ELLEN SCHWIERS
[* 11. Juni 1930 | † 26. April 2019]
Das Lexikon der deutschen Filmstars hat geschrieben:Tochter eines Schauspielers. Schon als Kind mit einer Wanderbühne quer durch Deutschland unterwegs, während der Kriegsjahre mit der Familie auf der Flucht, für die sie nach Kriegsende den Lebensunterhalt verdient. Die Unrast ihrer jungen Jahre endet, als ihr Vater in Marburg den »Schauspielring« gründet, dort kommt sie als Schauspielschülerin unter. Erstes Schauspiel-Engagement in Koblenz, danach in München und Frankfurt a.M. und in Göttingen. Zahlreiche Tourneen und Festwochen-Gastspiele schließen sich an. 1949 entdeckt sie Kurt Hoffmann für "Heimliches Rendezvous", eigentlicher Filmkarrierestart ist jedoch erst 1955. Seitdem erhält sie pausenlos Rollen in Film und Fernsehen, spielt aber weiter Theater und inszeniert dort auch (»Was ihr wollt«, 1972-73 Jagsthausen, in eigener Bearbeitung). Sie ist mit dem Kulturfilmproduzenten Peter Jacob verheiratet und hat zwei Kinder, die ebenfalls schauspielern (Sohn Daniel Jacob starb 1985). Sie lebt in Leoni am Starnberger See. Typ: Durch ihren dunklen, leidenschaftlichen Typ verkörperte sie oft die schwerblütige Frau, die in eigene Sinnlichkeit oder äußere Verhängnisse verstrickt ist. Ob als Lysistrata, Medea oder Lady Macbeth am Theater, ob als Nju und Katharina von Medici im Film, immer ist sie die absichtsvolle Frau mit Vergangenheit, die in die veränderungswürdige Gegenwart mit der Glut ihres ganzen Wesens einbricht und Verwirrung, nicht selten Tragik, stiftet.
Bei der am 11. Juni 1930 in Stettin geborenen Schauspielerin Ellen Schwiers handelt es sich wohl um eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Nachkriegskinos, nicht nur, weil sie in so zahlreichen Filmrollen zu sehen war, sondern auch aufgrund ihrer so auffälligen Erscheinung. In diesem Zusammenhang sind ihre ungewöhnlich markanten Gesichtszüge zu nennen und eine Art Aura, die sie für Rollen der Femme fatale prädestinierte. Dem Empfinden nach gab Ellen Schwiers dem Zuschauer selten die Gelegenheit, einen leichten Weg mit ihr zu gehen, da genügend Abgründe, oder nicht selten sogar niedere Charakterzüge offeriert wurden. Somit ist sie als Interpretin der progressiveren Rollen zu verstehen, die es durchaus verstand, selbst innerhalb von Schablonen einen Hauch des Außergewöhnlichen und Extravaganten zu transportieren. Schwiers' Rollenprofil gibt weder das exakte, noch diffuse Frauenbild insbesondere der 50er und 60er-Jahre wieder, sodass naturgemäß einiges an Identifikationsmöglichkeiten fehlte und gewisse Einsatzgebiete einschränkte, gleichzeitig aber alternative Möglichkeiten mit sich brachte. So war Ellen Schwiers etwa zwei Jahrzehnte vornehmlich in Auftritten zu sehen, die in vielerlei Hinsicht provozieren konnten und die gewissermaßen stellvertretend als Projektionsfläche für Eigenschaften und Attribute stehen, die im Kino ihrer Zeit meistens nur dezent angedeutet wurden. Die personifizierte Verführung stand ihr sehr gut zu Gesicht, da eine natürliche Glaubwürdigkeit mitschwingen konnte, die nicht alle Tage zu finden ist. Oftmals wurde in dieser Hinsicht ein nicht einwandfreier, beziehungsweise nicht anerkannter Lebenswandel thematisiert und die Interpretin deckte trotz eines eindeutigen Images und diversen Festlegungen innerhalb solcher Rollen ein umfangreiches Spektrum ab, das seine Schwerpunkte gerne in den Bereichen Tragik und Leidenschaft fand.
Viele Geschichten rückten sie eindeutig in den Fokus, zahlreiche beteiligte Charaktere nahmen sie ins Visier und sie darf auf eine Karriere zurückblicken, die zwischen besonderen Würfen und kleineren Sinnesfreuden alles zu bieten hatte. Ellen Schwiers kann als eine der Viel-Spielerinnen bezeichnet werden, die ab Mitte der 50er-Jahre ohne Unterlass drehte. Ihre unterschiedlichen Einsätze bestätigen die Nachfrage von Film und Publikum, viele Kino- und TV-Rollen weisen sie auch auch heute noch als einen der gefragtesten deutschen Stars aus. Rückblickend gesehen, ist in dieser über 60 Jahre andauernden Karriere vielleicht nicht unbedingt der ganz große Klassiker zu finden, den beispielsweise Nadja Tiller oder Marianne Koch landen konnten, aber maßgeblich ist hier einfach diese nahezu beispiellose Kontinuität, die insbesondere die nationale Filmlandschaft bedient und ungemein bereichert hat, wo hingegen nur wenige Ausflüge auf internationales Parkett zu Buche stehen. Kommt man nochmals auf ihre Ausstrahlung zurück, so kann gesagt weren, dass diese neben der natürlichen Interpretationsgabe ihr Markenzeichen geblieben ist. Ellen Schwiers stellt gleichermaßen Ursache und Wirkung, Verführung und Verderben, Freundin und Feindin oder Täter und Opfer, somit Ebenbild der Kontraste dar. Ob verschlagen oder kultiviert wirkend, sie kann sowohl ihren männlichen Kollegen die Stirn bieten, als auch ihre weiblichen Kontrahentinnen in Schach halten. Letztlich bleibt also zu sagen, dass Ellen Schwiers so gut wie immer überzeugend gewirkt hat und den Zuschauer mitnehmen kann, egal in welchen Rollen sie jeweils gerade anzutreffen ist. Der Blick auf diese Ausnahme-Karriere bestätigt, dass für jeden Zuschauer etwas dabei sein müsste. Ob im TV-Bereich, in bekannten Serien, Haupt-, Nebenrollen oder Gastauftritten - man darf sich stets auf die besondere Art der Unterhaltung gefasst machen.
Viele Geschichten rückten sie eindeutig in den Fokus, zahlreiche beteiligte Charaktere nahmen sie ins Visier und sie darf auf eine Karriere zurückblicken, die zwischen besonderen Würfen und kleineren Sinnesfreuden alles zu bieten hatte. Ellen Schwiers kann als eine der Viel-Spielerinnen bezeichnet werden, die ab Mitte der 50er-Jahre ohne Unterlass drehte. Ihre unterschiedlichen Einsätze bestätigen die Nachfrage von Film und Publikum, viele Kino- und TV-Rollen weisen sie auch auch heute noch als einen der gefragtesten deutschen Stars aus. Rückblickend gesehen, ist in dieser über 60 Jahre andauernden Karriere vielleicht nicht unbedingt der ganz große Klassiker zu finden, den beispielsweise Nadja Tiller oder Marianne Koch landen konnten, aber maßgeblich ist hier einfach diese nahezu beispiellose Kontinuität, die insbesondere die nationale Filmlandschaft bedient und ungemein bereichert hat, wo hingegen nur wenige Ausflüge auf internationales Parkett zu Buche stehen. Kommt man nochmals auf ihre Ausstrahlung zurück, so kann gesagt weren, dass diese neben der natürlichen Interpretationsgabe ihr Markenzeichen geblieben ist. Ellen Schwiers stellt gleichermaßen Ursache und Wirkung, Verführung und Verderben, Freundin und Feindin oder Täter und Opfer, somit Ebenbild der Kontraste dar. Ob verschlagen oder kultiviert wirkend, sie kann sowohl ihren männlichen Kollegen die Stirn bieten, als auch ihre weiblichen Kontrahentinnen in Schach halten. Letztlich bleibt also zu sagen, dass Ellen Schwiers so gut wie immer überzeugend gewirkt hat und den Zuschauer mitnehmen kann, egal in welchen Rollen sie jeweils gerade anzutreffen ist. Der Blick auf diese Ausnahme-Karriere bestätigt, dass für jeden Zuschauer etwas dabei sein müsste. Ob im TV-Bereich, in bekannten Serien, Haupt-, Nebenrollen oder Gastauftritten - man darf sich stets auf die besondere Art der Unterhaltung gefasst machen.
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