Margaret Rutherford Lionel Jeffries in
MÖRDER AHOI!
● MURDER AHOY! / MÖRDER AHOI! (GB|1964)
mit Charles Tingwell, Stringer Davis, William Mervyn, Joan Benham, Nicholas Parsons, Francis Matthews, Derek Nimmo, Miles Malleson, u.a.
eine Produktion der Metro-Goldwyn-Mayer | Lawrence P. Bachmann | im Verleih der Metro-Goldwyn-Mayer
nach Motiven von Agatha Christie
ein Film von George Pollock
»Da reden sie über den alten Klabautermann, die ist ja noch viel schlimmer als er!«
Bei der jährlichen Kuratoriumssitzung der "Stiftung zur Besserung der Jugend" wird Miss Marple (Margaret Rutherford) Zeugin, wie eines der Gremiumsmitglieder, Cecil Ffolly-Hardwicke (Henry Longhurst), tot vor aller Augen zusammenbricht. Da er kurz vor seinem Ableben noch eine dringende Mitteilung machen wollte, geht Miss Marple im Gegensatz zur Polizei von einem Verbrechen aus. Sie beschließt auf eigene Faust zu ermitteln und das Schulschiff der Stiftung, die "Battledore" zu besuchen, von dem der Ermordete grade von einem Inspektionsbesuch zurückgekommen war. Miss Marple ist sich sicher, dass der Mörder nur an Bord zu finden sein kann...
George Pollocks "Mörder Ahoi!" markiert bereits das Ende der erfolgreichen Miss Marple-Reihe und stellt die einzige der vier Verfilmungen dar, die nicht auf einer Romanvorlage der britischen Autorin Agatha Christie basiert. Dem Fan der aufmerksamen Hobby-Detektivin soll es egal sein, denn auch hier wird eine amüsante Krimi-Unterhaltung angeboten, die genau wie die Vorgänger einen hohen Unterhaltungswert und vielleicht noch ein bisschen mehr Humor anbietet, als die Vorgänger. Wie üblich wird das Publikum mit einem frühen Todesfall konfrontiert, den die Polizei wieder einmal en passant zu den Akten legen möchte, wenn hier nicht Miss Marple wäre, die einige Ungereimtheiten aufspüren kann. Pollock inszeniert klassisch und kann das Maximum aus der zugegeben etwas vorhersehbaren Geschichte herausholen. Diese tut dem Spaß hier keinen Abbruch, denn man bekommt es mit einer überaus gut aufgelegten schauspielerischen Entourage zu tun, die sich in jeder Szene gegenseitig zu übertrumpfen versucht. Miss Marple untersucht den rätselhaften Todesfall ihres Kuratoriumsmitglieds anhand von Resten des Schnupftabak, welcher - wie sich durch eine chemische Untersuchung herausstellt - mit Strychnin verfeinert war. Die alte Dame beschließt also umgehend, sich an den Ort des letzten Besuchs von Ffolly-Hardwicke zu begeben und landet auf der "Battledore". Der Empfang ist herrlich verkrampft, die Komplimente gestelzt und die Besatzung des Schiffes von der ersten Sekunde an genervt ohne Ende, da die verschlafene Routine durchgewirbelt wird. Es ist anzunehmen, dass Kapitän Sidney de Courcy Rhumstone jeden noch so schweren Sturm besser weggesteckt hätte, als die alte Schnüffelnase um sich herum ertragen zu müssen, die ihn austrickst, um somit an Bord bleiben zu können. Vor Ort laufen die heimlichen Erhebungen auf Hochtouren und der Zuschauer ahnt bereits, dass ein neuer Mord in der Luft liegen dürfte, da sich immer Mitwisser ausfindig machen lassen, die ihre Fähigkeiten als Erpresser überschätzt haben. Der Mörder macht kurzen Prozess mit dem nächsten Opfer, um eine regelrechte Demonstration für die anderen daraus zu machen.
Margaret Rutherford kommt zügig auf Betriebstemperatur und vereinnahmt das Vakuum Segelschiff komplett für sich. Ihr Darbietungsstil macht wieder einmal riesigen Spaß, denn sie beherrscht die gehobene Schauspielkunst in Perfektion. Ihr Gegenspieler alias Lionel Jeffries spielt den Kapitän, dessen Nerven an einem seidenen Faden hängen, ebenfalls sehr gut, und es ist amüsant, dabei zuzusehen, wie ihm seine aufgesetzten Höflichkeiten zum Verhängnis werden. Die meisten Besatzungsmitglieder wirken unscheinbar bis desinteressiert, jeder erscheint betont unverdächtig zu sein, bis das in Krimis beliebte und essentielle Dezimierungsprinzip in Gang kommt. Unterlegt mit der bekannten Musik von Ron Goodwin, der hier einige Variationen anbietet, kann es zu spannenden Höhepunkten kommen, die immer wieder interessante Wechsel mit amüsanten Intervallen eingehen. Ein besonderer Leckerbissen kommt zustande, als Miss Marple plötzlich zu "Rule, Britannia!" einstimmt, und man die globale Strapaze der Besatzung wahrnehmen kann. Hier zeigen sich Nervenbündel, Zyniker, Mitläufer und designierte Mordopfer. Die Polizei wird erneut von Charles Tingwell als Oberinspektor Craddock in einer Weise repräsentiert, die einem Nachhilfeschüler von Miss Marple gleichkommt. Craddock verbittet sich, dass seine Kompetenz untergraben wird, doch die alte Dame glänzt mit Durchblick, Weitsicht und Kombinationsgabe; sie ist quasi jedem lästig, außer dem interessierten Zuschauer. Insgesamt verfügt die Geschichte nicht mehr über die Konstrukt-Raffinesse einiger Vorgänger, auch die Dialogarbeit wird durch Slapstick aufgeweicht, sodass gesagt werden kann, dass "Mörder ahoi!" mit einigen Schwächen zu kämpfen hat, die jedoch nicht wirklich schwer aber vor allem vergleichsweise ins Gewicht fallen. Sehenswert ist hier insbesondere die Allianz Margaret Rutherford und Stringer Davis, die beide etwas mehr Raum zur Verfügung gestellt bekommen und somit für zahlreiche gute Momente sorgen können. Am Ende bleibt ein routiniert aufgezogenes und mit feinen darstellerischen Nuancen durchzogenes Krimi-Vergnügen, das seine Fan-Gemeinde zweifellos zufriedenstellen wird.
George Pollocks "Mörder Ahoi!" markiert bereits das Ende der erfolgreichen Miss Marple-Reihe und stellt die einzige der vier Verfilmungen dar, die nicht auf einer Romanvorlage der britischen Autorin Agatha Christie basiert. Dem Fan der aufmerksamen Hobby-Detektivin soll es egal sein, denn auch hier wird eine amüsante Krimi-Unterhaltung angeboten, die genau wie die Vorgänger einen hohen Unterhaltungswert und vielleicht noch ein bisschen mehr Humor anbietet, als die Vorgänger. Wie üblich wird das Publikum mit einem frühen Todesfall konfrontiert, den die Polizei wieder einmal en passant zu den Akten legen möchte, wenn hier nicht Miss Marple wäre, die einige Ungereimtheiten aufspüren kann. Pollock inszeniert klassisch und kann das Maximum aus der zugegeben etwas vorhersehbaren Geschichte herausholen. Diese tut dem Spaß hier keinen Abbruch, denn man bekommt es mit einer überaus gut aufgelegten schauspielerischen Entourage zu tun, die sich in jeder Szene gegenseitig zu übertrumpfen versucht. Miss Marple untersucht den rätselhaften Todesfall ihres Kuratoriumsmitglieds anhand von Resten des Schnupftabak, welcher - wie sich durch eine chemische Untersuchung herausstellt - mit Strychnin verfeinert war. Die alte Dame beschließt also umgehend, sich an den Ort des letzten Besuchs von Ffolly-Hardwicke zu begeben und landet auf der "Battledore". Der Empfang ist herrlich verkrampft, die Komplimente gestelzt und die Besatzung des Schiffes von der ersten Sekunde an genervt ohne Ende, da die verschlafene Routine durchgewirbelt wird. Es ist anzunehmen, dass Kapitän Sidney de Courcy Rhumstone jeden noch so schweren Sturm besser weggesteckt hätte, als die alte Schnüffelnase um sich herum ertragen zu müssen, die ihn austrickst, um somit an Bord bleiben zu können. Vor Ort laufen die heimlichen Erhebungen auf Hochtouren und der Zuschauer ahnt bereits, dass ein neuer Mord in der Luft liegen dürfte, da sich immer Mitwisser ausfindig machen lassen, die ihre Fähigkeiten als Erpresser überschätzt haben. Der Mörder macht kurzen Prozess mit dem nächsten Opfer, um eine regelrechte Demonstration für die anderen daraus zu machen.
Margaret Rutherford kommt zügig auf Betriebstemperatur und vereinnahmt das Vakuum Segelschiff komplett für sich. Ihr Darbietungsstil macht wieder einmal riesigen Spaß, denn sie beherrscht die gehobene Schauspielkunst in Perfektion. Ihr Gegenspieler alias Lionel Jeffries spielt den Kapitän, dessen Nerven an einem seidenen Faden hängen, ebenfalls sehr gut, und es ist amüsant, dabei zuzusehen, wie ihm seine aufgesetzten Höflichkeiten zum Verhängnis werden. Die meisten Besatzungsmitglieder wirken unscheinbar bis desinteressiert, jeder erscheint betont unverdächtig zu sein, bis das in Krimis beliebte und essentielle Dezimierungsprinzip in Gang kommt. Unterlegt mit der bekannten Musik von Ron Goodwin, der hier einige Variationen anbietet, kann es zu spannenden Höhepunkten kommen, die immer wieder interessante Wechsel mit amüsanten Intervallen eingehen. Ein besonderer Leckerbissen kommt zustande, als Miss Marple plötzlich zu "Rule, Britannia!" einstimmt, und man die globale Strapaze der Besatzung wahrnehmen kann. Hier zeigen sich Nervenbündel, Zyniker, Mitläufer und designierte Mordopfer. Die Polizei wird erneut von Charles Tingwell als Oberinspektor Craddock in einer Weise repräsentiert, die einem Nachhilfeschüler von Miss Marple gleichkommt. Craddock verbittet sich, dass seine Kompetenz untergraben wird, doch die alte Dame glänzt mit Durchblick, Weitsicht und Kombinationsgabe; sie ist quasi jedem lästig, außer dem interessierten Zuschauer. Insgesamt verfügt die Geschichte nicht mehr über die Konstrukt-Raffinesse einiger Vorgänger, auch die Dialogarbeit wird durch Slapstick aufgeweicht, sodass gesagt werden kann, dass "Mörder ahoi!" mit einigen Schwächen zu kämpfen hat, die jedoch nicht wirklich schwer aber vor allem vergleichsweise ins Gewicht fallen. Sehenswert ist hier insbesondere die Allianz Margaret Rutherford und Stringer Davis, die beide etwas mehr Raum zur Verfügung gestellt bekommen und somit für zahlreiche gute Momente sorgen können. Am Ende bleibt ein routiniert aufgezogenes und mit feinen darstellerischen Nuancen durchzogenes Krimi-Vergnügen, das seine Fan-Gemeinde zweifellos zufriedenstellen wird.