Katarsis (IT)
Sfida al diavolo (IT)
Desafío al diablo (ES)
Challenge the Devil
IT 1963
R: Giuseppe Veggezzi
D: Christopher Lee, Bella Cortez, George Ardisson, Lilli Parker, Piero Vida, Ulderico Sciaretta, Anita Dreyer, Adriana Ambesi, Mario Zakarti, Eva Gioia, Ettore Ribotta, Sergio Gibello u.a.
Italienische Erstaufführung: 09.06.1963
Italo-Cinema.de
Cinecensura
Score: Berto Pisano
Infos zu Giuseppe Veggezzi
OFDb
Nachdem sich sechs halbstarke Jugendliche im angetrunkenen Zustand ein halsbrecherisches Autorennen lieferten, bei dem ein unbeteiligter Mann mit seinem Wagen im Graben landete, kommen sie ein abgelegenes Schloss, das es sogleich zu erkunden gilt. Was folgt, ist eine ekstatische Party, bei der sich die Jugendlichen in einen rauschartigen Zustand manövrieren, bis plötzlich ein alter Mann (Christopher Lee) auftaucht, der ihnen großen Reichtum verspricht, wenn sie seine Geliebte finden würde, die in einem der weitverzweigten Trakte des Schlosses seit langer Zeit ein einsames Dasein fristen soll. Rückblickend hätten die beduselten Jugendlichen das lukrative Angebot ausschlagen sollen, denn der alte Mann hatte einen Pakt mit dem Bösen geschlossen, welches von da an mit aller Macht die Kontrolle über die benebelten Köpfe der feierwütigen Heranwchsenden zu erlangen versucht.
Soweit die eigentliche Handlung von KATARSIS, der in seiner ursprünglichen Fassung (87 Minuten) -wenn überhaupt- lediglich ein einziges Mal am 9. September 1963 im Strippoli-Kino in Canosa gezeigt wurde. Danach wurde der Film an die Firma Eco Film weiterverscherbelt, die den Film wiederum völlig umbearbeiteten. Das Ergebnis war eine wesenveränderte 78-Minuten-Fassung, der nicht nur eine komplett obskure Rahmenhandlung sowie eine neue Filmmusik verpasst wurde, sondern auch mit diversen Tanszenen angereichert wurde, die augenscheinlich männliche Zuschauerschaft ein wenig auflockern sollte. Das alles geschah aber ohne das Einverständnis des Regisseurs Giuseppe Veggezzi, der zuvor als bekannter Dichter, Maler und Bildhauer tätig war, bevor er mit KATARSIS, einem von Goethes Faust inspirierten Horrorfilm, seinen ersten und einzigen Spielfilm drehen sollte. Das Resultat der Überarbeitung seines einzigen Filmes soll Veggezzi daraufhin in eine tiefe Depression gestürzt haben, infolgedessen er der Filmbranche auch gleich wieder den Rücken kehrte. Später soll er dann auch noch an einer chronischen Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis erkrankt sein, bevor er am frühen Morgen des 6. Junis 1993 neben seinem kaputten Fahrrad auf einer abgelegenen Nebenstraße leblos aufgefunden wurde.
Die überarbeitete Neufassung des Films beginnt gleich mit einem Teil der nachgedrehten Rahmenhandlung, nämlich mit einem Mann namens Carlo, der eines schönen Nachts von den bewaffneten Handlangern eines Gangsterbosses durch die nächtlichen Straßen Roms gejagt und dabei angeschossen wird. Mit letzter Kraft rettet er sich in ein Kloster, wo er seinem alten Freund, einem christlichen Pater, sein Leid beichtet: Nachdem er in den Besitz von kompromittierenden Unterlagen gekommen ist, die ursprünglich dem Unterwelt-Boss Cyro gehörten, wurden ihm diese wiederum unbemerkt von seiner Partnerin Alma abgeluchst, da diese Cyro lieber auf eigene Faust damit erpressen möchte. Also macht sich der Pater auf den Weg zu Alma, um dieser das rührselige Schauermär aufzutischen, welches offensichtlich in der verschollenen Ursprungsfassung alleinig den Handlungsverlauf bestimmte. Obwohl der Film in seiner überarbeiteten Fassung weder stimmig, noch logisch wirkt, kann der eigentliche Gruselteil aufgrund seiner unheimlichen Atmosphäre immerhin noch ein wenig punkten. Schade, dass die BD von Severin Film auch nur die überarbeitete Neufassung enthält, denn die italienische Ursprungsfassung gilt auch weiterhin als verschollen.
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