TOTE PFLASTERN SEINEN WEG - Franco Prosperi

Harte Kerle, grobe Keilereien, heiße Feger und unbarmherzige Gangster.
Antworten
Benutzeravatar
Retro
Beiträge: 87
Registriert: Do., 12.11.2020 10:05

TOTE PFLASTERN SEINEN WEG - Franco Prosperi

Beitrag von Retro »

TOTE PFLASTERN SEINEN WEG

Bild

Um an die Drahtzieher und Verteiler eines Drogenkartells zu kommen,
lässt die Polizei den jungen Inspektor Massimo Tonani nach einem abgesprochenen Raubüberfall ins Gefängnis stecken.
Der Kopf des Kartells, Giulianeli, agiert aus dem Gefängnis heraus-
durch einige brutale Schlägereien und seine vorgetäuschte Haltung gegen die Polizei verdient sich Massimo sein vertrauen.
Nach einiger Zeit wird ein Gefängnisausbruch arrangiert, bei dem Massimo, Giulianelli und seine rechte Hand Piero entkommen können.
Was keiner weiß: Massimo hat noch ein persönliches Interesse am Kopf des Gangsterbosses, und nicht nur Massimo spielt ein falsches Spiel...

Der Film von 1976 ist auch heute noch ein spannender, und recht brutaler Cop-Thriller mit guter Besetzung.
Vor allem Ray Lovelock als Massimo, der ausser diesem, sowie dem gar nicht üblen "Leichenhaus der lebenden Toten"
fast nur schundige Sexfilmchen gedreht hat, kommt trotz seines harmlosen Aussehens extrem brutal und eiskalt rüber.

8/10

Benutzeravatar
Anti-Hero
Beiträge: 327
Registriert: Fr., 30.10.2020 14:00

Re: TOTE PFLASTERN SEINEN WEG - Franco Prosperi

Beitrag von Anti-Hero »

Ist für mich ein wohlfühl-film, den ich mir alle paar Wochen reinziehen könnte. Ich hoffe, da kommt noch eine gute BR.
Bild

Benutzeravatar
Retro
Beiträge: 87
Registriert: Do., 12.11.2020 10:05

Re: TOTE PFLASTERN SEINEN WEG - Franco Prosperi

Beitrag von Retro »

"Wohlfühl-Film" würde ich den jetzt nicht nennen, aber gut ist er- da sind wir uns einig. ;)

Von dem Film ist auch die nur knapp 35 Minuten lange Super 8-Schnittfassung gut gelungen!

Benutzeravatar
Maulwurf
Beiträge: 325
Registriert: Fr., 20.11.2020 05:39

Re: TOTE PFLASTERN SEINEN WEG - Franco Prosperi

Beitrag von Maulwurf »

Tote pflastern seinen Weg
Pronto ad uccidere
Italien/Deutschland 1976
Regie: Franco Prosperi
Ray Lovelock, Martin Balsam, Elke Sommer, Heinz Domez, Ettore Manni, Peter Berling, Riccardo Cucciolla, Ernesto Colli, Dante Cleri, Massimo Ciprari, Francesco D'Adda, Philip Dallas


Tote pflastern seinen Weg.jpg

OFDB
Italo-Cinema.de

Salvatore Massimo verabschiedet sich von seiner im Rollstuhl sitzenden Mutter, fährt in die Stadt, zieht sich die Sturmhaube über und überfällt ein Schmuckgeschäft. Dumm halt, dass die sich schließenden Stahljalousien nur von außen aufgehen, und den stümperhaften Räuber schnurstracks in die Arme der Polizei und damit ins Gefängnis führen. Dort muss sich Massimo seinen Platz in der Hierarchie erkämpfen, wodurch er Kontakt zum Gangsterboss Giulianelli bekommt. Der findet Geschmack an dem jungen Mann und rechnet ihm vor, dass er nicht unter 10 Jahren davonkommen wird, dass er sich aber gerne Giulianellis Leuten anschließen kann wenn sie die Biege machen. Und nichts anderes wollte Massimo erreichen, denn Salvatore Massimo ist in Wirklichkeit Massimo Torlani. Ein Undercovercop, der den Auftrag hat ein Drogenkartell zu sprengen. Und der sich selber den Auftrag gegeben hat, diejenigen Männer, die seine Mutter vor drei Jahren in den Rollstuhl geschossen haben, unter die Erde zu bringen – Die Männer ebendieses Drogensyndikats, mit dem Giulianelli zu tun hat. Keine leichte Aufgabe: Giulianelli hat Feinde, und Giulianelli hat den Ehrgeiz, sich seinen Platz im Syndikat zurückzuerobern. Damit hat Massimo eine Menge Arbeit. Und nicht die geringsten Skrupel …

Bild Bild Bild Bild

Der Zuschauer wiederum hat eine Menge Freude, denn TOTE PFLASTERN SEINEN WEG ist ein echtes Highlight des Actionkinos der 70er-Jahre. Ein Meisterwerk aus der zweiten Reihe, ein funkelndes Juwel der Massenproduktion. Denn die damals übliche schnelle und kostengünstige Herstellung sieht man dem Film durchaus an: Anschlüsse passen nicht, die Geschichte offenbart einiges an Löchern, und so richtig viel Handlung ist irgendwie auch nicht vorhanden.

Drauf geschissen! TOTE PFLASTERN SEINEN WEG bahnt sich seinen Weg in das Herz des Zuschauers durch ein wahres Actionfeuerwerk. Ray Lovelock prügelt und ballert was das Zeug hält. Ich glaube, die einzigen Szenen, in denen er keine gewalttätigen Ausbrüche hat sind, wenn er mit Elke Sommer im Bett landet. Aber lang geht das nicht, dann muss er wieder ran, einen LKW durch das französisch-italienische Hinterland steuern und sich einiger Gangster erwehren, die seinen Laster stehlen wollen. Die Bande ist definitiv in der Überzahl, aber das interessiert Massimo in keinster Weise: Der holt sich seinen LKW zurück, koste was es wolle. Eine verdammt spannende und eindrucksvolle Sequenz, die neueres Zeugs wie etwa den TRANSPORTER mühelos auf die hinteren Plätze verweist.

Bild Bild Bild Bild

Überhaupt sind die Actionszenen alle sehr stark inszeniert, was bei einem Film, der fast ausschließlich aus Actionszenen besteht, ein wahres Glück ist. Schließlich kennt man da aus Italien auch das ein oder andere Negativbeispiel … Aber TOTE PFLASTERN SEINEN WEG macht sehr viel sehr richtig: Starke Schauspieler mit viel Ausstrahlung, ordentliche Musik (Ray Lovelock singt das Titellied selber), tolle Stunts, eine hochwertige und nicht übertrieben alberne Synchro mit dem ein oder anderen Schenkelklopfer an Bord (“Junge, Du glaubst gar nicht, wie beschissen Du mit einem Loch im Schädel aussiehst!“), eine bleihaltige Verfolgungsjagd durch Rom, die in bezug auf Wildheit und Rücksichtslosigkeit schwer Maßstäbe setzt, und nur von Elke Sommer hätte ich mir gerne ein wenig mehr gewünscht. Die Erotik kommt entschieden zu kurz, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau …

Keine tiefschürfende Untersuchung des Films, keine tiefenanalytische Betrachtung des Kurvenverhaltens von Ray Lovelock auf seinem Motorrad in Relation zur Eröffnungssequenz von EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN. Stattdessen einfach nur eine Menge Spaß, tolle Action, ein breites Grinsen im Gesicht und eine ganz große Empfehlung für einen mordsmäßig abwechslungsreichen Film, der keinen Anspruch mitbringt, keine widerlichen Szenen im Gepäck hat die zum Diskutieren anregen, der die Politik komplett übergeht und auch keine Psychologie versucht an den Mann zu bringen. Sondern der nur eines will: Schlagkräftig und bleihaltig unterhalten!

Bild Bild Bild Bild

8/10

Antworten