ROMA DROGATA: LA POLIZIA NON PUÒ INTERVENIRE - Lucio Marcaccini

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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ROMA DROGATA: LA POLIZIA NON PUÒ INTERVENIRE - Lucio Marcaccini

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Roma drogata: la polizia non può intervenire (IT)
Allucinating Trip (IT)
Roma Drogada (POR)
The Hallucinating Trip


IT 1975

R: Lucio Marcaccini
D: Bud Cort, Marcel Bozzuffi, Guido Alberti, Eva Czemerys, Anna Zinnemann, Umberto Raho, Ennio Balbo, Leopoldo Trieste, Tom Felleghy, Patrizia Gori, Walter Manfredi, Graziella Scotese u.a.



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Italienische Erstaufführung: 18.12.1975

Score: Albert Verrechia

IMCDb

OFDb




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Um seinen Freunden eine Auslandsreise spendieren zu können, begibt sich der drogenaffine Student Massiomo Monaldi (Bud Cort) auf die Suche nach dem benötigten Kleingeld. Da kommt ihm eine kostbare Schnupftabakdose gerade recht, die er eines schönen Nachts im elterlichen Haushalt seiner Freundin Cinzia (Anna Rita Grapputo) stibitzt. Dies ruft wiederum den unermüdlichen Kommissar De Stefani (Marcel Bozzuffi) auf den Plan, der eigens von Cinzia geprelltem Vater (Mico Cundari) mit der Suche nach dem Dieb beauftragt wurde. Schnell wird dem Ermittler klar, dass der vermeintliche Täter mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im engeren Freundeskreis der umtriebigen Tochter zu finden ist, was ihn wiederum dazu veranlasst, seine Recherche in der Universität zu beginnen, in der Massimo und Cinzia als Studenten eingeschrieben sind. Als sich Massimo am Ende des langen Tages im Büro von De Stefani wiederfindet, wo er von diesem einem ausgiebigen Verhör unterzogen wird, wird dem Zuschauer ziemlich schnell klar, dass es dem Kommissar in erster Linie gar nicht darum geht, den Dieb der Schnupftabakdose ausfindig zu machen, sondern vielmehr versucht der Ermittler das drogenverhangene Umfeld Massimos auszuleuchten, um bestenfalls dem im Hintergrund agierenden Drogenhändler, der bereits seit längerer Zeit die Straßen von Rom mit seinem hochgradig süchtig machenden Stoff flutet, endgültig das Handwerk zu legen. Leider verläuft das Verhör nicht so ganz im Sinne des Kommissars, infolgedessen er Massimo wieder unbescholten auf freien Fuß setzen muss.



Völlig unbeeindruckt der mahnenden Worten De Stefanis macht Massimo sogleich da wieder weiter, wo er vor seinem unfreiwilligen Meeting mit dem Kommissar aufhörte, nämlich mit dem Dealen von illegalen Drogen. Der Grund für seinen blitzartigen Rückfall ist ein lukratives Angebot seines Kumpels Rudy (Settimio Segnatelli), der als überbehütetes Kind aus gutem Haus unbedingt eine Drogenparty schmeißen möchte, für die er dementsprechend Stoff benötigt. Doch Massimo zweckentfremdet das ihm anvertraute Geld, wodurch er wiederum wegen der ausstehenden Beschaffung der bereits bezahlten Drogenlieferung in Zugzwang gerät. In seiner Not wendet er sich an den Drogengroßhändler Buscemi (Maurizio Arena), der ihm letztlich auch die benötigte Menge an Rauschgift zur Verfügung stellt. Was folgt, ist ein wüster Drogenexzess, an dessen bitteren Ende ein völlig dem Wahnsinn verfallener Rudy in den Tod springt, während Cinzia mit einer Überdosis ins nächstgelegene Krankenhaus eingeliefert wird. Völlig entsetzt über die Folgen der tödlichen Drogenorgie muss sich Massimo von da an nicht nur vor Kommissar De Stefani in Acht nehmen, sondern auch vor dem wutschnaubenden Drogenboss Buscemi, den er bei der Bezahlung der unheilvollen Ware beflissentlich übers Ohr haute.


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Gewissermaßen handelt es sich bei Lucio Marcaccinis ROMA DROGATA: LA POLIZIA NON PUÒ INTERVENIRE um eine Mogelpackung, denn anstatt eines zu erwartenden Polizeifilms präsentiert der Regisseur vielmehr eine Mischung aus Detektivgeschichte, Drogendrama und Jugendreport. Marcel Buzoffi mimt dabei den unermüdlichen Ermittler, der aber im Vergleich zu Merli und Co. viel weniger rabiat in Erscheinung tritt. Anstatt die Beschuldigten im Verhör bis aufs Blut zu reizen, setzt De Stefani vielmehr auf fundierte Gesprächsstrategien, mit denen er sein Gegenüber aus der Reserve zu locken versucht. Darüber hinaus ist es sein größtes Anliegen, die Hauptstadt Italiens von der immer heftiger werdenden Drogenschwemme zu säubern. Dies führt wiederum zu Unmut bei leichtfertigen Bud Cort, der in der Rolle eines linksrevolutionären Studenten liebend gerne mit Drogen dealt. Doch ein folgenschwerer Drogenexzess, bei dem seine Freundin Cinzia bewusstlos im Krankenhaus landet und sein bester Kumpel Rudy ums Leben kommt, lässt Massimos Unbekümmertheit mit einem Schlag enden, denn fortan hat er nicht nur an den Folgen seines unüberlegten Handelns zu knabbern, sondern muss sich auch noch mit Kommissar De Stefani sowie dem aufs Kreuz gelegten Drogenmogul Buscemi herumschlagen, die ihm beide eng an den Fersen hängen. Während seine reizende Freundin Cinzia von der aus WIE TOLLWÜTIGE HUNDE bekannte Schauspielerin Anna Rita Grapputo verkörpert wird, tritt Eva Czemerys in der Rolle von Rudys Mutter in Erscheinung, die gegenüber ihrem überhüteten Sohn ein sehr fragwürdiges Verhalten an den Tag legt. In weiteren Rollen treten dann auch noch Guido Alberti, Tom Felleghy, Ennio Balbo, Anna Zinnemann, Umberto Raho, Patrizia Gori sowie Leopoldo Trieste in der Rolle eines außergewöhnlichen Killers in Erscheinung.



Das Kernstück des Films stellt ein zehn minütiger LSD-Rausch dar, der unter der Zuhilfenahme von grün geschminkten Performance-Künstlerinnen in Szene gesetzt wurde. Dabei wähnt sich Rudy nicht nur im Beischlaf mit seiner fragwürdigen Mutter, sondern wird auch eins mit der Natur. Was die Inszenierungsweise dieses psychedelischen Happenings anbelangt, so dürfte sich dieser groteske Trip als einzigartig in der Filmgeschichte sein. Was die Filmmusik betrifft, so entspricht diese mit ihrem gospelartigen Hauptthema nicht unbedingt meinem Geschmack, aber das, was Alberto Verrecchia musikalisch während hypnotischen Rauschszene abzieht, paralysierte mich mächtig. Letztlich kann festgehalten werden, dass es sich bei ROMA DROGATA: LA POLIZIA NON PUÒ INTERVENIRE zwar um keinen regulären Polizeifilm handelt, der aber aufgrund seines Themas dennoch begeistert. Ein investigatives Drogenepos, über das sich ein linksrevolutionäres Fahnenmeer ergießt.


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