Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

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Jimmy Stewart
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Nächte des Grauens

Jaa, so muss ein spannender Hammer Horrofilm aussehen. Hat mich GRUFT DER VAMPIRE, den ich kürzlich wieder sah, doch ein bisschen enttäuscht, da er nach furiosem Start eher auf Erotik-Grusel setzt, ohne, dass er mich in dem einen als auch dem anderen Bereich vollends überzeugen konnte, ist NÄCHTE DES GRAUENS ein richtig feiner Horrorthriller. Ihm geht zwar der Erotik-Faktor ab, der erst einige Jahre später verstärkt Einzug in die Hammer Filme halten sollte, dafür bietet er neben einer durchaus gesellschaftskritischen Story eine konsistent spannend-gruselige Atmosphäre, der es an schockierenden Details nicht mangelt und die zudem hie und da hübsch makaber ausfällt. Klasse!

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Sid Vicious
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Beitrag von Sid Vicious »

FLUCH DER KARIBIK 4 - FREMDE GEZEITEN

Produktionsland: USA
Produktion: Jerry Bruckheimer, John DeLuca, Ted Elliott, Chad Oman, Terry Rossio, Mike Stenson, Barry H. Waldman
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Rob Marshall
Darsteller: Johnny Depp, Penélope Cruz, Ian McShane, Geoffrey Rush, Óscar Jaenada, Sam Claflin, Kevin McNally, Stephen Graham, Gemma Ward, Greg Ellis, Astrid Berges-Frisbey, Bronson Webb, John Bryant Davila, Richard Thomson, Christopher Fairbank, Juan Carlos Vellido, Paul Bazely
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In Anbetracht das mich der zweite wie der dritte Film der Reihe im Vergleich zum starken Erstling doch etwas zum begossenen Pudel degradierten, hatte ich in die Nummer 4 nicht allzu große Erwartungen gesteckt. Zu penetrant und zuweilen gar nervend wirkten die unzähligen Gesichtstransformationen und ihre begleitenden und derbe überzogenen CGI-Ausreizungen auf mich, sodass der Klabautermann mir den Weg nach Achtern wies, dort wo der Zimmermann das letzte Stück Zwieback verheizte. Doch der Auftakt von FREMDE GEZEITEN ließ mich innig an das gute alte Piratenkino denken. Die Klingen werden gekreuzt, es wird geflüchtet, es wird gejagt und selbst das Doppelgängermotiv bekommt seine kurze Entfaltungsmöglichkeit. Bombe! Ebenfalls klasse, dass Keira Knightley durch die wesentlich erfrischender auf mich wirkende Penélope Cruz ausgetauscht wurde. Die Story ist freilich so dünn wie das Stück Papier auf dem Queequeg seinen letzten Willen kritzeln ließ, aber das ist ja mal so was von egal, denn Rob Marshall unterlässt einfach das, was mir an Gore Verbinskis Verfahrensweise sukzessive missfiel. Jau, die Freude ist zurückgekehrt oder in noch komprimierter Form gesprochen: Witzig und knackig.
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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

The Losers - Verdammt, verkommen, verloren (1970)

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Jack Starrett hatte bereits Rockererfahrung mit seinem Debütfilm "Run, Angel, Run" von 1969. Doch der Film ist im Vergleich zu dem hier eher harmlos. "The Losers - Verdammt, verkommen, verloren" ist ein härteres Kaliber, hier versucht Jack Starrett Rocker- und Kriegsfilm miteinander zu verbinden, was ihm in meinen Augen durchaus gelungen ist. Der Film ist sowas von durchgeknallt, dass man ihn in gewisser Weise als eine Art von Antikriegsfilm betrachten kann. Der Wahnsinn des Krieges in Form von Biker Söldnern offenbart sich gegen Ende des Films, wenn die Biker Gang mit ihren hochgezüchteten MG und Granatwerfer Öfen den amerikanischen Agenten aus feindlicher Gefangenschaft des Vietcong befreien sollen. Was dort abgeht ist der helle Wahnsinn und lässt zumindest das Herz jedes Actionfans höher schlagen. Bis dahin erfordert es aber eine Menge Sitzfleisch. Der Filmdienst schreibt: " Ein Antikriegs- und Abenteuerfilm, der auf eine effektvolle, aber zynisch anmutende Symbiose von Liebesromanze und barbarischer Schlachterei hinausläuft." Ist was dran, mir hat der Film trotzdem gefallen. Wer auf Biker Filme der besonderen Art steht, sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen. Tarantino ist wohl von dem Exploitationwerk begeistert, er hat eine kurze Szene des Films in "Pulp Fiction" verwendet. 8/10.

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Carnival of Souls (1962)

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Ein spontanes Autorennen endet fatal für drei Freundinnen, ihr Auto kommt ins Schleudern, durchbricht das Geländer einer Brücke und stürzt in den Fluss. Lediglich Mary scheint dem Tod entronnen zu sein, doch seit dem Vorfall scheint die reale Welt um sie eine andere geworden zu sein. Seltsame Erscheinungen durchdringen immer mehr ihre Wahrnehmung, mit wachsender Intensität wird sie von Untoten heimgesucht. Verzweifelt irrt Sie umher, immer wieder fühlt sie sich von einem verlassenen Pavillon eines Rummelplatzes magisch angezogen. Dort findet sie ihr Schicksal. Eine Low Budget Perle vom Feinsten. Das Budget lag gerade mal bei ca. 33.000 US-Dollar. Der Film wurde in nur 3 Wochen in S/W abgedreht. Es spielen überwiegend Laiendarsteller mit, einzige Schauspielerin mit professionellen Background ist Hauptdarstellerin Candace Hilligoss, sie genoß eine Ausbildung bei Lee Strasberg dem Begründer des Method Actings. Candace Hilligoss geht in der Rolle der verzweifelten Mary, die immer mehr ihr kausales Weltbild zu verlieren scheint, komplett auf. Ihre Performance ist fantastisch gut und wertet den Film unglaublich auf. Alles in allem ein recht fantasievoller Gruselfilm, der größtmögliche Effekte mit den einfachsten Mittel erreicht und von seiner dichten Atmosphäre und einem gewissen Grad an Spannung lebt. Man kann ihn als Vorreiter der Mindfuck Filme betrachten. George A. Romero und David Lynch haben "Carnival of Souls" als wichtige Inspirationsquelle für ihre Werke bezeichnet. An den Kinokassen bzw. in den Autokinos floppte der Film total, mittlerweile wird er als Kultfilm mit einer stetig wachsenden Fangemeinschaft angesehen. Leider ist es der einzige Spielfilm von Herk Harvey, ich hätte gerne noch mehr Filme in der Art von ihm gesehen. Vergebe mal mit Tendenz nach oben 9-10/10
Zuletzt geändert von alex_wintermute am Di., 09.01.2024 08:35, insgesamt 1-mal geändert.

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Recoil (1998)

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Eine Actiongranate vom Feinsten. Der Film stammt aus der Filmschmiede "PM Entertainment" mit Gary Daniels in der Hauptrolle, der in einem harten und gnadenlosen Rachefeldzug gegen ein Verbrechersyndikat sein Bestes gibt. "Recoil" ist extrem temporeich inszeniert und strotzt vor jeder Menge Shootouts, Autostunts und Explosionen. Was Regisseur Art Camacho hier für ein Actionfeuerwerk abliefert ist unglaublich und stellt jede andere PM Produktion in den Schatten. Actionfans kommen voll auf ihre Kosten, im Sekundentakt gibt es die volle Dröhnung um die Ohren. Gary Daniels, der schon in "Rage", "White Tiger" und "Bloodmoon" glänzte, wieder mal in Höchstform. Uneingeschränkt zu empfehlen. 9/10

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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

TV-Tod Live Kamikaze (1986)

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Eine kleine Perle aus Frankreich. Ein einsamer, verbitterter und durchgeknallter Rentner, aber auch wissenschaftliches Genie, baut sich im Wahn eine gigantische Strahlenkanone mit der er unliebsame TV-Live-Moderatoren von zu Hause aus über seinen TV abschießen kann. Durch einen gezielten Energiestrahl platzen die Körper seiner Opfer auseinander. Eine perfekte Tötungsmaschine die keine Spuren hinterlässt. Noch nicht. Ein schwerer Fall für Polizist Romain, der taucht aber im Laufe der Zeit in die kalte Welt der Elektronik ein und fordert den Psychopathen im Fernsehen heraus. Es kommt zu einem Zweikampf auf Leben und Tod. Der französische Regisseur Didier Grousset hat mit seinem Werk "TV-Tod Live Kamikaze" einen leicht skurrilen SciFi-Krimi mit ungewöhnlichen Ideen erschaffen, der mich jedenfalls ca. 90 Minuten prächtig unterhalten hat. Die Performance von Schauspielveteran Michel Galabru als verbitterter Rentner Albert, der keinen Sinn mehr im Leben sieht und mit allen Bezugspersonen irgendwie nicht mehr richtig klarkommt, ist wahrlich eine Augenweide. Kameraführung und Schnitt haben mir auch zugesagt. In meinen Augen hätte der Film ruhig 30 Minuten länger sein können, das Ende ist mir etwas zu schnell erzählt worden. Aber egal. Trotz einiger Schwächen ist "TV-Tod Live Kamikaze" für Liebhaber von Filmen der etwas anderen Art, fernab des Mainstreamkinos, ideale Kost. Ein echter Geheimtipp, kannte den Film bis vor Kurzem nicht. Rewatch Potenzial ist definitiv vorhanden. 8/10

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Bloodmoon (1997)

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Ein maskierter Serienkiller geht um. Er fordert einige New Yorker Kampfsport Champions unterschiedlicher Stile zum Zweikampf heraus und tötet sie auf brutalste Weise. Das immer bei Blutmond. Die Polizei ist machtlos und sucht Rat bei Profiler und Ex Cop Ken O'Hara (Gary Daniels). Als dessen Frau und Tochter vom Bloodmoon Killer entführt wird, macht Ex Cop Ken O'Hara gnadenlose Jagd auf den Serienkiller. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Der Film rockt total, anstelle von wilden Schießereien, Autostunts und Explosionen (wie z.B. in den beiden Gary Daniels Streifen "Recoil" oder "Rage") liegt hier der Schwerpunkt auf Martial Arts bzw. Faust- und Fußkämpfen. Die Choreographien der Zweikämpfe sind auf absolut hohem Niveau und sehr gut in Szene gesetzt. Unvergessen sind die Kicks von Gary Daniels, der selbst jahrzehntelang als Profi Kickboxer aktiv gewesen ist. Gary Daniels wieder in Höchstform, aber auch Darren Shahlavi als Bösewicht macht eine gute Figur. Alles in allem ein gelungener Mixed Martial Arts Streifen im Thriller Gewand den man sich uncut nicht entgehen lassen sollte. Für Gary Daniels Fans selbstverständlich Pflichtstoff. 8-9/10

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Vampire Hunter D: Bloodlust (2000)

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Eine exzellente Anime Perle aus dem Jahr 2000. Vampire Hunter D, halb Mensch halb Vampir, wird angeheuert um die entführte Tochter eines Großgrundbesitzers wohlbehalten nach Hause zu bringen. Ihr Entführer ist ein mächtiger Vampir namens Meyer Link, einer der letzten großen Fürsten der Dunkelheit. D nimmt den Auftrag an und die Verfolgung auf, doch er ist nicht allein, denn ein bis an die Zähne bewaffnetes Vampirjägerteam ist Link ebenfalls auf der Spur. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und keiner weiß von der dunklen Macht, die im Geheimen die Fäden zieht und sie alle in eine schreckliche Falle lockt. Der Film basiert auf dem dritten Roman der Serie "Vampire Hunter D" des Autors Hideyuki Kikuchi. Regie führt Yoshiaki Kawajiri, der schon exzellente Arbeit mit Animewerken wie "Ninja Scroll", "Wicked City", "Goku Midnight Eye", "Demon City Shinjuku", "Manie-Manie" und "Cyber City Oedo 808" geleistet hat. Der Grafikstil von "Vampire Hunter D: Bloodlust" ist extrem detailreich, wesentlich besser als im ersten Film. Man hat sich sehr viel Mühe gegeben, besonders bei den einzelnen Charakterzeichnungen, allen voran dem Protagonisten D. Aber auch die phantasievollen Monster bzw. Bösewichter kommen nicht zu kurz. Alles mit großer Sorgfalt gezeichnet, Animationen auf höchstem Niveau. Ziemlich genial choreografiert sind auch die Actionsequenzen, gespickt mit frischen Ideen. Humor kommt auch nicht zu kurz, D besitzt in der linken Hand eine Art von sprechenden Handparasiten, der ihn ab und an aufzieht, aber auch in extremen Gefahrensituationen beiseite steht. Die Atmosphäre ist sehr dicht, der gesamte Look eher düster, ein wilder Genremix aus Horror-, Endzeit-, Western-, SciFi-, Romantik- und Actionfilm, eine unglaublich extravagante Genremischung, aber unfassbar gut umgesetzt. Alles wirkt erstaunlicherweise nicht abstrus oder überladen, sondern bildet zusammen ein perfektes Ganzes. Empfehle den englischen Ton, die Stimme von Andrew Philpot ist einfach göttlich und wertet den Charakter D unglaublich auf. Auch die englischen Synchronsprecher der anderen Haupt- und Nebencharaktere machen einen ezellenten Job. Die deutsche Fassung wirkt mir irgenwie viel zu platt. Wer Animes liebt, kommt an diesem Werk nicht vorbei. Selbstverständlich auch allen Liebhabern von Vampirfilmen ist der Film wärmstens zu empfehlen. 9-10/10

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Die Stahlfaust (1977)

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Dem Held der Geschichte wird ein Mord an einem ranghohen Minister in die Schuhe geschoben. Er kann flüchten und macht sich auf um den wahren Täter zu finden und damit seine Unschuld zu beweisen. Der Weg dorthin ist lang und steinig. Was den Film ausmacht sind die fantastischen Fightszenen, die alle exzellent choreographiert sind und das Herz eines Martial Arts Fans hoher schlägen lässt. Allen voran John Liu, sehe ihn unwahrscheinlich gerne in Aktion, seine Highkicks sind phänomenal. Auch seine sympathische Wesensart gefällt mir. Sein Gegenspieler im Film Hwang Jang Lee ebenfalls nicht ohne. Philip Ko wäre der Dritte im Bunde. Der Film kommt fast ohne Humor aus, billigen Klamauk gibt es zum Glück nicht, was ich wirklich zu schätzen weiß. "Stahlfaust" ist frei davon. Falls witzig, dann auf einer anderen Ebene. Interessant die Sache mit dem Soundtrack, der Main Title wurde gnadenlos von dem Italo Western "Der Tod ritt Dienstags" geklaut, passt zu dem Film aber wie die Faust aufs Auge, wie ich finde. Einen Vorgeschmack gibt es im originalen Trailer auf Youtube. "Stahlfaust" gehört in meinen Augen zu den besten Kung Fu Filmen aller Zeiten, das liegt wohl daran, dass ständig irgendwo etwas in Form von Kämpfen los ist. Der Film lebt davon. Unvergessen der Finalkampf. Mich hat der Film trotz 10-maligen Rewatch immer noch prächtig unterhalten, die ca. 101 Minuten vergehen wie im Flug. Alles in allem ein exzellenter Martial Arts Streifen aus Hongkong, mit einer Menge Charme und Kampfsequenzen. Ein Film den man mindestens 1x vor dem Ableben gesehen haben muß. Achtung: potenzielle Suchtgefahr. 10/10
Zuletzt geändert von alex_wintermute am Di., 09.01.2024 08:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Teenage Hooker Became a Killing Machine in Daehakroh (2000)

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Ein Low Budget Underground Film aus Südkorea. Keine Ahnung was ich da gerade gesehen habe. Der Film ist soetwas von bizarr, David Lynch Fans hätten wahrscheinlich ihre Freude daran. Ein junges Mädchen, das tagsüber die Schulbank drückt und abends sich das Geld als Prostituierte verdient, wird im Auftrag ihres Liebhabers/Lehrers von 3 Killern auf brutalste Weise ermordet. Ihre Leiche wird von einem Wissenschaftler gefunden, er flickt sie wieder zusammen und als Killer Cyborg kommt sie zurück mit einem Ziel: Rache an ihren Peinigern. Ein sehr skurriler bis bizarr anmutender Film mit zahlreichen WTF-Momenten. Kein wirklich schlechter Film aber leider auch kein Meisterwerk, man hätte durchaus mehr aus dem Stoff machen können. Wer auf verschrobene Filme steht, ganz weitab des Mainstreamkinos, sollte mal einen Blick riskieren. 7/10

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Whale Rider (2002)

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Eine Maori Perle vom Feinsten. "Whale Rider" ist ein deutsch-neuseeländischer Film von Regisseurin Niki Caro aus dem Jahr 2002, der auf einem Buch von Witi Ihimaera basiert. Das Werk handelt von einem zwölfjährigen Mädchen, welches sich innerhalb der Maori Traditionen emanzipiert und damit auf Konfrontationskurs mit ihrer Familie und ihrer Umgebung geht. Niki Caro wirft einen bewegenden Blick auf den Kampf eines mutigen Mädchens gegen überkommene Traditionen. Ein zentrales Thema bildet auch der Kampf um Liebe und Anerkennung. Keisha Castle Hughes ist wahrlich eine Augenweide, sie brilliert als Pai vollkommen. Wirklich kaum zu glauben, dass das ihr erste Filmrolle gewesen ist. Aber auch ihr Gegenpart Rawiri Paratene in der Rolle des traditionsbewussten Koro weiß zu überzeugen. "Whale Rider" ist sehr gefühlvoll erzählt, Maori Musik und Rituale kommen im Film ebenfalls vor, alles in wundervollen Aufnahmen festgehalten. Wer auf Maori Filme steht, von denen gibt es leider viel zu wenig, kommt an diesem Werk nicht vorbei. Klare Empfehlung. 9-10/10

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alex_wintermute
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Samurai Fiction (1998)

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Eine Rock’n Roll Samurai Perle aus Japan.

Inhalt: "Im friedvollen Japan der Edo-Ära herrscht Aufruhr im Nagashima Clan: Das Schwert des Shoguns wurde gestohlen. Der Dieb ist der Samurai Kazamatsuri, der eigentlich die Schätze des Clans bewachen sollte. Kanzen, Oberster Rat des Clans, beschließt, ein Duplikat des Schwertes herzustellen, um den Diebstahl vorläufig zu vertuschen. Sein hitzköpfiger und halbstarker Sohn Heishiro will jedoch persönlich die Ehre des Clans retten. Er macht sich auf, den flüchtigen Kazamatsuri zu stellen und zum Kampf zu fordern." Quelle: REM

Wer einen Film im ernsten Stile eines Akira Kurosawa erwartet, wird enttäuscht sein. Regisseur Hiroyuki Nakano, ein japanischer Musik- und Videokünstler (Deee Lite – "Groove Is in the Heart", Photek - "Ni Ten Ichi Ryu"), stellt mit seinem Debütwerk "Samurai Fiction" die komplette Welt des traditionellen Samuraifilms auf den Kopf, ohne ihn aber ins Lächerliche zu ziehen. "Samurai Fiction" ist eine Synthese aus Samuraifilm und moderner Popkultur. Der Soundtrack unterstreicht das Ganze, eine wilde Mischung aus Rock, J-Pop, Funk und traditionellen Elementen wird eingesetzt. Es macht den Film zu einem Erlebnis der besonderen Art. Nakanos Werk ist sehr schräg und nicht für die breite Masse geeignet. Was einen erwartet ist ein gewagter Stilmix aus Action und Humor, Rock ’n’ Roll und Schwertkampf. Ebenfalls beinhaltet der Film Elemente des Road Movies und der Komödie. Auf den ersten Blick könnte man meinen der Film sei überladen, dem ist aber nicht so, alles verbindet sich zu einem perfekten Ganzen. Haupt- und Nebendarsteller machen einen exzellenten Job. Allen voran Tomoyasu Hotei in der Rolle des Rannosuke Kazamatsuri, der an Coolness kaum zu überbieten ist und natürlich Mitsuru Fukikoshi als Heishiro Inukai, dem unschuldigen und naiven Held der Geschichte. Der Film ist fast komplett in S/W gedreht. Ich empfehle den O-Ton mit dt. oder engl. Untertiteln. Wer noch nie einen waschechten Rock’n Roll Samurai Movie gesehen hat, sollte das mit "Samurai Fiction" dringend mal nachholen. Der Film rockt im wahrsten Sinne des Wortes total. Klare 9-10/10
Zuletzt geändert von alex_wintermute am Di., 09.01.2024 08:25, insgesamt 1-mal geändert.

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American Muscle (2014)

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John Falcon wurde Opfer eines Komplotts und saß 10 Jahre lang im Knast. Nun ist der Tag seiner Entlassung gekommen und damit sein langersehnter Tag der Rache. John begibt sich mit seiner Pumpgun und seinem 73er Plymouth Duster auf einen Rachefeldzug quer durch das ganze Land und stattet alten Freunden einen unangekündigten Besuch ab. Stehe zwar auf gute Racheactioner, aber bei "American Muscle" ist der Funke irgendwie nicht wirklich übergesprungen, am knüppelharten Protagonisten liegt es aber nicht, Nick Principe in der Rolle des John Falcon hat durchaus seine Momente, rettet aber den Film nicht. In der Gesamtheit wirkt der Film recht zäh auf mich, es fehlen die frischen Ideen. Alles hat man irgendwo schon mal gesehen. Grindhouse Feeling flammt ab und an kurz auf. Trotz Low Budget habe ich wesentlich mehr erwartet. 5-6/10

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Kissed (1996)

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Inhalt: "Sandra pflegt schon seit ihrer Kindheit ein sehr emotionales und intimes Verhältnis zu dem Tod. Als sie, neben ihrem Studium, eine Arbeitsstelle in einem Beerdigungsinstitut antritt, nutzt sie gleichzeitig auch die Gelegenheit, ihre nekrophilen Sehnsüchte zu befriedigen. Der junge Student Matt verliebt sich unsterblich in Sandra und scheint ihrem Geheimnis immer näher zu kommen. Jedoch bemerkt er schnell, dass er zu ihrer Welt keinen wirklichen Zugang bekommen kann und trifft eine folgenschwere Entscheidung." Quelle: DVD Cover-Rückseite

Ein faszinierendes Drama der etwas anderen Art. "Kissed" ist ein kanadischer Spielfilm von Lynne Stopkewich, er basiert auf einer Kurzgeschichte von Barbara Gowdy mit dem Originaltitel "We so Seldom Look on Love". Der Film befasst sich mit dem Tabuthema Nekrophilie, aber auf einer sehr ästhetischen Weise. Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die sich zu Toten hingezogen fühlt, auf spiritueller und sexueller Ebene, wobei die Ekstase durch den sexuellen Akt mit Toten wohl als spiritueller Weg angesehen werden muß. Es ist mehr als nur reine Triebbefriedigung, im Film dient es dazu mystischen Pforten der Wahrnehmung zu öffnen und eins mit einem höheren Ganzen zu werden. Ein zentrales Thema spielt wohl auch Einsamkeit und die Unfähigkeit der Liebe gegenüber lebenden Menschen. Lynne Stopkewich hat sich dem schwierigen Thema Nekrophilie ziemlich vorsichtig und einfühlsam genähert, auf eine Art, dass man als außenstehender Betrachter sogar Verständnis für die Hauptfigur Sandra entwickelt. Molly Parker in der Rolle der jungen Sandra einfach fantastisch, allein durch ihre Präsenz wird man in ihren Bann gezogen, ihre Ausstrahlungskraft ist phänomenal. Sie wertet den Film unglaublich auf. Ein Werk, das man so schnell nicht mehr vergisst. Der Regisseurin erstes und bestes Werk. Leider ist Lynne Stopkewich später im TV-Sumpf versunken, was mich etwas traurig stimmt, sie hat mit ihrem Debütfilm "Kissed" bewiesen, was für Potenzial in ihr steckt. Ihre atemberaubende Perle bleibt aber der Nachwelt erhalten. Klare 9/10

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Jimmy Stewart
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

Beitrag von Jimmy Stewart »

RACKET

Ich hatte schon länger keinen Poliziottesco mehr gesehen und wollte mal wieder. ;) Zu diesem Behufe habe ich mir den Castellari Brenner RACKET aus dem Regal gefischt. Und 'heiliger Stuhl', bei diesem Film handelt es sich m. E. um einen der besten Italo-Actionkracher überhaupt!

Schon die Pre-Title Sequence macht klar, dass es sich hier um das Werk eines absoluten Könners handelt. Und als ein paar Minuten später Fabio Testi bergabwärts geht und dabei mit der Fiat-Innenkamera gefilmt wird, war sowieso alles klar. In der Folge gibts in diesem mit immerhin gut 100 Min. doch verhältnismäßig lang bemessenem Reißer sehr fein gefilmte Non-Stop-Action zu betrachten. Wobei ausser den Genre-immanenten Car Chases und Shootouts, die gerne mit MPs ausgetragen werden, auch ansonsten viel gut getimete Stuntmen Arbeit präsentiert wird.

Dass bei all dem Actiongewitter auch die Charakterzeichnung der Figuren durchaus eine Rolle spielt, macht den Film nochmal so gut. Und auch die "guilty pleasure" Szenen, die in einem Italo-Heizer von Format nicht fehlen dürfen, fallen recht derbe aus. Erwähnt sei hier die Szene, in der das Racket den Sportschützen, der zuvor die Polizei bei einem Shootout mit den Gangstern unterstützt hat, zu Hause überfällt. :o
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Ach ja, der Soundtrack ist natürlich von erlesener Qualität und gehört m. E. mit zum Besten, was die De Angelis Brüder zu Gehör gebracht haben.


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alex_wintermute
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Beitrag von alex_wintermute »

Legend of the Seeker Staffel 1 + 2 (2008)

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Mal wieder gesehen. "Legend of the Seeker " erzählt die fantastischen Abenteuer von Richard Cypher, einem jungen Waldbauern aus den Westlands. Ein magischer Moment verändert jedoch sein Leben: Richard soll die Welt von der Herrschaft des bösen Darken Rahl befreien. Hilfe bekommt er bei seinem Vorhaben vom mächtigen Zauberer des ersten Ordens Zedd und von der magischen und schönen Kahlan. Die Hauptrollen sind sehr gut besetzt, allen voran Craig Horner als Richard Cypher, der macht einen herausragenden Job. Performance von Bridget Regan als Kahlan Amnell, Bruce Spence als Zeddicus Zu'l Zorander und Tabrett Bethell als Cara ebenfalls exzellent. Die 4 charismatischen Charaktere sind einfach nur klasse, man schließt sie schnell in Herz und fiebert mit ihnen mit. Was mich total überrascht hat sind die wundervoll choreographierten Fightsequenzen, die Messer und Schwertkämpfe sind bis in kleinste Detail durchdacht, für eine TV-Produktion ist das schon sehr beachtlich. Wahrlich eine Schande, dass nach der 2. Staffel Schluss war. Die TV-Serie hätte noch eine Menge Potenzial gehabt. Absolutes Muss für Fantasy Fans. Klare Empfehlung. 9/10

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The Blob (1988)

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Exzellentes Remake des "Blob" Klassikers aus den 50er Jahren, was an "Gore" bzw. blutigen Effekten im Original fehlt wurde in der Neuverfilmung nachgeholt. Der Plot ist ebenfalls besser bzw. etwas anders gelagert als im Original. Toller Cast. Versprüht eine Menge 80er Jahre Charme. Nostalgiefaktor pur. 8-9/10

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Mr. In-Between (2001)

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Jon, ein eiskalter Profikiller, lebt in seiner eigenen Welt. Sie ist durchtränkt von Blut und Grausamkeiten. Auf ihn ist Verlass. Loyalität zu seinem Auftragsgeber hat für Jon oberste Priorität. Sein obskurer Boss ist eine Art Ersatzvater für ihn und der wohl einzige zwischenmenschliche Kontakt in seinem einsamen Leben. Doch eines Tages trifft er auf die Frau eines alten Schulfreundes, die Beziehung zu ihr verändert ihn, unterdrückte Emotionen flammen auf, Jon beginnt an seinem bisherigen Leben zu zweifeln, immer mehr wird ihm seine unerträgliche Einsamkeit bewußt. Sein bisheriges Leben gerät dabei nach und nach aus den Fugen. Und die Geschichte nimmt ihren Lauf... FFF Archiv schreibt: "Schönheit und Schrecken der Londoner Unterwelt sind die Kehrseiten einer Medaille, deren Funkeln fasziniert und verstört. Namenlose Dekadenz, Existenzialismus und der Wunsch nach Erlösung bilden ein Muster aus Licht und Schatten, das tief in die Seele eines Verdammten leuchtet." Trifft den Nagel auf den Kopf. Mit Andrew Howard ist "Mr. In-Between" perfekt besetzt. Er liefert die beste Performance seiner Schauspielkarriere ab. Ein exzellentes Drama was einem tief im Herzen berührt. Empfehle den Film im O-Ton. 9/10

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MORE - MEHR, IMMER MEHR
Regie: Barbet Schroeder
157882_f.jpg
157882_f.jpg (33.96 KiB) 5618 mal betrachtet


Ich finde MORE (heute geschaut) klasse. Sehenswerte Bildkompostionen und eine hauchdünne Story, die über Haschisch und LSD im Heroin endet. Barbet Schroeder gelingt es, den Drogenkonsum als das darzustellen, was er tatsächlich ist, nämlich die allerletzte Scheiße. Der Handlungsort Ibiza wurde dereinst von PINK FLOYD entdeckt. Die Band löste auf der Balearen-Insel gar einen vorrübergehenden Hippie-Boom aus und lieferte nebstdem den Soundtrack zum Film.

8,5 von 10
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt geschaut

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Boss Level (2021)

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Unter der Regie von Joe Carnahan (Smokin’ Aces) ist ein amüsanter Zeitschleifen Actioner entstanden, enorm temporeich und mit viel Action. Die Hauptrolle ist mit Frank Grillo perfekt besetzt. Naomi Watts ist ebenfalls zu sehen, die Rolle des Antagonisten spielt Mel Gibson. Der Film besitzt eine Menge Charme und einen sehr hohen Unterhaltungswert, trotz einiger Logiklöcher. Am besten vorher ein Sixpack Bier trinken, dann flutscht das schon mit der Logik. Seit "Boss Level" bin ich ein kleiner Frank Grillo Fan geworden, der Kerl hat echt Potenzial, er könnte das leicht angestaubte Actiongenre beleben. Sehe Frank Grillo mittlerweile viel lieber als Scott Adkins. Empfehle den O-Ton, die deutsche Synchro ist stark gewöhnungsbedürftig. Von mir gibt es mal 8/10.

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