monja homicida (ES)
Os Crimes Sexuais de uma Freira (BRA)
A Freira Assassina (BRA)
The Killer Nun


IT 1979

R: Giulio Berruti
D: Anita Ekberg, Massimo Serato, Alida Valli, Lou Castel, Joe Dallesandro, Daniele Dublino, Paola Morra, Laura Nucci, Alice Gherardi, Antonietta Patriarca, Nerina Montagnani, Sofia Lusy u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 18.04.1980

Synchronkartei

Schnittbericht: FSK 18 Bavaria - NL Fassung

Italo-Cinema

Score: Alessandro Alessandroni

IMCDb

OFDb



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"Ich brauche mehr Morphium!"


In einem Sanatorium für psychisch Kranke, das von frommen Schwestern geführt wird, kommt es zu mysteriösen Todesfällen. Der junge Arzt Dr. Patrick Roland (Joe Dallesandro) muss bald feststellen, dass der Mörder oder die Mörderin aus den eigenen Reihen stammt. Sein Verdacht fällt auf Schwester Gertrude (Anita Ekberg), die nach einer misslungenen Operation von unerklärlichem Hass erfüllt ist und ständig unter Drogen steht. Doch wer ist der wahre Schuldige? [Quelle: Koch Media]



Giulio Berruti inszenierte als Regisseur lediglich zwei Spielfilme, wobei er aber auch als Cutter, Regieassistent und Drehbuchverfasser in Erscheinung trat. Sein vorliegender Film handelt von einer Nonne, die in einem belgischen Sanatorium psychisch kranke Menschen pflegt. Ferner zeigt sie seit geraumer Zeit befremdliche Ausfallerscheinungen, die wiederum ihren Patienten zum Verhängnis werden können - denn Schwester Gertude ist hochgradig morphiumsüchtig! Obwohl ihr einige Jahre zuvor ein bösartiger Tumor erfolgreich aus ihrem Kopf entfernt wurde, bildet sie sich weiterhin ein, auch weiterhin an einer Krebserkrankung zu leiden. Und da ihre Sorgen von den behandelnden Ärzten sowie ihrer Glaubensschwestern als unbegründet abgetan werden, versucht sie ihr Leid im Morphiumrausch zu ertränken. Als ihr dann aber Dr. Poirret eines schönen Tages die Rezeptierung für ihre Opiate verweigert, besorgt sie sich ihren Stoff nicht nur mithilfe der jungen Ordensschwester Mathieu illegal aus andere Kanälen, sondern veranlasst auch noch kurzerhand die Versetzung von Dr. Poirret in eine andere Einrichtung. Damit einhergehend kommt es im Sanatorium obendrein zu mehreren Mordfällen, für die sich allem Anschein nach Schwester Gertrude verantwortlich zeigt. Als dann der junge Arzt, Dr. Patrick Roland, als Nachfolger von Dr. Poirret seine Arbeit aufnimmt, gerät Schwester Gertrude immer stärker in den Fokus, für die Morde verantwortlich zu sein. Was folgt, ist einfach nur noch wahnhaft...


GESTÄNDNIS EINER NONNE beruht sehr lose auf der wahren Geschichte der Cécile Bombeek. die 1977 als Ordensfrau in einer belgischen Heilanstalt zahlreiche Morde beging. In Giulio Berrutis Version der Geschichte gerät die Protagonistin zunächst in eine Abwärtsspirale aus Sucht und Wahnsinn, bevor sie sich in eine vermeintlich mordende "Bestie im Nonnengewand" wandelt, der zahlreiche Patienten zum Opfer fallen. In der Hauptrolle brilliert Anita Eckberg als morphiumsüchtige Ordensschwester, die infolge ihrer Suchterkrankung immer mehr dem Wahnsinn verfällt. Ihre Rolle spielt sie dabei nicht nur glaubwürdig, sondern auch äußerst ernsthaft. Gleiches gilt für Massimo Serrato und Alida Valli, die in ihren jeweiligen Rollen ebenfalls glänzen. Während Serrato einen verantwortungsvollen Arzt verkörpert, der auf Geheiß der der morphiumsüchtigen Nonne strafversetzt wird, spielt Alida Valli die Mutter-Oberin, die es mit ihrerer untergebenen Schwester Gertrude nicht immer leicht hat. Hinzu gesellen sich Lou Castel in der Rolle eines querulantischen Patienten, der sich infolge von Lähmungserscheinungen auf Krücken fortbewegt, und Joe Dallesandro, der seine Rolle als Dr. Patrick Roland mehr schlecht als recht spielt. Obwohl er nur eine Nebenrolle inne hat, fällt es ihm augenscheinlich schwer, diese adäquat auszufüllen. Last but not least wäre da auch noch Daniele Dublino, der die Rolle des überforderten Krankenhausdirektors mimt. Abgerundet wird der mörderischen Nonnenschanz mit einer erstklassigen Filmmusik von Alessandro Alessandroni. Letztlich entpuppt sich GESTÄNDNIS EINER NONNE als ein außergewöhnlicher Vertreter des Nunploitation-Genres, bei dem weniger nackte Tatsachen, die es natürlich auch zu sehen gibt, sondern vielmehr exploitative Thrillerelemente im Fokus stehen. Außerdem spielt sich das Geschehen in der Gegenwart ab, was wiederum einen weiteren Unterschied zu den gängigen Nunploitaion-Werken darstellt. Hierzulande wurde der Film vor vielen Jahren von Koch Media als DVD veröffentlicht, wobei die enthaltene Fassung weder das korrekte Bildformat aufweist, noch ungeschnitten ist. Zwar offenbaren sich die Kürzungen als geringfügig, aber da es sich ausgerechnet um eine der zentralen Mordszenen handelt, empfand ich das Fehlen dieser Einstellungen doch ein wenig ärgerlich.


Fazit: Ein verdorbenes Glanzstück italienischer Filmkunst oder kurzum: Ein nonnenhafter Irrsinn!


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