KENNST DU DAS LAND WO BLAUE BOHNEN BLÜHN?
● LO CHIAMOVANO TRESETTE... GIOCAVA SEMPRE COL MORTO / KENNST DU DAS LAND WO BLAUE BOHNEN BLÜH'N? (I|1973)
mit George Hilton, Cris Huerta, Umberto D'Orsi, Sal Borgese, Nello Pazzafini, Dante Cleri, Rosalba Neri und Ida Galli
eine Produktion der Lea Film | im Constantin Filmverleih
ein Film von Giuliano Carnimeo
»Meine Herren, ein paar Zähne werden vermisst...«
Tresette (George Hilton) muss sich immer wieder mit seinem Erzfeind Veleno (Antonio Monselesan) herumärgern, und bleibt daher mit seinem Schießeisen gut in der Übung. Neben den üblichen Keilereien und Duellen mit seinen Kontrahenten stolpert er über ein äußerst lukratives Geschäft, das ihm gleichzeitig die Zusammenarbeit mit dem falschen Sheriff Bambi (Cris Huerta) einbringt. Die Männer sollen einen Goldtransport nach Dallas eskortieren, der sich aber zunehmend als gefährlich herausstellt, da zahlreiche Banditen ihre Fährte aufgenommen haben. Auch der zwielichtige Bankier Pearson (Umberto D'Orsi) hat seine eigenen Pläne mit dem Gold und will Tresette und seinen Kompagnon für seine Zwecke einspannen....
»Es ist viel einfacher, 'ne Frau zu finden, als 'nen Vorwand für eine deftigere Keilerei!« Der Vorspann dieser von Giuliano Carnimeo inszenierten Western-Komödie scheint genügend Vorwand für die besagten Keilereien darzustellen, und schnell fühlt man sich durch gut choreografierte Hau-drauf-Action und flotte Sprüche in einem Saloon über die Marschrichtung dieses Beitrags orientiert. Der Titel "Kennst du das Land, wo blaue Bohnen blühn?" kündigt somit nicht nur die humorvolle Note dieses im Jahr 1973 hergestellten Streifens an, sondern auch die Tatsache, dass man es mit vielen blauen Bohnen, also ordentlichem Kugelhagel zu tun bekommen wird. Die musikalische Begleitung und die eindeutig komödiantisch gefärbten Dialoge kreieren eine Note, die betont unernst bleiben will und somit für den guten Ton dieser Produktion steht. Beiträge derartigen Kalibers polarisieren innerhalb der Fangemeinde ganz naturgemäß, schließlich gibt es dutzende Beispiele für das Scheitern solcher Auflockerungsversuche, denn oftmals wurde keine optimale Balance zwischen den Bereichen des Humors und einer interessanten Inszenierung gefunden. Giuliano Carnimeos Spielfilm zählt bestimmt zu den angenehmeren Vertretern dieser Zunft, doch auch er liefert kein Patentrezept für eine runde Angelegenheit. Zunächst lässt sich einmal feststellen, dass hier eine sehr tatkräftige Crew zur Verfügung steht, die sich dem Konzept des Films sehr effektiv anpasst oder wenigstens beugt. Viele kurzweilige Strecken und eine absurd verspielte, aber gleichzeitig eher dünne Geschichte, sind die gewinnbringenden Zutaten für das Funktionieren dieser Story, die mit vielen gelungenen Gags und einer schmackhaften Würze aufwarten kann. Natürlich bleibt es bei dieser geballten Ladung nicht aus, dass es in diesem Zusammenhang auch zu etlichen Fehlzündungen kommt, aber im Ganzen stellt sich kaum das Gefühl ein, dass in unerträglicher Art und Weise über das Ziel hinausgeschossen wird.
Der Grund, weshalb die Architektur des Klamauks im Westerngewand weitgehend funktioniert, ist nicht zuletzt auf die beiden gut aufgelegten Hauptdarsteller George Hilton und Cris Huerta zurückzuführen, die sich in ihren vielen gemeinsamen Szenen nichts schenken werden. Im Grunde genommen kann das turbulent angelegte Katz-und-Maus-Spiel so gut funktionieren, da die von ihnen dargestellten Charaktere Tresette und Sheriff Bambi wie Hund und Katze agieren; natürlich ausstaffiert mit viel Wortwitz und Albernheiten aus dem Reich der Klamotte. Bei George Hilton sieht es sogar so aus, als habe er einen gewissen Spaß an der Sache, sodass man ihm den Ausflug in komödiantische Gefilde recht gut abnehmen kann. Dasselbe gilt für seinen permanent gereizt wirkenden Partner Cris Huerta, der insbesondere mit den Fäusten zu sprechen weiß, weswegen es immer wieder zu rasanten Schlägereien kommt, die den Verlauf amüsant auflockern. Das ungleiche Duo ist sich insgesamt nicht zu schade für jegliche Art der Maskerade und insbesondere von George Hilton geht die größere Finesse aus, die dem Verlauf locker und leicht über die Ziellinie verhilft. Hinzu kommt, dass vor allem von Tresette eine im Western aller Couleur gerne verwendete Omnipotenz ausgeht, die den reichlich vorhandenen, verbrecherischen Abschaum in die Schranken weisen wird, wo es nur möglich ist. Im vorliegenden Fall läuft das Ganze über die Humor-Schiene und wird somit größter Bestandteil der zugegebenermaßen etwas substanzlosen Geschichte. Unter Regisseur Carnimeo geht es jedoch vielmehr um das Kreieren von Sympathien, die immer wieder aufs Neue spielend zu greifen wissen. Interpreten wie Umberto D'Orsi, Sal Borgese oder Nello Pazzafini fügen sich mitunter bis zur Selbstaufgabe in dieses Konzept ein, um die Gegenseite der Zuschauer-Gunst zu bedienen, außerdem bekommt man es mit einem interessanten Auftritt der Italienerin Ida Galli zu tun, der es wert ist, genauer unter die Lupe genommen zu werden.
Das gleiche gilt sicherlich auch für den im Italowestern erprobten Regisseur Giuliano Carnimeo, der mit "Kennst du das Land, wo blaue Bohnen blühn?" einen der Beiträge inszenierte, die auf der Klamauk-Skala ganz weit oben stehen. Bei derartigen Experimenten ist es verständlicherweise so, dass sie nicht jedermanns Sache sind, und auch hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Film aufgrund seiner hohen Gag-Dichte einfach durchfällt. Dennoch muss man es der Inszenierung lassen, dass sie sorgsam gestaltet ist und den eigenen Anspruch hält, ihre Unterhaltungsambitionen an den Mann zu bringen. Die eigene Erfahrung bestätigt, dass der Film bereits nach der zweiten Sichtung etwas verliert, da der interne Wiedererkennungswert einfach zu hoch ist. So stützt man sich schnell auf Inhalte, die das Genre unter anderem ausmachen, wie beispielsweise die musikalische Untermalung, atmosphärische Schauplätze und charakteristische Sets, außerdem auf die hier zur Verfügung stehende Crew vor, hinter und fernab der Kamera. Zahlreiche Inhalte wissen in ihrer Intensität zu strapazieren, wie beispielsweise einige Running Gags, die ihren Zenit schnell überschritten haben oder einfach zu dick aufgetragen wirken. Im rein handwerklichen Bereich ist der Film insgesamt sehr gelungen, vor allem die Dynamik der Kamera verhilft vielen Pointen zu noch deutlicheren Konturen. Für das Gelingen dieser Gangster-Geschichte mit heiterem Anstrich sorgt aber vor allem das Duo George Hilton und Cris Huerta, deren oft wenig subtil angelegter Humor sich immer wieder geschickt voneinander emanzipiert, um schlussendlich zu einer geballten Einheit zu werden. In "Kennst du das Land, wo blaue Bohnen blühn?" sprechen also weniger die rauchenden Colts, sondern die flotten Sprüche, die vielen Zuschauern zwar den letzten Nerv rauben, anderen die Zeit jedoch angenehm vertreiben dürften. »Humor ist, wenn man trotzdem lacht«, lautet die vielleicht versöhnliche Devise, die für Fans dieses Beitrags aber kaum gelten dürfte.
»Es ist viel einfacher, 'ne Frau zu finden, als 'nen Vorwand für eine deftigere Keilerei!« Der Vorspann dieser von Giuliano Carnimeo inszenierten Western-Komödie scheint genügend Vorwand für die besagten Keilereien darzustellen, und schnell fühlt man sich durch gut choreografierte Hau-drauf-Action und flotte Sprüche in einem Saloon über die Marschrichtung dieses Beitrags orientiert. Der Titel "Kennst du das Land, wo blaue Bohnen blühn?" kündigt somit nicht nur die humorvolle Note dieses im Jahr 1973 hergestellten Streifens an, sondern auch die Tatsache, dass man es mit vielen blauen Bohnen, also ordentlichem Kugelhagel zu tun bekommen wird. Die musikalische Begleitung und die eindeutig komödiantisch gefärbten Dialoge kreieren eine Note, die betont unernst bleiben will und somit für den guten Ton dieser Produktion steht. Beiträge derartigen Kalibers polarisieren innerhalb der Fangemeinde ganz naturgemäß, schließlich gibt es dutzende Beispiele für das Scheitern solcher Auflockerungsversuche, denn oftmals wurde keine optimale Balance zwischen den Bereichen des Humors und einer interessanten Inszenierung gefunden. Giuliano Carnimeos Spielfilm zählt bestimmt zu den angenehmeren Vertretern dieser Zunft, doch auch er liefert kein Patentrezept für eine runde Angelegenheit. Zunächst lässt sich einmal feststellen, dass hier eine sehr tatkräftige Crew zur Verfügung steht, die sich dem Konzept des Films sehr effektiv anpasst oder wenigstens beugt. Viele kurzweilige Strecken und eine absurd verspielte, aber gleichzeitig eher dünne Geschichte, sind die gewinnbringenden Zutaten für das Funktionieren dieser Story, die mit vielen gelungenen Gags und einer schmackhaften Würze aufwarten kann. Natürlich bleibt es bei dieser geballten Ladung nicht aus, dass es in diesem Zusammenhang auch zu etlichen Fehlzündungen kommt, aber im Ganzen stellt sich kaum das Gefühl ein, dass in unerträglicher Art und Weise über das Ziel hinausgeschossen wird.
Der Grund, weshalb die Architektur des Klamauks im Westerngewand weitgehend funktioniert, ist nicht zuletzt auf die beiden gut aufgelegten Hauptdarsteller George Hilton und Cris Huerta zurückzuführen, die sich in ihren vielen gemeinsamen Szenen nichts schenken werden. Im Grunde genommen kann das turbulent angelegte Katz-und-Maus-Spiel so gut funktionieren, da die von ihnen dargestellten Charaktere Tresette und Sheriff Bambi wie Hund und Katze agieren; natürlich ausstaffiert mit viel Wortwitz und Albernheiten aus dem Reich der Klamotte. Bei George Hilton sieht es sogar so aus, als habe er einen gewissen Spaß an der Sache, sodass man ihm den Ausflug in komödiantische Gefilde recht gut abnehmen kann. Dasselbe gilt für seinen permanent gereizt wirkenden Partner Cris Huerta, der insbesondere mit den Fäusten zu sprechen weiß, weswegen es immer wieder zu rasanten Schlägereien kommt, die den Verlauf amüsant auflockern. Das ungleiche Duo ist sich insgesamt nicht zu schade für jegliche Art der Maskerade und insbesondere von George Hilton geht die größere Finesse aus, die dem Verlauf locker und leicht über die Ziellinie verhilft. Hinzu kommt, dass vor allem von Tresette eine im Western aller Couleur gerne verwendete Omnipotenz ausgeht, die den reichlich vorhandenen, verbrecherischen Abschaum in die Schranken weisen wird, wo es nur möglich ist. Im vorliegenden Fall läuft das Ganze über die Humor-Schiene und wird somit größter Bestandteil der zugegebenermaßen etwas substanzlosen Geschichte. Unter Regisseur Carnimeo geht es jedoch vielmehr um das Kreieren von Sympathien, die immer wieder aufs Neue spielend zu greifen wissen. Interpreten wie Umberto D'Orsi, Sal Borgese oder Nello Pazzafini fügen sich mitunter bis zur Selbstaufgabe in dieses Konzept ein, um die Gegenseite der Zuschauer-Gunst zu bedienen, außerdem bekommt man es mit einem interessanten Auftritt der Italienerin Ida Galli zu tun, der es wert ist, genauer unter die Lupe genommen zu werden.
Das gleiche gilt sicherlich auch für den im Italowestern erprobten Regisseur Giuliano Carnimeo, der mit "Kennst du das Land, wo blaue Bohnen blühn?" einen der Beiträge inszenierte, die auf der Klamauk-Skala ganz weit oben stehen. Bei derartigen Experimenten ist es verständlicherweise so, dass sie nicht jedermanns Sache sind, und auch hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Film aufgrund seiner hohen Gag-Dichte einfach durchfällt. Dennoch muss man es der Inszenierung lassen, dass sie sorgsam gestaltet ist und den eigenen Anspruch hält, ihre Unterhaltungsambitionen an den Mann zu bringen. Die eigene Erfahrung bestätigt, dass der Film bereits nach der zweiten Sichtung etwas verliert, da der interne Wiedererkennungswert einfach zu hoch ist. So stützt man sich schnell auf Inhalte, die das Genre unter anderem ausmachen, wie beispielsweise die musikalische Untermalung, atmosphärische Schauplätze und charakteristische Sets, außerdem auf die hier zur Verfügung stehende Crew vor, hinter und fernab der Kamera. Zahlreiche Inhalte wissen in ihrer Intensität zu strapazieren, wie beispielsweise einige Running Gags, die ihren Zenit schnell überschritten haben oder einfach zu dick aufgetragen wirken. Im rein handwerklichen Bereich ist der Film insgesamt sehr gelungen, vor allem die Dynamik der Kamera verhilft vielen Pointen zu noch deutlicheren Konturen. Für das Gelingen dieser Gangster-Geschichte mit heiterem Anstrich sorgt aber vor allem das Duo George Hilton und Cris Huerta, deren oft wenig subtil angelegter Humor sich immer wieder geschickt voneinander emanzipiert, um schlussendlich zu einer geballten Einheit zu werden. In "Kennst du das Land, wo blaue Bohnen blühn?" sprechen also weniger die rauchenden Colts, sondern die flotten Sprüche, die vielen Zuschauern zwar den letzten Nerv rauben, anderen die Zeit jedoch angenehm vertreiben dürften. »Humor ist, wenn man trotzdem lacht«, lautet die vielleicht versöhnliche Devise, die für Fans dieses Beitrags aber kaum gelten dürfte.