ELGA MACHATY
[* 18.September 1921]
Prisma hat geschrieben:Die Film- und Fernsehkarriere der 1921 in Iserlohn geborenen Schauspielerin Elga Machaty alias Helga Marlo erstreckt sich kaum über sechs Jahre, wenn man ihre zahlreichen Theater-Engagements einmal außer Acht lässt. Machaty, die sich ab ihrem ersten Auftritt in einer deutschen Vorabendserie noch Helga Marlo nannte, kam erst mit über 40 in diese Branche und bot ihr zielstrebig und passgenau einen Typ Frau an, dessen Nachfrage das Angebot naturgemäß unterbieten sollte. Zumindest gilt das für die erste Etappe ihrer Filmkarriere. In erster Ehe war die Blondine mit Wiedererkennungswert ab 1951 bis zu dessen Tod mit dem Hollywood-Regisseur Gustav Machatý verheiratet, der seinen Durchbruch mit dem 1933 inszenierten Film "Ekstase" erlangte. Ihre zweite Ehe ging Machaty mit dem Filmjournalisten Billy Kocian ein. Bereits im Jahr 1972 beendete Elga Machaty ihre Schauspielkarriere, die sich zum Ende hin eher in deutschen Erotikfilmen abspielen sollte, allerdings nicht, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, was nicht nur die verschiedenen, teils internationalen Produktionen hergeben, sondern auch die Auswahl ihrer Charaktere, die nicht selten durch extravagante Anstriche auffallen konnten. Nach einem 1999 erschienenen Schauspieler-Ratgeber, der allerdings schon Jahre früher fertig gestellt wurde, und in dem sie unter anderem ihre eigenen Erfahrungen aus dem Business schildert, verliert sich die Spur der interessanten Interpretin, die es dem Empfinden nach nie gekümmert hat, keine der üblichen sympathischen Schablonen dieser Zeit zu werden, um sich somit über Ecken und Kanten in nachhaltige Erinnerung zu rufen.
Bei der Suche nach Informationen über die deutsche Schauspielerin Helga Marlo alias Elga Machaty zeigt sich eine Sachlage, die viele ihrer seinerzeit nur temporär beschäftigten Kolleginnen teilen, denn es lässt sich nicht gerade viel über ihre Person aufspüren. Elga Machaty kam als bereits über 40jährige recht spät zu ihren ersten Rollen beim Fernsehen und Film, spielte aber vorher schon unterschiedliche Theaterrollen, was letztlich aus ihren eigenen Angaben hervorgeht. Der Name Elga Machaty ergibt sich aller Wahrscheinlichkeit aus dem abgewandelten Vornamen Helga und dem Nachnamen ihres ersten Ehemannes, dem Regisseur Gustav Machatý. Da sie sich in der ersten Hälfte ihrer kurzen Karriere Helga Marlo nannte, ist eher davon auszugehen, dass es sich hierbei um ihren Realvornamen handelt, auch wenn ihre eigene Berichterstattung aus ihrem Buch "Starthilfe zum Traumberuf - Ratschläge und Erlebnisse einer Schauspielerin" dazu widersprüchlich klingt - zumindest, was den Nachnamen ahngeht: »Es ist ratsam, einen klangvollen Namen zu haben. Ist dies bei Dir nicht der Fall, solltest Du Dir einen anderen zulegen, einen sogenannten Künstlernamen. Am besten wäre es, einen zu finden, den es noch nicht gibt. Außerdem sollten die Vokale "a", "o" und "u" enthalten sein. [...] Ich nannte mich in den ersten Jahren Marlo, bis ich darauf kam, dass der Name Machaty auch nicht schlecht klang. Denke daran, dass Dein Name im Ausland ohne Schwierigkeiten ausgesprochen werden kann. Du solltest immer damit rechnen, dass derselbe einmal bekannt wird.« Wie Recht sie hatte, denn gerade unter diesem Namen dürfte sie bei Genre-Fans eher ein Begriff geblieben sein. Helga Marlo stellte sich der Kamera in einem Alter, in welchem viele ihrer Kolleginnen die Höhepunkte ihrer Karrieren bereits erreicht, überschritten, oder nie gesehen hatten. Dieser Schritt ist vielleicht nicht unbedingt als waghalsig zu beschreiben, aber immerhin ungewöhnlich, denn Rollen für Frauen über 25 gab und gibt es nicht wie Sand am Meer. Helga Marlo spielte sich mit gutem Repertoire und kleineren Nebenrollen in deutschen Kriminalserien und Genre-Reißern in den Radius des Publikums, und bediente dabei einen Typ Frau, deren Ziele sich nicht darin erfüllten, jedem gefallen zu müssen.
Hin und wieder kann sogar gesagt werden, dass sich die Schauspielerin - die offensichtlich großen Wert auf klassisches Handwerk und Struktur in diversen Bereichen legte - in Nebenrollen wiederfinden sollte, in denen sie im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten beinahe brillierte, und daher nie untergehen sollte. Elga Machatys Filmografie ist bei Interesse ebenso schnell zugänglich wie die von Helga Marlo, was irgendwie eine Seltenheit darstellt, da man bei in Vergessenheit geratenen Interpretinnen meistens mit dem Problem konfrontiert wird, manchmal ergebnislose, aber mindestens einmal langwierige Suchen nach Material im Vordergrund stehen zu sehen. Ihre 14 Produktionen umfassende Filmografie setzt sich trotz vieler einheitlicher Produktionen durch zahlreiche Unterschiede zusammen, in der es viel Sehenswertes zu entdecken gibt. Helga Marlos erste Rollen bieten Charaktere der oft gut situierten Gesellschaft an, deren verschlagene und aber auch teils naive Eigenschaften miteinander verbunden werden. Ihre Rollen als Elga Machaty bieten erstaunliche Pendants und Gegenentwürfe an, die im Vorfeld oft nicht zu erwarten waren. Wie erwähnt zeichnet sich das große Potenzial der Darstellerin in der Fähigkeit ab, ihre Rollen außergewöhnlich akkurat strukturieren und für Überraschungen sorgen zu können, selbst bei marginalen Auftritten die eher Staffage gleichen. Vielleicht könnte man bei ihre späten Rollen vom Stil her als eine Art Melange aus old school und progressiven Anteilen sprechen, was eine nicht uninteressante, da nicht immer angebotene Variante ergibt. Die wandlungsfähige Interpretin ist in ihren Filmen stets perfekt gestylt, was die ausführenden Organe ihrer Ausdrucksmöglichkeiten nur expliziter hervorzuheben weiß, außerdem wirkt ihre prononcierte und glasklare Stimme in den passenden Szenen vereinnahmend, sogar in bestimmte Richtungen lenkend, auch wenn sie das genaue Gegenteil anbieten kann. Die eigentlich gut in Schwung gekommene Karriere fand ihr abruptes Ende im Jahr 1972, nach eigenen Angaben aus externem Selbstschutz durch ihren zweiten Ehemann, der sie »vor dem Boom der Sexfilme retten wollte«. Ob mit Helga Marlo oder Elga Macaty: als Zuschauer kann man sich sicher sein, solides, dynamisches und vor allem unterhaltendes Handwerk angeboten zu bekommen.
Hin und wieder kann sogar gesagt werden, dass sich die Schauspielerin - die offensichtlich großen Wert auf klassisches Handwerk und Struktur in diversen Bereichen legte - in Nebenrollen wiederfinden sollte, in denen sie im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten beinahe brillierte, und daher nie untergehen sollte. Elga Machatys Filmografie ist bei Interesse ebenso schnell zugänglich wie die von Helga Marlo, was irgendwie eine Seltenheit darstellt, da man bei in Vergessenheit geratenen Interpretinnen meistens mit dem Problem konfrontiert wird, manchmal ergebnislose, aber mindestens einmal langwierige Suchen nach Material im Vordergrund stehen zu sehen. Ihre 14 Produktionen umfassende Filmografie setzt sich trotz vieler einheitlicher Produktionen durch zahlreiche Unterschiede zusammen, in der es viel Sehenswertes zu entdecken gibt. Helga Marlos erste Rollen bieten Charaktere der oft gut situierten Gesellschaft an, deren verschlagene und aber auch teils naive Eigenschaften miteinander verbunden werden. Ihre Rollen als Elga Machaty bieten erstaunliche Pendants und Gegenentwürfe an, die im Vorfeld oft nicht zu erwarten waren. Wie erwähnt zeichnet sich das große Potenzial der Darstellerin in der Fähigkeit ab, ihre Rollen außergewöhnlich akkurat strukturieren und für Überraschungen sorgen zu können, selbst bei marginalen Auftritten die eher Staffage gleichen. Vielleicht könnte man bei ihre späten Rollen vom Stil her als eine Art Melange aus old school und progressiven Anteilen sprechen, was eine nicht uninteressante, da nicht immer angebotene Variante ergibt. Die wandlungsfähige Interpretin ist in ihren Filmen stets perfekt gestylt, was die ausführenden Organe ihrer Ausdrucksmöglichkeiten nur expliziter hervorzuheben weiß, außerdem wirkt ihre prononcierte und glasklare Stimme in den passenden Szenen vereinnahmend, sogar in bestimmte Richtungen lenkend, auch wenn sie das genaue Gegenteil anbieten kann. Die eigentlich gut in Schwung gekommene Karriere fand ihr abruptes Ende im Jahr 1972, nach eigenen Angaben aus externem Selbstschutz durch ihren zweiten Ehemann, der sie »vor dem Boom der Sexfilme retten wollte«. Ob mit Helga Marlo oder Elga Macaty: als Zuschauer kann man sich sicher sein, solides, dynamisches und vor allem unterhaltendes Handwerk angeboten zu bekommen.
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