HEIDY BOHLEN
[* 06. September 1945 ]
Prisma hat geschrieben:Aus der im Jahr 1964 ursprünglich für das Theater entdeckten Schauspielerin Heidy Bohlen wurde schnell eine Expertin für Leinwand-Freizügigkeit und später sogar Progressiv-Erotik, wobei die attraktive Dunkelhaarige, die vor ihrem Schauspielunterricht als Fotomodell tätig war, nicht nur auf derartige Einsätze zu reduzieren ist. Es ist nicht davon auszugehen, dass es sich bei Heidy Bohlen nicht um einen nom de plume handelt, auch wenn sich der Markenname ziemlich schnell zu einem nom de plumeau entwickelte, aber heute ist die Interpretin mit der übersichtlichen Filmografie leider in Vergessenheit geraten, die ihre Karriere nach nur acht Jahren und zwölf Filmen völlig abrupt beendete. Heidy Bohlen bleibt neben ihren gerne präsentierten Schauwerten vor allem als eine der schönsten und imposantesten Erscheinungen ihrer Zeit in Erinnerung, auch wenn ihre Reichweite aufgrund der Seltenheit ihrer Auftritte und der einseitig bedienten Genres nicht besonders groß gewesen ist. Was bleibt, ist die besondere Faszination um eine Darstellerin, über die nach so vielen Jahren der Abstinenz kaum noch etwas in Erfahrung zu bringen ist.
Bei so überaus attraktiven Erscheinungen wie Heidy Bohlen erscheint es unter der Grundvoraussetzung schauspielerischer Ambitionen vollkommen logisch zu sein, dass der Film irgendwann auf sie aufmerksam geworden ist und nach seiner Fasson genutzt hat. Nach Theater-Engagements, wie beispielsweise Fritz Genschows "Schneewittchen" oder Rolf Kutscheras "Das lila Kleid der Valentine", kam es im Jahr 1966 zu Bohlens Filmdebüt in dem Abenteuer-Krimi "Die Hölle von Macao", in welchem es bereits zu wegweisenden Andeutungen kommt, die später ihr Image festlegten. Nach einer längeren Pause von beinahe drei Jahren, wurde sie zum Jerry-Cotton-Girl im Abschlussfilm der Reihe gekürt, und ihre Karriere konnte in publikumswirksamen Formaten an Fahrt aufnehmen, bis sie schnell in Erotik-Komödien oder Sexfilmen zu finden war, wenngleich nicht ausschließlich, da das deutsche Fernsehen temporär auf die attraktive Interpretin aufmerksam wurde. Betrachtet man die Filme, die in einem Zeitraum von 1966 bis 1974 zustande kamen, bekommt der aufmerksame Betrachter eine sehr unterschiedliche aber ebenso hochinteressante Auswahl angeboten, bei der etliche Produktionen leider vollkommen in der Versenkung verschwunden sind. In Erinnerung ist Heidy Bohlen vielleicht hauptsächlich wegen ihrer freizügigen Auftritte geblieben, die für damalige Verhältnisse nicht selten sehr gewagt waren, da sie etwas mehr - oder wenn man so will - weniger an Textilien anbot, als viele ihrer einschlägig bekannten Kolleginnen. Allerdings lässt sich sie sich an der Konkurrenz nur sehr schwer messen. Der schnelle Wechsel in den oft inflationären Erotik-Sektor verspricht bei so außergewöhnlich schönen Erscheinungen wie ihr zwar genügend Einsätze, stellt sich auf der anderen Seite aber auch entschieden gegen eine sozusagen saubere, daher erfolgreiche Karriere. Dem Vernehmen nach legte sich die ohnehin gute Partie Heidy Bohlen eine finanziell gesehen noch bessere Partie zu, und zog sich abrupt aus dem Filmgeschäft zurück, das sie insbesondere in den letzten Jahre ihres Schaffens zu einseitig forderte, vielleicht sogar unterforderte.
Sicherlich sind in ihrer kurzen Filmografie beachtenswerte Perlen und Produktionen mit großer Publikumsreichweite zu finden, allerdings reichen ein Dutzend Auftritte meistens nicht für nachhaltige Eindrücke aus. Film- und Fernsehproduktionen mit Heidy Bohlen sind alleine aufgrund der Seltenheit ihrer Auftritte etwas ganz Besonderes, von ihrer vereinnahmenden Ausstrahlung ganz zu schweigen, was in diesem Zusammenhang wie ein Stichwort wirkt. Heidy Bohlen lebt in großem Maß von ihrer auffällig unnahbar wirkenden Ausstrahlung, die so konträr zu ihren dramaturgischen Einladungen in Richtung des Publikums steht. Konstruiert über eine tiefgründige aber kaum zu entschlüsselnde Sprache ihrer Augen, eine sparsam angelegte Mimik und Gestik, aber ein ebenso, wenn auch nur unterschwellig aufblitzendes, heiteres Wesen, kann sie die Zuschauer schnell kassieren und sich in deren Gedanken und Erinnerung etablieren. Über ihre außergewöhnliche Schönheit müssen gar keine zusätzlichen Worte verloren werden, denn sie und ihre Kolleginnen hatten dieses besondere "Laster" fast alle gemein. Unterm Strich bleiben die unterschiedlichen Auftritte der Interpretin also in spezieller Erinnerung, wenngleich es sich oft um Filme handelt, die keine hohen Ansprüche erheben. Ob Heidy Bohlen letztlich einen anderen Anspruch an sich und ihre Karriere hatte, bleibt nur eine Ahnung aufgrund des schnellen Ausscheidens aus dem Business, das schnell lockt aber ebenso schnell verheizen kann. So bleiben vermutlich hauptsächlich ihre Rollen in Erinnerung, in denen sie nicht gerade sparsam mit ihren üppig vorhandenen Reizen umgegangen ist, was keine Abwertung sein soll, sondern eher ein Hinweis, dass das Erfreuen des Auges auch eine Kunst für sich ist. Ihr völlig natürlicher Umgang mit den schönsten Nebensächlichkeiten der Welt können bestimmt eine disqualifizierende Wirkung in einer Zeit und einem dementsprechenden Filmmarkt haben, der noch mit anderen Moralvorstellungen jonglierte. Heidy Bohlen gehört definitiv zu den aufregendsten Geschöpfen ihrer Zeit, und es ist am Ende doch schön, sie im vollen Dutzend erleben zu können, falls ihre Werke aus der Versenkung hervor kommen.
Sicherlich sind in ihrer kurzen Filmografie beachtenswerte Perlen und Produktionen mit großer Publikumsreichweite zu finden, allerdings reichen ein Dutzend Auftritte meistens nicht für nachhaltige Eindrücke aus. Film- und Fernsehproduktionen mit Heidy Bohlen sind alleine aufgrund der Seltenheit ihrer Auftritte etwas ganz Besonderes, von ihrer vereinnahmenden Ausstrahlung ganz zu schweigen, was in diesem Zusammenhang wie ein Stichwort wirkt. Heidy Bohlen lebt in großem Maß von ihrer auffällig unnahbar wirkenden Ausstrahlung, die so konträr zu ihren dramaturgischen Einladungen in Richtung des Publikums steht. Konstruiert über eine tiefgründige aber kaum zu entschlüsselnde Sprache ihrer Augen, eine sparsam angelegte Mimik und Gestik, aber ein ebenso, wenn auch nur unterschwellig aufblitzendes, heiteres Wesen, kann sie die Zuschauer schnell kassieren und sich in deren Gedanken und Erinnerung etablieren. Über ihre außergewöhnliche Schönheit müssen gar keine zusätzlichen Worte verloren werden, denn sie und ihre Kolleginnen hatten dieses besondere "Laster" fast alle gemein. Unterm Strich bleiben die unterschiedlichen Auftritte der Interpretin also in spezieller Erinnerung, wenngleich es sich oft um Filme handelt, die keine hohen Ansprüche erheben. Ob Heidy Bohlen letztlich einen anderen Anspruch an sich und ihre Karriere hatte, bleibt nur eine Ahnung aufgrund des schnellen Ausscheidens aus dem Business, das schnell lockt aber ebenso schnell verheizen kann. So bleiben vermutlich hauptsächlich ihre Rollen in Erinnerung, in denen sie nicht gerade sparsam mit ihren üppig vorhandenen Reizen umgegangen ist, was keine Abwertung sein soll, sondern eher ein Hinweis, dass das Erfreuen des Auges auch eine Kunst für sich ist. Ihr völlig natürlicher Umgang mit den schönsten Nebensächlichkeiten der Welt können bestimmt eine disqualifizierende Wirkung in einer Zeit und einem dementsprechenden Filmmarkt haben, der noch mit anderen Moralvorstellungen jonglierte. Heidy Bohlen gehört definitiv zu den aufregendsten Geschöpfen ihrer Zeit, und es ist am Ende doch schön, sie im vollen Dutzend erleben zu können, falls ihre Werke aus der Versenkung hervor kommen.
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