SING MIR DAS LIED DER RACHE - Mario Bianchi

Staubige Dörfer, schweigsame Pistoleros und glühende Colts.
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Anti-Hero
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SING MIR DAS LIED DER RACHE - Mario Bianchi

Beitrag von Anti-Hero »

reggie hat geschrieben:Bild

Italien/Spanien 1973
Darsteller: Sergio Ciani ,William Berger, Frank Braña, Fernando Bilbao,Gilberto Galimberti, Celine Bessy, Francisco Sanz u.a.
Score: Gianni Ferrio (Cooler Titelsong "The Man - Ann Collin")
Drehort: Hoyo de Manzanares (Madrid)

Auch hier das ende des Bürgerkrieges, einige Südstaatenoffiziere haben Verbrecherbanden gegründet, die im Land für Unruhe sorgen. Die allerschlimmste wird von Machedo (William Berger) angeführt. Diese wird von den Nordstaatlern, unter Führung von Jeff Mulligan (Sergio Ciani), gejagt. Machedo gelingt es irgendwie Mulligans Fort einzunehmen. Er lässt alle Männer erschießen und foltert Mulligan, zerschiesst ihm dabei beide Hände und lässt ihn dann angekettet zurück , damitt dieser qualvoll verrecke. Zwei Jahre später unser Machedo wütet immer noch im ganzen Land. Doch seine Taten werden von einem Unbekanntem beobachtet. Als er jedoch eine Bank überfällt, beginnt sich das Blatt zu wenden. Die Männer, die das geklaute Gold transportieren, werden getötet. Es ist Mulligan, der Rache geschworen hat, dieser wurde im Letzten augenblick von Indianern gefunden und befreit. Hilfe bekommt er von einem ehemaligen Soldaten(Francisco Sanz). Machedos Männer werden bei der Suche nach dem Gold auf ihn aufmerksam und bringen ihn zu ihrem Boss wo man ihn schwer Misshandelt. Doch Mulligan kann mit hilfe einer Frau fliehen und gemeinsam mit dem ehemaligen Soldaten plant er seine Rache....

Dieser Italowestern ist sehr blutig, dürfte einer der blutigsten sein! Ziemlich Spät fing Bianchi ja das Filmen an, viele Geschichten wurden bereits erzählt! Also hofft man das Bianchi etwas frischen Wind rein bringen könnte! Denkste da er seinen Film zu zäh erzählt! Erwähnenswert ist wie gesagt, das er für einen Italowestern sehr blutig und dreckig ist! Der Held wird anfänglich Minutenlang bespuckt! Auch hier gibts Brandeisenszehnen die schöne Narben hinterlassen! IW waren schon immer Gewalltätig, aber so explizit zeigefreudig waren sie nie!
Toll auch immer wenn man den unbekannten Schwarzen am Bildrand sah, ertönnte so eine art erkennungspfeifen, was man als typisch für dieses Genre ansehen könnte. Um dann zum rest des Scores zu kommen, ein Jazziger score der mir nicht so ganz gefallen hat und nicht richtig eingesetz war . Leider , denn ein guter Score hätte den Film noch aufwerten können!
Der Hauptdarsteller als schweigsammer Rächer passte, sein gesicht ist neu und hatte das richtige aussehen fand ich! Berger war natürlich auch super!
Am ende gab es eine einigermassen gute Gegenüberstellung, leider wurde auch diese Duell wenig originell abgedreht! Das etwas wegen seinen Kaputten händen kommen musste war ja klar! Berger spielt viel zu lange rum, das würde eigentlich niemand so tun...
Tja, leider nur ein knapp überdurchschnittlicher Film, dessen Sichtung ich schon lange vor mich hingeschoben hatten, weil ich doch eher einen unterirdischen Film vermutete....

Bilder der Cent/TMG dvd:



Gab ja noch keinen Thread? Suche hat nichts ausgespuckt...
doobee hat geschrieben:Diesen Schinken habe ich schon vor geraumer Zeit mal geschaut und als beinahe ungeniessbar befunden. Hier mein Review:

Inhalt:

Im Jahre 1865 ist der Bürgerkrieg zu Ende. Aber noch immer treiben Banden von renitenten Südstaatlern ihr Unwesen und leben von Ueberfall, Raub und Mord. Eine besonders gefürchtete Bande ist diejenige von Machedo (William Berger). Auf diesen hat es Nordstaaten-Captain Jeff Madison (Sergio Ciani) abgesehen. Während Madison unterwegs auf Patrouille ist überfallen Machedo und seine Leute dessen Heimat-Fort. So gerät dieser bei seiner Rückkehr in einen Hinterhalt. Er wird brutal gefoltert und gededmütigt und schliesslich zerschiesst ihm Machedo seine rechte Schusshand. Sie lassen ihn blutend und gefesselt zum Sterben zurück. Fortan zieht die Bande mordend und brennend durchs Land und hinterlässt eine Spur der Verwüstung. Doch zwei Jahre später ist Madison zurück. Er jagt der Bande einen Goldschatz ab, welchen diese bei einem Banküberfall erbeutet hat. Er benützt die Goldmünzen als Köder für Machedo. Dieser beisst an und im verlassenen Nest Blakston Hill kommt es zum blutigen Showdown…

Meine Meinung:

Mario Bianchi inszenierte diesen Western im Jahre 1973, zu einer Zeit, als das Genre bereits auf dem absteigenden Ast war und es von den unsäglichen Western-Komödien nur so wimmelte. Daher ist es ziemlich erstaunlich was wir hier zu sehen bekommen. Es ist eine ernste, düstere Rachegeschichte, wie man sie schon unzählige Male vorher gesehen hat, aber einfach ein paar Jahre früher. Es gibt also nichts Neues und auch keine Ueberraschungen zu sehen. Die Atmosphäre ist bedrückend, die schlammigen Strassen und der ewig wolkenverhangene Himmel passen zum trostlosen Tenor des Films. Ansonsten unterscheidet er sich nur durch eins von anderen, ähnlich gelagerten Streifen: der allgegenwärtigen Gewalt. Da gibt es wüste Prügeleien, brutale Folterungen, blutige Einschüsse und sogar eine selbstzweckhafte Sexszene zu bestaunen. Diese Dinge sind nicht wie in vielen anderen Werken nur angedeutet sondern relativ explizit in Szene gesetzt. Wir haben es hier also mit einem waschechten Exploiter zu tun. Diese Szenen mussten herhalten weil Mario Bianchi nicht über das Talent und die Fertigkeit verfügte, diese simpel gestrickte Story einigermassen interessant in Szene zu setzen. Als wäre dies noch nicht alles dilettantisch genug müssen wir uns auch noch einen der schrecklichsten Scores der Italowestern-Geschichte anhören. Dieser stammt von Gianni Ferrio. Schon der Titelsong „That Man“, welcher von einer gewissen Ann Collin nicht gesungen sondern geplärrt wird ist eine Ohrenfolter. Es ist eine Soul-Nummer mit Jazz-Trompete und hat nicht das Enternteste mit der gewohnten Tonalität des Genres zu tun. Auch sonst ist die Musik völlig unpassend. Wenn wir z.B. bei einer Verfolgungsjad nur seichtes Gedudel zu hören bekommen dann stimmt dies einfach nicht. Auch martert uns das stetige, nervige Klavier-Geklimper, welches jede Szene, wo Stille angebracht wäre, schlicht und einfach abmurkst. Schlimmer geht’s wirklich nimmer.

Dies könnte man auch von Sergio Ciani behaupten. Der Muskelprotz trat in den 60ern als Herkules, Samson und Ursus in diversen italienischen Sandalenfilmen auf. Hier wirkt er mit seinem Schnauzer und seiner Föhnfrisur völlig fehl am Platz. Ihm nimmt man den Part des gnadenlosen Rächers zu keiner Zeit ab, dazu in sein Spiel viel zu eindimensional und belanglos. Auch William Berger, einer meiner Lieblings-Schurken, scheint irgendwie unmotiviert gewesen zu sein. Er ist zwar immer noch um ein Vielfaches besser als Ciani, doch ich vermisste dieses Mal seine sonst so ungeheure Präsenz und das gewisse Over the Top-Feeling, welches er normalerweise locker erzeugen konnte.

Fazit: Schwacher Genrebeitrag, der ausser der genannten Brutalitäten nichts zu bieten hat. Dazu kommt ein unerträglicher Score, der mir noch heute Alpträume bereitet. Das war nichts! 2/10

Jenius hat geschrieben:
Jenius hat geschrieben:Kann mir jemand mitteilen, wie der Laufzeitunterschied der beiden deutschen DVD-VÖs zustande kommt? Laut OFDb läuft die Erstauflage (Cent Entertainment) 88:26 min, die Auflage von TMG/Hermes jedoch nur 87:55 min.
Da mir jetzt beide DVDs vorliegen, kann ich mir die Frage selber beantworten...

Bei der Erstauflage dauert der Vorspann länger, folgende Einblendungen sind in der Neuauflage nicht zu sehen und ergeben die kürzere Laufzeit:

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Die Neuauflage beginnt erst ab dieser Stelle:

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Links: Cent Entertainment / Rechts: TMG/Hermes
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Anti-Hero
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Re: SING MIR DAS LIED DER RACHE - Mario Bianchi

Beitrag von Anti-Hero »

Vor ein paar Wochen mal wieder gesehen.

Es hat nochmal für Spanien, wenn auch in ungünstiger Jahreszeit, gereicht. Ein billiger Anstrich wird höchstens durch die schlechten Kostüme erreicht. Fällt bei Uniformen und Indianern immer etwas mehr auf. Die verfallenen Kulissen haben dagegen Ruinenwert. Berger ist furchteinflößend als Machedo, und seine Truppe sehr gut besetzt. Cianis Mimik ist eine Mischung aus Terminator ohne Haut und einer Holzmaske aber ich fand ihn erstmals ganz sympathisch. Es gibt keine Überraschungen aber eine konsequente Linie bei der Inszenierung von Tabubrüchen, von denen in früheren Western vielleicht einer auf 90 Minuten Spielzeit entfiel.
Die Inszenierung ist solide und hebt sich auch damit von anderen Endphasen-IW ab. Der Lohn war nochmal ein Kinostart in Deutschland dessen Resonanz interessant zu recherchieren wäre.

5/10

Komisch, dass der Film in DVD-Zeiten nicht anderes vermarktet wurde...
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Il nero
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Re: SING MIR DAS LIED DER RACHE - Mario Bianchi

Beitrag von Il nero »

Hab die Neuauflage im Wühltisch mitgenommen und mich dermaßen über die fehlenden Sekunden im Vorspann geärgert das ich die Scheibe sofort wieder raus nahm :lol: :oops:
Die Sichtung steht bis heute aus
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Il nero
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Re: SING MIR DAS LIED DER RACHE - Mario Bianchi

Beitrag von Il nero »

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