MARGOT TROOGER
[* 02. Juni 1923 | † 24. April 1994]
Prisma hat geschrieben:Trotz zahlreicher Rollen in Kino-Filmen, die Margot Troogers Popularität im Endeffekt heute ausmachen, handelt es sich bei ihr um ein buchstäbliches Allround-Talent, vor allem der Fernsehauftritte, welche das Gros der Filmografie der bekannten Interpretin bilden, was ihr in Barcelona seinerzeit sogar eine Nominierung als weltbeste Fernsehschauspielerin einbrachte. Wenn man behauptet, dass Trooger wirklich jedem Kind bekannt sein dürfte, handelt es sich vielleicht um eine ältere Einschätzung, bezieht sie sich doch eher auf vorige Generationen, denn ihr markanter Auftritt als Fräulein Prysselius in "Pippi Langstrumpf" bleibt unvergessen-aufdringlich. Vom Typ her wirkt sie trotz einer auffälligen Wandlungsfähigkeit festgelegt, da sie im Spektrum unterschiedlicher Charaktere ihre eigene Marke anbietet und ihr Handwerk mit ganz hauseigenen Attributen auszustatten weiß. Ob als Dame von Welt, Persönlichkeit der gehobenen Gesellschaft, gewöhnliche Kriminelle, Frau der Weltgeschichte oder nur Kleinbürgerliche von Nebenan, Margot Trooger stellt jederzeit eine ernstzunehmende Kapazität dar. Ihr Handwerk liefert hochinteressante Studien der Gestik und Mimik, provokanter und dennoch so kultivierter Körpersprache und einer Schauspielkunst, die diesen Namen mehr als definiert, da sie individuell gefärbt aber ebenso an jegliche Situation angepasst zu sein scheint. Selten war eine Schauspielerin wahrzunehmen, die dem Empfinden nach so natürlich und selbstverständlich über den Dingen steht, wie sie.
Bei der 1923 in Thüringen geborenen Schauspielerin Margot Trooger handelt es sich wohl um eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Nachkriegskinos, was nicht nur an ihrer quantitativen und qualitativen Leinwandpräsenz liegen mag, sondern sie spielte Rollen und entsprechende Charaktere zum richtigen Zeitpunkt in den richtigen Produktionen, die ein Millionenpublikum begeistern konnten. Wenn die Jahre langsam aber sicher vergehen, müssen Popularität und Bekanntheitsgrad vielleicht in der Relation der Zeit betrachtet werden, was die Karriere der Margot Trooger allerdings keineswegs schmälert. Obwohl sie längst kein unbeschriebenes Blatt mehr war, ihr Leinwanddebüt bereits 1949 feierte, muss ihr Auftritt als Marian Hastings in dem Durbridge-Straßenfeger "Das Halstuch" zweifellos als ihr endgültiger Durchbruch gewertet werden, ihre Cora Ann Milton in Alfred Vohrers beiden "Hexer"-Verfilmungen schlossen sich wenig später an und spielen in einer ähnlichen Kategorie. Das Spektrum der Interpretin umfasst nicht nur Kino und Fernsehen, sondern sie absolvierte auch erfolgreiche Bühnentourneen und konnte sich als Synchronsprecherin etablieren, zumal ihre weiche, wohlklingende und auf Pointierung achtende Stimme prädestiniert dafür erscheint. Betrachtet man die umfangreiche und vor allem entdeckungswürdige Filmografie der Schauspielerin, so zeigt sich eine merkliche Stringenz, da der deutsche und später auch internationale Film seine Erwartungen mit ihrer Tatkraft in entsprechenden Parts verwirklichen konnte. Ihre Karriere lässt sogenannte Jugendjahre in Film und TV vermissen, da sie nach Schule und Ausbildung erst mit Mitte 20 debütierte und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere schon die Rolle der erfahrenen Frau glaubhaft transportieren sollte. Betrachtet man die Leinwandperson Margot Trooger drängt sich unweigerlich der Begriff Aura auf, die selbst bei nahezu eindimensionalen Rollen-Charakteren zu beobachten ist. Troogers ausgewiesene Markenzeichen sind Selbstbewusstsein und Nonchalance, in der Regel auch eine auffällige Selbstbestimmung der starken Frau von damals sowie eine teils geheimnisvolle Attitüde einer Dame, die andere gesellschaftliche Konflikte auszutragen wusste, als jüngere Kolleginnen.
Die Karriere belegt eine außergewöhnliche Kontinuität, die letztlich von einer Erkrankung unterbrochen wurde, denn die Schauspielerin litt an unheilbarer Lungenfibrose, bis sie sich im Jahr 1977 ins Privatleben zurückzog, nachdem ihre Auftritte zunehmend sporadischer geworden waren. Dem Empfinden nach hatte das Business immer passende Angebote für sie parat, ihre Beteiligungen sind stets Grund genug, sich einen Film überhaupt anzuschauen. Eine Festlegung auf bestimmte Rollen fand nur indirekt statt, was vor allem an Troogers Image gelegen haben dürfte, auch wenn ihre Parts oft unterschiedlich gefärbt oder von der Anlegung her konträr wirken. Am Ende blieb das Handwerk jedoch dasselbe. Die Zeit veränderte schließlich die thematischen Anforderungen, vielleicht auch die persönlichen Wünsche, sodass es immer wieder Parts zu erleben gibt, die man von der reizvollen Blondine vielleicht nicht erwartet hätte, auch wenn man ihr jegliche Anforderung jederzeit zutraut. Margot Trooger, deren 1955 geborene Tochter Sabina ebenfalls Schauspielerin ist, wurde über die Jahre mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, die letztlich einen Gradmesser ihrer Popularität darstellten. Doch wie sehen die individuellen Stärken der Margot Trooger bei aller Wandlungsfähigkeit und Dynamik eigentlich aus? Die Schauspielerin kann überwiegend in Rollen glänzen, die einen doppelten oder gleich mehrfachen Boden erfordern. Selbst Parts, die weniger dramaturgische Schärfe besitzen, erfahren eine natürliche Aufwertung im Rahmen schauspielerischer Dominanz und Intuition, dem Zuschauer etwas mehr als das Erforderliche geben zu wollen. Trooger wirkt meistens auffällig kultiviert, emotional zurückhaltend, was sie schließlich unnahbar erscheinen lässt; man kann ihr nur schwer in die Karten schauen. Auf der anderen Seite sind auch kühl kalkulierende, kleinbürgerliche oder gebrochene Frauen zu sehen, die unübersehbare strapaziöse Tendenzen aufzubauen wissen. Jedes Wiedersehen mit der Darstellerin bringt schlussendlich Premium-Eindrücke hervor, und es stellt sich als lohnende Aufgabe heraus, sie trotz ihrer Bekanntheit näher kennenzulernen. Ein Jahr vor ihrem Ableben im Jahr 1994 brachte Margot Trooger ihren beachtlichen Lyrikband "Sommerwiesen, Winterwälder – Gedichte vom Dasein" heraus.
Die Karriere belegt eine außergewöhnliche Kontinuität, die letztlich von einer Erkrankung unterbrochen wurde, denn die Schauspielerin litt an unheilbarer Lungenfibrose, bis sie sich im Jahr 1977 ins Privatleben zurückzog, nachdem ihre Auftritte zunehmend sporadischer geworden waren. Dem Empfinden nach hatte das Business immer passende Angebote für sie parat, ihre Beteiligungen sind stets Grund genug, sich einen Film überhaupt anzuschauen. Eine Festlegung auf bestimmte Rollen fand nur indirekt statt, was vor allem an Troogers Image gelegen haben dürfte, auch wenn ihre Parts oft unterschiedlich gefärbt oder von der Anlegung her konträr wirken. Am Ende blieb das Handwerk jedoch dasselbe. Die Zeit veränderte schließlich die thematischen Anforderungen, vielleicht auch die persönlichen Wünsche, sodass es immer wieder Parts zu erleben gibt, die man von der reizvollen Blondine vielleicht nicht erwartet hätte, auch wenn man ihr jegliche Anforderung jederzeit zutraut. Margot Trooger, deren 1955 geborene Tochter Sabina ebenfalls Schauspielerin ist, wurde über die Jahre mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, die letztlich einen Gradmesser ihrer Popularität darstellten. Doch wie sehen die individuellen Stärken der Margot Trooger bei aller Wandlungsfähigkeit und Dynamik eigentlich aus? Die Schauspielerin kann überwiegend in Rollen glänzen, die einen doppelten oder gleich mehrfachen Boden erfordern. Selbst Parts, die weniger dramaturgische Schärfe besitzen, erfahren eine natürliche Aufwertung im Rahmen schauspielerischer Dominanz und Intuition, dem Zuschauer etwas mehr als das Erforderliche geben zu wollen. Trooger wirkt meistens auffällig kultiviert, emotional zurückhaltend, was sie schließlich unnahbar erscheinen lässt; man kann ihr nur schwer in die Karten schauen. Auf der anderen Seite sind auch kühl kalkulierende, kleinbürgerliche oder gebrochene Frauen zu sehen, die unübersehbare strapaziöse Tendenzen aufzubauen wissen. Jedes Wiedersehen mit der Darstellerin bringt schlussendlich Premium-Eindrücke hervor, und es stellt sich als lohnende Aufgabe heraus, sie trotz ihrer Bekanntheit näher kennenzulernen. Ein Jahr vor ihrem Ableben im Jahr 1994 brachte Margot Trooger ihren beachtlichen Lyrikband "Sommerwiesen, Winterwälder – Gedichte vom Dasein" heraus.
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