MÄDCHEN IM KNAST - Rino di Silvestro

Peitschenhiebe, laute Explosionen, wilde Abenteuer und anderer Filmstoff aus Italien.
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Prisma
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MÄDCHEN IM KNAST - Rino di Silvestro

Beitrag von Prisma »




Anita Strindberg   Eva Czemerys

MÄDCHEN IM KNAST


● DIARIO SEGRETO DA UN CARCERE FEMMINILE / WOMEN IN CELL BLOCK 7 / MÄDCHEN IM KNAST (I|US|1973)
mit Jenny Tamburi, Cristina Giaoni, Gabriella Giorgelli, Bedy Moratti, Umberto Raho, Franco Fantasia und Massimo Serato
eine Produktion der Angry Film | Aquarius Film | Overseas Film Company | im Modern Filmverleih
ein Film von Rino di Silvestro

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»Your friends are shit!«


Bei einem Drogen-Schmuggel kommt es zu unerwarteten Turbulenzen. Der Deal platzt an einem Flughafen und der Kurier kommt bei einer Verfolgungsjagd ums Leben. Seine Freundin Daniela (Jenny Tamburi) wird anschließend unschuldig verhaftet und in ein Frauengefängnis gesteckt, doch die zwanzig Kilo Heroin bleiben spurlos verschwunden. Da man davon ausgeht, dass Daniela über den Verbleib der Drogen Bescheid weiß, ist das Interesse an der jungen Frau erheblich. Doch nicht nur die Befragungen und Drohungen machen der frisch Inhaftierten zu schaffen, sondern auch der rohe Gefängnisalltag, in dem es zahlreiche Übergriffe vom Personal und Mitgefangenen gibt. Wird die unschuldig Verurteilte unbeschadet aus dieser Hölle herauskommen..?

Wenn man eine Affinität für women-in-prison-Filme hat, lässt einen Rino di Silvestris Beitrag bereits im Vorfeld richtig hellhörig werden, verfügt er doch anders als viele Artgenossen schon einmal über eine besonders prominente Besetzung. Die Frage, ob sich alleine durch diese Tatsache bereits einiges herausreißen lässt und ob sich "Diario segreto da un carcere femminile" möglicherweise von anderen Artgenossen abzuheben weiß, sollte natürlich der Verlauf klären, der gleich zu Beginn bedeutend in die Gänge kommt. Eine halsbrecherische Verfolgungsjagd wechselt sich ab mit der offensichtlich üblichen Vorgehensweise im Knast, die Damen rektal und vaginal nach Drogen abzusuchen, was für die Aufseherin - wie sollte es auch anders sein – eine deutliche Befriedigung mit sich bringt. Die üblichen Zutaten bilden auch hier den Stoff, aus dem die schmutzigen Albträume sind und es ist bei der frühen Veranschaulichung recht erstaunlich, dass man sich hier nicht gerade lumpen ließ, zumal sich der Eindruck festigt, dass die Produktion durchaus hochwertiger inszeniert wurde. In diesem Zusammenhang sind sicherlich die sehr schön und ausladend eingefangenen Bildstrecken zu erwähnen, in denen die attraktiven Damen versuchen, dem harten Gefängnisalltag zu entgehen und sich die Zeit mit körperlicher Nähe versüßen. Untermalt mit beinahe sinnlicher Musik, entstehen sehr hochwertige Momente, die man andernorts bestimmt schon mechanischer gesehen hat. Die Insassinnen repräsentieren in diesem Gemäuer zur Abwechslung einmal nicht den letzten Abschaum, was jedoch ausgleichsweise vom eiskalt wirkenden Personal übernommen wird. Das erste Drittel des Films zieht sich leider etwas ergebnislos in die Länge, bis es schließlich zu kleineren Kostproben körperlicher und verbaler Gewalt kommen darf, was ja quasi das Lebenselixier eines jeden Knastfilms darstellt.

"Mädchen im Knast", ein Titel, der sich letztlich viel zu unschuldig für das Dargebotene anhört, ist wie bereits erwähnt sehr ansprechend besetzt und für große Freude sorgen die beiden schönen Darstellerinnen Anita Strindberg sowie die Deutsche Eva Czemerys. Anita Strindberg, kein unbekannter Name aus zahlreichen Genre-Filmen, zeichnet sich global gesehen vielleicht weniger durch darstellerische Kraftakte aus, als dass sie von einer Aura zehrt, die nicht alle Tage zu finden war. Die Schwedin zählt ohne jeden Zweifel zu den Interpretinnen, deren Variabilität und Glaubhaftigkeit sich situationsbedingt entfalten kann, so auch hier. In Sachen Körpersprache zeigen sich daher stets die erforderlichen Kniffe, um auch diese Rolle nachhaltig auszufüllen. Die leider viel zu jung verstorbene Eva Czemerys ist in Rino di Silvestros Beitrag in einer Haupt- und Führungsrolle zu sehen und es scheint ihr Ton zu sein, die in diesen klaustrophobisch wirkenden Mauern den Ton angibt. Stets daran interessiert, ihre Rollen so dicht wie möglich auszufüllen, selbst wenn es der jeweilige Film nicht gerade herzugeben wusste, zeigt sich die Bajuwarin erneut von ihrer besten Seite und steht nicht nur für Präsenz, sondern auch Präzision. Der Verlauf gefällt sich immer wieder darin, ausgiebige Liebesszenen zu skizzieren, Kostproben des guten Tons aus der Gosse zu liefern und die Gewaltbereitschaft einiger Damen zur Schau zu stellen, sodass man als Zuschauer so manchem catfight beiwohnen darf. Sehr auffällig ist bei fortlaufender Spielzeit, dass es zu relativ wenigen Veranschaulichungen der expliziten Sorte kommt, was in einem solchen Film eigentlich eher als schade zu klassifizieren ist, schließlich möchte der Zuschauer ganz ungeniert auf seine Kosten kommen. In der Besetzungsliste finden sich des Weiteren viele bekannte Namen, die allerdings weniger auffallend in den Vordergrund treten.

Ob beispielsweise Jenny Tamburi, Gabriella Giorgelli, Umberto Raho oder Massimo Serato, die Darsteller bewirken alleine durch ihren Bekanntheitsgrad eine beinahe andere Sicht auf diesen Film, wenngleich unzählige Laiendarsteller der ordinären Sorte in solchen Flicks auch nicht gerade eine schlechte Figur gemacht haben. Die Geschichte beschäftigt sich mehr als sonst mit einzelnen Personen, was jedoch nicht gleichzeitig bedeutet, dass man tiefschürfende Psychogramme geliefert bekommt, was naturgemäß auch besser so ist. Eine sorgsame Abhandlung erfahren somit eher die Themen Hierarchieverhältnisse, Abhängigkeiten, sadistische Anwandlungen, Nuditäten und der tägliche Gefängnisalltag. Allzu viel Sleaze wird einem in "Mädchen im Knast" zugegebenermaßen nicht geboten, was angesichts einiger derb abgespulter Artgenossen vielleicht nicht bei jedem so gut ankommen dürfte. Dennoch handelt es sich hier um einen recht sehenswerten Film, der sich zwar etwas kopflastig auf immer wiederkehrende Szenen verlässt, aber einen anderen Qualitätsanspruch anstrebt. Insgesamt hätte die Geschichte jedoch schon etwas deftiger ausfallen dürfen, schließlich schaut man sich solche Filme eben genau deswegen an. Rino di Silvestro versteht es, einige trostlose Akzente zu setzen und es entfaltet sich ein kurzweiliger Knast-Reißer, der zwischen den Gefängnis-Sequenzen immer wieder mit einer Art Vendetta als separat laufender Handlungsstrang angereichert wurde. Das Finale behält sich sogar noch kleinere Überraschungen vor und unterm Strich bleibt ein solider Eindruck zurück. "Mädchen im Knast" konnte das Rad zwar nicht neu erfinden, aber die Melange, aus dem was zu erwarten war, sowie einiger alternativer Wege in der Strategie, tun ihren Dienst am geneigten Knast-Crack ganz ordentlich. Wenn man so will, handelt es sich um einen halbseidenen Edel-Beitrag innerhalb des WIP-Genres.

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Richie Pistilli
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Re: MÄDCHEN IM KNAST - Rino di Silvestro

Beitrag von Richie Pistilli »

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Mädchen im Knast (D)
Heroin im Frauenlager (D - VHS)
Sex im Frauengefängnis (D)
Diario segreto da un carcere femminile (IT)
La vie sexuelle dans une prison de femmes (F)
Women in Cell Block 7


IT / USA 1973

R: Rino Di Silvestro
D: Anita Strindberg, Eva Czemerys, Jenny Tamburi, Gabriella Giorgelli, Cristina Gaioni, Massimo Serato, Umberto Raho, Paola Senatore, Bedy Moratti, Elisa Mainardi u.a.



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Score: Franco Bixio

Italo-Cinema.de

OFDb




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"Na los meine Damen, rein in den Puff"

Und genau an diesen sündhaften Ort hat es dann auch die unschuldige Jenny Tamburi verschlagen, nachdem sie aufgrund eines größeren Drogenfunds von der Justiz schuldig gesprochen wurde. Eigentlich ging das hohe Gericht davon aus, dass ihr zwischenzeitlich verblichener Ex-Freund (Gott hab ihn seelig) lediglich reinstes Bicarbonatpulver als Schmuggelware mit sich führte, aber nachdem ihnen die Ordnungshüter ordentlich auf die Füße traten, kam der wahre Inhalt des mitgeführten Pakets ans Tageslicht. Dumm gelaufen kann man da nur sagen, denn in Rino di Silvestris schlüpfrigen 'Mädchenknast' bleibt kein Auge trocken ...und zwar nicht vor Lachen!

Wie Prisma bereits treffend geschrieben hat, handelt es sich bei dem vorliegenden Knastfilm um einen 'halbseidenen Edel-Beitrag innerhalb des WIP-Genres', der zudem mit einem sehr ansprechenden Cast aufwartet, denn neben der bereits erwähnten Jenny Tamburi zählen auch noch Anita Strindberg, Eva Czemery, Gabriella Giorgelli und Paola Senatore zu den prominenten Insassinnen der schmierseligen Haftanstalt. Geleitet wird der unglückseligmachende Knastschuppen übrigens von keinem Geringeren als Massimo Serato, der dieses Mal den undurchsichtigen Gefängnisdirektor zum Besten geben darf. Und dann wäre da auch noch Umberto Raho, der in der Rolle eines dubiosen Winkeladvokaten der armen Jenny erst so richtig einheizt.


"Hey Du alte Kuh - Du hast wohl nicht mehr alle Schrauben in der Ritze...."

Den Vogel schießt dabei wieder mal die deutsche Synchro ab, da diese dem bereits illustren Knasttreiben erst die richtige Würze verleiht. Nicht minder sprachlos hinterließen mich die deutschen VHS Cover, zumal diesen Veröffentlichungen so glorreiche Titel wie beispielsweise 'Heroin im Frauenlager (II)' verliehen wurden.

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Alles in Allem handelt es sich bei 'Mädchen im Knast' um einen astreinen Knastfilm, dessen Schlüpfrigkeiten mit einer daumendicken Edelschmierschicht umhüllt sind.




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Trailer:






Ein grober Bildvergleich zwischen der ungeschnittenen DVD von VZM und der VHS-Fassung brachte die folgenden Unterschiede ans Tageslicht: Neben der fehlenden Pre-Title-Sequenz wurde die VHS-Fassung um einige nackte Tatsachen beraubt. Zwar existieren auf der DVD keine neuen Szenen, dafür dauern einige der bekannten länger an. Weiterhin wurde in der VHS-Fassung die fiese Ofenverbrennungsszene stark gekürzt. Zu guter Letzt scheint es auch noch eine vertauschte Szene zu geben, die auf DVD am Anfang und auf VHS am Ende des Films gezeigt wird. Schade, dass die DVD keine bessere Bildqualität aufweist, denn die Darbietungen von Anita Strindberg, Jenny Tamburi, Gabriella Giorgelli, Eva Czemerys,
Paola Senatore, Massimo Serato, Umberto Raho und Roger Browne machten auch bei erneuter Betrachtung ordentlich Laune. Weiterhin mit an Bord: Die erfahrene Knastjule Cristina Gaioni, die bereits sehr früh in Filmen wie beispielsweise ULTIMATUM ALLA VITA (Renato Polselli) oder DIE HÖLLE DER STADT (Renato Castellani) ungefiltert Knastluft schnuppern durfte.


> Synchronkartei <



Bildvergleich zwischen VHS und DVD:


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Score:


Franco Bixio - Lettera da un carcere femminile (Diario segreto da un carcere femminile)


Zuletzt geändert von Richie Pistilli am Mo., 05.04.2021 11:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Maulwurf
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Registriert: Fr., 20.11.2020 05:39

Re: MÄDCHEN IM KNAST - Rino di Silvestro

Beitrag von Maulwurf »

Mädchen im Knast (Rino Di Silvestro, 1973) 7/10

Daniela macht mit ihrem Freund Tonino einen Kurztrip in die Schweiz. Auf dem Rückweg kommen sie in eine Polizeikontrolle. Tonino flüchtet, Daniela fällt aus dem Auto, und Tonino rast in den Tod. So weit, so gut. Das Problem bei der Sache ist, dass im Kofferraum 20 Kilo Bikarbonat gefunden wurden, doch eigentlich hätten das 20 Kilo Heroin im Wert von einer halben Milliarde Lire sein müssen. Daniela wandert also in den Knast, und nun möchte jeder von ihr wissen wo sich das Heroin befindet. Denn sie ist die einzige die das wissen kann, auch wenn sie sehr standhaft leugnet, über die Sache überhaupt etwas zu wissen. Die Polizistin Hilda wird in den Knast eingeschleust um zu Daniela eine Beziehung aufzubauen und die Wahrheit über das Heroin herauszufinden, bevor die Gangster es erfahren. Oder, schlimmer, bevor die Gangster die Geduld verlieren und Daniela ermorden. Zwischen Lesben, Nymphomaninnen, Gefängnisrevolten und gekauften Wärterinnen mit Hang zur Quälerei versucht Hilda, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

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Ich habe mittlerweile nun einiges an WIP-Filmen gesehen, und der größte Fehler, den die Regie in diesem Genre machen kann ist, die Handlung recht bald wieder nach außerhalb zu legen. Raus aus der Klaustrophobie, raus aus dem Klima permanenter Gewalt und Unterdrückung, und damit auch raus aus den Spannungspolen Druck und aufgeheizte Stimmung. Eine Entscheidung, die nie wirklich gute Ergebnisse zeitigt. Filme wie Jess Francos FRAUENGEFÄNGNIS oder Bruno Matteis LAURA – EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE zeigen, wie es richtig geht: Die Protagonistin kommt in den Knast, und ab geht die Luzy mit Gewalt und Sex. MÄDCHEN IM KNAST macht zwar im Prinzip einen ähnlichen Fehler, indem einiges an „Draußen-Handlung“ stattfindet, da aber durch die parallel stattfindenden Ereignisse außerhalb der Mauern die Handlung innerhalb an Spannung und Tempo gewinnt, ist dies problemlos zu verschmerzen. Und ganz ehrlich, die Verfolgungsjagd zu Beginn zwischen einem Opel Kapitän und einem Ford 17 M würde jedem Poliziotto gut zu Gesicht stehen! Schnell, hart, dynamisch, und spannend. Warum muss man einen WIP-Film sehen um eine gute Verfolgungsjagd … Na gut, ich bin ja schon ruhig.

So oder so funktioniert MÄDCHEN IM KNAST eigentlich ziemlich gut: Es gibt einiges an Sexszenen, die auch nicht verschämt unter Bettdecken oder hinter Dampfschwaden stattfinden, sondern es werden gutgebaute nackte Frauenköper in Großaufnahme zärtlich abgetastet. Auch die Prügeleien sowie die obligatorische Duschszene sind allesamt mit viel Nudität gesegnet, die Schauwerte sind zur Freude des (männlichen) Zuschauers also auf jeden Fall erstmal vorhanden. Unbestrittener Höhepunkt ist natürlich die gemeinschaftliche Duschszene mit dem Wasserschlauch, die eine wunderbare friedlich-sonnige Auflösung erhält, die so sicher nicht zu erwarten ist. Eine Gefängnisrevolte? Das hat in José Giovannis ENDSTATION SCHAFOTT aber ganz anders ausgesehen …

Was zum Thema Gewalt führt. Gewalt ist nicht allzu viel geboten, Bruno Mattei hat in dem erwähnten LAURA – EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE erheblich mehr Grausamkeiten im Portfolio, was aber an dem deutlich späteren Entstehungsdatum liegen dürfte. Und an Mattei … Bei MÄDCHEN IM KNAST dräut zwar im Hintergrund eine permanente Anspannung, und die allgegenwärtige Aggression und der damit einhergehende Druck sind oft zu spüren, aber ernsthafte Gewaltexzesse finden innerhalb des Knasts nicht statt. Außerhalb schon, die Erlebnisse von Don Camillo (der heißt wirklich so) sind jedenfalls grundlegend brutaler Natur, und werden interessanterweise ebenfalls sehr eigenartig aufgelöst. Im Gefängnis selber aber dürfte eher das Budget das Problem gewesen sein: Nackte Frauen sind billiger zu filmen als blutige Quälereien …

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Trotzdem, die Geschichte um den missglückten Drogenhandel ist spannend erzählt, und gewinnt vor allem gegen Ende hin viel Dynamik, gleichzeitig gibt es aber auch immer wieder ruhige Momente der Einkehr oder Stimmungsbilder der leeren Gänge und Hallen. Die Schauspieler (-innen) sind mit Leib(!) und Seele dabei, und dass die Regie vielleicht nicht immer auf der Höhe ist oder Anschlussfehler ohne Ende produziert – Herrje, MÄDCHEN IM KNAST ist kein Arthouse-Drama sondern ein kostengünstigst und sehr einfach produzierter Schnellschuss für die Vorstadtkinos mit großen Namen im Programm gewesen. Wer hier Anspruch sucht, der hat sich sowieso verlaufen. Das Versprechen, das Titel und Erwartungshaltung vorgeben, wird auf jeden Fall in Form vieler nackter Frauen und einer spannenden Rahmenhandlung eingelöst, auch wenn es insgesamt gerne etwas derber hätte zur Sache gehen dürfen.

7/10

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