Das Ungeheuer auf Schloß Bantry (D)
L'ultima preda del vampiro (IT)
Des filles pour un vampire (F)
La última presa del vampiro (MEX)
The Playgirls and the Vampire
The Last Prey of the Vampire
Last Victim of the Vampire
Daughters of the Vampire
The Vampire's Last Fling
Desires of the Vampire
Curse of the Vampire
IT 1960
R: Piero Regnoli
D: Walter Brandi, Lila Rocco, Alfredo Rizzo, Corinne Fontaine, Erika Dicenta, Maria Giovannini, Leonardo Botta, Tilde Damiani, Antoine Nicos, Marisa Quattrini, Enrico Salvatore u.a.
Deutsche Erstaufführung: 16.10.1964
Synchronkartei
Score: Aldo Piga
Italo-Cinema.de
Roberto Curti: Italian Gothic Horror Films, 1957-1969
OFDb
Infolge eines Erdrutsches endet die Busreise eines Tanzensembles vorzeitig an einem noblen Anwesen, woraufhin ihnen der adlige Eigentümer, Graf Gabor Kernassy (Walter Brandi), etwas zögerlich eine Notunterkunft für eine Nacht anbietet. Dabei macht der Gastgeber den Gestrandeten eine einzige Vorgabe, nämlich unter keinen Umständen während der Nacht ihre Zimmer zu verlassen. Erleichtert beziehen die fünf Burlesque-Tänzerinnen Vera (Lyla Rocco), Katia (Maria Giovannini), Ilona (Marisa Quattrini), Magda (Corinne Fontaine) und Erika (Erika di Centa), sowie ihr Manager Lucas (Alfredo Rizzo) und Pianist Ferrenc (Leonardo Botta) ihre zugewiesenen Quartiere, wobei eine der fünf Tänzerinnen in der Nacht ihr Zimmer verlässt und prompt wie von Geisterhand ermordet wird. Währendessen fühlt sich Vera nicht nur zu einem Gemälde hingezogen, das eine längst verstorbene Vorfahrin der Kernassy-Dynasty zeigt, sondern auch zu Graf Gabor höchstpersönlich, obwohl dieser ein düsteres Geheimnis zu hüten scheint. Als Vera plötzlich die Augen aufgehen, ist es für sie offensichtlich schon zu spät, denn just in diesem Moment bohren sich zwei spitzkantige Beißerchen eines unsichtbaren Vampirs in ihrem Hals fest. Bleibt schließlich wie so oft die Frage, ob es der adretten Tänzerin gelingen wird, sich von dem leidplagenden Blutsauger-Fluch zu befreien oder ist sie bereits für alle Zeiten verloren?
Wie so häufig in jenen frühen Tagen der italienischen Gothic-Horrorfilme verirrt sich auch in Piero Regnolis DAS UNGEHEUER VON SCHLOß BANTRY ein Trupp adretter Künstlerinnen oder feierwütiger Halbstarker in ein abgelegenes Schloß, in dessen Gemäuer dann nicht nur aufreizende Performances abgehalten werden, sondern auch das Böse zum Leidwesen der ungebetenen Gäste sein Unwesen treibt. So geschehen ebenfalls in DIE GELIEBTE DES VAMPIRS, IL MOSTRO DELL'OPERA, SCARLETTO - SCHLOSS DES BLUTES, KATARSIS - SFIDA AL DIAVOLO oder DELITTO ALLO SPECCHIO. Am ehesten ähnelt der Film den beiden aufgeführten Polselli-Werken, für dessen Drehbuch sich ebenfalls Ernesto Gastaldi verantwortlich zeigte. Offensichtlich hatte der angesehene Drehbuchautor und Regisseur ein Faible für diese Story, die Anfang der 60er Jahre mindestens drei Mal verfilmt wurde. Während DIE GELIEBTE DES VAMPIRS etwas erfolgreicher an den Kinokassen abschnitt, entpuppen sich die weiblichen Freizügigkeiten des UNGEHEUERS VON SCHLOß BALTRY als etwas offenherziger, ohne dabei, mit Ausnahme ein paar entblößter Vampirinnenbrüste, die rote Linie erheblich zu überschreiten, die den vorherrschenden Moralvorstellugen der damaligen Zeit entsprach. Letztlich bereitete mir der Film unheimlich Spaß, obwohl die Darbietungen einiger Schauspielerinnen etwas hölzern und unbeholfen wirken. Nicht weiter schlimm, würde ich mal sagen, denn irgendwie passt die Künstlichkeit einiger Darbietungen auch einwandfrei zu dem Film, der jungen Italienern und Italienerinnen in den frühen 60ern das Fürchten lernen wollte.
Was mich natürlich brennend interessieren würde, wäre die deutsche Synchronfassung dieses frühen Italo-Gruselers, in der der adlige Schlossherr Graf Gabor Kernassy offensichtlich 'Baltry' mit Nachnamen heißt. Bleibt nur zu hoffen, dass wie im Falle DIE GELIEBTE DES VAMPIRS ein Wunder geschieht und irgendwann eine (privat-)archivierte Kinokopie unerwartet in Erscheinung tritt.
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