DER CLAN DER KILLER - Tulio Demicheli

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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DER CLAN DER KILLER - Tulio Demicheli

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Der Clan der Killer (D)
Un tipo con una faccia strana ti cerca per ucciderti (IT)
Un tipo de cara extraña te busca para matarte (ES)
Ajuste de cuentas (ES)
Ricco the Mean Machine
The Cauldron of Death
Mean Machine
The Dirty Mob
Heavy Dues
Gangland
Ricco


IT / ES 1973

R: Tulio Demicheli
D: Christopher Mitchum, Barbara Bouchet, Arthur Kennedy, Malisa Longo, Eduardo Fajardo, Paola Senatore, Víctor Israel, Luis Induni, Manuel Zarzo, José María Caffarel, Ángel Álvarez u.a.



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Deutsche Erstaufführung: 10.05.1974

Synchronkartei

Italo-Cinema.de

Schattenlichter

Score: Nando De Luca

IMCDb

OFDb




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"Ich sage euch, was das ist. Erst Natron, dann ein paar Tropfen billiges Parfum, Knochenmehl und Fett. Macht ihr weitere Fehler, dann seht ihr euch hier drin wieder.


Nach zwei Jahren wird der junge Ricco aus dem Gefängnis entlassen. Während dieser Zeit hat der Gangsterkönig Don Vito mit brutaler Gewalt Italiens Unterwelt an sich gerissen und dabei auch Riccos Vater grausam hingerichtet. Obwohl Ricco sich von jedem Ärger fernhalten will, holt ihn seine Vergangenheit permanent ein und als Don Vito auch noch seine restliche Familie auslöscht, brennen dem jungen Ricco die Sicherungen durch und er begibt sich auf einen ultra-blutigen Rachefeldzug, bei dem er wie eine Lawine alles plattwalzt, was sich ihm in den Weg stellt. [Quelle: Motion Picture]


Nach dem Absitzen einer zweijährigen Haftstrafe kehrt Ricco Aversi (Christopher Mitchum) froh gelaunt in den Schoß seiner Familie zurück, wo ihn sogleich eine Hiobsbotschaft erwartet: Sein Vater, der Mafiapate Gaspare Aversi (Luis Induni), wurde kurz vor seiner Ankunft von Verrätern in einen Hinterhalt gelockt und eiskalt hingerichtet. Während sich Riccos Mutter (Rina Franchetti) nach blutiger Rache sehnt, distanziert sich seine schwangere Schwester Concetta (Paola Senatore) von diesem Gedanken, was den Sohnemann aber letztlich nicht davon abhält, dem Wunsch seiner Erzeugerin mit blindem Gehorsam Folge zu leisten. Als er kurz drauf von dem eng befreundeten Falschmünzer Giuseppe Calogero (Ángel Álvarez) erfährt, dass der mächtige Don Vito (Arthur Kennedy) nicht nur der Strippenzieher hinter dem Mord an seinem Vater war, sondern sich auch noch seine Freundin Rosa (Malisa Longo) unter den Nagel gerissen hat, landet Ricco gemeinsam mit einem weiteren Freund der Familie (Eduardo Fajardo) einen Coup, bei dem er seinen Widersacher um 500 Millionen Lire sowie einen prallgefüllten Beutel Diamanten prellt. Und als wäre das noch nicht genug, spuckt Ricco gemeinsam mit Calogeros Nichte Scilla (Barbara Bouchet) dem verhassten Don bei jeder noch so kleinen Möglichkeit in die Suppe, was diesen logischerweise wiederum auf die Palme bringt. Als Folge der ständigen Unannehmlichkeiten lässt Don Vito auch noch den Rest von Riccos Familie auslöschen, woraufhin dieser nur noch rot sieht. Was folgt, ist ein rücksichtsloser Rachefeldzug, an dessen Ende sich die beiden Widersacher in einem tödlichen Zweikampf gegenüberstehen.


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"Entweder hat die 'nen Hammer oder ist voll Hasch wie ein türkischer Reisebus."


Bei DER CLAN DER KILLER handelt es sich um einen 'gut geschmierten' Gangsterfilm, der obendrein mit einem gerüttelten Maß an Gewalttätigkeiten angereichert wurde. Inszeniert von dem argentinischen Regisseur Tulio Demicheli erzählt der pulpige Film die Geschichte eines handelsüblichen Rache-Plots, der offensichtlich aus einem Drehbuch entstammt, welches ursprünglich für einen Italo-Western verfasst wurde, der aber letztlich nie gedreht wurde. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der mimiklose Chris Mitchum, der als 'Ricco the Mean Machine' ordentlich die Fetzen fliegen lässt. Eigentlich möchte Ricco nach seiner Haftentlassung die neuerlangte Freiheit genießen, doch seine Mutter nötigt ihn quasi dazu, den Tod des Vaters zu rächen. Während Ricco zu Beginn seines Rachefeldzuges die entgegengebrachte Gewalt noch im notwendigsten Maß walten lässt, verliert er spätestens nach der Auslöschung seiner restlichen Familienmitgliedern jegliche Skrupel, denn ab diesem Zeitpunkt ist für ihn Polen offen. Bei seinem Gegenspieler Don Vito sieht die Sache schon von vorne herein ganz anders aus, denn Arthur Kennedy macht grundsätzlich keine Gefangenen. Wer seinen Befehlen nicht Folge leistet oder irgend einen anderen Mist baut, den erwarten zunächst barbarische Foltermethoden, bevor ihre geschundenen Körper in einem wohltemperierten Säurebad endgültig zersetzt werden. Was dann noch übrig bleibt, wird kurzerhand zu Seife verarbeitet. Den schmerzhaften Höhepunkt stellt eine krude Kastrationsszene dar, in der ein in Ungnade gefallener Handlanger des Dons auf grausamste Art und Weise seines prächtigen Gummi-Gemächts entledigt wird. Und wo rohe Gewalt ungestört waltet, ist in den meisten Fällen auch Gevatter Sex nicht weit entfernt, denn neben den exploitativen Gewaltorgien sorgen mal wieder genrefilmbedingt vornehmlich die Damen für allerhand nackte Tatsachen. Da wäre zum einen Malisa Longo, die nicht nur ein unglückliches Dasein mit Don Vito fristet, sondern bis zu ihrem bitteren Ende auch noch weitere, teils schmerzhafte Schicksalsschläge über sich ergehen lassen muss. Ihr gegenüber steht die atemberaubende Barbara Bouchet, die in bester 'Don't-torture-a-duckling-Manier' bildwörtlich die Löcher aus dem Käse ploppen lässt. Die letzte im Bunde der entblößten Damen ist Paola Senatore, der aber im Rahmen einer kleinen Nebenrolle nur eine sehr kurze Auftrittsdauer gewährt wurde. Zwar scheinen die gezeigten Nacktszenen stets von struktureller Frauenfeindlichkeit durchtränkt zu sein, die aber letztlich immer im Kontext der gesellschaftlichen Begebenheiten der damaligen Zeit bewertet werden sollten.


Was das Hanwerkliche betrifft, so legte Tulio Demicheli eine kompetente Inszenierung an den Tag, die obendrein temporeich geschnitten und von einem versierten Kameramann sorgfältig abfotografiert wurde. Erstaunlicherweise wurde DER CLAN DER KILLER im Jahr 1974 in die deutschen Kinos gebracht, wozu wiederum eine deutsche Synchronfassung angefertigt wurde, die vor Kernigkeit nur so strotzt. Leider wurde der deutschen Kinofassung nicht nur ein alternatives Ende verpasst, welches dem Zuschauer suggeriert, dass

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sondern auch noch einige Schnitte zugefügt, die in erster Linie die Gewaltspitzen der italienischen Originalfassung betrafen. Glücklicherweise veröffentlichte das legendäre Filmlabel Motion Pictures (Gott hab sie selig) den Film hierzulande im Jahr 2013 in der ungeschnitten Fassung sowie mit den beiden unterschiedlichen Enden auf DVD, die bei mir auch heutzutage noch ganz weit oben in der Gunst steht.


Fazit: Ein kruder Pulpfilmspaß, der aber nicht unbedingt jedermanns bzw. jederfraus Sache sein dürfte.


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Italienischer Trailer:


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