Return of the Hitcher (DE - VHS)
Paura nel buio (IT)
Asesino de la carretera 2 (ES)
Hitcher in the Dark
Fear in the Dark
Hitcher 2
IT / USA 1989
R: Umberto Lenzi
D: Joe Balogh, Josie Bissett, Jason Saucier, Robin Fox, Fay W. Edwards, Tom Schultheis, Thomas Mitchell, Mel Davis, Sandra Parker, Julia Howards u.a.
Deutsche Erstaufführung: 01.06.1993 (VHS-Premiere)
Synchronkartei
Schnittbericht
Score: Carlo Maria Cordio
OFDb
Mark (Joe Balogh), ein junger Mann fährt ziellos mit seinem Camper über die US-Highways. Ziellos? - Nein, er ist auf der Suche nach Opfern für seine perversen Spiele. Er nimmt junge, hübsche Anhalterinnen mit, um sie auf bestialische Weise zu töten. Anschließend zerlegt er seine Opfer, um sie den Krokodilen zum Fraß vorzuwerfen. Doch dann trifft er Daniela (Josie Bissett), die ihren Freund Kevin (Jason Saucier) im Streit verlassen hat. In seinem verwirrten, schizophrenen Verstand, hält er sie für seine Mutter, die ihn als Kind ausgesetzt hat. Für Daniela begint eine Odyssee, von Mark gequält, vergewaltigt und ihrer Identität beraubt, versucht sie, ihm immer wieder zu entkommen. [Quelle: VHS Ascot]
Umberto Lenzis HITCHER-Variante erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der infolge eines nimmer enden wollenden Kindheitraumas mit seinem Wohnmobil planlos durch die Lande streift. Dabei stöbert er alleinreisende Anhalterinnen vom Straßenrand auf, um sie anschließend im Inneren seines luxuriösen Campers genüsslich auszuschlachten. Als aber der junge Mann -dessen bürgerlicher Namen übrigens Mark Glazer (Joe Balogh) lautet- eines schönen Tages zufällig die neunzehnjährige Daniela Foster (Josie Bissett) tanzend auf einem Campingplatz erblickt, erreicht sein Leiden eine neue Dimension: Die reizende Camperin erinnert ihn nämlich an seine liebe Frau Mutter, die ihn grausamer Weise im Alter von zehn Jahren im Stich gelassen hat. Und wie es das Filmschicksal so will, findet sich die junge Maid schon kurz darauf im Innern des unheilvollen Wohnmobils wieder, wo sie von da an ihr restliches Leben mit ihrer neuerdings zu einer burschikosen Kurzhaarperücke zurecht geschnittenen Haarpracht als Mutterersatz an der Seite des hochgradig gestörten Mark Glazers fristen soll...
Soweit, so gut - was aber Humphrey Humberts spannungsarme HITCHER-Variante letzten Endes fehlt, sind sowohl überzeugende Darsteller als auch etwas mehr Intensität in den Gewaltszenen, die übrigens in der deutschen VHS-Fassung gänzlich der Schere zum Opfer fielen. Aber auch in der ungeschnittenen Originalfassung -die lediglich etwas runder wirkt- gelingt es dem Film nicht, über ein solides Mittelmaß herauszukommen. Anstatt eines bedrückenden Terrorfilms wirkt Lenzis RETURN OF THE HITCHER wie ein knallbunter Kindergeburtstag, auf dem sich dann auch ein leicht verhaltensauffälliges Kind mit einem stark ausgeprägten Mutterkomplex herumtrollt. Hinzu gesellen sich ein paar pillenschluckende Popper-Rocker und der obligatorische Wet-T-Shirt-Contest darf natürlich auch nicht fehlen... Was ist hier bloß schief gelaufen?
Anstatt auf einen bereits von seiner Außenerscheinung bedrohlich wirkenden Schauspieler zu setzen, gab Umberto Lenzi einem spiegelsonnenbrillentragenden Knilch namens Joe Balogh den Vorzug, der dann vielmehr wie Schwiegermutters Darling wirkt, anstatt glaubhaft einen psychopatisch gestörten Killer zu verkörpern. Aber auch seine Schauspielpartnerin Josie Bissett bekleckerte sich nicht gerade mit Ruhm, wie Umberto Lenzi im weiter unten folgenden Interview verlauten ließ. Trotz der fragwürdigen Darbietung Joe Baloghs, besetzte ihn Lenzi nur zwei Jahre später für die Rolle des Sklavenzombieerweckers in BLACK ZOMBIES, worin er dann in meinen Augen erneut eine blasse Figur abgab. Eine der größten Schwächen von Lenzis HITCHER stellt aber zweifelsfrei das vom Produzenten (Joe D'Amato!) abgeänderte Filmende dar. ( > Interview!)
Erwähnenswert wäre noch die Szene, in der Mark Glazer mit seinem Camper eine Vollbremsung hinlegt und seine Beifahrerin infolge dessen mit ihrem Kopf wuchtvoll auf das Armaturenbrett knallt. Hat hier etwa ein gewisser Herr Tarantino ein wenig für seinen DEATH PROOF abgekupfert?
Alles in Allem ist HITCHER IN THE DARK ein äußerst harmloses Terrorfilm'chen' geworden, obwohl Signor Lenzi aus der Drehbuchvorlage eigentlich viel mehr hätte herausholen können.
Interview mit Umberto Lenzi & Quentin Tarantino:
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Trailer: