DELITTO ALLO SPECCHIO - Ambrogio Molteni & Jean Josipovici

Schwarze Handschuhe, undurchsichtige Typen, verführerische Damen und stylische Kills.
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Richie Pistilli
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DELITTO ALLO SPECCHIO - Ambrogio Molteni & Jean Josipovici

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Delitto allo specchio (IT)
Les possédées du démon (F)
Assassinato no Espelho (BRA)
Death on the Fourposter
Sexy Party


IT / F 1964

R: Ambrogio Molteni & Jean Josipovici
D: Michel Lemoine, John Drew Barrymore, Gloria Milland, Luisa Rivelli, Mario Valdemarin, Antonella Lualdi, Maria Pia Conte, Giuseppe Fortis, Monique Vita, José Greci, Joe Atlanta u.a.



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Italienische Filmpremiere: 17.03.1964

Drehorte

Score: Marcello De Martino

OFDb



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Eine Gruppe junger Halbstarker verbringt ein ausgelassenes Wochenende auf einem schlossähnlichen Anwesen, das den Eltern von Riccardo (Michael Lemorine) gehört. Neben der reizenden Catarina (Luise Rivelli), der Hausverwalterin des Schlosses, lebt auch noch der unheimlich wirkende Hausmeister Aldo (Giuseppe Fortis) auf dem Anwesen, was aber der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch tun sollte. Als dann auch noch plötzlich mit der verführerischen Serena (Antonella Lualdi) und ihrem Begleiter Anthony (John Drew Barrymore) zwei Überraschungsgäste im Schloss auftauchen, kann die quitschfidele Party so richtig durchstarten. Zum Warm Up gibt es einige merkwürdige Gruppentänze, bevor sich die feiernden Gäste neckischeren Spielchen widmen, wie beispielsweise ein Würfelspiel, bei dem die Partnerin des Verlierers eine gewisse Zeit mit anderen Männern verbringen muss. Zudem sollen die jeweiligen Spielteilnehmer der weiblichen oder männlichen Verführungskünste widerstehen. Als Nächstes ermutigt Serena ihren amerikanischen Begleiter dazu, seine übersinnlichen Fähigkeiten walten zu lassen, woraufhin Anthony einige Prophezeiungen zum Besten gibt, die schließlich mit dem Tod eines Menschen enden. Kurz darauf nimmt die ausgelassene Stimmung ein jähes Ende, denn Serena wird ermordet in ihrem Bett vorgefunden. Wer war der Täter?




Bei DELITTO ALLO SPECCHIO handelt es sich um einen Film, der sowohl aufgrund gothischen Horror- und Fantasy-Elementen an das italienische Horrorkino der frühen 60er erninnert als auch schon entscheidende Elemente für den Giallo-Thriller beinhaltete, das zu diesem Zeitpunkt gerade in seinen blutigen Anfängen steckte. So ist es auch kaum verwunderlich, dass die Handlung dem zur damaligen Zeit aktuellen 'Da waren es nur noch neun'-Muster entsprach, obwohl bereits nach dem ersten Mord schluss mit lustig ist. Dennoch erzielt der Film den gleichen Zweck, denn die verbliebenen Partygäste können sich nach dem grausamen Mordfall ebenfalls nicht mehr gegenseitig vertrauen, da jeder der Anwesenden der Mörder sein könnte. Unterm Strich handelt es sich dabei um einen charmanten Film, den ich knapp hinter dem ähnlichgelagerten s/w-Giallo A... COME ASSASSINO (1966) einordnen würde. Was dem Film leider nicht gelingt, ist den drei glanzvollen s/w-Gialli LA RAGAZZA CHE SAPEVA TROPPO (1963), LIBIDO (1965) und DAS DRITTE AUGE (1966) auch nur ansatzweise das Wasser zu reichen.


DELITTO ALLO SPECCHIO bietet neben einer vampmäßigen Antonella Lualdi auch solch verschrobene Charaktere wie abgehalfterte Playboys, glücklose Glücksspieler, aufreizende Damen sowie massenhaft geschmackvolle Mode der 60er und einen giallotypischen Mord, der im vorliegenden Fall mit einem schnöden Schal durchgeführt wird. Der Ort des Verbrechens ist zudem ein Schlafzimmer, das aufgrund seiner zahlreichen Spiegel dem Film seinen Titel verlieh, denn DELITTO ALLO SPECCHIO heißt übersetzt soviel wie 'Verbrechen im Spiegel'. Bei dem schlossähnlichen Herrenhaus, in dem die ausgelassene Party vonstattengeht, handelt es sich übrigens um das altehrenwürdige 'Castello della Castelluccia' in Rom, welches auch schon für zahlreiche andere Filme als Drehkulisse zur Verfügung stand. Obwohl der Großteil der beteiligten Schauspieler und Schauspielerinnen in ihren Darbietungen etwas unbeholfen wirken, bereitete mir der Film durchaus Vergnügen, denn neben einer beeindruckenden Schwarzweißfotografie bietet DELITTO ALLO SPECCHIO auch eine geheimnisvolle Atmosphäre, die den Zuschauer an der Stange zu halten weiß.


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