THE MAN WHO LIVED TWICE - Juan Logar

Nebelige Schlösser, mystisches Gewirre und blutiges Gekröse.
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Richie Pistilli
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THE MAN WHO LIVED TWICE - Juan Logar

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Crystalbrain, l'uomo dal cervello di cristallo (IT)
Trasplante de un cerebro (ES)
Il segreto del Dr. Chalmers
L' uomo che visse due volte
The Secret of Dr. Chalmers
The Man Who Lived Twice


IT / ES 1970

R: Juan Logar
D: Eduardo Fajardo, Simón Andreu, Silvia Dionisio, Frank Wolff, Nuria Torray, Ángel del Pozo, José Guardiola, Malisa Longo u.a.

Italo-Cinema.de

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Aufgrund eines schmerzhaften Gehirntumors begibt sich der gnadenlose Richter Clifton Reynolds (Eduardo Fajardo) in die Obhut des renommierten Gehirnforschers Dr. Chalmers (Frank Wolff), damit dieser ihm sein Leiden kurzerhand wegoperiert. Doch der Tumor ist bereits dermaßen prächtig gediehen, dass Richter Reynolds nur noch eine komplette Hirntransplantation hilft. Gesagt, getan, und nur wenige Tage später erwacht Richter Reynolds mit einem neu implantierten Gehirn im Schädel aus der zuvor verabreichten Vollnarkose, wobei sein Bewusstsein aber nicht mehr sein eigenes zu sein scheint, denn sowohl seine Empfindungen als auch Erinnerungen stammen von dem bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Spender, einem sizilianischen Immigranten namens Ginetto Lamberti (Simón Andreu). Bleibt letztlich nur noch die Frage, ob es Dr. Chalmers gelingen wird, die Persönlichkeit des Richters wieder vollkommen herzurichten, oder behält letzten Endes das Bewusstsein des unfreiwilligen Organspenders die Oberhand im fremden Körper des alternden Mannes?


Losgelöst von jeglichen wissenschaftlichen Erkenntnissen legt Juan Logar in seinem zweiten Film sein Hauptaugenmerk weniger auf die chirurgischen Fallstricke eines solch komplexen Eingriffs, sondern vielmehr auf die möglichen Auswirkungen infolge des Austauschs eines voll intakten Spenderhirns, da in dessen Gedächtnisarealen sowohl sämtliche Erlebnisse, Erfahrungen, Emotionen und Erinnerungen als auch weiterhin das ursprüngliche Ich-Bewusstsein des verstorbenen Vorbesitzers fest verankert sind. Und da das menschliche Gehirn nicht nur bekanntlich einen Teil des zentralen Nervensystems darstellt, sondern auch als Quelle des jeweiligen Menschseins gilt, wirft der Regisseur des Films die hochinteressante Fragestellung auf, was denn eigentlich mit den im Spenderhirn verankerten Persönlichkeitsmerkmalen des Vorbesitzers geschieht, sobald dieses erfolgreich einem neuen Kopf zugeführt wurde?



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Das Versuchskaninchen wird im vorliegenden Fall von Eduardo Fajardo verkörpert, der in der Rolle des erbarmungslosen Richters gezwungenermaßen seinen Kopf für das Transplantationsexperiment hergibt. Doch leider schlägt der Eingriff fehl, denn als Richter Reynolds wieder aus der Narkose erwacht, scheint ihm das Bewusstsein seiner eigenen Persönlichkeit abhanden gekommen zu sein. Dafür regiert jetzt das Bewusstsein des verstorbenen Spenders seinen Körper, wobei Ginetto Lamberti über seine unerwartete Wiedergeburt alles andere als erfreut zu sein scheint, denn der ehemals lebensfrohe Jungspund steckt nun in einer nicht mehr ganz taufrischen Körperhülle eines alternden Mannes fest, aus der es für ihn auch augenscheinlich kein Entkommen mehr zu geben scheint. Was folgt, ist eine schmerzliche Erfahrung nach der anderen, denn infolge seines fremden Aussehens wenden sich nicht nur allmählich sämtliche Bekannte von Ginetto ab, sondern die ehemals glückliche Beziehung mit seiner Verlobten Mariela (Silvia Dionisio) geht auch noch in die Brüche. Aber damit hat es sich noch lange nicht, denn Ginetto ist noch längst nicht am Ende seines Leidenswegs angekommen...


Fazit: Ein zerebraler Alptraum, der sogar über den Tod hinaus kein Ende mehr zu nehmen scheint.



Auf ITALO-CINEMA.DE steht bereits seit geraumer Zeit eine etwas längere Filmvorstellung zur Verfügung, in der dann auch ausführlicher auf die Geschichte der Organverpflanzung, die beteiligten Darsteller und den Film an sich eingegangen wird.



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Kurzer Zusammenschnitt:


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