DIE TEUFLISCHE INTRIGE - Vittorio Sala

Schwarze Handschuhe, undurchsichtige Typen, verführerische Damen und stylische Kills.
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Richie Pistilli
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DIE TEUFLISCHE INTRIGE - Vittorio Sala

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Die teuflische Intrige (D)
Der Teufelskreis (D)
Im Garten des Verderbens (Österreich)
L'intrigo (IT)
La intriga (ES)
Meurtre par accident (F)
Dark Purpose (USA)

IT 1964

R: Vittorio Sala
D: Rossano Brazzi, Shirley Jones, George Sanders, Micheline Presle, Giorgia Moll, Emma Baron, Mathilda Calnan, Fanfulla u.a.


Score: Angelo Francesco Lavagnino

dt. Synchronsprecher

OfdB



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Inhalt: Graf Paolo Barbarelli (Rossano Brazzi) lebt in einer Traumvilla am Golf von Amalfi. Frauen gegenüber gibt er sich gern als Witwer aus und stellt seine Frau Cora, die an Gedächtnisschwund leidet, als seine Tochter vor. Dann verliebt sich Graf Paolo in Sandy, die attraktive Assistentin des Kunsthistorikers Fontaine. Um an das Vermögen seiner Frau zu gelangen, versucht er sie systematisch in den Tod zu treiben. Quelle


Wer bei Vittorio Salas TEUFLISCHER INTRIGE einen hochspannungsgeladenen Intrigenthriller erwartet, der wird aller Voraussicht nach schwer enttäuscht werden. Wer aber auf seichte Sonntagsnachmittagskrimikost im etwas angestaubten 60er Jahre Italo-Gewand steht, der ist hier genau richtig aufgehoben, denn Bizarro Brazzi & Co lassen ihre etwas lahmenden Puppen dennoch auf eine sehr angenehme Art und Weise abtanzen.

Hervorzuheben ist hierbei natürlich die durchwegs gelungene Darbietung des einzigartigen Rossano Brazzi (Psychout for Murder, Sex of the Devil, Zeig mir das Spielzeug des Todes), der sich dieses mal in der Rolle des dubiosen Grafen Paolo Barbarelli durchs Geschehen schlägt. Dabei entpuppt er sich nicht nur als ein tierliebender Hundenarr, der seinen sowohl (zu) treuergebenen als auch zugleich messerscharfen Blutschäferwachhund "Diavolo" liebend gerne auf störende Touristen hetzt, sondern auch als ein unwiderstehlicher Verführer, dem dann gleich drei der beteiligten Damen bedingungslos zu Füßen liegen. Selbstverständlich hütet Graf Brazzi auch ein dunkles Geheimnis, welches es folglich während den kurzweiligen 83 min zu lösen gilt. Leider ahnt der geneigte Genrefilmbetrachter dabei recht schnell, worauf der vorausschaubare Plot letztendlich hinausläuft, was aber wiederum im Kontext der etwas leicht verschrobenen Gesamtinszenierung gar nicht mal so arg ins Gewicht fällt.

Ansonsten ist Graf Brazzi auch noch alleinerziehender Vater eines völlig durchgeknallten Töchterleins, welches ihn dann auch andauernd auf Trapp hält. Dabei kümmert sich der Graf sehr rührend um seine Frau Tochter, indem er ihr auch immer pünktlich auf die Minute genau die benötigten Tagesdosen an sedierender Medizin verabreicht. Doch ein gut gemeintes Geschenk der von außerhalb zugesreisten Protagonistin Karen Williams (Shirley Jones) lässt das bereits angespannte Geschehen dann vollends eskalieren. Die deutsche Synchro aus dem nahegelegenen Remagen erledigt dann den Rest.


Fazit: Ein recht unspektakuläres Sonntagsnachmittagsfilmchen, das dennoch zum Wohlfühlen einlädt.


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Und wie es sich für eine ordentliche deutsche (TV) Schnittfassung gehört, wurde diese auch im vorliegenden Fall massiven Kürzungen unterzogen, wodurch sie dann wiederum im Vergleich zur italienischen Originalfassung stolze 16 Minuten weniger an Laufzeit aufweist (Die deutsche Kinofassung wird immerhin noch mit einer Laufzeit von 90 min angegeben). Dabei sind bei der deutschen TV Fassung etliche Dialogszenen der Schere zum Opfer gefallen, welche den Charakteren in der Ursprungsfassung etwas mehr Tiefgang verleihen. Die Zeitangaben des folgenden (grobschlächtigen) Schnittvergleichs beziehen sich somit ausschließlich auf die amerikanische Fassung, welche dann auch vermutlich der italienischen Originalfassung entsprechen dürfte.

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Die Eröffnungssequenz fällt bei der OF gleich schon mal etwas länger aus, zumal auch die Credits an einer völlig anderen Stelle auftauchen. Ausgehend von der anschließenden Szene (Ankunft mit dem Wagen) beginnt diese in der DF bei Minute 2:30 und in der OF bereits bei Minute 3:53


9:00 min. - 12:35 min.: Bevor es in der OF von der Vorhalle aus direkt zum reichlich gedeckten Abendtisch geht, gibt es in dieser eine weitere, zusätzliche Szene zu bestaunen, in der dann ein längerer Dialog zwischen Rossano Brazzi und seiner Teilzeitgeliebten Monique Bouvier gezeigt wird.

20:44 min. - 22:29 min.: In der DF geht es hierbei mit nur einem Schnitt vom Schreibtisch der Villa ins gut besuchte Restaurant, wobei die OF hierbei mal wieder eine zusätzliche Dialogszene parat hält: Vor dem Betreten des Restaurants vertreten sich Rossano Brazzi und Shirley Jones noch etwas ihre Beine in der malerischen Kulisse.

25:50 min. - 27:45 min.: Nach dem abrupten Ende des Restaurantbesuchs folgt in der OF noch eine zusätzliche Dialogszene zwischen Shirley Jones und George Sanders, in der sie dann erstmals ihrer Verwunderung über den merkwürdigen Grafen Brazzi freien Lauf lässt.

29:30 min. - 31:30 min.: Hier zeigt die OF eine zusätzliche Dialogszene zwischen Bizarro Brazzi und seiner lieben Frau Tochter, welche dann auch gar nicht mal so unwichtig im Rahmen des undurchschaubaren Beziehungskonstrukts zu sein scheint.

46:37 min. - 48:41 min.: Zu guter letzt gibt es in der OF dann noch eine weitere Dialogszene zwischen Shirley Jones und Giorgia Moll zu bestaunen, bei der ich es aufgrund der grandiosen Darbietung von Frau Moll richtig schade finde, dass diese in der DF einfach unter den Tisch fallen gelassen wurde.... :|

Abschließend gibt es dann auch noch ein paar visuelle Eindrücke der fehlenden Szenen:


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(Beitrag aus dem alten Forum: 12.02.2017)

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