WÜSTENFÜCHSE KENNEN KEIN ERBARMEN
● KAPUT LAGER - GLI ULTIMI GIORNE DELLE SS / ACHTUNG! THE DESERT TIGERS / WÜSTENFÜCHSE KENNEN KEIN ERBARMEN (I|1976)
mit Richard Harrison, Lea Lander, Isacro Ravaioli, Agnes Kalpagos, Gino Turini, Ziara Zoccheddu, Italo Gasperini und Gordon Mitchell
eine Produktion der International Cine Holiday
ein Film von Luigi Batzella
»Exekution ausgeführt!«
Mitten im Zweiten Weltkrieg sucht die deutsche Kriegsmaschinerie nach neuen Möglichkeiten des Terrors und der Expansion. Zu diesem Zweck sollen neue Konzentrationslager in der afrikanischen Wüste errichtet werden, um in der dortigen Abgeschiedenheit schalten und walten zu können, wie es die Obrigkeit verlangt. Kommandant von Stolzen (Gordon Mitchell) führt die Regie hinter diesen Mauern und ist bei den Gefangenen berüchtigt wegen seiner Grausamkeit. So glaubt er, dem Machtapparat mit Experimenten am lebenden Objekt helfen zu können, und überhaupt zeigt sich bei ihm auch eine ausgeprägte sadistische Ader. Unter den Gefangenen befindet sich auch der amerikanische Major Lexman (Richard Harrison), der die Praktiken aus der Folterkammer des Kommandanten nicht mehr ertragen kann. Fortan sucht er mit anderen Inhaftierten nach einem Weg aus dieser Hölle...
Betrachtet man den Namen der hier verantwortlichen Produktionsfirma, könnte man beinahe auf die Idee kommen, dass man mit International Cine Holiday einen Trip angeboten bekommt, der irgendwie nach Fun und Urlaub schmecken könnte. Allerdings sprechen die internationalen Titel dieses Beitrags schon eine eindeutigere und passendere Sprache, wenngleich sie das hier Gebotene auch nicht en detail skizzieren. Regiseur Luigi Batzella war bekannt - wenn auch nicht berüchtigt - für ein paar Filme, die wohl direkt in Sündenpfuhls und Jauchegruben entstanden sein müssen, denn auch hier zeigt sich das gewisse Strickmuster eines Genres, welches seinerzeit eine recht gute Konjunktur hatte. Vielleicht lässt sich sagen, dass es bei diesen ganz bestimmten Nazi-Ploitatern nur die guten und die schlechten von den Schlechten gibt, auch wenn sich deutliche Klassenunterschiede bezüglich der jeweiligen Inszenierungen zeigen. Unter Batzellas Regie fehlen flächendeckend neue Angebote und entscheidende Modifizierungen, sodass das komplette Spektakel erwartungsgemäß stumpfsinnig wirkt, vor allem da es zu einer mangelhaften technischen Ausarbeitung kommt. Zwar wird hier unter Verwendung einer perfiden Strategie empfindlich auf die Tube gedrückt, aber der Film hat einfach im Vergleich zu seinen meist ebenso ätzenden Artgenossen das Nachsehen. Gleich zu Beginn wird schweres Kriegsgerät an Wüstenschauplätzen aufgefahren und es vermischt sich Realität mit anschließend Abstraktem, um einen völlig bitteren Beigeschmack zu fabrizieren. Als Zuschauer weiß man insgeheim genau, dass es sich bei den dargebotenen Abscheulichkeiten - die ohnehin beinahe die Vorstellungskraft sprengen - wohl in der Tat um gängige Praktiken in mehrfacher Potenz handelte. Im Krieg verliert man der Redewendung nach zuerst die Unschuld, aber hier ist es wahlweise die Würde, diverse Gliedmaßen oder gleich das Leben.
Luigi Batzella spart insgesamt nicht mit unmenschlichen Details, die sich insbesondere innerhalb kurzer Folterszenen zeigen, aber auch im realen Transfer auftauchen, wenn beispielsweise Panzer schießen oder Menschen durch Flammenwerfer vernichtet werden. Gekoppelt mit der Perversion der Verantwortlichen, entsteht das Bild einer völlig degenerierten Brut, die ausschließlich Lust am Quälen, Töten und gegenseitigem Überbieten hat. Wenn vielleicht nicht gut aber zumindest prominent besetzt, kann der Verlauf mit Folterknechten aufwarten, die dem grausamen Treiben Überzeugungskraft verleihen. Allen voran ist Gordon Mitchell zu nennen, der sich augenscheinlich in jede Rolle hinein versetzen konnte. Dass er das Sagen hat, ist für die Gefangenen fatal. Sie wünschen sich nach der Bekanntschaft mit ihm vermutlich nur noch den Tod, da die Quälereien und Erniedrigungen nicht auszuhalten sind. Als beispielsweise ein gefesseltes Opfer bereits verstorben ist, befiehlt er dennoch, den Mann auszupeitschen. Wie üblich wird diesen Herrschaften irgend ein Fetisch angedichtet, was möglicherweise als primitive Erklärung für so viel Grausamkeit und Unmenschlichkeit dienen soll. Nicht nur die Wüstenfüchse, sondern auch die Verantwortlichen der Produktion, kennen hier einfach kein Erbarmen, da der Film sich eigentlich nur vor sich selbst herschleppt, der Aufmerksamkeit halber jedoch mit Grausamkeiten ausstaffiert ist. Es entsteht jedoch nicht wie in anderen Beiträgen eine Atemlosigkeit und auch nicht die nötige Bestürzung, da Regisseur Batzella die Charaktere ihrem Ende ohne Berührungspunkte entgegen eilen lässt. Es lassen sich somit keine Verbindungen aufbauen, was wieder einmal beweist, dass man sich hier kaum die nötige Mühe gegeben hat, um ein Kaliber des Genres zu fabrizieren. So bleibt "Wüstenfüchse kennen kein Erbarmen" eben nur einer der Naziploitation-Beiträge, der vergleichsweise abfällt, da er lediglich schnell abgespult wirkt.
Betrachtet man den Namen der hier verantwortlichen Produktionsfirma, könnte man beinahe auf die Idee kommen, dass man mit International Cine Holiday einen Trip angeboten bekommt, der irgendwie nach Fun und Urlaub schmecken könnte. Allerdings sprechen die internationalen Titel dieses Beitrags schon eine eindeutigere und passendere Sprache, wenngleich sie das hier Gebotene auch nicht en detail skizzieren. Regiseur Luigi Batzella war bekannt - wenn auch nicht berüchtigt - für ein paar Filme, die wohl direkt in Sündenpfuhls und Jauchegruben entstanden sein müssen, denn auch hier zeigt sich das gewisse Strickmuster eines Genres, welches seinerzeit eine recht gute Konjunktur hatte. Vielleicht lässt sich sagen, dass es bei diesen ganz bestimmten Nazi-Ploitatern nur die guten und die schlechten von den Schlechten gibt, auch wenn sich deutliche Klassenunterschiede bezüglich der jeweiligen Inszenierungen zeigen. Unter Batzellas Regie fehlen flächendeckend neue Angebote und entscheidende Modifizierungen, sodass das komplette Spektakel erwartungsgemäß stumpfsinnig wirkt, vor allem da es zu einer mangelhaften technischen Ausarbeitung kommt. Zwar wird hier unter Verwendung einer perfiden Strategie empfindlich auf die Tube gedrückt, aber der Film hat einfach im Vergleich zu seinen meist ebenso ätzenden Artgenossen das Nachsehen. Gleich zu Beginn wird schweres Kriegsgerät an Wüstenschauplätzen aufgefahren und es vermischt sich Realität mit anschließend Abstraktem, um einen völlig bitteren Beigeschmack zu fabrizieren. Als Zuschauer weiß man insgeheim genau, dass es sich bei den dargebotenen Abscheulichkeiten - die ohnehin beinahe die Vorstellungskraft sprengen - wohl in der Tat um gängige Praktiken in mehrfacher Potenz handelte. Im Krieg verliert man der Redewendung nach zuerst die Unschuld, aber hier ist es wahlweise die Würde, diverse Gliedmaßen oder gleich das Leben.
Luigi Batzella spart insgesamt nicht mit unmenschlichen Details, die sich insbesondere innerhalb kurzer Folterszenen zeigen, aber auch im realen Transfer auftauchen, wenn beispielsweise Panzer schießen oder Menschen durch Flammenwerfer vernichtet werden. Gekoppelt mit der Perversion der Verantwortlichen, entsteht das Bild einer völlig degenerierten Brut, die ausschließlich Lust am Quälen, Töten und gegenseitigem Überbieten hat. Wenn vielleicht nicht gut aber zumindest prominent besetzt, kann der Verlauf mit Folterknechten aufwarten, die dem grausamen Treiben Überzeugungskraft verleihen. Allen voran ist Gordon Mitchell zu nennen, der sich augenscheinlich in jede Rolle hinein versetzen konnte. Dass er das Sagen hat, ist für die Gefangenen fatal. Sie wünschen sich nach der Bekanntschaft mit ihm vermutlich nur noch den Tod, da die Quälereien und Erniedrigungen nicht auszuhalten sind. Als beispielsweise ein gefesseltes Opfer bereits verstorben ist, befiehlt er dennoch, den Mann auszupeitschen. Wie üblich wird diesen Herrschaften irgend ein Fetisch angedichtet, was möglicherweise als primitive Erklärung für so viel Grausamkeit und Unmenschlichkeit dienen soll. Nicht nur die Wüstenfüchse, sondern auch die Verantwortlichen der Produktion, kennen hier einfach kein Erbarmen, da der Film sich eigentlich nur vor sich selbst herschleppt, der Aufmerksamkeit halber jedoch mit Grausamkeiten ausstaffiert ist. Es entsteht jedoch nicht wie in anderen Beiträgen eine Atemlosigkeit und auch nicht die nötige Bestürzung, da Regisseur Batzella die Charaktere ihrem Ende ohne Berührungspunkte entgegen eilen lässt. Es lassen sich somit keine Verbindungen aufbauen, was wieder einmal beweist, dass man sich hier kaum die nötige Mühe gegeben hat, um ein Kaliber des Genres zu fabrizieren. So bleibt "Wüstenfüchse kennen kein Erbarmen" eben nur einer der Naziploitation-Beiträge, der vergleichsweise abfällt, da er lediglich schnell abgespult wirkt.