DER CHEF SCHICKT SEINEN BESTEN MANN - Sergio Sollima

Agenten rippen einsam off - Bond-Kopien aus europäischem Klon-Technik-Anbau
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Richie Pistilli
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DER CHEF SCHICKT SEINEN BESTEN MANN - Sergio Sollima

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Der Chef schickt seinen besten Mann (D)
Requiem per un agente segreto (IT)
Un certain Monsieur Bingo (F)
Consigna: Tánger 67 (ES)
Perseguição a Sangue Frio (POR)
Requiem for a Secret Agent


IT / D / ES 1966

R: Sergio Sollima
D: Stewart Granger, Daniela Bianchi, Peter van Eyck, Giulio Bosetti, María Granada, Giorgia Moll, Wolfgang Hillinger, John Karlsen, Beni Deus, Luis Induni, Enrique Navarro, Franco Andrei u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 14.04.1967

Synchronkartei

Filmportal

Score: Piero Umiliani

IMCDb

OFDb



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"Der grüne Stern von Marokko ist eine Organisation, die sich grundsätzlich an denjenigen verkauft, der ihr am meisten bezahlt. Von politischen Morden, Verkauf von Geheimplänen erledigen sie jegliche Schurkerei. Sie organisieren sogar Kriege. Und wir müssen ihnen das Handwerk legen. Um mit diesen Halunken fertig zu werden, gibt es nur ein Mittel: ihnen einen noch größeren Halunken gegenüberzustellen."


Der Halunke, der noch verwegener als die berüchtigte Geheimorganisation "Der grüne Stern von Marokko" sein soll, hört auf den Namen Jimmy Merrill (Stewart Granger), ist seines Zeichens freiberuflicher Mitarbeiter des US-Geheimdienstes und fristet sein momentanes Dasein in West-Berlin, wo er bedürftigen Menschen aus dem Ostteil der Stadt hilft, die Grenze in den Westen zu überwinden. Sein Auftrag besagt, dass er die Geheimorganisitation infiltrieren und unschädlich machen soll, denn diese haben nicht nur kurz zuvor in Tanger seinen Dienstkollegen Ned Robinson (Franco Andrei) und einen weiteren Geheimagenten namens Charles Bressart (Luis Induni) ermordet, sondern auch noch brisante Geheimpapiere unter ihre Kontrolle gebracht. Der Kopf der Bande, ein ehemaliger NS-Geheimdienstoffizier, hört auf den Namen Oscar Rubeck (Peter van Eyck) und macht in der Regel keine Gefangenen. Seine rechte Hand ist der geheimnisvolle Alexej (Wolf Hillinger), der im Auftrag seines Chefs die Drecksarbeit für die Geheimorganisation erledigt. Also reist von Berlin aus in den Nahen Osten, um dem "grünen Stern von Marokko" das Handwerk zu legen. Kaum am Flughafen in Tanger angekommen, trifft er auf die reizende Evelyn (Daniela Bianchi), der er ungefragt hilft, ihre Waffe durch den Zoll zu schmuggeln. Wenig später wird sich herausstellen, dass Evelyn die Ehefrau des ermordeten Geheimagenten Bressart war. Doch zunächst einmal macht Merrill Bekanntschaft mit dem norwegischen Agenten Olafson (Giulio Bosetti), der ihm gemeinsam mit dessen Schwester Edith (Giorgia Moll) von seinem Vorgesetzten (John Karlsen) als Unterstützung zur Seite gestellt wurde. Als erste Amtshandlung machen sie die Geliebte des ermordeten Bressarts ausfindig, der seine hübsche Ehefrau mit der nicht weniger hübschen Stripteasetänzerin Betty Lou (Manolita Barroso) betrogen hat. Was folgt, sind weitere Mordtaten, denen als erstes die Bardame Betty Lou zum Opfer fällt. Aber auch für Merrill und Olafson wird die Luft immer enger, denn "der grüne Stern von Marokko" hat es zwischenzeitlich auf sie abgesehen. Wird es Merrill und Olafson gelingen, der Geheimorganisation zuvor zu kommen?



Eine sehenswerte Eurospy-Produktion, die Sergio Sollima im Jahr 1967 auf die Beine stellte. Neben den exotischen Kulissen, die für das Eurospy-Genre unabdingbar sind, kann der Film nicht nur mit einer durchdachten Handlung punkten, sondern auch mit gut aufgelegten Schauspielern, die ihren Job zur höchsten Zufriedenheit des Zuschauers erledigen. Stewart Granger spielt dabei den draufgängerischen Agenten Merrill, dem, wie sollte es bei dieser Art von Film auch anders sein, die Frauen zu Füßen liegen. Sein Gegenspieler wird von dem deutschen Schauspieler Peter van Eyck verkörpert, dem Merrill während des kurzweiligen Handlungsverlaufs auch mal einen Satz heißer Sohlen verpasst. Was die weiblichen Schauspielrollen betrifft, so wurden die drei reizenden Damen Daniela Bianchi, Giorgia Moll und Manolita Barroso verpflichtet. Während Daniela Bianchi eine selbstbestimmte Witwe verkörpert, die den Tod ihres rächen will, schlüpft Manolita Barroso in die Rolle einer Stripteasetänzerin, die allabendlich in einem Nachtclub den geifernden Männern den Kopf verdreht. Giorgia Moll spielt hingegen die Schwester des norwegischen Geheimagenten Olafson, wobei aber auch sie Gefallen an Jimmy Merrill findet. Im Gegensatz zu den meisten Eurospy-Produktionen, von denen sich viele als eine Schlaftablette herausstellen, kann DER CHEF SCHICKT SEINEN BESTEN MANN durchweg überzeugen. Hinzu gesellen sich eine erstklassige Kameraführung, für die sich kein Geringerer als Carlo Carlini verantwortlich zeigte, sowie eine hörenswerte Filmmusik, die für die spanische Fassung offensichtlich von Antonio Pérez Olea und für die italienische Fassung von Piero Umiliani komponiert wurde. Was die um gut 20 Minuten gekürzte Synchronfassung betrifft, so kann diese von den beteiligten Sprechern und Sprecherinnen her als durchweg gelungen bezeichnet werden. Leider wurde DER CHEF SCHICKT SEINEN BESTEN MANN hierzulande noch nicht auf einem digitalen Medium veröffentlicht, obwohl PIDAX (###) den Film bereits für das erste Quartal 2023 angekündigt hatte. Leider wurde die Ankündigung kurz vor dem Release Date kommentarlos gestrichen, so dass weiterhin Unklarheit besteht, ob der Film hierzulande überhaupt noch irgendwann ausgewertet wird. Zu wünschen wäre es auf jeden Fall, denn DER CHEF SCHICKT SEINEN BESTEN MANN zählt zweifelsfrei zu den besseren Vertretern des Eurospy-Genres.


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