VENUS AND MARS - Wings

Ohrenschmaus und Hörgenuss
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Sid Vicious
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VENUS AND MARS - Wings

Beitrag von Sid Vicious »

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Side 1

"Venus and Mars" – 1:16
"Rock Show" – 5:35
"Love in Song" – 3:04
"You Gave Me the Answer" – 2:15
"Magneto and Titanium Man" – 3:16
"Letting Go" – 4:33

Side 2

"Venus and Mars (Reprise)" – 2:05
"Spirits of Ancient Egypt" – 3:04
"Medicine Jar" – 3:37
"Call Me Back Again" – 4:57
"Listen to What the Man Said" – 3:57
"Treat Her Gently – Lonely Old People" – 4:21
"Crossroads" – 1:00

“Venus and Mars“ wird als Album der neuen WINGS apostrophiert. Denn einerseits erschien es nicht bei Apple, da McCartney einen langfristigen Vertrag mit Capitol abgeschlossen hatte. Andererseits waren Jimmy McCculloch und Joe English neu in der Band. McCartney hatte nun endlich die Band beisammen, die er sich wünschte, da diese harmonierte. Aus dieser Harmonie wuchs ein Selbstbewusstsein, das der Band die Courage bescherte, fünf Songs aus dem Repertoire der BEATLES ins Live-Programm aufzunehmen.

Das die neuen WINGS mit “Venus and Mars“ ein besseres Album als „Band on the Run“ (Vorgänger) lieferten, halte ich für eine Fehleinschätzung. “Venus and Mars“ als ein sehr gutes Album zu bezeichnen, finde ich allerdings nicht nur legitim, sondern dringend erforderlich.

Einige Vertreter der damaligen Musikpresse bezeichneten Paul McCartney aufgrund der Single “Silly Love Songs“ als den Schnulzenkönig Nummer 1, was dem Komponisten und seinen Fans allerdings schnuppe war, denn das Teil wurde im UK zur Nummer 2 und in den USA gar zur Nummer 1 der jeweiligen Singlecharts.

“Venus and Mars“ startet zwar nicht schnulzig, aber halt sehr ruhig mit dem gleichnamigen Opener, welcher das rockige “Rock Show“ folgen lässt. Ein geiler Song, dem ich einem seit zwei Tagen regierenden Ohrwurm zu verdanken habe.

McCartney wirkte und werkte wie bei den vorangegangenen WINGS-Alben als Produzent. Das Songwriting wird ihm und Linda gutgeschrieben. Inwieweit sich Linda einbrachte, kann ich nicht beantworten, da mir keine fundierte Literatur über WINGS vorliegt. Inmitten einer tollen Produktion und einem tollen Songwriting klingt McCartneys Gesang wie immer großartig. Phasenweise mit besonderen Effekten garniert. Mal klingt der Kantus nach 20er Jahre, mal nach R&B. Paul hat vornehmlich die Lead-Vocals eingesungen. Die einzige Ausnahme ist: “Medicine Jar“. Dort rückt Jimmy McCcullochs Gesang in den Mittelpunkt. Und auch dieser klingt richtig gut. Aber noch besser klingt das Instrumentale. Blechblasinstrumente wurden bestmöglich eingesetzt und hin und wieder gibt es den immer gern gehörten Klampfen-Wah-Wah-Effekt. Auch wenn ich mittels der Kompositionen nicht auf den Mars oder die Venus gekickt wurde, so fand ich mich einmal in NYC wieder, um dort ein spazierendes Liebespaar zu beobachten.

“Venus and Mars“ kann man nichts vorwerfen. Die Songs sind bestens arrangiert wie produziert. Jeder Beteiligte liefert ab. Technisch wie handwerklich handelt es sich um ein top Album. Meine Lieblinge: "Rock Show", "Letting Go", "Spirits of ancient Egypt" und "Medicine Jar".

Ich konnte die Schallplatte auf der Börse von einem freundlichen Herrn Mitte 60 für 10 Euro ergattern. Leider habe ich verfluchter Idiot das dito für 10 Euro angebotene „Band on the Run“-Album nicht umgehend eingesackt, sodass sich jemand anders darüber freuen konnte.
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