DIE GNADENLOSE HAND DES GESETZES - Mario Gariazzo

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
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Richie Pistilli
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DIE GNADENLOSE HAND DES GESETZES - Mario Gariazzo

Beitrag von Richie Pistilli »

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Die gnadenlose Hand des Gesetzes (D - VHS Titel)
Kategorischer Imperativ gegen ein Verbrechen im Zorn (D - Ost)
Das Blut der schwarzen Schlange (D - TV Titel)
La mano spietata della legge (IT)
Imperativo categorio contre il crimine con rabbia (IT)
La fureur d'un flic (F)
Sin conciencia (ES)
The Law Enforcers (UK)
The Bloody Hands of the Law (US)
Execution Squad (US Alt.)


IT 1973

R: Mario Gariazzo
D: Philippe Leroy, Klaus Kinski, Luciano Rossi, Tony Norton, Silvia Monti, Cyril Cusack, Guido Alberti, Pia Giancaro, Fausto Tozzi u.a.



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Deutsche Videopremiere: 1984

Synchronkartei

Italo-Cinema.de

Score: Stelvio Cipriani

OFDb



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Wenn hier einer schreit, dann bin ich das!


Nachdem ein mächtiges Syndikat einen unliebsamen Konkurrenten durch einen eigens aus New York einberufenen Killer (Klaus Kinski) gnadenlos ins Jenseits befördern ließ, kann dieser zunächst unerkannt die Landesgrenzen verlassen, bevor der unnachgiebige Kommissar Gianni De Carmine (Philippe Leroy) mit den Ermittlungen an dem eiskalten Auftragsmord beauftragt wird. Doch dieser fühlt sich durch die gesetzlichen Vorgaben der Justiz in seinem Handlungsspielraum als ermittelndes Staatsorgan dermaßen beschnitten, dass ihm der Sinn seines Polizeiberufs immer paradoxer erscheint und somit auch den Sinn seines täglichen Handelns immer stärker in Frage stellt. De Carmine sieht eigentlich nur eine einzige Möglichkeit, um dem ausufernden Treiben des organisierten Verbrechens irgendwie Einhalt gebieten zu können: Der rückhaltlose Einsatz von roher Gewalt während der Ermittlungsarbeit und den Verhören, denn nur infolge eines unnachgiebigen Durchgreifens von Seiten des Staates wäre die bereits verfahrene Situation gegebenenfalls noch zu retten.


Doch dem zuständigen Staatsanwalt ist das prestigeschädigende Aufbegehren seines prügelsüchtigen Kommissars ein heftiger Dorn im Auge, woraufhin er diesem zunächst seine Forderung verweigert, bis sich plötzlich infolge des weiteren Ermittlungsverlaufs die Anzahl potenzieller Zeugen weiterhin zusehends dezimiert, da das Syndikat dem langen Arm des Gesetzes nicht nur immer mindestens zwei Schritte voraus zu sein scheint, sondern die belastenden Persönlichkeiten auch durch hauseigene Auftragskiller (Klaus Kinski und Luciano Rossi) rechtzeitig liquidieren lässt. Die völlig ahnungslosen Zeugen werden entweder schonungslos erwürgt, kaltblütig abgestochen, rigoros vergiftet, gewissenlos erschossen oder völlig hartherzig mit dem Auto überrollt. Und als wäre das noch nicht genug, scheinen dann auch noch korrupte Polizeibeamte aus den Reihen des Kommissars dem allseits gegenwärtigen Syndikat tatkräftig zur Seite zu stehen. Spätestens an diesem Punkt besteht dann auch für die Justiz keine andere Wahl mehr als Kommissar De Carmine die erhoffte Legitimation zur gesetzeslosen Polizeiarbeit zu erteilen, wodurch sich dieser aber nicht nur auf die gleiche Stufe wie die eigentlich zu bekämpfende Kriminellen begibt, sondern sich seine Hände im weiteren Verlauf auch ordentlich mit Blut besudelt.


Und jetzt werden wir sehen, ob dieser Mörder nicht doch reden kann!”



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Mario Gariazzo (ZEIG MIR DAS SPIELZEUG DES TODES, L'OSSESSA - DAS OMEN DES BÖSEN, PLAY MOTEL) inszenierte mit DIE GNADENLOSE HAND DES GESETZES einen recht kompromisslosen als auch zugleich sehr solide inszenierten Vertreter des italienischen Polizeifilms, der aufgrund seines ermittelnden Kommissars in Verbindung mit dem justiziell verhängten Ohnmachtsgefühl wie eine wilde Mischung aus DAS SYNDIKAT und DIE VIPER daherkommt. Philippe Leroy verkörpert dabei äußerst überzeugend den schwer vorzustellenden Kommissarentypus eines 'Enrico Maria Merli', der sowohl mit seiner Erfahrung als auch mit seinen beiden Fäusten glänzt. mit Bravour verkörpern kann. Die Handlung befasst sich mit dem Machtkampf zwischen einem mächtigen Syndikat und dem durch die Justiz entschärften, und an die kurze Leine gelegten Vollstreckungsbeamten. Die Geschichte wird dabei recht spannend erzählt und aufgrund einer soliden Kamerarbeit in sehr ansehnlichen Bildern serviert. Während des Finales überschlagen sich dann nochmals die Ereignisse und es kommt zu einem bitteren, aber auch zugleich überraschenden Ende. Außerdem zeigt sich die Darstelleriege in bester Laune und liefert dabei ein regelrechtes Feuerwerk der kompromisslosen Härte ab.


An vorderster Front prügelt sich Phillipe Leroy als wutschnaubender Kommissar mit einer bis zum Anschlag pumpenden Halsschlagader um Kopf und Kragen, infolgedessen er sowohl immer mehr seinen Verstand zu verlieren scheint als auch den gerade zu verhörenden Schurken abseits jeglicher Gesetzesparagraphen gehörig ans Leder geht. Dabei spielt er sich jedes Mal die Seele aus dem Leib, wobei er aber auch ansonsten in seiner Rolle voll und ganz überzeugen kann. Zudem fühlt sich unser boxwütiger Kommissar unwiderruflich im Teufelskreis seiner unheilbaren Prügelsucht gefangen und fürchtet aufgrund seiner chronischen Kontrollverluste letztendlich auf der falschen Seite des Gesetzes zu verenden.


Kommen wir zum absoluten Dreamteam dieser schweißbrennenden Angelegenheit, das sich in diesem Fall aus den beiden markanten Gesichtsmimen Klaus Kinski und Luciano Rossi zusammensetzt. Die beiden Ausnahmedarsteller verkörpern hierbei zwei unbarmherzige Mordsbuben, die ihre Aufgabe erwartungsgemäß zur vollsten Zufriedenheit des auftraggebenden Syndikats erledigen. Klaus Kinski tritt hierbei nicht nur als wortkarger Killer in Erscheinung, sondern zeigt sich dabei auch geschmackvollen Fashion-Style, den er durch das ständige Tragen einer verspiegelten Sonnenbrille vollends abrundet. In diesem adretten Outfit meuchelt er was das Zeug hält. Dies bekommt im weiteren Verlauf auch sein 'Partner in Crime' Luciano Rossi zu spüren, da dieser nach einer unschönen Behandlung einer entführten Stewardess die entsprechende Rechnung vom coolen Klaus in Form einer schweißbrennenden Bestrafung serviert bekommt. Alles in allem legen unsere beiden Vorzeige-Psychopathen eine routinierte Darbietung an den Tag, denn sie verkörpern die beiden bösen Buben mit gewohnter Bravour. In weiteren Rollen sind zudem Guido Alberti (TÖDLICHER HASS, DAS SYNDIKAT DES GRAUENS, SPASMO) als strippenziehender Professor Palmieri, Fausto Tozzi (DIE VALACHI-PAPIERE, DIE RACHE DES PATEN, STADT IN PANIK) als dessen Handlanger, Silvia Monti (A LIZARD IN A WOMAN'S SKIN, EIN SCHWARZER TAG FÜR DEN WIDDER, THE OPIUM-CONNECTION) als die bessere Hälfte des amtlichen Prügelknabens und Pia Giancaro (DIE ROTE DAME, BLUTIGE MAGIE, SABATA KEHRT ZURÜCK) als totgeweihte Stewardess zu bestaunen.


Abgerundet wird diese kompromisslose Aufführung mit einer recht soliden Synchronisation und einer bemerkenswerten Filmmusik von Stelvio Cipriani, die nicht nur das legendäre Femina Ridens erneut erklingen lässt, sondern zugleich auch einen weiteren Höhepunkt dieser Inszenierung darstellt.



Fazit: Ein schweißbrennendheißes Polzeifilmspektakel.



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(Überarbeiteter Beitrag aus dem Jahr 2017)

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Richie Pistilli
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Re: DIE GNADENLOSE HAND DES GESETZES - Mario Gariazzo

Beitrag von Richie Pistilli »

Bildvergleich zwischen der deutschen VHS-Fassung und der italienischen DVD:


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Was etwaige Kürzungen der VHS-Fassung betrifft, so ist mir nur eine verkürzte Dialogszene aufgefallen.

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