EIN FERIENBETT MIT 100 PS
● EIN FERIENBETT MIT 100 PS (D|1965)
mit Vivi Bach, Dietmar Schönherr, Ann Savo, Elma Karlowa, Hans Clarin, Wolfgang Jansen, Franz Muxeneder, Franz-Otto Krüger, Walter Müller,
Josef Egger, Clemens Wilmenrod, Peggy March, Millie Small, Gerhard Wendland, Rocco Granata, Manfred Schnelldorfer sowie Gunther Philipp
eine Waldemar Schweitzer Produktion | im Constantin Filmverleih
ein Film von Wolfgang Becker
»In unserem Wagen ist der Gast der König!«
Während einer Fahrt mit einem Reisebus von Österreich nach Jugoslawien gewinnen Birgit Steinberg (Vivi Bach) und Hans Rothe (Dietmar Schönherr) ein Amphibienfahrzeug. Sie beschließen, sich den Wagen zu teilen, da Birgit sich das Geld für das Gewinnlos von Hans bei einer Tombola geliehen hatte, um dem Bus hinterherzufahren. Den beiden schließt sich wenig später Doris Weimann (Ann Savo) an, die Hans ordentlich den Kopf verdreht und für kleinere Revierkämpfe mit Birgit zu haben ist. Gemeinsam erleben sie etliche Abenteuer vor einer herrlichen Urlaubskulisse, bevor sich die Besitzer des motorisierten Ferienbetts näher kommen...
Wolfgang Becker, bekannt und profiliert durch seine zahlreichen Beiträge für deutsche Kriminal-Serien, konnte sich im Spielfilm-Bereich nie signifikant durchsetzen, wenngleich sich auch hier sehr interessante Arbeiten finden lassen. Allerdings war es dem Berliner Regisseur nicht möglich, den ganz großen Hit landen. In seiner Liste der kommerziellen Flops wird sich daher auch diese im Jahr 1965 entstandene Liebes-Komödie wiederfinden müssen, denn das Spektakel entpuppt sich nach kürzester Zeit als ziemliche Strapaze. Versehen mit zahlreichen Versatzstücken des allseits bekannten und hinlänglich ausgeschlachteten Lustspiels, sind die Stärken schnell zusammengefasst: schöne Schauplätze, ein paar beliebte Interpreten und nettes Flair unter österreichischer beziehungsweise jugoslawischer Sonne, sowie die unorthodoxe Titelrolle in Form des ersten zivilen Amphibienfahrzeugs Amphicar 770. Nach dieser Aufzählung wird es in der Riege der positiven Positionen bereits dünn, da der Film sich jeglicher Definition deutschen Filmhumors hingibt, sodass eine rätselhafte Substanzlosigkeit unterm Strich stehen bleibt, die bei den gegebenen Voraussetzungen sicherlich nicht hätte sein müssen, zumal es sich bei Wolfgang Becker wirklich um einen begabten Regisseur handelt. Versehen mit einem wenig ausgefeilten, beinahe plumpen und auf die Peripherie angelegten Drehbuch des Routiniers Géza von Cziffra, kommt unterm Strich ausschließlich Vorhersehbares zustande, wenngleich das Ganze immer wieder mit temporeichen Passagen versehen ist, welche durch wild umher schlagende Plattitüden zunichtegemacht werden. Der handelsübliche Humor ist mit zahlreichen Schlager-Einlagen von beispielsweise Vivi Bach, Peggy March oder Gerhard Wendland kombiniert und dürfte zumindest Fans neu platzierter Schlager zufriedengestellt haben. Bekannte Interpreten beugen sich dem mit grobschlächtigem Humor liebäugelnden Script und können genau aus diesem Grund als angemessen betrachtet werden, zumal sie sich den Anforderungen anpassen, meistens sogar beugen. Das kritische Auge nimmt jedoch eine völlig andere Sprache wahr.
Dietmar Schönherr und Vivi Bach, die sich just vor diesem Film das Ja-Wort gegeben hatten, funktionieren vielleicht genau aus diesem Grund besonders gut als Duo, das sich erst noch zu finden hat. Mit ihnen erlebt man im Rahmen der hier neuen Urlaubskonstellation recht dynamische Szenen, die hin und wieder vielleicht so glaubhaft und ungezwungen wirken, da sie auch im wahren Leben ein Paar waren. Bei Schönherr handelt es sich dem Empfinden nach um einen erzwungenen Komödianten, bei seiner Partnerin um eine Interpretin, die man vor allem mit derartigen Kapriolen in Verbindung bringt. Die gemeinsamen Abenteuer bestehen aus zahlreichen Etappen und sind mit dem Wegweiser der Findung versehen, die jedoch durch die temperamentvolle Finnin Ann Savo gestört wird. Ein Verlauf mit Savo stellt alleine schon wegen ihrer attraktiven Erscheinung stets eine Bereicherung dar, die hier mit Partnerin Vivi Bach in den Ring steigt. Geprägt von permanenten gegenseitigen Sticheleien und einem Tauziehen um den Mann ihrer Wahl, kommt es vor allem in diesem Bereich zu ein paar geistreichen Momenten, die jedoch in der Minderzahl bleiben. Leider wurde Ann Savo hier von Rosemarie Fendel synchronisiert, was einen deutlichen Dämpfer darstellt, konnte sie über ihren charmanten Akzent doch immer für besondere Pointen sorgen. Weitere bekannte Gesichter wie Elma Karlowa, Hans Clarin, Franz Muxeneder oder Gunther Philipp geben sich ganz dem hier geforderten Klamauk beziehungsweise platten Späßen hin, deren Gebärden - insbesondere von Clarin und Karlowa - sind mitunter eher peinlich als witzig; man sieht und hört nichts Neues. "Ein Ferienbett mit 100 PS" kann am Ende nicht wirklich überzeugen, obwohl anscheinend alle Register gezogen werden. Thematisch zu substanzlos, darstellerisch zu sehr in Korsetts gezwängt und ohne neue Impulse, kann man schlussendlich von einem Film unter vielen sprechen, der nur nicht zum Totalausfall wird, da es sich bei Wolfgang Becker um einen guten Handwerker handelt, dem es hier allerdings auch nicht möglich ist, aus Stroh Gold zu machen. Trotz angeblicher 100 PS und Turbulenzen bleibt dieser Beitrag insgesamt recht lahm.
Wolfgang Becker, bekannt und profiliert durch seine zahlreichen Beiträge für deutsche Kriminal-Serien, konnte sich im Spielfilm-Bereich nie signifikant durchsetzen, wenngleich sich auch hier sehr interessante Arbeiten finden lassen. Allerdings war es dem Berliner Regisseur nicht möglich, den ganz großen Hit landen. In seiner Liste der kommerziellen Flops wird sich daher auch diese im Jahr 1965 entstandene Liebes-Komödie wiederfinden müssen, denn das Spektakel entpuppt sich nach kürzester Zeit als ziemliche Strapaze. Versehen mit zahlreichen Versatzstücken des allseits bekannten und hinlänglich ausgeschlachteten Lustspiels, sind die Stärken schnell zusammengefasst: schöne Schauplätze, ein paar beliebte Interpreten und nettes Flair unter österreichischer beziehungsweise jugoslawischer Sonne, sowie die unorthodoxe Titelrolle in Form des ersten zivilen Amphibienfahrzeugs Amphicar 770. Nach dieser Aufzählung wird es in der Riege der positiven Positionen bereits dünn, da der Film sich jeglicher Definition deutschen Filmhumors hingibt, sodass eine rätselhafte Substanzlosigkeit unterm Strich stehen bleibt, die bei den gegebenen Voraussetzungen sicherlich nicht hätte sein müssen, zumal es sich bei Wolfgang Becker wirklich um einen begabten Regisseur handelt. Versehen mit einem wenig ausgefeilten, beinahe plumpen und auf die Peripherie angelegten Drehbuch des Routiniers Géza von Cziffra, kommt unterm Strich ausschließlich Vorhersehbares zustande, wenngleich das Ganze immer wieder mit temporeichen Passagen versehen ist, welche durch wild umher schlagende Plattitüden zunichtegemacht werden. Der handelsübliche Humor ist mit zahlreichen Schlager-Einlagen von beispielsweise Vivi Bach, Peggy March oder Gerhard Wendland kombiniert und dürfte zumindest Fans neu platzierter Schlager zufriedengestellt haben. Bekannte Interpreten beugen sich dem mit grobschlächtigem Humor liebäugelnden Script und können genau aus diesem Grund als angemessen betrachtet werden, zumal sie sich den Anforderungen anpassen, meistens sogar beugen. Das kritische Auge nimmt jedoch eine völlig andere Sprache wahr.
Dietmar Schönherr und Vivi Bach, die sich just vor diesem Film das Ja-Wort gegeben hatten, funktionieren vielleicht genau aus diesem Grund besonders gut als Duo, das sich erst noch zu finden hat. Mit ihnen erlebt man im Rahmen der hier neuen Urlaubskonstellation recht dynamische Szenen, die hin und wieder vielleicht so glaubhaft und ungezwungen wirken, da sie auch im wahren Leben ein Paar waren. Bei Schönherr handelt es sich dem Empfinden nach um einen erzwungenen Komödianten, bei seiner Partnerin um eine Interpretin, die man vor allem mit derartigen Kapriolen in Verbindung bringt. Die gemeinsamen Abenteuer bestehen aus zahlreichen Etappen und sind mit dem Wegweiser der Findung versehen, die jedoch durch die temperamentvolle Finnin Ann Savo gestört wird. Ein Verlauf mit Savo stellt alleine schon wegen ihrer attraktiven Erscheinung stets eine Bereicherung dar, die hier mit Partnerin Vivi Bach in den Ring steigt. Geprägt von permanenten gegenseitigen Sticheleien und einem Tauziehen um den Mann ihrer Wahl, kommt es vor allem in diesem Bereich zu ein paar geistreichen Momenten, die jedoch in der Minderzahl bleiben. Leider wurde Ann Savo hier von Rosemarie Fendel synchronisiert, was einen deutlichen Dämpfer darstellt, konnte sie über ihren charmanten Akzent doch immer für besondere Pointen sorgen. Weitere bekannte Gesichter wie Elma Karlowa, Hans Clarin, Franz Muxeneder oder Gunther Philipp geben sich ganz dem hier geforderten Klamauk beziehungsweise platten Späßen hin, deren Gebärden - insbesondere von Clarin und Karlowa - sind mitunter eher peinlich als witzig; man sieht und hört nichts Neues. "Ein Ferienbett mit 100 PS" kann am Ende nicht wirklich überzeugen, obwohl anscheinend alle Register gezogen werden. Thematisch zu substanzlos, darstellerisch zu sehr in Korsetts gezwängt und ohne neue Impulse, kann man schlussendlich von einem Film unter vielen sprechen, der nur nicht zum Totalausfall wird, da es sich bei Wolfgang Becker um einen guten Handwerker handelt, dem es hier allerdings auch nicht möglich ist, aus Stroh Gold zu machen. Trotz angeblicher 100 PS und Turbulenzen bleibt dieser Beitrag insgesamt recht lahm.