ALADDIN SANE - David Bowie

Ohrenschmaus und Hörgenuss
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Sid Vicious
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ALADDIN SANE - David Bowie

Beitrag von Sid Vicious »

ALADDIN SANE - David Bowie
Erscheinungsjahr: 1973

Side One
1. "Watch That Man" – 4:30
2. "Aladdin Sane" – 5:06
3. "Drive-In Saturday" – 4:33
4. "Panic in Detroit" – 4:25
5. "Cracked Actor" – 3:01

Side Two
1. "Time" – 5:15
2. "The Prettiest Star" – 3:31
3. "Let's Spend the Night Together" – 3:10
4. "The Jean Genie" – 4:07
5. "Lady Grinning Soul" – 3:54

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ALADDIN SANE wurde seltsam abgemischt. So empfinde ich den Bass beim an sich phänomenalen Opener „Watch that Man“ wie einen Fremdkörper, der zwar interessante, aber unpassende Linien vorträgt. Eventuell entstand dieser Eindruck durch den seltsamen Basssound und das dieser beim Endmix viel zu weit hochgezogen wurde. Es klingt einfach penetrant. Wie der Klugscheißer, der während einer Diskussion über den Deutschen Herbst fünf der bekanntesten unregelmäßigen englischen Verben vorträgt und anschließend behauptet, dass Christian Lindner ein Segen für die BRD ist. Keine Ahnung, was man sich bei dem Endmix. gedacht hat. Im weiteren Verlauf, genauer gesagt mit „Drive in Saturday“, wird es jedoch besser, denn der Bass reiht sich weiter hinten ein.

ALADDIN SANE ist eh ein sehr spezielles Album, das mich in unterschiedliche Gefilde kicken konnte. So fand ich mich während des Hörens von „Time“ in einem fiktiven Ingmar Bergman-Film inmitten eines geteilten Berlins wieder. Ein wirklich geiler Effekt, den vermutlich nur ich allein erleben durfte. Gemeinsam erleben wir hingegen Bowies Interpretation des STONES-Klassikers „Let’s spend the Night together“, der deutlich schneller und mit teils hektischen Vocals wiedergegeben wird.

Als Abschluss liefern Bowie und Co. das brillante „The Jean Genie“. Gefolgt von dem äußerst schrägem „Lady grinning Soul“. Der neben „Cracked Actor“ und „Panic in Detroit“ schwierigste Song auf dem Album. Dakota Fanning gibt in der Rolle der Cherie Currie in dem tollen Film über die RUNAWAYS (unbedingt kucken!) während einer Schulveranstaltung eine Playback-Performance zu „Lady grinning Soul“ und erntet ein Füllhorn von Abneigung. Verfluchtes Barbarenpack!

Fazit: Es wundert mich überhaupt nicht, das Früh-Punks wie Siouxsie und die ganzen Vögel aus Bromley Bowie so geil fanden, denn dieses Album ist irgendwie für Outsider und Rebellen geschaffen. Das einzige was mich an diesem Glanzstück stört, ist das phasenweise irritierende Bassspiel.
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