SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Schwarze Handschuhe, undurchsichtige Typen, verführerische Damen und stylische Kills.
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Prisma
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SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

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SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL


● RIVELAZIONI DI UN MANIACO SESSUALE AL CORPO DELLA SQADRA MOBILE / SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL / SO SCHÖN - SO NACKT - SO TOT (I|1972)
mit Farley Granger, Sylva Koscina, Silvano Tranquilli, Annabella Incontrera, Chris Avram, Femi Benussi, Krista Nell, Jessica Dublin und Nieves Navarro
eine Produktion der Produzioni Cinematografiche Romane | im Verleih der NWDF
ein Film von Roberto Bianchi Montero

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»Eure Nachforschungen waren eine einzige Blamage!«


Ein maskierter Serienkiller macht Rom unsicher. Seine Zielscheiben sind ausschließlich schöne und gut gestellte Frauen der High-Society, die sich ihre Langeweile gerne mit außerehelichen Aktivitäten vertreiben. Der Mörder fotografiert seine Opfer beim Liebesspiel und bringt sie schließlich auf bestialische Weise um. Am Tatort werden die Beweisfotos hinterlassen, allerdings sind die Köpfe der jeweiligen Liebhaber herausgeschnitten. Kommissar Capuana (Farley Granger) steht vor einem Rätsel und sucht verzweifelt nach irgendwelchen Ansatzpunkten, doch die Mordserie geht weiter. Hat man es tatsächlich mit einem Wahnsinnigen zu tun und wo lässt sich ein Motiv finden? Bei seiner mühsamen Arbeit stößt er auf erste Hinweise, doch der Druck, den Fall endlich zu lösen, wächst unaufhörlich...

Regisseur Roberto Bianchi Montero inszenierte mit "Schön, nackt und liebestoll" einen sehr klassisch wirkenden Genre-Beitrag, der sich vor allem im visuellen und stilistischen Bereich nicht vor Konkurrenten zu verstecken braucht. Betrachtet man die zunächst sehr ausgefallen wirkende Story allerdings genauer, platziert sich der Film eher im gehobenen Giallo-Mittelfeld. Aufwändig und extravagant in seinen Bildern, herkömmlich wenn auch nachvollziehbar in seiner Intention, außerdem mitreißend, wenn auch nicht immer durchgehend hoch spannend, beweist die Regie ein gutes Fingerspitzengefühl um die Zielgruppe zufrieden zu stellen. Der Aspekt der gelungenen Unterhaltung steht hier außer Frage, denn alle Zutaten für einen mehr als unterhaltsamen Beitrag sind im in genügendem Ausmaß vorhanden. Dennoch neigt die spektakulär konstruierte Geschichte dazu, mit Belanglosigkeiten zu liebäugeln. Leider ist die Vorhersehbarkeit nicht wegzudiskutieren, der Schlüssel ist für den geschulten Zuschauer im weitesten Sinne und hier rückblickend gesehen quasi schon aus dem Vorspann zu erahnen, allerdings handelt es sich nicht um vorhersehbare Elemente im Sinne von Motiv oder Auflösung, sondern es geht hier leider in Richtung des verpassten Überraschungsmoments. Dass der Film sich im Großen und Ganzen vieler bereits schon einmal da gewesener Elemente sowie Veranschaulichungen bedient, macht wenig aus, da die Umsetzung sehr geglückt ist und einen einladenden Charakter vermittelt. Etwas Kritik sei bei einem Film, der sich seiner Kapazitäten nicht in aller Konsequenz bewusst ist, aber diese gut wegzustecken weiß, ruhig angemerkt, da man dennoch einen geglückten Giallo serviert bekommt, der eben letztlich genau so ausgefallen ist, wie es sich zahlreiche seiner Konkurrenten nur hätten träumen lassen. Nicht immer gab es übrigens einen derartigen Spielfilm mit solch prominenter und darüber hinaus atemberaubender weiblicher Besetzung, die dem zunächst so reißerisch klingenden Titel die oberste Glaubwürdigkeit ausstellen.

Überhaupt ist die Geschichte mit vielen bekannten Gesichtern angereichert worden, sodass man sich gerne auf das bunte beziehungsweise blutige Geschehen einlässt. Farley Grangers Kommissar Capuano bekommt einen recht typischen Stempel aufgedrückt. Bei seiner sachlichen Arbeitsweise kommt es immer wieder zu persönlichen Grenzen und allerhand Komplikationen, die er mit seiner Erfahrung und dem einhergehenden Scharfsinn bekämpfen kann. Dabei erscheint er überhaupt nicht unkonventionell zu sein, denn er vermittelt beinahe eine merkwürdig pragmatische Ruhe und offenbart letztlich, dass er nicht gerade unfehlbar ist, vermutlich weil er beim Thema Mord und Verbrechen einfach genug Abartiges gesehen hat. Auch beim Privatmann Capuano zeigen sich einige Macken im Ansatz, die ihn noch mehr greifbar werden lassen. Des Weiteren ist die Darstellerriege unter anderem mit Silvano Tranquilli und Chris Avram sehr prägnant besetzt, wobei man bei den Damen mit einer überaus traumhaften Besetzung konfrontiert wird. Sylva Koscina, Susan Scott, Annabella Incontrera, Krista Nell, Femi Benussi; wohin soll man nur schauen? Ja, man wünscht sich tatsächlich, dass diese Liste unendlich sei. Alle Damen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Äußeren, denn sie sehen im luxuriösen Leben nur noch wenige Möglichkeiten, sich einen Kick zu verschaffen, folglich muss selbstverständlich jeweils ein strapazierfähiger Liebhaber zum Zeitvertreib her. Wegen dieser Tatsache haben alle eines gemeinsam, denn sie werden zu potentiellen Todeskandidatinnen. Alle Darstellerinnen geben ihren zu interpretierenden Charakteren eine besondere Note, insbesondere Annabella Incontrera sticht durch ihre elegante und kühle Erscheinung hervor. Betrachtet man sich die unerbittliche Vorgehensweise des Killers, so ist es beinahe bestürzend, wie viel Schönheit und Verführung hier gezielt zerstört wird und welches Ende einige der Damen in diesem Szenario finden müssen.

Die weibliche Hauptrolle be- und entkleidet die wieder einmal umwerfende Sylva Koscina. Nicht nur schön, nackt oder liebestoll, lieferte sie immer sehr packende und glaubhafte Leistungen. In ihrem Repertoire konnte sie die unterschiedlichsten Anforderungen ohnehin spielend abrufen. Das aufmerksame Auge der Kamera hebt ihre aparte Erscheinung vornehmlich mit ausgiebigen Großaufnahmen hervor, oder wahlweise auch in horizontalen Einstellungen. Barbara, die Ehefrau des Kommissars, ist ebenfalls Mitglied der gefährdeten Gruppe von Luxusweibchen. Sie wirkt sehr direkt, steht aber auch für den ruhigeren Pol in dieser Konstellation. Ein Genuss, die Wahl-Italienerin in dieser Rolle bewundern zu können. Insgesamt gesehen ist "Schön, nackt und liebestoll" ein Giallo, den Freunde des Genres selbstverständlich gesehen haben sollten. Gerade in diesem Bereich wurde es nach einer Schwemme von Beiträgen immer schwerer, das Rad neu zu erfinden und etwaige Wiederholungen zu vermeiden. Es ist aber nicht weiter tragisch, da eine angenehme Verlässlichkeit ausgestrahlt wird. Der rote Faden wird in diesem Szenario nie aus den Augen verloren. Dass man als Zuschauer aber Bahnbrechendes aufspüren könnte, bewahrheitet sich eher selten. Charakteristisch hierfür steht das Finale, das in seiner eher holprigen Auflösung zwar einen ordentlichen Paukenschlag setzen möchte, dies aber leider nicht ganz geglückt ist, falls man der Geschichte und ihren eindeutigen Hinweisen mehr oder weniger strikt gefolgt ist. Musikalisch wird das Publikum angenehm bis klassisch begleitet und die Untermalung greift in vielen Szenen sehr gut. Unterm Strich ist dieser Film also nur, oder also doch, ein halber Volltreffer, von dem man ohne größere Erklärungen allerdings sagen kann, dass er auf bestimmte oder sogar unbestimmte Art und Weise gefällt. Der größte Vorteil bei "Schön, nackt und liebestoll" bleibt daher, dass das Ergebnis kaum kurzweiliger hätte ausfallen können. Die teilweise beklemmende Atmosphäre sorgt für gute Spannungsmomente und letztlich kann sich Monteros Beitrag überaus kraftvoll in der Erinnerung festsetzen.

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alan_cunningham
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von alan_cunningham »

Habe mir neulich die Blu-ray bestellt :) Obwohl der Film in manchen Szenen beinahe auf Amateur-Niveau abrutscht ... Und die "Message" am Schluss
zieht einem heutzutage natürlich die Schuhe - inklusive Socken, versteht sich - aus :D Aber gut, das war eben das erzkatholische Italien der 70er Jahre ...
Aber allein wegen der unglaublichen Besetzung lohnt sich der Film! Besonders Sylva Koscina und Nieves Navarro sind eine absolute Augenweide! :) Ich frage mich,
wie der Film damals auf das männliche Publikum im Kino gewirkt haben muss: da sind die schönen, nackten, liebestollen (und fremdgehenden!!) Frauen auf der einen -
und der Killer (optisch bei Bavas "Blutige Seide" geklaut), der sie alle kaputt macht, auf der anderen Seite ... Schätze, das gefiel so manch frustriertem Kerl :shock:

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Prisma
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Prisma »

Ich bin hier auch insbesondere von der hochkarätigen Besetzung begeistert, vor allem von Sylva Koscina, die ich immer sehr gerne sehe und überaus faszinierend finde. Die Frage, wie Filme früher gewirkt haben müssen, ist immer spannend und eigentlich kommt da auch alles Mögliche in Frage. Ich weiß jetzt zwar nicht, ob der Film erfolgreich im Kino gelaufen ist, aufgrund der Schauwerte kann ich mir einen gewissen Erfolg aber schon gut vorstellen. Dennoch haben sicher nicht nur frustrierte Kerle im Kino rumgelungert. :mrgreen:

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Prisma
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Prisma »



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● SYLVA KOSCINA als BARBARA CAPUANA in
SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL (I|1972)



Bei der atemberaubenden Damenriege in "Schön, nackt und liebestoll" obliegt es einzig und alleine dem Zuschauer, die ultimative Krönung für sich ausfindig zu machen, was beim ersten Blick auf so viel weibliche Schönheit sicherlich nicht ganz einfach ist. Nach den eigenen Kriterien liegt Sylva Koscina schließlich vorne, wenn auch nur um Nasenlängen. Vor "Schön, nackt und liebestoll" war Koscina in beinahe 100. Filmen zu sehen, und diese beeindruckende, um nicht zu sagen, fast unglaubliche Marke sollte wenig später erreicht werden. Bei einer solchen Vielzahl von Rollen ist es vollkommen klar, dass die Interpretin auch die unterschiedlichsten Charaktere in verschiedensten Genres zu interpretieren hatte. Ihre Auftritte im Schimmer der gelben Filmkunst zählen zu den absoluten Bereicherungen dieser Beiträge, und hier schaut man gerne auf die schöne Frau von Inspektor Capuana, die zunächst unscheinbar in das Geschehen integriert wird. Mit Geduld und Tatkraft steht sie ihrem Mann zur Seite, geht im Alltag allerdings ihre eigenen Wege. In ihrer Clique stellt sie - wie jede andere der Frauen auch - eine Art Abziehbild der italienischen Filmfrau dieser Zeit dar, zumindest im Rahmen der gängigen Präsentationen. Im Beauty-Salon lässt Frau es sich gut gehen und das Publikum bekommt ein Ritual geschildert. Oberflächlichkeiten und die dazu passenden Gespräche dominieren die Atmosphäre, selbst unter der Voraussetzung, dass ein bestialischer Mord im Raum steht. Barbara stellt für den Moment die einzige der Freundinnen dar, die in deren Augen anders reflektiert wird. Eine Frau, die über jeden Verdacht des Ehebruches erhaben ist und daher wohl nicht auf der Liste des Mörders stehen wird. Der Zuschauer nimmt es erleichtert zur Kenntnis, dass wenigstens eine von ihnen nicht in Gefahr zu sein scheint, aber der Verlauf wird die Reihen noch empfindlich lichten.

Sylva Koscina sieht in diesem spannenden Verlauf so atemberaubend schön aus, dass es manchmal wirklich nur schwer zu fassen ist, nicht zuletzt wegen ihrer hochgradigen Wandlungsfähigkeit, in optischen und rollentechnischen Belangen. Die weibliche Hauptperson unterscheidet sich in grundsätzlichen Aspekten von den anderen Frauen, da man einige bereits bei ihren außerehelichen Aktivitäten beobachten konnte und Koscina konträr dazu als die Starke Frau an Capuanas Seite vorgestellt wurde. Sie hört ihm zu, gibt konstruktive Ratschläge, demonstriert Loyalität und fängt ihn offensichtlich auf, wann immer es nötig ist. Vielleicht wirkt die Anlegung dieses Charakters etwas unscheinbar und vergleichsweise zu brav, aber für Kontraste nach Art des Hauses Koscina war bislang noch fast jeder Film dankbar. Wie so häufig orientiert sich das aufmerksame Auge der Kamera an der Attraktivität und Makellosigkeit der Darstellerin, denn alte Liebe rostet ja bekanntlich nicht. Außerdem gewährt Sylva Koscina dem Zuschauer ganz obligatorisch tiefere Einblicke. Dem Empfinden nach läuft ihr hier so mache Dame eigentlich den Rang ab, da es mit ihnen einfach eindringlichere oder spektakulärere Szenen zu sehen gibt, aber Regisseur Roberto Bianchi Montero verschenkt seine Hauptdarstellerin nicht und vertraut ihr noch sehr gute Bildstrecken und hervorragende Szenen an. Insgesamt gesehen, handelt es sich sicherlich um eine von Sylva Koscinas bemerkenswertesten Auftritten im zeitgenössischen Film, welcher wie üblich in Erinnerung bleibt, aber auch durch besondere Finessen für Aufsehen sorgen kann. Letztlich liefert sie eine ganz eindeutige Expertise in Sachen Publikumswirksamkeit, und es wird nochmals vollkommen deutlich, warum die attraktive Wahl-Italienerin nicht umsonst eine Viel-Spielerin gewesen ist. Eine Performance, die man gar nicht häufig genug gesehen haben kann!



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Richie Pistilli
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Richie Pistilli »

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Das erste Mal gestorben und gleich tot!"


Ich muss gestehen, dass mir die Vorzüge dieses außergewöhnlichen Giallos erst nach der zweiten Sichtung bewusst wurden, denn in der ersten Runde ließ mich der Film zum damaligen Zeitpunkt noch etwas ratlos zurück. Zudem hatte ich nach dem ersten Ansehen einen völlig falschen Verdächtigen als Täter abgespeichert, was wiederum zu einer großen Überraschung in der zweiten Runde führte. Vorgestern ging es dann in dritte Runde, in der ich den Film dann auch in vollen Zügen genoss. Wie bereits von Prisma geschrieben, wurde SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL nicht nur sorgfältig inszeniert, sondern wartet auch mit einer erstklassigen Riege an Schauspielern auf, die allesamt schäbige Charaktere aus der besseren Gesellschaftsschicht verkörpern. Dabei betreiben die reichen und schönen Menschen in diesem Film einen groß angelegten Partnertausch, der mal mehr oder minder hinter dem Rücken des jeweiligen Partners vonstattengeht, denn Silvano Tranquilli betrügt mit Susan Scott seine Ehefrau Annabella Incontrera, die ihren Mann wiederum mit einem jüngeren Lover die Hörner aufsetzt. Susan Scott steht dabei aber auch in einer ehelichen Beziehung, wobei ihr Mann behindert ist und selten vor die Haustüre kommt. Dann wäre da noch Femi Benussi, die ihren Seitensprung gleich zum Auftakt in freier Natur zelebriert. Und mittendrin treibt dann ein vermummter Mörder sein Unwesen, der den betrügerischen Damen mit scharfer Klinge die entsprechende Rechnung zukommen lässt. Ein Fall für Farley Granger, der in der Rolle des ermittelnden Kommissars dem geheimnisvollen Mörder auf die Schliche zu kommen versucht, der ihm aber immer einen Schritt voraus zu sein scheint. Die in Jugoslawien geborene Schauspielerin Sylva Koscina spielt schließlich die Rolle seiner Ehefrau, in der sie einfach nur umwerfend toll aussieht. Leider ist ihr Auftritt nur von kurzer Dauer, denn Silvas Aktivitäten beschränken sich lediglich auf den Anfang und das Ende des Films. Ebenso reizend fand ich die Rolle von Tranquilis hübscher Filmtochter Bettina, die wiederum von der hinreißenden Italienerin Angela Covello verkörpert wird.



Die deutsche Synchro entpuppt sich als sehr flapsig, wodurch diese dem Film wiederum etwas comichaftes verleiht. Insbesondere die Szene im Aufzug, in der Angela Covello völligst überzogen vor dem fremden Mann zusammenzuckt oder die Begrüßung im Schlafzimmer der Capuanas wirkten in deutschen Sprachfassung äußerst comichaft. Aber dennoch haben wir es hier mit einem sorgfältig inszenierten Film zu tun, der obendrein auch noch einen spannenden Handlungsverlauf bietet. Die italienische Sprachfassung wirkt übrigens etwas ernster.



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Beim Ansehen des Fotoromans, der sich als Extra auf der CO-DVD befindet, sind mir im Vergleich zur Filmhandlung die beiden folgenden Unterschiede aufgefallen:

► Text zeigen



Abschließend habe ich noch die folgende Schnittinfo von Diabolik! aus dem alten Forum hierher kopiert:

Diabolik! hat geschrieben:Ein Wort noch zu den „Hardcore-Szenen“, die in der US-Fassung des Films mit dem zweideutigen Titel PENETRATION, zu bestaunen sind: Ein gewiefter amerikanischer Produzent ließ einige Rödeleien mit drittklassigen Sexakteuren ablichten, schnitt sie in Monteros Film und bewarb das Ergebnis als „Porno mit Farley Granger“. Der betagte Schauspieler war davon weniger amüsiert und verklagte den Produzenten, wonach die Ferkelfassung vom US-Markt verschwinden musste. Aus lizenzrechtlichen Gründen veröffentlichte Camera Obscura nun die „geschnittene“ Version ohne Porno-Inserts – was ja auch die ursprünglich von Montero beabsichtigte Schnittfassung ist.
Der Schelm Kessler kommentiert dies im Audiokommentar wie folgt: „Ich hätte es sehr lustig gefunden, wenn die Firma vom über 80 Jahre alten Farley Granger verklagt worden wäre und die gesamte DVD-Edition dann eingestampft hätte werden müssen. Das wird nun leider nicht geschehen.“
Grins. Seien wir froh darüber!



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Deutscher Fan-Trailer:

Zuletzt geändert von Richie Pistilli am Mo., 05.04.2021 11:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Mater_Videorum
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Mater_Videorum »

Ich mag den mit jeder weiteren Sichtung mehr und mehr, der ist einfach so herrlich unkonventionell und auf seine eigene Art und Weise extrem pulpy! :D

Und die Damenriege ist ähnlich dem des Schwarzen Leibs der Tarantel nicht zu verachten, auch wenn Sylva Koscina hier ebenfalls bei mir eindeutig die Nase vorn hat. Meine Lieblings-Schmunzelszene ist übrigens die, wo der Meuchler mit dem Taschentuch vorm Mund mit dem Chefermittler am Telefon plauscht und somit sein Stimmchen perfekt tarnt - oldschool eben, aber es funktioniert prächtig. Da muss ich jedes Mal höllisch aufpassen, nicht vom Stuhl zu kippen. :mrgreen:


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Richie Pistilli
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Richie Pistilli »

Keine Ahnung warum, aber die erneute Sichtung von SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL hat bei mir ordentlich Laune auf DAS AUGE DES BÖSEN und NACKT FÜR DEN KILLER geschürt, die ich mir in den nächsten Tagen ebenfalls zu Gemüte führen werde. Zwar haben die drei Filme nicht viel miteinander gemein, aber irgendwie passen sie für ein entsprechend gelbes Triple-Feature bestens zusammen. :)


In den letzten Tagen hatte ich zunächst einmal meinen persönlichen Frieden mit BLUTIGE MAGIE und DER TOD WARTET IN VENEDIG geschlossen, die ich bis dato eher als ungenießbar in Erinnerung hatte. Zwar entpuppten sich die beide Filme auch nach erneuter Sichtung in keinster Weise als Sternstunden des Genres, aber unterhalten konnten mich die beiden Gialli dieses Mal dennoch.





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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von hockeymask86 »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Mo., 04.01.2021 18:34
Keine Ahnung warum, aber die erneute Sichtung von SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL hat bei mir ordentlich Laune auf DAS AUGE DES BÖSEN und NACKT FÜR DEN KILLER geschürt, die ich mir in den nächsten Tagen ebenfalls zu Gemüte führen werde. Zwar haben die drei Filme nicht viel miteinander gemein, aber irgendwie passen sie für ein entsprechend gelbes Triple-Feature bestens zusammen. :)


In den letzten Tagen hatte ich zunächst einmal meinen persönlichen Frieden mit BLUTIGE MAGIE und DER TOD WARTET IN VENEDIG geschlossen, die ich bis dato eher als ungenießbar in Erinnerung hatte. Zwar entpuppten sich die beide Filme auch nach erneuter Sichtung in keinster Weise als Sternstunden des Genres, aber unterhalten konnten mich die beiden Gialli dieses Mal dennoch.





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Also´Der Tod wartet in Venedig´ fand ich nach den negativen Meinungen die es zu ihm gibt überraschend gut.
Da gibt es aus der Zeit schlechteres.

Und`Liebestoll´ hab ich mir vor kurzem ebenfalls angeschaut. Auch der hat mir besser gefallen als bei der letzten Sichtung.
Das Finale ist schön fies. Dazu ein paar feine Morde, ein gelungener Soundtrack und viele bekannte Gesichter.
Und die gelegentlich schmieriege Synchro nicht vergessen.
Jo macht Spaß.

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Mater_Videorum
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Mater_Videorum »

Richie Pistilli hat geschrieben:
Mo., 04.01.2021 18:34
Zwar haben die drei Filme nicht viel miteinander gemein, aber irgendwie passen sie für ein entsprechend gelbes Triple-Feature bestens zusammen. :)


Doch!
Sie sind alle drei schön schmierig und zudem ebenfalls mit hervorragendener Damenriege gesegnet. :D

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Richie Pistilli
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Re: SCHÖN, NACKT UND LIEBESTOLL - Roberto Bianchi Montero

Beitrag von Richie Pistilli »

Mater_Videorum hat geschrieben:
Mo., 04.01.2021 19:03
Richie Pistilli hat geschrieben:
Mo., 04.01.2021 18:34
Zwar haben die drei Filme nicht viel miteinander gemein, aber irgendwie passen sie für ein entsprechend gelbes Triple-Feature bestens zusammen. :)


Doch!
Sie sind alle drei schön schmierig und zudem ebenfalls mit hervorragendener Damenriege gesegnet. :D

Stimmt, da hätte ich eigentlich selbst drauf kommen müssen :D
Weitere Gemeinsamkeiten bestehen übrigens in den schmissigen Synchros sowie in den übersteigernden Darbietungen mancher Schauspieler, wobei Letzteres vermutlich eher mit den erteilten Regieanweisungen zusammen hing.




Mater_Videorum hat geschrieben:
So., 03.01.2021 21:30
Meine Lieblings-Schmunzelszene ist übrigens die, wo der Meuchler mit dem Taschentuch vorm Mund mit dem Chefermittler am Telefon plauscht und somit sein Stimmchen perfekt tarnt - oldschool eben, aber es funktioniert prächtig.

Diese Masche hatte sich in der italienischen Filmlandschaft bereits erfolgreich etabliert, wobei mir immer auf Anhieb die arme 'Rosy' in den Sinn kommt, denn in I TRE VOLTI DELLA PAURA hatte mich dieser phänomenale Effekt auch schon immer prächtig amüsiert. :)



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hockeymask86 hat geschrieben:
Mo., 04.01.2021 18:58
Also´Der Tod wartet in Venedig´ fand ich nach den negativen Meinungen die es zu ihm gibt überraschend gut. Da gibt es aus der Zeit schlechteres.


Muss gestehen, dass mir der Film bei der zweiten Sichtung weitaus besser gefiel. Und genau aus diesem Grund habe ich kürzlich eine großangelegte Giallo- und Poliziesco-Retrospektive gestartet, bei der zunächst die Filme auserkoren wurden, die entweder erst einmal über meine Mattscheibe flimmerten oder bei mir einen weniger überzeugenden Eindruck hinterließen.

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