Hot Space - QUEEN

Ohrenschmaus und Hörgenuss
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Sid Vicious
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Hot Space - QUEEN

Beitrag von Sid Vicious »

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Da ich „Flash Gordon“ ungern in die Bewertung von QUEEN-Alben einbeziehe, muss ich sagen, dass mir die Band mit „Hot Space“ (ergo mit Blick auf „The Game“) einen ähnlichen Tolchock versetzte wie BOWIE mittels „Let´s dance“.

Dance ist notabene ein gutes Stichwort, denn „Hot Space“ passt in die Discotheken und nicht zum täglichen Brot bodenständiger Rocker. Ich habe mir die Platte nun dreimal angehört. Das erste Hören fand ich bis auf ganz wenige Momente unerträglich. Später hatte ich mich etwas beruhigt und richtete mich nebst „Under Pressure“ auch an drei weiteren Songs der zweiten Seite etwas auf.

„Hot Space“ besteht nun mal vorwiegend aus Mist, und mein erster Verdacht war: Dafür könnte Deacon verantwortlich zeichnen. Nee, da tue ich dem John Unrecht, denn Taylor bestätigt, dass es definitiv nicht so ist und schiebt den Schwarzen Peter Paul Prenter (Arschloch aus Berufung und durch und durch negativer Einfluss auf Mercury) zu.

Das ich ein großer Anhänger von Roger Taylors musikalischen Fähigkeiten bin, mag man meinetwegen an meinen Präferenzen festmachen. Was jedoch für jeden ersichtlich (eigentlich erhörlich) sein muss: Taylor wird von „Hot Space“ zu keiner Zeit gefordert. Taylors Spiel klingt shice! Man muss sich das mal vorstellen: Ein großartiger Musiker setzte sich an die E-Drums (!) und trommelte einen monotonen Bum-Peng-Bum-Peng-Rhythmus.

Ungeachtet seines monotonen Schlagzeugspiels hat Taylor zwei Songs zu „Hot Space“ beigesteuert. „Action this Day“ ist zwar kein fortwährender Graus, aber mit viel Wohlwollen auch nur unteres Mittelmaß. Gemessen an Taylors bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlichten QUEEN-Kompositionen gar eine Katastrophe. „Calling all Days“ klingt etwas besser, reflektiert aber beileibe nicht Taylors kompositorische Fähigkeiten.

Brian May trifft das Paul Prenter-Los nicht ganz so drastisch und sein „Las palabras de amor“ (früher extrem gehasst, heute sage ich: Gar nicht mal so übel) sowie sein „Put out of the Fire“ lässt zumindest etwas an die guten QUEEN-Zeiten erinnern.

Das Highlight eines enttäuschenden QUEEN-Albums ist zweifelsohne „Under Pressure“. By the Way, QUEEN und BOWIE lernten sich während einer Session, bei der sie u. a. MOTT THE HOOPLE nachspielten, näher kennen.

Auch wenn ich auf jeden für diesen Fehltritt namens „Hot Space“ Verantwortlichen draufhauen will, habe ich an Mercurys Gesang (auch über „Under Pressure“ hinaus) nichts auszusetzen.

„Hot Space“ war dereinst für mich (m)ein triftiger Grund, um Tschüss zu sagen und QUEEN fortan als unhörbar abzuheften. Und diese Konsequenz kann ich immo absolut nachvollziehen.
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