Kamera: Miguel Fernández Mila
Musik: Marcello Giombini, Franco Pisano
Drehbuch: Primo Zeglio, Manuel Marcello De Caso, Federico De Urrutia, Marcello Fondato, Manuel Sebares
Der Texas Ranger Sam Garrett verfolgt Rex Calhoun und dessen Bruder, um diese zu stellen und dem gericht vorzuführen. Doch vier Kopfgeldjäger kommen dem eifrigen Ranger zuvor. Sam kann dem Quartett jedoch „in die Suppe rotzen“ und verhindern, dass ihnen das Kopfgeld ausgezahlt wird. So geht man allerdings nicht ungestraft mit Alan und seinen Galgenvögeln um. Ergo töten sie den Ranger Jeffrey Anders und richten es so ein, dass die Schuld auf Garrett geschoben wird. Sam soll an den Galgen, aber es gelingt ihm zu fliehen. Wird es dem tapferen Texas Ranger gelingen seine Unschuld zu beweisen?
„Ein Ranger ist schlimmer als ein Sheriff, er hängt mich gleich auf… ohne Verhandlung!“ (Rex Calhoun)
Damit führt uns der Rex auch gleich auf die richtige Spur. „Die vier Geier der Sierra Nevada“ setzt sich nämlich (wenn auch unterschwellig) mit den Themen Lynchjustiz und Volksverhetzung auseinander. Beliebte Motive des US- sowie des europäischen Westerns. „Ritt zum Ox-Bow“ (1943) und Hängt ihn höher (1968) sind wohl die bekanntesten Beispiele die sich mit Strick, Schuld und Unschuld befassen. Das Lynchen war (und ist) in den USA (vor und nach deren Gründung) ein leidiges Thema, denn Mobgewalt und Lynchjustiz haben eine blutige Spur in den Annalen der amerikanischen Geschichte hinterlassen. Die Interpretationsansätze von Historikern und Sozialwissenschaftlern (die sich dem Phänomen annahmen) beziehen sich (fast) ausschließlich auf das Misstrauen gegenüber der Staatsautorität und die daraus resultierende Schwäche eines staatlichen Gewaltmonopols. Diese These wird bei den „Geiern der Sierra Nevada“ durch das folgende Beispiel verdeutlicht.
„Ich werde den Gesetzen Respekt verschaffen.“
So die Aussage des Sheriffs, nachdem er sich für den Ausbruch von Sam Garrett rechtfertigen muss. Die Gattin eines Ermordeten, verliert das Vertrauen in die Justiz und dieser Funke springt in rasender Geschwindigkeit auf den Mob über. Um der Angelegenheit noch mehr Brisanz zu verschaffen, lässt der Regisseur (Primo Zeglio) ein Mitglied der Texas Ranger (Sam Garrett) in den beschriebenen Schlamassel geraten. Sam ist auch gleichzeitig die Hauptfigur dieses kleinen und durchaus sympathischen, italienischen Western , der mich in seiner Machart an diverse US B-Western (wie z. B. einige Audie Murphy Vehikel) erinnert, was uufgrund des Produktionsjahrs (1964) keine sonderlich große Überraschung reflektiert.
Der Charakter, Sam Garrett, divergiert freilich vom typischen Antihelden der italienischen Westernlichtspiele, und wirkt (wie es auch seine Nationalität besagt) sehr amerikanisch. Garrett ist nicht der unrasierte, raubeinige und lakonische Pistolero, der auf der Suche nach Gold und Geld alles wegballert was sich ihm in den Weg stellt. Garrett ist ein zurückhaltender Typ, der sich dem Gesetz verbunden fühlt. Diese Tatsache wird bereits in den ersten fünf Minuten des Films deutlich demonstriert. Sams Pferd wird erschossen, aber er nimmt den Sarkasmus der Verantwortlichen kommentarlos hin. Sam Garrett ist ein hochanständiges Mannsbild. Diesem braven Cowboy muss man einfach auf der Nase herumtanzen - und flugs sitzt der gute Mann auch schon im Schlamassel.
„Der Henker soll ruhig arbeiten, aber dafür braucht er nicht uns.“ (Alan)
Die Rolle des Sam Garrett spielt Adam West, der zwischen 1966 und 1968 mehr als 100mal in der Rolle des „Fledermausmann“ für Gerechtigkeit sorgte. Obwohl er in zig TV-Serien aktiv war, ist Batman seine bekannteste Rolle. Bei „Die vier Geier der Sierra Nevada“ zeigt sich Adam als der Mann mit den vielen Gesichtern. Je nach Kameraeinstellung kann ich Gesichtszüge von Fred MacMurray, Audie Murphy, Randolph Scott, Charlton Heston, John Saxon und Steve McQueen erkennen. Dieser Typ ist sagenhaft. Garretts härtester Konkurrent ist der Tunichtgut, Dorfganove und Kopfgeldjäger Alan (Claudio Undari aka Robert Hundar). Eine Charakterfresse, die jedes Italo-Vehikel (in dem sie mitwirkte) aufwertet und gemeinsam mit Raf Baldassarre (als Halunke Moss) das Highlight innerhalb der „Geierarmada“ agiert. Die restlichen Protagonisten solltet ihr selbst entdecken, was euch nicht schwer fallen sollte, denn diese gehören (überwiegend) zum festen Ensemble des italienischen Western-Genres.
Der Film fährt mit vielen, farbenfrohen Außenaufnahmen auf. Fotografiert wurde u. a. in der Gegend von Almeria, dort wo auch Segio Leone die Kamera auspacken ließ. Ein optisches Glanzstück sind die Totalaufnahmen der vier Kopfgeldjäger in der Wüste. Innerhalb dieser Momente kommt sogar eine düstere Atmosphäre auf. Bedauerlicherweise kann diese Stimmung nicht auf die weiteren Handlungsstränge übertragen werden.
Fazit: Die spärlichen Kulissen (einer Kleinstadt im Wilden Westen) können uns zwar nicht sonderlich imponieren, aber sie animieren einen Wohnfühlfaktor, der uns immerfort durch Zeglios geradlinige und kompakte Inszenierung begleitet. Ein kleiner, feiner und teilweise auch ruppiger Western.
„Ein Ranger ist schlimmer als ein Sheriff, er hängt mich gleich auf… ohne Verhandlung!“ (Rex Calhoun)
Damit führt uns der Rex auch gleich auf die richtige Spur. „Die vier Geier der Sierra Nevada“ setzt sich nämlich (wenn auch unterschwellig) mit den Themen Lynchjustiz und Volksverhetzung auseinander. Beliebte Motive des US- sowie des europäischen Westerns. „Ritt zum Ox-Bow“ (1943) und Hängt ihn höher (1968) sind wohl die bekanntesten Beispiele die sich mit Strick, Schuld und Unschuld befassen. Das Lynchen war (und ist) in den USA (vor und nach deren Gründung) ein leidiges Thema, denn Mobgewalt und Lynchjustiz haben eine blutige Spur in den Annalen der amerikanischen Geschichte hinterlassen. Die Interpretationsansätze von Historikern und Sozialwissenschaftlern (die sich dem Phänomen annahmen) beziehen sich (fast) ausschließlich auf das Misstrauen gegenüber der Staatsautorität und die daraus resultierende Schwäche eines staatlichen Gewaltmonopols. Diese These wird bei den „Geiern der Sierra Nevada“ durch das folgende Beispiel verdeutlicht.
„Ich werde den Gesetzen Respekt verschaffen.“
So die Aussage des Sheriffs, nachdem er sich für den Ausbruch von Sam Garrett rechtfertigen muss. Die Gattin eines Ermordeten, verliert das Vertrauen in die Justiz und dieser Funke springt in rasender Geschwindigkeit auf den Mob über. Um der Angelegenheit noch mehr Brisanz zu verschaffen, lässt der Regisseur (Primo Zeglio) ein Mitglied der Texas Ranger (Sam Garrett) in den beschriebenen Schlamassel geraten. Sam ist auch gleichzeitig die Hauptfigur dieses kleinen und durchaus sympathischen, italienischen Western , der mich in seiner Machart an diverse US B-Western (wie z. B. einige Audie Murphy Vehikel) erinnert, was uufgrund des Produktionsjahrs (1964) keine sonderlich große Überraschung reflektiert.
Der Charakter, Sam Garrett, divergiert freilich vom typischen Antihelden der italienischen Westernlichtspiele, und wirkt (wie es auch seine Nationalität besagt) sehr amerikanisch. Garrett ist nicht der unrasierte, raubeinige und lakonische Pistolero, der auf der Suche nach Gold und Geld alles wegballert was sich ihm in den Weg stellt. Garrett ist ein zurückhaltender Typ, der sich dem Gesetz verbunden fühlt. Diese Tatsache wird bereits in den ersten fünf Minuten des Films deutlich demonstriert. Sams Pferd wird erschossen, aber er nimmt den Sarkasmus der Verantwortlichen kommentarlos hin. Sam Garrett ist ein hochanständiges Mannsbild. Diesem braven Cowboy muss man einfach auf der Nase herumtanzen - und flugs sitzt der gute Mann auch schon im Schlamassel.
„Der Henker soll ruhig arbeiten, aber dafür braucht er nicht uns.“ (Alan)
Die Rolle des Sam Garrett spielt Adam West, der zwischen 1966 und 1968 mehr als 100mal in der Rolle des „Fledermausmann“ für Gerechtigkeit sorgte. Obwohl er in zig TV-Serien aktiv war, ist Batman seine bekannteste Rolle. Bei „Die vier Geier der Sierra Nevada“ zeigt sich Adam als der Mann mit den vielen Gesichtern. Je nach Kameraeinstellung kann ich Gesichtszüge von Fred MacMurray, Audie Murphy, Randolph Scott, Charlton Heston, John Saxon und Steve McQueen erkennen. Dieser Typ ist sagenhaft. Garretts härtester Konkurrent ist der Tunichtgut, Dorfganove und Kopfgeldjäger Alan (Claudio Undari aka Robert Hundar). Eine Charakterfresse, die jedes Italo-Vehikel (in dem sie mitwirkte) aufwertet und gemeinsam mit Raf Baldassarre (als Halunke Moss) das Highlight innerhalb der „Geierarmada“ agiert. Die restlichen Protagonisten solltet ihr selbst entdecken, was euch nicht schwer fallen sollte, denn diese gehören (überwiegend) zum festen Ensemble des italienischen Western-Genres.
Der Film fährt mit vielen, farbenfrohen Außenaufnahmen auf. Fotografiert wurde u. a. in der Gegend von Almeria, dort wo auch Segio Leone die Kamera auspacken ließ. Ein optisches Glanzstück sind die Totalaufnahmen der vier Kopfgeldjäger in der Wüste. Innerhalb dieser Momente kommt sogar eine düstere Atmosphäre auf. Bedauerlicherweise kann diese Stimmung nicht auf die weiteren Handlungsstränge übertragen werden.
Fazit: Die spärlichen Kulissen (einer Kleinstadt im Wilden Westen) können uns zwar nicht sonderlich imponieren, aber sie animieren einen Wohnfühlfaktor, der uns immerfort durch Zeglios geradlinige und kompakte Inszenierung begleitet. Ein kleiner, feiner und teilweise auch ruppiger Western.