GET YER YA-YA´S OUT -Rolling Stones

Ohrenschmaus und Hörgenuss
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Sid Vicious
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GET YER YA-YA´S OUT -Rolling Stones

Beitrag von Sid Vicious »

GET YER YA-YA´S OUT - The Rolling Stones
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Side 1 2
1. "Jumpin' Jack Flash" (27. November 1969: Madison Square Garden, New York City)
2. "Carol" (28. November 1969: Madison Square Garden, New York City)
3. "Stray Cat Blues" (28. November 1969: Madison Square Garden, New York City)
4. "Love in Vain" (26. November 1969: Civic Center, Baltimore)
5. "Midnight Rambler" (28. November 1969: Madison Square Garden, New York City)

Side 2
1. "Sympathy for the Devil" (28. November 1969: Madison Square Garden, New York City)
2. "Live with Me" (28. November 1969: Madison Square Garden, New York City)
3. "Little Queenie" (28. November 1969: Madison Square Garden, New York City)
4. "Honky Tonk Women" (27. November 1969: Madison Square Garden, New York City)
5. "Street Fighting Man" (28. November 1969: Madison Square Garden, New York City)


„Get Yer Ya-Ya’s Out!” – Wo der Titel entsprang und was es mit ihm auf sich hat, lässt sich im Internet recherchieren, sodass ich mich damit nicht unnötig aufhalten muss und zur gern von Politikern, Managern, Supervisoren und sonstigen Blendern zitierten Tagesordnung übergehen kann.

„Get Yer Ya-Ya’s Out!” betitelt das erste Live-Alben der STONES, welches Aufnahmen der 1969er Konzerte in NYC und Baltimore (nicht auf dem Cover angeführt) inkludiert. Das Album wurde 1970 veröffentlicht. Jemen Jahr in dem der Film „Performance“ mittels seiner Dekadenz wie seiner ausschweifenden Sexmomente einen Zensurstreit auslöste und infolgedessen mit einer nicht eingeplanten Verspätung in den Lichtspielhäusern anlief.

Da 3 der 10 (auf „Get Yer Ya-Ya’s Out!” veröffentlichten) Songs nicht von den STONES, sondern von Chuck Berry respektive von Robert Johnson komponiert wurden, dokumentiert das Live-Album, dass die STONES eine (nicht unbedeutende) Zeit lang als Coverband aktiv waren. „Get Yer Ya-Ya’s Out!” fängt allerdings nicht mit einem Coversong an, sondern mit jenem Song, der die ersten Gitarrenübungsstunden aller Möchtegern-Keith Richards versüßen konnte wie kann: „Jumpin´ Jack Flash“.

Nachdem Jagger im Anschluss an den polyvalent deutbaren „Flash“ irgendetwas über seine rutschende Hose mitteilt, folgt eine Coverversion von Chuck Berrys „Carol“. Der Sound klingt gemessen am Entstehungsjahr (!) gut und der Applaus wie das Johlen des Publikums wurden innert der Abmischung derart hochgezogen, dass die Stimmung auch innerhalb der heimischen Wände greifbar ist. Die Abmischung muss ich allerdings bemängeln, da die Gitarren nach meinem Dafürhalten zu leise und zu dünn geraten sind.

Die Songauswahl auf Seite 1 haut mich nicht wirklich um, aber als ich die Schallplatte umdrehte und die Nadel erfolgreich die anvisierte Rille enterte, da wurde mir mittels „Sympathy for the Devil“ deutlich wärmer ums Herz. „Live with Me“ und „Little Queenie“ sollen dito folgen wie Jaggers Frage „Are you alright“?“ Nachdem diese enthusiastisch vom Publikum bejaht wird, gibt es auch für mich kein Halten mehr, was den ersten Tönen von „Honky Tonk Woman“ geschuldet ist. Gefolgt von der Straßen-Hymne „Street fighting Man“. Wow, was ein geiler Abschluss!

Im Kontext meines überwiegend positiven Eindrucks möchte ich auch Jaggers (Live-)Interpretation der Songs positiv erwähnen. Er bringt die Gesangsmelodien einfach gut rüber. Warum ich das hervorhebe? Weil mir sein zumeist unmelodiöser Gesang auf „Love you Live“ überhaupt nicht zusagt. Als eindringliches Beispiel führe ich seine stakkatohafte Interpretation eines an sich geilen Songs wie „Get off of my Cloud“ an.

Fazit: Wer die STONES live von Vinyl hören will, der/die kann bei „Get Yer Ya-Ya’s Out!” überwiegend guter Dinge sein und sich das Album gern zulegen, auf das es ein flauschiges Plätzchen in der LP-Sammlung erhalten wird - und zwar neben dem dito wichtigen STONES-Live-Album „Still Life“.
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