Eva Renzi
PLAYGIRL
● PLAYGIRL - BERLIN IST EINE SÜNDE WERT (D|1966)
mit Harald Leipnitz, Paul Hubschmid, Elga Stass, Rudolf Schündler, Ira Hagen, Narziss Sokatscheff, Hans Joachim Ketzlin, Barbara Rath und Umberto Orsini
als Gäste Don Antonio Espinosa, Georg und Elizabeth Wertenbaker, Dimitri und Helen Cosmadopolous, Ricci, Monika Scholl-Latour, Ellen Kessler, u.v.a.
es singen Marie France und Paul Kuhn
eine Produktion der Will Tremper Film GmbH | im Verleih der UFA International
ein Film von Will Tremper
»Ich könnte ihr den ganzen Tag zugucken!«
Das Model Alexandra Borowski (Eva Renzi) ist es gewöhnt, dass ihr die Männer zu Füßen liegen und ihr die Zeit vertreiben, außerdem benutzt sie ihre schnell wechselnden Bekanntschaften, sie beruflich weiter zu bringen. Angekommen in Berlin, sucht sie den erfolgreichen Bauunternehmer Joachim Steigenwald (Paul Hubschmid) auf, den sie von einem Aufenthalt in Rom kennt, denn eine erneute Affäre mit ihm würde ihrer Ansicht nach Vorteile mit sich bringen. Um sie schnell abzuwimmeln, schickt er allerdings kurzerhand seinen Bürovorsteher Siegbert Lahner (Harald Leipnitz) vor, der sich Hals über Kopf in Alexandra verliebt. Für sie wird es jedoch weitere männliche Etappen in Berlin geben, so beispielsweise den Mode-Fotografen Timo (Umberto Orsini), mit dem sie in der Abwesenheit von Steigenwald zusammenarbeitet, doch im Endeffekt findet Alexandra nichts anderes als kurze Affären und ist sich nicht im Klaren darüber, wie sie ihre Gefühle ordnen soll, falls denn überhaupt welche vorhanden sind...
Will Tremper hat geschrieben:Eva Renzi war der absolute Star des Films Playgirl, und sie wusste das. Nie hat ein anderes Mädchen mit einem einzigen Film im Rücken eine so raketenartige Karriere gemacht - und sich selbst auch wieder ruiniert.
Will Trempers vierter, und gleichzeitig vorletzter Film sollte unter dem Namen "Playgirl", beziehungsweise unter dem Arbeitstitel "Berlin ist eine Sünde wert" in die deutsche Filmlandschaft eingehen, und wurde heute, auf den Tag genau am 16. November 1965 fertig gestellt. Seine 50 Jahre sieht man diesem pulsierenden und vereinnahmenden Beitrag allerdings zu keiner Minute an. Interessant und vollkommen logisch zugleich erscheint hierbei die Tatsache, dass die komplette Geschichte mit deren gesamtem Verlauf um niemand anders als Eva Renzi herumkonstruiert wurde, die Tremper dem Vernehmen nach bereits zu den Dreharbeiten zu "Die endlose Nacht" als Evelyn Renziehausen kennenlernte. In seinem Buch "Die große Klappe" ist diesem Film ein großes Kapitel gewidmet, das weit blicken lässt und viele interessante Hintergrundinformationen liefert, vor allem über den neuen Star der Produktion. Bereits der Einstieg in den Film offenbart sich wie eine kleine Liebeserklärung an die Stadt, die doch dem Titel nach eine Sünde wert sein sollte, aber vor allem wird Eva Renzi in nahezu atemberaubenden Bildstrecken präsentiert. Wenn das Spektakel beendet ist, fragt man sich zurecht, wie es dramaturgisch zu einigen offensichtlichen Qualitätsunterschieden kommen konnte, doch Will Tremper räumt in seinem Buch mit allen Spekulationen auf und nennt das Kind beim Namen. Es heißt wieder einmal und eigentlich immer wieder Eva Renzi. Die Schilderungen des Regisseurs zu seiner Hauptdarstellerin gleichen einem strapaziösen Wechselbad der Ansichten. Einerseits spürt man die weitreichende Anerkennung bezüglich ihrer fulminanten Leistung, andererseits nimmt man aber auch ein quasi nervenaufreibendes Tauziehen wahr, bei dem es sich nicht gerade so anhört, als habe es eine Verjährungsfrist gegeben. Wie dem auch sei, zurück bleibt ein Ergebnis, das eines der visuell schönsten und aussagekräftigsten Aushängeschilder des jungen deutschen Films geworden ist. Die Verbindung mit gesellschaftskritischen Aspekten geht, um ehrlich zu sein, nicht immer auf, da man empfundenermaßen eine unwillkürliche Oberflächlichkeit ausfindig macht, die sich bei genauerem Hinschauen jedoch als ein nötiges Mosaiksteinchen herausstellt, um Tiefe zu bahnen.
Eine Frau sucht ihr Glück in der Großstadt, die ihr bereits nach den ersten kleinen Schritten zu Füßen zu liegen scheint. Damit gemeint ist natürlich hauptsächlich die Männerwelt, die, wie es aussieht, auf die Lichtgestalt Alexandra Borowski gewartet hat. Das schöne Fotomodell wartet erst gar nicht darauf, dass man an sie herantritt, sie nimmt sich das was sie will, was ihr zusteht, was sie braucht. Was sich nach einem Spiel anhört, wird im Verlauf immer wieder Tendenzen bitteren Ernstes bekommen, und es geht schließlich darum, wer die besseren Karten haben wird. Betrachtet man Eva Renzi, so dürfte sie es sein, die stets die bessere Ausgangsposition inne haben wird und man kann es nicht anders sagen, dass es herrlich ist, ihr bei ihrem episodenhaften Tanz durch Berlin zuzusehen. Der komplette Film schöpft seine Dynamik aus ihrem Spiel, dabei ist es absolut erstaunlich und gleichzeitig erfrischend, diese Seltenheit miterleben zu dürfen. Eigentlich steht es außer Frage, dass "Playgirl" ohne Eva Renzi niemals funktioniert hätte und man kann sogar ein Stück weiter gehen und behaupten, dass das Gerüst in seine Bestandteile zusammengefallen wäre. Laut Tremper wusste es jeder, auch er selbst, aber vor allem wusste es seine Hauptdarstellerin, die durch diverse Kapriolen während des Drehs, davor und danach für Atemlosigkeit sorgte. Alexandra Borowski beschäftigt sich und den Zuschauer insgesamt mit der Suche, oder vielmehr mit einer unbestimmten Suche, die zwar durch die dazu gehörenden Bilder transparent gemacht wird, aber den Kern der Sache eigentlich nicht verraten möchte. Das Finale des Films schafft keine Abhilfe angesichts offener Fragen, der Regisseur widmet diesem sogar ein Kapitel in seinem Buch unter dem Namen "Der schlechte Schluss", benutzt Wendungen wie »scheißegal« und betrachtete das »Unternehmen Eva Renzi« sogar als gescheitert. Es ist überaus spannend und ernüchternd zugleich, wenn man eine Ahnung davon bekommt, was hinter den Kulissen abgelaufen sein muss, und die Produktion bei all seiner Bildgewalt und Poesie plötzlich einen merklich faden Beigeschmack vermittelt. Eine gewisse Unschlüssigkeit bleibt dem Zuschauer somit gleichermaßen nicht erspart.
Was die Schauspieler angeht, so bleibt zu sagen, dass sich bekannte und etablierte Stars aus TV und Kino hier lediglich im Licht einer zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten, aber nicht unbegabten Eva Renzi sonnen. Ganz erstaunlich ist die Tatsache, dass sie ein regelrechtes Diktat vorgibt und dadurch bei Anderen fokussiertere Leistungen abruft. Harald Leipnitz und Paul Hubschmid stoßen in diesem Becken aus Flexibilität und Kehrtwendungen hin und wieder an ihre Grenzen, da ihre Routine neben der aufkommenden darstellerischen Spontaneität wie ein alter Hut wirkt. Man bekommt auf einem langen Weg schließlich empathische und regelrecht abgestimmte Leistungen geboten, oftmals wirkt es so, als versuchten diese, und schließlich alle Herren, aufkommende Unruhen glattzubügeln und eine nicht vorhandene, oder zumindest gestörte Struktur wieder herzustellen, weil diese systematisch von der Hauptperson umgekehrt wird, die in ihrem Auftreten absolut unberechenbar, aber genauso mitreißend wirkt. Das große Plus sind ohne jeden Zweifel die teilweise überwältigenden Schauplätze des Szenarios, die Alltägliches, Spektakuläres und Traumhaftes widerspiegeln und charakterisieren. Die vorhandene Ziellosigkeit des Films verkommt bei aller sicht- und hörbaren Information zur Nebensächlichkeit und man verlässt sich auf den außergewöhnlich guten Instinkt der Regie, welcher unterm Strich wie eine Offenbarung wirkt. Was zählt, ist also wieder einmal die Liebe, doch hartnäckige Antagonisten wie beispielsweise Oberflächlichkeit, Misstrauen oder Eifersucht stören dieses schwierige Unterfangen sogar in Berlin. Schlussendlich ist es recht verwirrend, dass man einem Film, der dramaturgisch sicherlich ausbaufähig gewesen ist, einen derartig hohen Stellenwert einräumt, aber unbefangen oder auch nicht bleibt nur zu sagen, dass hier alle Wege zu der schönen, fordernden, voller Leben und Energie steckenden Eva Renzi führen, die einen einfach nicht unberührt lassen wird, auf welcher Ebene auch immer. "Playgirl" ist daher vielleicht eher ein Film für notorische Genießer und diejenigen die es schätzen, wenn ein Film einem sein beinahe zeitloses Flair verführerisch um die Ohren Augen schlägt. Trotz gewisser Ungereimtheiten einfach nur toll!
Eine Frau sucht ihr Glück in der Großstadt, die ihr bereits nach den ersten kleinen Schritten zu Füßen zu liegen scheint. Damit gemeint ist natürlich hauptsächlich die Männerwelt, die, wie es aussieht, auf die Lichtgestalt Alexandra Borowski gewartet hat. Das schöne Fotomodell wartet erst gar nicht darauf, dass man an sie herantritt, sie nimmt sich das was sie will, was ihr zusteht, was sie braucht. Was sich nach einem Spiel anhört, wird im Verlauf immer wieder Tendenzen bitteren Ernstes bekommen, und es geht schließlich darum, wer die besseren Karten haben wird. Betrachtet man Eva Renzi, so dürfte sie es sein, die stets die bessere Ausgangsposition inne haben wird und man kann es nicht anders sagen, dass es herrlich ist, ihr bei ihrem episodenhaften Tanz durch Berlin zuzusehen. Der komplette Film schöpft seine Dynamik aus ihrem Spiel, dabei ist es absolut erstaunlich und gleichzeitig erfrischend, diese Seltenheit miterleben zu dürfen. Eigentlich steht es außer Frage, dass "Playgirl" ohne Eva Renzi niemals funktioniert hätte und man kann sogar ein Stück weiter gehen und behaupten, dass das Gerüst in seine Bestandteile zusammengefallen wäre. Laut Tremper wusste es jeder, auch er selbst, aber vor allem wusste es seine Hauptdarstellerin, die durch diverse Kapriolen während des Drehs, davor und danach für Atemlosigkeit sorgte. Alexandra Borowski beschäftigt sich und den Zuschauer insgesamt mit der Suche, oder vielmehr mit einer unbestimmten Suche, die zwar durch die dazu gehörenden Bilder transparent gemacht wird, aber den Kern der Sache eigentlich nicht verraten möchte. Das Finale des Films schafft keine Abhilfe angesichts offener Fragen, der Regisseur widmet diesem sogar ein Kapitel in seinem Buch unter dem Namen "Der schlechte Schluss", benutzt Wendungen wie »scheißegal« und betrachtete das »Unternehmen Eva Renzi« sogar als gescheitert. Es ist überaus spannend und ernüchternd zugleich, wenn man eine Ahnung davon bekommt, was hinter den Kulissen abgelaufen sein muss, und die Produktion bei all seiner Bildgewalt und Poesie plötzlich einen merklich faden Beigeschmack vermittelt. Eine gewisse Unschlüssigkeit bleibt dem Zuschauer somit gleichermaßen nicht erspart.
Was die Schauspieler angeht, so bleibt zu sagen, dass sich bekannte und etablierte Stars aus TV und Kino hier lediglich im Licht einer zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten, aber nicht unbegabten Eva Renzi sonnen. Ganz erstaunlich ist die Tatsache, dass sie ein regelrechtes Diktat vorgibt und dadurch bei Anderen fokussiertere Leistungen abruft. Harald Leipnitz und Paul Hubschmid stoßen in diesem Becken aus Flexibilität und Kehrtwendungen hin und wieder an ihre Grenzen, da ihre Routine neben der aufkommenden darstellerischen Spontaneität wie ein alter Hut wirkt. Man bekommt auf einem langen Weg schließlich empathische und regelrecht abgestimmte Leistungen geboten, oftmals wirkt es so, als versuchten diese, und schließlich alle Herren, aufkommende Unruhen glattzubügeln und eine nicht vorhandene, oder zumindest gestörte Struktur wieder herzustellen, weil diese systematisch von der Hauptperson umgekehrt wird, die in ihrem Auftreten absolut unberechenbar, aber genauso mitreißend wirkt. Das große Plus sind ohne jeden Zweifel die teilweise überwältigenden Schauplätze des Szenarios, die Alltägliches, Spektakuläres und Traumhaftes widerspiegeln und charakterisieren. Die vorhandene Ziellosigkeit des Films verkommt bei aller sicht- und hörbaren Information zur Nebensächlichkeit und man verlässt sich auf den außergewöhnlich guten Instinkt der Regie, welcher unterm Strich wie eine Offenbarung wirkt. Was zählt, ist also wieder einmal die Liebe, doch hartnäckige Antagonisten wie beispielsweise Oberflächlichkeit, Misstrauen oder Eifersucht stören dieses schwierige Unterfangen sogar in Berlin. Schlussendlich ist es recht verwirrend, dass man einem Film, der dramaturgisch sicherlich ausbaufähig gewesen ist, einen derartig hohen Stellenwert einräumt, aber unbefangen oder auch nicht bleibt nur zu sagen, dass hier alle Wege zu der schönen, fordernden, voller Leben und Energie steckenden Eva Renzi führen, die einen einfach nicht unberührt lassen wird, auf welcher Ebene auch immer. "Playgirl" ist daher vielleicht eher ein Film für notorische Genießer und diejenigen die es schätzen, wenn ein Film einem sein beinahe zeitloses Flair verführerisch um die Ohren Augen schlägt. Trotz gewisser Ungereimtheiten einfach nur toll!