FÜNF GEGEN CASABLANCA
● ATTENTATO AI TRE GRANDI / FÜNF GEGEN CASABLANCA / LES CHIENS VERTS DU DÉSERT (I|D|F|1967)
mit Ken Clark, Horst Frank, Jeanne Valérie, Carlo Hintermann, Howard Ross, Hardy Reichelt, Franco Fantasia, Fabienne Dali, Tom Felleghy und Gianni Rizzo
eine Produktion der PEA | Constantin Film | Terra Filmkunst | Films EGE | im Constantin Filmverleih
ein Film von Umberto Lenzi
»Wir müssen mit aller Kraft den Krieg beenden!«
Anfang 1943 erhält Hauptmann Schöller (Ken Clark) das Kommando über einen deutschen Kommandotrupp, der einen streng geheimen und für die Weltpolitik entscheidenden Plan in Nordafrika ausführen soll. In Casablanca soll ein tödliches Attentat auf Churchill, Roosevelt und Stalin verübt werden. Die fußläufige Mission wird durch die Trockenheit und Hitze der Wüste zur Tortur für die den fünf Männer, außerdem ist der lange Weg an den Zielort mit tödlichen militärischen Gefahren präpariert. Trotz minutiöser Planung und der Auswahl bester Spezialisten kommt es im Wettlauf gegen die Zeit schon bald zum ersten Rückschlag …
Umberto Lenzi zählt sicherlich zu den bedeutendsten italienischen Regisseuren, die sich über Jahrzehnte gesehen in zahlreichen Genres profilieren konnten. Auch die Kriegsfilm-Sparte wurde immer wieder von Lenzi bedient, sodass stets eine Art der Routine zu bemerken ist, die dem Empfinden nach schon wie die halbe Miete wirkt. "Fünf gegen Casablanca" behandelt eine heikle Mission im Zweiten Weltkrieg, deren Fokus überwiegend auf dem Weg und weniger dem Ziel liegt, wenngleich es auch gegen Ende zu überraschenden Lösungen kommen wird. Über jeder Front schwebt ein diffuses Gespenst, dass vielleicht jeder als die Sache beschreiben würde. Für sie lohnt es zu kämpfen, zu leben und wenn nötig auch zu sterben. Da Kriegsmaschinerien nur Opfer kennen und sich in selbstgefälliger Weise stets auf die wenigen Gewinner berufen, ist bereits im Vorfeld klar, dass der Haupt-Cast rudimentär werden dürfte. Doch zunächst wird ein Auftrag erteilt. Die ausführenden Organe werden dabei resolut und an größten Unterschieden orientiert ausgesucht, bis der blinde Gehorsam das Regiment übernehmen muss. Der strapaziöse Weg nach Casablanca muss aus Gründen der Tarnung und Sicherheit zu Fuß zurückgelegt werden, sodass sich gleich die stilistischen und visuellen Stärken dieser Produktion zeigen dürfen. Die Hitze der Sonne und der peitschende Staub der Wüste werden als dominierende Seheindrücke etabliert. Beinahe ist einem so, als könne man all das spüren, sodass man sich als Zuschauer unmittelbar am spannenden Geschehen beteiligt fühlt. Der minutiös ausgearbeitete Plan verfügt zunächst über die große Schwäche, mit aller Gewalt funktionieren zu müssen, sodass nicht kalkulierte Nebensächlichkeiten zu großen Hindernissen werden. Hier sind nicht nur Vegetation, militärische Gefahren oder durch Ortskundigkeit und Gewöhnung bezüglich der Bedingungen überlegene Einheimische zu nennen, sondern auch das Roulette einer zusammengewürfelten Truppe, deren Gruppendynamik noch unberechenbare Blüten treiben wird. Die Auswahl der fünf Antihelden ist alleine auf schauspielerischer Ebene sehr geglückt und bietet unterschiedliche Facetten und explosive Mischungen an; die Lunte erscheint gleich von Beginn an gezündet zu sein.
Die Besatzung der Mission wurde im Vorfeld nach ganz bestimmten Befähigungen ausgewählt, sodass es zu kurzen Vorstellungen der deutschen Soldaten kommt. Allerdings kann keinesfalls behauptet werden, dass man gleich wüsste, mit wem man es zu tun bekommt. Der US-Amerikaner Ken Clark führt dieses Himmelfahrtskommando an, jeder hat sich seinem Befehl zu unterwerfen. Dabei spielen mangelnde Übereinstimmungen oder Kritik überhaupt keine Rolle, denn es wird blinder Gehorsam verlangt. Clark füllt diese Rolle sehr ökonomisch aus, sein Wille wird fortan Befehl sein. Im Besonderen können sich Horst Frank und Hardy Reichelt profilieren, denn es handelt sich trotz des bestehenden Befehlszwangs immer noch um eigenständig denkende Leute, die hin und wieder auch menschliche Gedanken zulassen. Horst Frank wirkt natürlich wie geschaffen für derartige Rollen, die er in seiner Karriere auch immer in unterschiedlichster Manier interpretieren durfte. Carlo Hintermann und Howard Ross bleiben in darstellerischer Hinsicht eher im Schützengraben, was auch ihrer Funktionen innerhalb der Gruppe geschuldet ist. Fünf Männer bieten genauso viele charakterliche Verschiedenheiten an, sodass nicht zu kalkulierende Komponenten einen großen Teil der Spannung ausmachen dürfen. Hinzu kommen schweres Kriegsgerät, die heimische Fauna, Gegner, die sich im Nichts verbergen sowie allerlei Konfliktpotenzial bezüglich unterschiedlicher Bewertungsstrategien. Für anmutige Momente sorgt Jeanne Valérie, die als Kontaktfrau fungiert und ein kühles Wesen inmitten schwelender Hitze demonstriert. Der Weg nach Casablanca droht verlustreich zu werden, doch es werden zahlreiche Twists angeboten, die am Ende sehr ausgefeilt und überzeugend wirken. Riz Ortolanis strapaziöses Kriegsabenteuer kann alleine aus historischer Sicht nicht auf klassische Protagonisten bauen, dafür aber auf Spannung, Spektakel und Zwischentöne, außerdem können Schauplätze, Kulissen und Ambientes einiges hermachen. "Fünf gegen Casablanca" verfügt aufgrund dichter Momente und sehenswerter Einfälle über den großen Vorteil, dass ein vermeintlich völlig vorgegebener Weg und absehbarer Ausgang nicht ohne bedeutende Überraschungsmomente auszukommen hat. Ein insgesamt sehenswerter Vertreter seines Genres.
Umberto Lenzi zählt sicherlich zu den bedeutendsten italienischen Regisseuren, die sich über Jahrzehnte gesehen in zahlreichen Genres profilieren konnten. Auch die Kriegsfilm-Sparte wurde immer wieder von Lenzi bedient, sodass stets eine Art der Routine zu bemerken ist, die dem Empfinden nach schon wie die halbe Miete wirkt. "Fünf gegen Casablanca" behandelt eine heikle Mission im Zweiten Weltkrieg, deren Fokus überwiegend auf dem Weg und weniger dem Ziel liegt, wenngleich es auch gegen Ende zu überraschenden Lösungen kommen wird. Über jeder Front schwebt ein diffuses Gespenst, dass vielleicht jeder als die Sache beschreiben würde. Für sie lohnt es zu kämpfen, zu leben und wenn nötig auch zu sterben. Da Kriegsmaschinerien nur Opfer kennen und sich in selbstgefälliger Weise stets auf die wenigen Gewinner berufen, ist bereits im Vorfeld klar, dass der Haupt-Cast rudimentär werden dürfte. Doch zunächst wird ein Auftrag erteilt. Die ausführenden Organe werden dabei resolut und an größten Unterschieden orientiert ausgesucht, bis der blinde Gehorsam das Regiment übernehmen muss. Der strapaziöse Weg nach Casablanca muss aus Gründen der Tarnung und Sicherheit zu Fuß zurückgelegt werden, sodass sich gleich die stilistischen und visuellen Stärken dieser Produktion zeigen dürfen. Die Hitze der Sonne und der peitschende Staub der Wüste werden als dominierende Seheindrücke etabliert. Beinahe ist einem so, als könne man all das spüren, sodass man sich als Zuschauer unmittelbar am spannenden Geschehen beteiligt fühlt. Der minutiös ausgearbeitete Plan verfügt zunächst über die große Schwäche, mit aller Gewalt funktionieren zu müssen, sodass nicht kalkulierte Nebensächlichkeiten zu großen Hindernissen werden. Hier sind nicht nur Vegetation, militärische Gefahren oder durch Ortskundigkeit und Gewöhnung bezüglich der Bedingungen überlegene Einheimische zu nennen, sondern auch das Roulette einer zusammengewürfelten Truppe, deren Gruppendynamik noch unberechenbare Blüten treiben wird. Die Auswahl der fünf Antihelden ist alleine auf schauspielerischer Ebene sehr geglückt und bietet unterschiedliche Facetten und explosive Mischungen an; die Lunte erscheint gleich von Beginn an gezündet zu sein.
Die Besatzung der Mission wurde im Vorfeld nach ganz bestimmten Befähigungen ausgewählt, sodass es zu kurzen Vorstellungen der deutschen Soldaten kommt. Allerdings kann keinesfalls behauptet werden, dass man gleich wüsste, mit wem man es zu tun bekommt. Der US-Amerikaner Ken Clark führt dieses Himmelfahrtskommando an, jeder hat sich seinem Befehl zu unterwerfen. Dabei spielen mangelnde Übereinstimmungen oder Kritik überhaupt keine Rolle, denn es wird blinder Gehorsam verlangt. Clark füllt diese Rolle sehr ökonomisch aus, sein Wille wird fortan Befehl sein. Im Besonderen können sich Horst Frank und Hardy Reichelt profilieren, denn es handelt sich trotz des bestehenden Befehlszwangs immer noch um eigenständig denkende Leute, die hin und wieder auch menschliche Gedanken zulassen. Horst Frank wirkt natürlich wie geschaffen für derartige Rollen, die er in seiner Karriere auch immer in unterschiedlichster Manier interpretieren durfte. Carlo Hintermann und Howard Ross bleiben in darstellerischer Hinsicht eher im Schützengraben, was auch ihrer Funktionen innerhalb der Gruppe geschuldet ist. Fünf Männer bieten genauso viele charakterliche Verschiedenheiten an, sodass nicht zu kalkulierende Komponenten einen großen Teil der Spannung ausmachen dürfen. Hinzu kommen schweres Kriegsgerät, die heimische Fauna, Gegner, die sich im Nichts verbergen sowie allerlei Konfliktpotenzial bezüglich unterschiedlicher Bewertungsstrategien. Für anmutige Momente sorgt Jeanne Valérie, die als Kontaktfrau fungiert und ein kühles Wesen inmitten schwelender Hitze demonstriert. Der Weg nach Casablanca droht verlustreich zu werden, doch es werden zahlreiche Twists angeboten, die am Ende sehr ausgefeilt und überzeugend wirken. Riz Ortolanis strapaziöses Kriegsabenteuer kann alleine aus historischer Sicht nicht auf klassische Protagonisten bauen, dafür aber auf Spannung, Spektakel und Zwischentöne, außerdem können Schauplätze, Kulissen und Ambientes einiges hermachen. "Fünf gegen Casablanca" verfügt aufgrund dichter Momente und sehenswerter Einfälle über den großen Vorteil, dass ein vermeintlich völlig vorgegebener Weg und absehbarer Ausgang nicht ohne bedeutende Überraschungsmomente auszukommen hat. Ein insgesamt sehenswerter Vertreter seines Genres.