METEMPSYCO - DIE BESTIE VON SCHLOß MONTE CHRISTO - Antonio Boccaci

Nebelige Schlösser, mystisches Gewirre und blutiges Gekröse.
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Richie Pistilli
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METEMPSYCO - DIE BESTIE VON SCHLOß MONTE CHRISTO - Antonio Boccaci

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Die Bestie von Schloß Monte Christo (D)
Metempsyco (IT)
Le Manoir maudit (F)
Tomb of Torture
Metempsyhosis


IT 1963

R: Antonio Boccaci
D: Annie Alberti, Marco Mariani, Flora Carosello, Adriano Micantoni, Antonio Boccaci, Bernard Blay, Emy Eco, Terry Thompson, Fred Pizzot



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Deutsche Erstaufführung: 10.07.1964

Synchronkartei

Italo-Cinema.de

Score: Armando Sciascia

OFDb



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Auf Schloss Monte Christo ist der Teufel los: Nachdem zwei wissbegierige junge Damen während eines nächtlichen Schlossbesuchs von einem monsterähnlichen Wesen gefangen genommen, in einen Folterkeller verschleppt und dort zu Tode gequält wurden, trifft ein gewisser Dr. Darnell (Adriano Micantoni) gemeinsam mit seiner von alptraumhaften Visionen geplagten Tochter Anna (Annie Alberti) am Ort des grausamen Geschehens ein. Dabei begegnen sie sogleich dem Inder Raman Chandra (Antonio Boccaci), den ehemaligen Verlobten der vor zwanzig Jahren spurlos verschwundenen Gräfin Irene, dem es wiederum beim Anblick von Dr. Darnells Tochter die Sprache verschlägt - denn Anna weist nicht nur rein äußerlich eine frappierende Ähnlichkeit mit der verschollenen Gräfin auf, sondern wird auch unentwegt in ihren halluzinatorischen Alpträumen mit deren erlittenen Schicksal konfrontiert. Als dann auch noch die bärbeißige Gräfin Elisabeth (Flora Carosello) und der umtriebige Journalist George Dickson (Marco Mariani) auf den Plan treten, bringen diese nicht nur wieder Stimmung in die Bude, sondern erwecken auch das zu neuen Schandtaten bereite Zottelmonster aus seiner wohlverdienten Siesta...



Was dabei herauskommt, wenn ein italienischer Autor von Pulp-Romanen plötzlich einen gotisch angehauchten Horrorfilm dreht, zeigt uns Antonio Boccaci in seinem 1963 unter dem Pseudonym Anthony Kristye bewerkstelligten DIE BESTIE VON SCHLOß MONTE CHRISTO, wobei das Ergebnis folgendermaßen zusammengefasst werden kann: Ein charmanter Gothic-Grusler italienischer Machart, der wie eine filmische Reinkarnation eines astreinen Pulp-Romans daherkommt. Von seiner Inszenierungsweise weit unterhalb der Klasse eines Mario Bavas, Antonio Margheritis oder Riccardo Fredas anzusiedeln, präsentiert uns Boccaci mit seiner einzigen Regiearbeit dennoch eine hochvergnügsame Filmobskurität, die aufgrund ihrer eigenwilligen Besonderheiten punkten kann. Hierzu zählen beispielsweise ein völlig unplausibles Drehbuch -woraus wiederum ein geschichtliches Wirrwarr der ganz besonderen Art resultiert-, eine kapriziöse Kamerarbeit, teils stoisch wirkende Darsteller -die ihre Figuren aber dennoch voller Inbrunst verkörpern- oder die minimalistisch-bizarre Filmmusik von Armando Sciascia - die einem entweder den letzten Nerv raubt oder in Verbindung mit den vor sich hin dümpelnden Bildwelten in einen delirierenden Zustand versetzt. Nebenbei lässt Boccaci im schlosseigenen Folterkeller, in dem anstatt wie üblich Ratten knabberwütige Meerschweinchen das Sagen haben, munter die Skelette tanzen, erweckt eingerostete Ritterüstungen zu neuem Leben und setzt uns auch noch ein haarsträubendes Monster vor, das von seinem äußeren Erscheinungsbild vielmehr Mitleid erweckt. Zu guter Letzt tritt Antonio Boccaci in der Rolle des schwer überschminkt wirkenden Inders Raman Chandra dann selbst noch in Erscheinung, wobei der Namenzusatz 'Chandra' mal wieder eine freie Erfindung des deutschen Synchrondrehbuchs zu sein scheint. Diese stammt im vorliegenden Fall aus Remagen (IFU GmbH) und macht ordentlich Laune. Unvergessen bleibt vor allem die Filmaufführung auf dem 'Terrore a Norimberga - Festival des italienischen Horror-Films' (Oktober 2019), wo der Film standesgemäß den 2. Festivaltag eröffnete.



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Filmplakate & Score:

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Bildvergleich zwischen der US-DVD und der deutschen VHS-Fassung:
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Trailer:


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