EWA STRÖMBERG
[*13. Januar.1940 | † 24 Januar 2013]
Wikipedia hat geschrieben:Strömberg drehte einige schwedische Filme vor ihrer internationalen Karriere. In drei Edgar-Wallace-Filmen übernahm sie kleinere Rollen. 1969 wurde sie in Deutschland durch ihre Rolle in Die Hochzeitsreise als Verführerin von Dieter Hallervorden bekannt. Danach spielte sie hauptsächlich Rollen in den Filmen des spanischen Regisseurs Jesus Franco, darunter Vampyros Lesbos – Erbin des Dracula (1971). Wenige Jahre nach diesem Film zog sich Ewa Strömberg aus der Filmindustrie zurück.
Über die schwedische Schauspielerin Ewa Strömberg ist bis heute leider nur wenig bekannt, obwohl sie etwa 15 Jahre lang im Business aktiv war. Ihren Einstand ins Filmgeschäft hatte Strömberg 1959 in einer schwedischen Produktion, in der sie nur in einer sehr kleinen Rolle zu sehen war. In ihrem Heimatland sollten schnell weitere Filmauftritte folgen, allerdings wird die ausdrucksstarke Interpretin vor allem mit dem deutschen Film verbunden, welcher ihr den Weg in europäische Produktionen ebnen konnte. Mit vier Auftritten in der Edgar-Wallace-Reihe ist sie fast zum Stamm-Personal zu zählen, wenngleich ihre Parts überwiegend klein ausgefallen sind, aber es reichte, um es bei einem größeren Publikum zu einer gewissen Bekanntheit zu bringen, was ihre folgenden Filme untermauern sollten. Zum deutschen Film kam sie durch einen Berliner Fotografen, und wahrscheinlich wurde damals ihr Talent erkannt, sicherlich aber ihr optisches Potenzial, denn nach derartig attraktiven Gesichtern ist schließlich immer Ausschau gehalten worden. Ewa Strömberg wurde auf dem hiesigen Markt schnell wie eine Schablone zugeschnitten, und sie hatte fortan die Schwedin, das bedrohte Opfer oder die freizügige Verführerin zu spielen, was vielleicht weniger mit ihrem Typ und der entsprechenden Bereitschaft, derartige Rollen zu spielen, zu tun hat, sondern mit der gerade gängigen Struktur des Kino-Markts und dessen Bedürfnissen. So bleiben unterm Strich nur wenige Rollen der Schauspielerin, die man im klassischen Sinn und im internen Vergleich als bedeutend bezeichnen könnte, wie beispielsweise ihre zwei beachtlichen Auftritte in Robert Siodmaks Großproduktion "Kampf um Rom". Bekanntlich avancierte sie recht schnell zur Stammbesetzung des spanischen Regisseurs Jess Franco, der die Schwedin gleichzeitig als Pendant zu anderen Damen seiner Besetzungslisten und charakterlich stereotyp einzusetzen pflegte. Ihre denkwürdigsten Rollen interpretierte rückblickend möglicherweise sogar unter Franco, der es verstand, die Schauspielerin exponierter erscheinen zu lassen. In diesem Zusammenhang sind etwa ihre Auftritte in "Vampyros Lesbos", "Sie tötete in Ekstase" und "Der Teufel kam aus Akasava" zu nennen, in denen die Screentime wesentlich ausgiebiger war, als in anderen Produktionen.
Nach rund 15 Jahren in der Filmbranche endet die mit erotischen Darbietungen durchzogene Karriere der Schwedin abrupt und ihre Spur verlor sich komplett. Unter Betrachtung der Marke Ewa Stroemberg verkörpert sie die klassische Schönheit und von ihrer Erscheinung her bestätigt sie möglicherweise sogar das gängige Klischee der typischen Skandinavierin, wie man sie sich aus dem Bilderbuch vorstellt. Es ist offensichtlich, dass genügend schauspielerische Kapazitäten vorhanden gewesen sind, doch diese wurden bei ihren zu interpretierenden Rollen leider zu selten abgerufen, waren auf die Zeit und Produktionen bezogen schlicht und einfach oftmals nicht gefragt. Bei einer Schauspielerin wie ihr, die es schafft, eine besondere Art der Faszination aufzubauen, hat die Betrachtung der Tatsachen allerdings nur Sekundärcharakter, da sie auf anderen Ebenen anzusprechen weiß. Ewa Strömberg konnte im Rahmen gängiger Definitionen oder Erwartungshaltungen vielleicht nicht immer Konstruktives oder Erinnerungswürdiges für den Film leisten, aber sicherlich auf eine treue Fangemeinde blicken. Sie lediglich auf ihre schöne Hülle zu reduzieren, erscheint zwar naheliegend aber insgesamt zu wenig und auch ungerechtfertigt zu sein, da Karrieren meistens sogar ausschließlich nach den oft unerbittlichen Gesetzen des Geschäfts verlaufen. Imponierend wirkt vor allem ihr anscheinend heiteres Wesen, das trotz dramaturgischer Gegenentwürfe oft ungebrochen erscheint. Mit ihrem fröhlichen und ansprechendem Lächeln wirkt Ewa Strömberg vorwiegend sympathisch, und wenn die Kamera den Fokus auf ihre eisblauen Augen legt, lässt sich in unbestimmter Weise etwas Tiefgründiges herauslesen. Trotz Anforderungen, die manchmal weniger mit Anspruch zu tun haben, ist eine gewisse Dynamik bei ihren Interpretationen zu beobachten, außerdem bietet sie eine besonders ansprechende Spiellaune an, die in Erinnerung bleibt. Die Frage, ob man sich glücklich schätzen kann, dass sie dieses Geschäft so ausgiebig, wenn auch nur temporär bedient hat, oder ob es Schade ist, wie sie oft verheizt wurde, kann nur individuell beantwortet werden. Ewa Strömberg bleibt eine von vielen Schauspielerinnen, die nach ihrer kurzen Karriere den Weg in die Vergessenheit suchten und gerade aus diesem Grund stets etwas Geheimnisvolles zurückbehalten haben.
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FILMORAFIE
01 | DIE GRÄFIN MIT DER PEITSCHE
02 | DIE HEMMUNGSLOSEN
03 | AMORE IN STOCKHOLM
04 | MEINE NICHTE SUSANNE
05 | EROTIK UNTER VIER AUGEN
06 | EN HISTORIA TILL FREDAG
07 | WIE LERNT MAN MÄDCHEN KENNEN...?
08 | DER SCHLAFWAGENMÖRDER
09 | MIT BRILLE UND BOMBE - BEI UNS LIEGEN SIE RICHTIG!
10 | DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE
11 | IM BANNE DES UNHEIMLICHEN
12 | EROTIK AUF DER SCHULBANK
13 | ERINNERUNGEN AN MORGEN
14 | KAMPF UM ROM
15 | KAMPF UM ROM - DER VERRAT
16 | DER MANN MIT DEM GLASAUGE
17 | DIE HOCHZEITSREISE
18 | DER TEUFEL KAM AUS AKASAVA
19 | FAMILIE WERNER AUF REISEN - DÄNEMARK: DIE ALTE LIEBE
20 | VAMPYROS LESBOS: DIE ERBIN DES DRACULA
21 | X312 - FLUG ZUR HÖLLE
22 | SIE TÖTETE IN EKSTASE
23 | ZUM ZWEITEN FRÜHSTÜCK HEIẞE LIEBE
24 | HOCHZEITSNACHT-REPORT
25 | DR. M SCHLÄGT ZU
26 | FUẞBALLTRÄNER WULFF - SCHWEDISCHE GARDINEN
27 | HAMBURG TRANSIT - DER 7. KANAL