FACE DANCES - The Who

Ohrenschmaus und Hörgenuss
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Sid Vicious
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FACE DANCES - The Who

Beitrag von Sid Vicious »

FACE DANCES - The Who
Veröffentlichungsjahr: 1981

Side 1
You Better You Bet (Pete Townshend)
Don’t Let Go the Coat (Pete Townshend)
Cache Cache (Pete Townshend)
The Quiet One (John Entwistle)
Did You Steal My Money? (Pete Townshend)

SIDE 2
How Can You Do It Alone? (Pete Townshend)
Daily Records (Pete Townshend)
You (John Entwistle)
Another Tricky Day (Pete Townshend)
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Ich habe in der letzten Woche „Who are you“ gehört und war von diesem, von Synthesizern dominierten, Album alles andere als begeistert. „Face Dances“ kam drei Jahre nach „Who are you“. Es war die Zeit, in der die BLÖD tagtäglich von Randalen und gar Morden (ich meine mich an Berichte über Messerstechereien zu erinnern) während der Deutschland-Tournee von THE WHO berichtete. Springers Drecksblatt lag ja überall herum. Diese ekelhaft übergroßen Buchstaben sprangen dich ja an jeder Ecke förmlich an. Deren Besitzer waren (sind?) nicht selten Bundesrepublikaner mit einer offen vorgetragenen Vorliebe für die deutsche Politik vorangegangener Jahrzehnte. Ein immerzu florierendes Argument aus den Mündern dieser Herrschaften: „Früher beim Addolff, da hätt ett datt nich´ gegeben“. Bestimmt nicht, aber ihr habt euren Krieg trotzdem verloren, da euch niemals – wie lauthals besungen und gefordert – die ganze Welt gehören durfte.

Was für eine Einleitung. Irgendwie nicht in die Spur gekommen und stattdessen über die Standspur gerast. In diesem Kontext fällt mir ein weiterer „Evergreen“ ein: „Der Addolff hat die Autobahn gebaut!“ Echt? Ganz alleine? Unfassbar! Jetzt aber ganz fix back to toppic:

Nach der eher schwachen „Who are you“ erwartete ich von „Face Dances“ nicht sonderlich viel. Klar, „You better you bet“ ist ein geiler Song, den ich seit ewigen Zeiten gern höre, aber so verhält es sich ja häufig mit den Singleauskopplungen, die, was ihre Klasse anbelangt, einsam und verlassen über dem restlichen, zumeist deutlich schwächeren, Albumstoff schweben.

Aber: Vergiss Erfahrungswerte und Statistiken! „Face Dances“ erwies sich nämlich als ein interessantes wie spannendes Gesamtwerk und somit als eine überwiegend positive Überraschung. 80% der Songs wurden von Pete Townshend komponiert. Die restlichen beiden vom wahrscheinlich besten Bassisten aller Zeiten: John Entwistle. Warum ich das erwähne? Weil die Entwistle-Songs richtig geil klingen! Dito geil klingt freilich auch Roger Dalteys Gesang, die ewige Bank, die - wie Petes Windmühlengitarrenanschläge - unverzichtbare Bank.

Auch wenn auf der ersten Seite der eine oder andere kleine Schönheitsfehler zu hören ist, klingt Seite 2 durchweg gut. Jawoll: „Face Dances“ kann sich hören lassen und beweist, dass ich nicht grundlos einen Narren an dieser Band gefressen habe.
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